Lärmaktionsplan - Stadt Storkow (Mark)

3.2 Allgemeine Strategien
Ausgehend von den vorgenannten grundsätzlichen methodischen Ansätzen und den
damit erzielbaren Lärmreduzierungen ergeben sich in Abhängigkeit des betrachteten
Zeitraumes für die Lärmminderung im Straßenverkehr folgende Strategien und Planungsansätze:
3.2.1 Kurzfristige Strategien
Senkung des Geschwindigkeitsniveaus auf den Hauptverkehrsstraßen (Verkehrsreglung
und Straßenraumgestaltung)
Der Geräuschpegel von Kraftfahrzeugen setzt sich im Wesentlichen aus
- Antriebsgeräuschen,
- Rollgeräuschen und
- Windgeräuschen
zusammen. Diese sind ursächlich von der Fahrgeschwindigkeit abhängig.
Die Absenkung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit hat sich daher als effektive und
kostengünstige Maßnahme zur Lärmminderung erwiesen. Bei einer Reduzierung von
50 km/h auf 30 km/h ist eine Verringerung des Mittelungspegels von ca. 2,6 dB(A) und
des Maximalpegels von ca. 5 dB(A) erreichbar.
Durch ein geringeres Geschwindigkeitsniveau wird der Verkehr verstetigt, was sich
ebenfalls lärmmindernd auswirkt (siehe unten). Entgegen verbreiteter Vorurteile hat die
Geschwindigkeit innerörtlich keinen negativen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit einer
Straße für den Kfz-Verkehr 10 .
Darüber hinaus ergeben sich positive Synergieeffekte mit der Verkehrssicherheit, der
Aufenthaltsqualität und der Luftqualität.
Empirische Untersuchungen 11 zeigen, dass die Befolgungsgrade mit zunehmender
Dauer der Anordnung zunehmen. Die mittleren Geschwindigkeiten sinken nach einer
T30-Anordnung ohne Begleitmaßnahmen um 1 km/h bis 15 km/h, mit Geschwindigkeitskontrollen
um bis zu 17 km/h.
10
vgl. Leistungsfähigkeitsberechnung im Handbuch für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen (HBS),
FGSV 2009
11
Siehe Fachtagung des UBA: „Tempo 30 – Chancen, Hindernisse, Erfahrungen" vom 13. November 2012
http://www.umweltbundesamt.de/laermprobleme/veranstaltungen/tempo30.htm, Vortrag Nr. 5
Stadt Storkow (Mark) - Lärmaktionsplan Stufe 2 – Entwurf Juli 2013 25