Verbandsbericht 2004/2005 - Sparkassenverband Rheinland-Pfalz
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<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong> / <strong>2005</strong><br />
Geschäftsentwicklung<br />
der Sparkassen<br />
in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Markt- und Kundennähe der dezentralen, kommunalen<br />
und wirtschaftlich selbstständigen Sparkassen vor Ort werden<br />
in der Sparkassen-Finanzgruppe mit den Produkten<br />
und Kostenvorteilen gemeinsamer Verbundunternehmen<br />
verknüpft. Gemeinwohlorientierung und Solidität als unverwechselbare<br />
Grundprinzipien sorgten auch nach dem<br />
Wegfall von Anstaltslast und Gewährträgerhaftung im Jahr<br />
<strong>2005</strong> dafür, dass die mit Abstand stärkste Finanzgruppe<br />
in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> ihre Substanz weiter ausbauen konnte.<br />
Die addierte Bilanzsumme der 27 rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassen, einschließlich der in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> gelegenen<br />
Zweigstellen der Nassauischen Sparkasse, stieg im<br />
Jahr <strong>2005</strong> um 1,6 Mrd. Euro bzw. 3,2 Prozent auf 53,2 Mrd.<br />
Euro, verglichen mit 640 Mio. Euro bzw. 1,3 Prozent <strong>2004</strong>.<br />
Die durchschnittliche Bilanzsumme einer rheinland-pfälzischen<br />
Sparkasse lag damit bei 1,9 Mrd. Euro, verglichen<br />
mit 2,2 Mrd. Euro im Bundesdurchschnitt.<br />
Das bilanzielle Kundengeschäft der rheinlandpfälzischen<br />
Sparkassen war in den Berichtsjahren <strong>2004</strong> und<br />
<strong>2005</strong> deutlich aufwärtsgerichtet. Kundeneinlagen in Höhe<br />
von 36,8 Mrd. Euro (+ 990 Mio. Euro bzw. + 2,8 Prozent)<br />
standen Kundenkredite in Höhe von 34,1 Mrd. Euro<br />
(+ 1,3 Mrd. Euro bzw. + 4,0 Prozent) gegenüber. Die Sparkassen<br />
refinanzieren sich traditionell über Einlagen aus der<br />
Region und verfügten damit über einen Refinanzierungsüberhang<br />
von 2,7 Mrd. Euro. Der Haftungsverbund der<br />
Sparkassen sichert die Einlagen der Kunden vollständig vor<br />
einem Verlust.<br />
Zusammengefasste Bilanzsumme der<br />
Sparkassen in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Jahr <strong>2005</strong> <strong>2004</strong> 2003 2002 2001<br />
Mrd. Euro 53,2 51,6 50,9 50,3 50,1<br />
Veränderung<br />
in Mio. Euro<br />
Veränderung<br />
in %<br />
Differenzen durch Runden der Zahlen; Quelle: Sparkassenstatistik<br />
28<br />
1.635<br />
3,2<br />
640<br />
1,3<br />
680<br />
1,4<br />
194<br />
0,4<br />
1.567<br />
3,2<br />
2000<br />
48,5<br />
2.429<br />
5,3<br />
Gleichzeitig verstärkten die Institute aber auch das Interbankengeschäft.<br />
Während die Forderungen an Kreditinstitute<br />
um 331 Mio. Euro bzw. 9,9 Prozent auf einen Bestand<br />
von 3,7 Mrd. Euro aufgestockt wurden, erhöhten sich die<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 592 Mio.<br />
Euro bzw. 5,4 Prozent auf einen Bestand von 11,6 Mrd. Euro.<br />
Angesichts des anhaltend niedrigen Zinsniveaus wurde<br />
der eigene Wertpapierbestand um 154 Mio. Euro bzw.<br />
1,3 Prozent auf 11,4 Mrd. Euro abgebaut. Allerdings erwarben<br />
die rheinland-pfälzischen Sparkassen verstärkt höherverzinsliche<br />
Schuldscheine und Namensschuldverschreibungen.<br />
Deren Bestand wurde um 680 Mio. Euro auf insgesamt<br />
1,2 Mrd. Euro mehr als verdoppelt.<br />
Um zukünftig im Wettbewerb bestehen zu können,<br />
müssen sich die Sparkassen den Markterfordernissen anpassen<br />
und zu betriebswirtschaftlich optimalen Einheiten<br />
zusammenschließen. Entsprechend verringerte sich im Berichtszeitraum<br />
die Zahl der rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />
von 30 auf 27 einzeln bilanzierende Institute. Die Sparkasse<br />
Neuwied und die Stadtsparkasse Linz fusionierten<br />
zur Sparkasse Neuwied, die Sparkasse Mittelhaardt –<br />
Deutsche Weinstraße und die Stadtsparkasse Frankenthal<br />
zur Sparkasse Rhein-Haardt sowie die Stadtsparkasse<br />
Ludwigshafen und die Stadtsparkasse Schifferstadt zur<br />
Sparkasse Vorderpfalz. Mit insgesamt 1.023 Zweigstellen –<br />
46 weniger als Ende 2003 – sind die rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassen nach wie vor flächendeckend präsent. Die<br />
Finanzdienstleistungsfiliale für den Grund- und Tagesbedarf<br />
aller Kundengruppen wird dabei durch 174 Selbstbedienungsfilialen<br />
ergänzt. 55 Vermögensanlagezentren bündeln<br />
das Spezialwissen für den gehobenen Anlage- und<br />
Beratungsbedarf. Zudem wurden 40 Immobilienzentren für<br />
den Beratungs- und Vermittlungsbedarf »rund ums Haus«<br />
eingerichtet. Insgesamt 36 Firmen- und Gewerbekundenzentren<br />
tragen den besonderen Anforderungen der Firmenkunden<br />
Rechnung.<br />
Neben dem stationären Angebot der Geschäftsstelle<br />
nutzen die Kunden zunehmend die medialen Vertriebswege<br />
der Sparkassen. Bei allen rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />
können Kunden Finanzprodukte auch online erwerben.<br />
Bereits jedes fünfte Privatgirokonto ist für die Online-<br />
Nutzung freigeschaltet. Ob in der Filiale oder über das<br />
Internet: Sparkassen bieten Finanzdienstleistungen für<br />
jedermann. Der Kunde hat die freie Wahl – je nach Zeit und<br />
persönlicher Präferenz.