.gazette 01/04 - Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs

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Forum
Die Vereinigten
Staaten:
SICHERE GRENZEN,
OFFENE TÜREN
Von Daniel R. Coats,
Botschafter der
Vereinigten Staaten von Amerika
Jedes Jahr reisen Millionen von Deutschen in die Vereinigten
Staaten. Sie sind auf Geschäftsreise, kommen zum Studieren,
um Freunde und Verwandte zu besuchen oder einfach nur um
Land und Leute kennen zu lernen. Deutsche Besucher bereichern
unser Leben, und es bleibt ein wichtiger Aspekt der
engen Beziehungen unserer beiden Länder, sie in unserer
Heimat willkommen zu heißen.
Heute bleiben bei deutschen Besuchern von New York zwei
unvergessliche Eindrücke haften.
Eine Sehenswürdigkeit, die Freiheitsstatue, hat bereits
Generationen neuer Einwanderer im Land der Freiheit und der
unbegrenzten Möglichkeiten begrüßt.
Der zweite unvergessliche Ort ist – natürlich – das Gelände
des World Trade Center. Nicht länger Schauplatz einer
Katastrophe, sondern stattdessen ein Ort des Wiederaufbaus –
so symbolisiert der Platz die Fähigkeit der Vereinigten Staaten,
sich zu erholen und neu zu beginnen.
Gleichzeitig ist er eine eindringliche Mahnung, dass es
Menschen gibt, die unsere Kultur so sehr hassen, dass sie
bereit sind, bei ihren Versuchen diese zu zerstören, Tausende
unschuldiger Zivilisten umzubringen.
Die – seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001
für Besucher geschlossene – Freiheitsstatue und das
World Trade Center führen uns eine der wichtigsten
Herausforderungen vor Augen, vor der die Amerikaner
heute stehen:
Wie können wir unsere fest verankerte Tradition, gesetzestreue
ausländische Gäste freundlich aufzunehmen,
fortsetzen und uns gleichzeitig vor jenen schützen, die
uns schaden wollen?
Wir haben einen Leitspruch für diese gewaltige Aufgabe:
„Sichere Grenzen, offene Türen.“
Seit dem 11. September arbeiten wir daran, dieses Ziel zu
erreichen. Der sichtbarste Ausdruck dieser Arbeit ist die
Schaffung des Ministeriums für innere Sicherheit.
Außerdem haben wir neue Gesetze zu Visa- und Einreisebestimmungen
verabschiedet. Seit Beginn dieses
Jahres werden Passagieren, die mit Visum an amerikanischen
Flughäfen ankommen, im Einklang mit dem US-
VISIT-Programm, Fingerabdrücke abgenommen und fotografiert.
Ferner werden wir im Laufe des Jahres biometrische
Daten in unser Verfahren zur Visumerteilung aufnehmen.
Deutsche, die im Besitz eines maschinenlesbaren Reisepasses
sind, können sich im Rahmen des Programms
für visumfreies Reisen (Visa Waiver Program) weiterhin
bis zu 90 Tage auf Urlaubs- oder Geschäftsreise in den
Vereinigten Staaten aufhalten, ohne ein Visum zu beantragen.
Diese neuen Maßnahmen sollten für Reisende mit guten
Absichten kein Hindernis sein.
Da es einfacher wird, Einreisen in die und Ausreisen aus den
Vereinigten Staaten zu verfolgen, wird die Abfertigung bei
wiederholten Besuchen beschleunigt.
Reisende sollten sich jedoch bewusst sein, dass mit diesen
Maßnahmen die Erkennung auch der geringsten Unregelmäßigkeiten
wesentlich schneller und genauer möglich ist.
Daher möchte ich alle in die Vereinigten Staaten reisenden
Deutschen bitten, darauf zu achten, dass ihre Reisedokumente
gültig und vollständig sind. Außerdem sollten
Angelegenheiten, die bei den Visa- oder Einwanderungsbehörden
zu Zweifeln führen könnten, vorher
geklärt werden.
Bei Fragen informieren Sie sich bitte auf der Website der
US Botschaft. Unter www.usembassy.de steht Ihnen
umfangreiches Informationsmaterial zur Verfügung.
Ich weiß, dass diese Maßnahmen bei vielen Menschen in
Deutschland die Sorge hervorgerufen haben, Amerika würde
seine traditionelle Offenheit gegenüber Besuchern aufgeben.
Das ist nicht richtig.
Diese Verfahren sind eine notwendige und angemessene
Reaktion auf die größte Bedrohung unserer Zeiten – den
internationalen Terrorismus.
Aber wie Präsident Bush kürzlich bei der Unterzeichnung des
neuen Gesetzes zum Grenzschutz bereits erwähnte:
„Wir möchten niemals eine Festung werden. Wir sind ein
freies Land, wir haben eine offene Gesellschaft. Wir müssen
die Rechte ... gesetzestreuer Bürger aus aller Welt, die in unser
Land kommen, um Geschäfte zu tätigen oder zu studieren
oder Zeit mit Verwandten zu verbringen, stets schützen.“
Die Freiheitsstatue hält weiterhin ihre Fackel in die Höhe
und die Botschaft, die sie der Welt vermittelt, ist jetzt noch
wichtiger als vor dem 11. September. Mehr als je zuvor
heißen wir Deutsche in unserem Land willkommen und
wir sind stolz, Ihr Gastgeber zu sein.
Danke!
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