.gazette 01/04 - Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs
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16<br />
Title<br />
Mein Anliegen in diesem Beitrag ist<br />
es, Ihnen Informationen über und<br />
Einblicke in die Bemühungen um die<br />
gerade heute wie<strong>der</strong> so notwendige<br />
Pflege und För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> deutschamerikanischen<br />
Freundschaft durch<br />
den <strong>Verband</strong> und seine Mitglie<strong>der</strong> zu<br />
geben und zu verdeutlichen, dass und<br />
warum unser <strong>Verband</strong> eine großartige<br />
und wichtige Aufgabe ist.<br />
Die Regional Chairpersons werden im<br />
Laufe <strong>der</strong> nächsten Monate in ihren<br />
jeweiligen <strong>Clubs</strong> unseres <strong>Verband</strong>es zu<br />
unseren Mitglie<strong>der</strong>n sprechen, um sie<br />
zu ermutigen und zu bestärken, die<br />
gemeinsame Arbeit trotz o<strong>der</strong> wegen<br />
stetiger Verän<strong>der</strong>ungen und ernster<br />
„Irritationen“ (O.Ton Hans-Dietrich<br />
Genscher) unbeirrt und erfolgreich<br />
fortzusetzen.<br />
REGIONAL CHAIRPERSONS<br />
In <strong>der</strong> <strong>gazette</strong> vom 2. Juni 2003, Seite 12,<br />
haben Sie vielleicht den Artikel von Frau<br />
Barbara Herrmann-Kirchberg, Präsidentin<br />
des IWC Kassel gelesen. Ein wichtiges<br />
Thema war ihr in diesem Artikel die<br />
Aufgabe <strong>der</strong> Regional Chairpersons als<br />
Bindeglied zwischen Vorstand und Basis,<br />
also den Mitglie<strong>der</strong>clubs, eine Problematik,<br />
die immer wie<strong>der</strong> Gegenstand von<br />
Diskussionen und Überlegungen ist, die<br />
aber mit den wichtigen und wertvollen<br />
Regional Meetings nur begrenzt bewältigt<br />
werden kann, da sie schon wegen <strong>der</strong><br />
Teilnehmerzahlen die „Basis“ nicht direkt<br />
erreichen können.<br />
Frau Herrmann-Kirchbergs Eindruck, dass<br />
hier etwas verbessert werden müsste, ist<br />
völlig richtig – und so stellt sich <strong>der</strong> <strong>Verband</strong>svorstand<br />
die Lösung vor:<br />
Als Regional Chairperson <strong>der</strong> Central<br />
Region habe ich im <strong>Verband</strong>spräsidium<br />
den Vorschlag gemacht, das System <strong>der</strong><br />
Regional Meetings zu ergänzen und in<br />
gewisser Weise umzukehren, und zwar in<br />
<strong>der</strong>art, dass in den <strong>Clubs</strong> vor Ort Informationsveranstaltungen<br />
und Aussprache<br />
bei und mit den Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> einzelnen<br />
<strong>Clubs</strong> stattfinden können.<br />
Das <strong>Verband</strong>spräsidium hat daher in seiner<br />
Sitzung am 11. Juli 2003 beschlos-<br />
sen, dass mindestens einmal im Jahr die<br />
Regional Chairpersons die <strong>Clubs</strong> ihrer<br />
Region zu einer solchen Informationsund<br />
Vortragsveranstaltung besuchen,<br />
und dass sie zu diesem Zweck die Clubpräsidenten<br />
um eine Einladung bitten.<br />
Dies sollte möglichst im Rahmen einer<br />
Mitglie<strong>der</strong>versammlung (nicht gleichzusetzen<br />
mit einer Jahreshauptversammlung)<br />
stattfinden, um eine große Zahl von<br />
Mitglie<strong>der</strong>n zu erreichen.<br />
Das Hauptanliegen unserer neu eingerichteten<br />
Vortragsveranstaltungen bei<br />
den <strong>Verband</strong>sclubs ist es, die Verbindung<br />
zwischen Mitglie<strong>der</strong>n und Vorstand zu<br />
verbessern, enger zu knüpfen und unsere<br />
Arbeit für Sie transparenter zu machen.<br />
Das Bild vom <strong>Verband</strong>spräsidium, das wie<br />
ein bunter Luftballon über allem schwebt<br />
(“<strong>gazette</strong>” 2/2003, Seite 12), war ein Alarmsignal,<br />
auf das wir reagieren müssen.<br />
Dem <strong>Verband</strong>spräsidium ist es ein großes<br />
Anliegen, den Tausenden von Mitglie<strong>der</strong>n<br />
in den <strong>Clubs</strong> bewusst zu machen, welche<br />
großartigen Leistungen sie in den zurückliegenden<br />
Jahrzehnten ihres Einsatzes<br />
für das gemeinsame Ziel erbracht –<br />
und zu welch wun<strong>der</strong>barenErgebnissen<br />
sie beigetragen<br />
haben. Gerade in<br />
<strong>der</strong> gegenwärtigen<br />
Phase <strong>der</strong> deutschamerikanischen<br />
Beziehungen ist es<br />
wichtig, dass wir<br />
uns dies ins Be-<br />
wusstsein rufen, einerseits, um daran zu<br />
erinnern, was wir alle gemeinsam zum<br />
Aufbau <strong>der</strong> deutsch-amerikanischen<br />
Freundschaft seit Bestehen des <strong>Verband</strong>es<br />
geleistet haben, und um an<strong>der</strong>erseits<br />
darin den Ansporn zu finden, nicht nachzulassen<br />
in unseren Bemühungen. Wenn<br />
wir uns erinnern: in den fünfeinhalb Jahrzehnten<br />
seit <strong>der</strong> Gründung des <strong>Verband</strong>es,<br />
finden wir immer wie<strong>der</strong> Höhen und<br />
Tiefen – wir haben auch Wunden davongetragen,<br />
aber wir stehen!<br />
GESCHICHTLICHES<br />
Lassen Sie mich einige Anmerkungen<br />
machen zur Geschichte, o<strong>der</strong> besser zum<br />
Schicksal unseres <strong>Verband</strong>es.<br />
Denn schließlich war er immer eingebettet<br />
in die historischen Entwicklungen, die uns<br />
mal getragen haben, aber denen wir nicht<br />
selten auch zu trotzen hatten!<br />
Der <strong>Verband</strong> wurde 1948 in Heidelberg<br />
aus zwölf <strong>Clubs</strong> gegründet, damals<br />
ausschließlich unter amerikanischer<br />
Führung.<br />
Diese Aussage überrascht immer wie<strong>der</strong>.<br />
Daher will ich hier diesen historischen<br />
Hintergrund etwas näher darstellen, er ist<br />
natürlich interessant und darf – da wohl<br />
doch nicht allen Teilnehmern vertraut –<br />
auch nicht einfach vorausgesetzt werden.<br />
Zur Gründung des ersten <strong>Deutsch</strong>-<br />
<strong>Amerikanischen</strong> <strong>Clubs</strong> nach dem Krieg<br />
kam es bereits 1946, und dies noch zur<br />
Zeit <strong>der</strong> Non-Fraternization Or<strong>der</strong>.<br />
In Bad Kissingen in Franken lebte damals<br />
– nach <strong>der</strong> Flucht aus Ostpreußen, die<br />
Familie von Prinz Louis Ferdinand von<br />
Preußen, mit vier Kin<strong>der</strong>n. Prinz Louis<br />
Ferdinand erschien eines Tages auf <strong>der</strong><br />
amerikanischen Stadtkommandantur, um<br />
ein Laissez passer, also einen Passier-<br />
MITGLIEDER, CLUBS, VERBAND<br />
GESCHICHTLICHES UND AKTUELLES VON HILDEGARD FRANK<br />
Prinz Louis Ferdinand von<br />
Preußen 1946<br />
schein, zum Verlassen <strong>der</strong> Stadt zu beantragen.<br />
Wie viele Menschen damals ging auch er<br />
mit dem Rucksack über Land, um für die<br />
Familie Essbares zu „organisieren“. Dem<br />
Stadtkommandanten wurde <strong>der</strong> Antrag<br />
vorgelegt, er las den Namen und wünschte<br />
den Antragsteller sofort zu sprechen.<br />
So begann eine lange Geschichte.<br />
Es entwickelte sich ein lebhaftes, nicht<br />
beson<strong>der</strong>s freundliches Gespräch zwischen<br />
dem Kommandanten Captain<br />
Potter und dem Prinzen. Es endete aber<br />
doch mit <strong>der</strong> Erkenntnis, dass <strong>der</strong> Meinungsaustausch<br />
sehr wichtig war – und<br />
dass man ihn doch fortsetzen sollte<br />
(Zigaretten-Episode).<br />
Zusammen mit Prinzessin Kira und einigen<br />
Freunden wurde dann <strong>der</strong> neue Club<br />
als „Cosmopolitan Discussion Club“<br />
gegründet. Ein Verstoß gegen die Non-<br />
Fraternization Or<strong>der</strong>, die aber zu dieser<br />
Zeit durch die Realität mehr o<strong>der</strong> weniger<br />
überholt war, – zumal nach <strong>der</strong> berühmten<br />
Rede des damaligen amerikanischen<br />
Außenministers James Francis Byrnes in<br />
Stuttgart – die als Byrnes-Rede in die<br />
Annalen eingegangen ist.