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Gun-Jörg Kühnel - Freie Waldorfschule Schopfheim

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im Einklang<br />

Voluminöse Absorber für tiefe Töne?<br />

Bei der Auslegung von Sporthallen ist in DIN18032-1 [2]<br />

knapp festgelegt, wie eine akustische Auslegung der<br />

Halle erfolgen soll. Als Maß für die Raumrückwirkung<br />

dient die Nachhallzeit. Diese gibt an, wie lange ein Ton,<br />

der in dem Raum erzeugt wurde, nach dem Ausschalten<br />

noch nachklingt. Lange Nachhallzeiten bedeuten hohe<br />

Pegel und Störung der Kommunikation im Raum.<br />

Die Nachhallzeit ist abhängig von der Raumgröße<br />

(große Räume klingen länger nach) und der Frequenz<br />

oder Wellenlänge des Tons. In der Akustik hat es sich als<br />

sinnvoll erwiesen, die Tonhöhen grob zu klassifizieren:<br />

Frequenz Wellenlänge<br />

hochfrequent > 2 kHz < 0,17 m<br />

mittelfrequent 250 Hz bis 2 kHz 0,17 m - 1,4 m<br />

tieffrequent < 250 Hz > 1,4 m<br />

Beim Sport in Hallen entsteht Schall in allen Frequenzbereichen.<br />

Zur Verringerung der Nachhallzeit müssen<br />

Absorber in den Raum eingebracht werden. Bisher<br />

benötigen solche Absorber eine Mindestdicke, um wirksam<br />

zu werden. Je größer die Wellenlänge, desto dicker<br />

mussten die Absorber sein. Für sehr tiefe Frequenzen<br />

ergaben sich so Absorberdicken bis zu einem Meter.<br />

Unter anderem deshalb sind in Normen und Richtlinien,<br />

die neben den wünschenswerten Aspekten auch die<br />

technischen Möglichkeiten in Betracht ziehen, die tiefen<br />

Frequenzen für Sporthallen nicht ihrer fundamentalen<br />

Bedeutung entsprechend berücksichtigt.<br />

Innovative kompakte Bass-Absorber!<br />

Aber gerade die tiefen Frequenzen führen in Räumen<br />

zum unangenehmen „Dröhnen“. Werden tiefe Frequenzen<br />

nicht bedämpft, wird die akustische Behaglichkeit<br />

deutlich reduziert und die Sprachverständlichkeit<br />

verringert.<br />

Am Fraunhofer Institut für Bauphysik IBP in Stuttgart ist<br />

es gelungen, kompakte Absorber für tiefe Frequenzen<br />

zu entwickeln, sogenannte Verbundplatten Resonatoren<br />

VPR. Diese Module haben die Abmessung von 1,5 x 1m<br />

und sind nur 10 cm dick. So ist es erstmals möglich,<br />

Räume im tiefen Frequenzbereich auch wirtschaftlich<br />

sinnvoll zu bedämpfen.<br />

Akustische Anforderung<br />

der Vicemooshalle<br />

Die Vicemooshalle weist Abmessungen von 46 x 27 m<br />

auf bei durchschnittlicher Höhe von 9 m. Das Volumen<br />

beträgt ca. 12000 m³. Die Halle kann in drei kleinere<br />

Hallen durch einen Vorhang aufgeteilt werden. Gemäß<br />

der maßgebenden Norm DIN18032-1 für Sporthallen<br />

darf die Nachhallzeit dieser Halle den Wert von 3 sec für<br />

Frequenzen oberhalb 500 Hz nicht überschreiten. Für<br />

tiefe Frequenzen sind keine Angaben gemacht.<br />

Um eine deutlich bessere Akustik als in anderen Hallen<br />

zu erreichen, wurde der Zielwert für die Nachhallzeit<br />

auf 2,5 sec gegenüber der DIN18032-1 verringert.<br />

Zudem wurde dieser Wert auch für die tiefen Frequenzen<br />

vereinbart. Die Halle sollte schalltechnisch hervorragende<br />

Werte aufweisen, sowohl bei Betrieb der<br />

großen Halle, als auch in den Teilhallen bei gesenktem<br />

Trennvorhang. Durch diese Festlegung wird die<br />

Sporthalle deutlich leiser sein als herkömmliche Hallen.<br />

Insbesondere bei Sprech- und Musik-orientierten<br />

Aktivitäten wird dieser Vorteil deutlich werden.<br />

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