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Verbandsbericht 2004/2005 - Sparkassenverband Rheinland-Pfalz

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Sparkassen- und<br />

Giroverband<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

<strong>Verbandsbericht</strong><br />

<strong>2004</strong>/<strong>2005</strong>


Sparkassenund<br />

Giroverband<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

<strong>Verbandsbericht</strong><br />

<strong>2004</strong>/<strong>2005</strong><br />

1


Franz Bernhard<br />

Sitzende<br />

1977<br />

Corten-Stahl, Holz<br />

150x90x190 cm<br />

WV: 191<br />

Inhalt<br />

<strong>Rheinland</strong>-pfälzische Sparkassen<br />

meistern die Herausforderungen<br />

des Marktes erfolgreich<br />

Verbandsorganisation<br />

Mitglieder, Rechtsform,<br />

Aufgaben<br />

Organe<br />

Ausschüsse<br />

Einrichtungen, Staatsaufsicht<br />

Nachruf<br />

Mitgliedsparkassen<br />

Kunst im Schloss<br />

Zur konjunkturellen Lage<br />

Geschäftsentwicklung der<br />

Sparkassen in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Geschäftsstelle<br />

Sparkassen-Finanzgruppe<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Sparkassen.<br />

Gut für <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Kunst- und Kulturprogramm<br />

Betriebswirtschaft<br />

und IT-Strategien<br />

Marketing, Werbung und<br />

Marktforschung<br />

Sparkassengeschäfte<br />

und Vertrieb<br />

Recht<br />

Steuerberatung<br />

Prüfungsstelle<br />

Sparkassenakademie<br />

Schloß Waldthausen<br />

Gesellschaften des SGVRP<br />

SSG<br />

S-IFG<br />

Schlichtungsstelle<br />

Statistische Daten<br />

Impressum<br />

Sparkassen- und Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

4<br />

9<br />

10<br />

12<br />

14<br />

17<br />

18<br />

20<br />

26<br />

28<br />

36<br />

44<br />

48<br />

56<br />

62<br />

64<br />

72<br />

76<br />

78<br />

82<br />

86<br />

88<br />

90<br />

95<br />

102<br />

3


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong> / <strong>2005</strong><br />

Hans Otto Streuber<br />

Präsident<br />

4<br />

<strong>Rheinland</strong>-pfälzische<br />

Sparkassen meistern Herausforderungen<br />

des Marktes<br />

erfolgreich<br />

Selten wurden für die rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen so viele entscheidende<br />

Weichen für die Zukunft gestellt,<br />

wie in den Jahren <strong>2004</strong> und <strong>2005</strong>. Ob<br />

in der Politik, in der Wirtschaft oder in<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe: Vieles,<br />

was teils jahrelang entworfen, ausgefeilt,<br />

diskutiert oder verhandelt wurde,<br />

hat sich im Berichtszeitraum nun endgültig<br />

manifestiert.<br />

Dazu gehörte sicherlich der seit<br />

vier Jahren laufende Countdown der so<br />

genannten Brüsseler Verständigung<br />

über den Wegfall der Gewährträgerhaftung<br />

und die Modifizierung der Anstaltslast,<br />

der am 18. Juli <strong>2005</strong> auslief.<br />

Dass der 19. Juli <strong>2005</strong> dennoch ein Tag<br />

wie jeder andere wurde, lag an der<br />

vorausschauenden Vorbereitung. Die<br />

rheinland-pfälzische Sparkassenorganisation<br />

hatte bereits lange vor diesem<br />

Tag die notwendigen Schritte in eine<br />

erfolgreiche Zukunft unternommen.<br />

Mit dem bereits im Jahr <strong>2004</strong> durch die<br />

Gremien des Verbandes beschlossenen<br />

Mutter-Tochter-Modell zwischen<br />

der Landesbank Baden-Württemberg<br />

und der Landesbank <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

und der daraus resultierenden rechtlichen<br />

Verselbstständigung der Landesbausparkasse<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> wurden<br />

wichtige Weichen frühzeitig gestellt.<br />

Ausfluss aus dem Mutter-Tochter-<br />

Modell ist ein neuer Leistungsverbund<br />

zwischen den beiden Landesbanken<br />

und den rheinland-pfälzischen Sparkassen,<br />

der eine planvollere, systematischere<br />

und transparentere Zusammenarbeit<br />

zwischen den einzelnen<br />

Instituten in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> fördert.<br />

Alle rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

haben sich diesem freiwilligen Leistungsverbund<br />

angeschlossen und arbeiten<br />

mit den beiden Landesbanken<br />

in einer Reihe von Geschäftsfeldern<br />

erfolgreich zusammen. Schon im zweiten<br />

Jahr des Leistungsverbundes hat<br />

diese Zusammenarbeit erfreulich an<br />

Breite und Tiefe gewonnen. Die Produktpalette<br />

des Leistungsverbundes<br />

umfasst 10 Geschäftsfelder und eine<br />

weitaus größere Anzahl von Produkten<br />

und Dienstleistungen.<br />

Dieses Zusammenwirken im Verbund<br />

ist eine wesentliche Grundlage<br />

für den Erfolg der rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen-Finanzgruppe. Gemeinsam<br />

mit den Landesbanken aus <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> und Baden-Württemberg, der<br />

Landesbausparkasse <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>,<br />

der DekaBank, den öffentlichen Versicherern<br />

und den weiteren Verbundpartnern<br />

ist es den Sparkassen möglich,<br />

ihren Kunden qualitativ hochwertige<br />

Finanzdienstleistungen zu marktgerechten<br />

Konditionen anbieten zu<br />

können. Dieser Verbund realisiert für<br />

die Sparkassen und ihre Kunden<br />

gleichermaßen erhebliche Vorteile.<br />

Auch die rheinland-pfälzische<br />

Landesregierung steht zu ihrer Verantwortung<br />

gegenüber der Sparkassen-<br />

Finanzgruppe. Anlässlich der Verbandsversammlung<br />

im Juli <strong>2005</strong> verteidigte<br />

Ministerpräsident Kurt Beck die dreigliedrige<br />

Bankenstruktur von Sparkassen<br />

und Landesbanken, Genossenschaftsbanken<br />

und Privatbanken. Sparkassen<br />

seien als Anstalten des öffentlichen<br />

Rechts wesentliche Pfeiler des<br />

rheinland-pfälzischen Bankenwesens<br />

und erfüllten mit ihren kreditwirtschaftlichen<br />

Leistungen wichtige gesamtgesellschaftliche<br />

Funktionen.<br />

Aber nicht nur der Wegfall der Gewährträgerhaftung<br />

und die Modifizierung<br />

der Anstaltslast haben zu Veränderungen<br />

innerhalb der Sparkassen-<br />

Finanzgruppe geführt. Gravierende<br />

technische Veränderungen, die verharrende<br />

wirtschaftliche Entwicklung mit<br />

für die Banken und Sparkassen teilweise<br />

horrenden Risikovorsorgemaßnahmen,<br />

die Internationalisierung des


Wettbewerbs, auch des Bankenwettbewerbs<br />

mit der unendlichen Diskussion<br />

um die Positionierung der deutschen<br />

Großbanken und ihrer Wettbewerbsfähigkeit,<br />

und die von interessierten<br />

Kreisen immer wieder angefachte Diskussion<br />

um die Drei-Säulen-Struktur<br />

des deutschen Bankenwesens haben<br />

die Sparkassen vor erhebliche Herausforderungen<br />

gestellt.<br />

Der Markt für Finanzdienstleistungen<br />

ist seit Jahren in einem deutlichen<br />

Umbruch. Die Zahl der Konsolidierungen<br />

hat – auch grenzüberschreitend –<br />

erheblich zugenommen. Die traditionellen<br />

Leistungsketten in den Instituten<br />

brechen in Produkte, Vertrieb und<br />

Abwicklung auf. Auf Teile der Leistungskette<br />

bzw. einzelne Produkte oder Kundengruppen<br />

spezialisierte Anbieter<br />

greifen mit deutlich niedrigeren Kosten<br />

zunehmend die Universalbanken, zu<br />

denen auch die Sparkassen gehören,<br />

an. Diesen Herausforderungen können<br />

die Sparkassen nur durch das gemeinsame<br />

Wirken im Verbund begegnen.<br />

Entscheidend für die Zukunft der Sparkassen<br />

wird es deshalb sein, dass es<br />

dem Verbund gelingt, seine Stärke,<br />

Größe und Marktpräsenz optimal in<br />

Wettbewerbserfolge umzusetzen. Es<br />

gilt, die Erträge zu steigern und die<br />

Kosten nachhaltig zu senken. 2002<br />

wurde hierfür erstmals in der über<br />

200-jährigen Geschichte der Sparkassen<br />

eine gemeinsame und verbindliche<br />

Gesamtstrategie verabschiedet und<br />

seither mit sehr viel Engagement und<br />

Erfolg umgesetzt.<br />

Ein wesentlicher Faktor dieser<br />

Strategie ist die Ausschöpfung von Ertragspotenzialen<br />

für die Sparkassen-<br />

Finanzgruppe. Ausgehend von einer<br />

Fokussierung der Sparkassen auf Retail-<br />

und Potenzialkunden im Privatkundenbereich<br />

sowie auf mittelständische<br />

Unternehmen im Firmenkunden-<br />

geschäft wurden Wachstumsmärkte,<br />

Zielgruppen und Produkte mit Ertragssteigerungspotenzial<br />

definiert. Ziel ist<br />

es, die Kundenbeziehung zu festigen,<br />

die eigenen Produkte intensiver zu<br />

bewerben und eine deutlich höhere<br />

Präsenz im Wettbewerb zu erreichen.<br />

Mit ihrer Vertriebsoffensive, die auf die<br />

bedarfsorientierte und ganzheitliche<br />

Kundenberatung fokussiert, setzen die<br />

Sparkassen Maßstäbe.<br />

Unter dem Aspekt der Kostenoptimierung<br />

haben die rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen in den beiden letzten<br />

Jahren zahlreiche Prozesse ihres<br />

Vertriebs sowie der Abwicklungsbereiche<br />

optimiert bzw. standardisiert und<br />

bereits Einsparungspotenziale realisieren<br />

können. Die Anstrengungen in diesem<br />

Bereich werden die Sparkassen<br />

auch in den kommenden Jahren weiter<br />

fordern.<br />

Trotz aller Herausforderungen ist<br />

es den 27 Sparkassen des Landes in<br />

den beiden vergangenen Jahren dennoch<br />

gelungen, ihre starke Position im<br />

rheinland-pfälzischen Bankenmarkt<br />

weiter zu festigen: Mit einem Wachstum<br />

von 3,2 % und einer addierten Bilanzsumme<br />

von 53,2 Mrd. Euro untermauerten<br />

sie eindrucksvoll ihre Bedeutung<br />

als größte Bankengruppe in<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>. Die Sparkassen gehören<br />

seit Jahren zu den rentabelsten<br />

Kreditinstituten in Deutschland. Auch<br />

die rheinland-pfälzischen Institute<br />

konnten ihre Substanz weiter stärken.<br />

Der aggregierte Jahresüberschuss<br />

kletterte im Jahr <strong>2004</strong> um 39 Mio. Euro<br />

und im Jahr <strong>2005</strong> um 15 Mio. Euro auf<br />

138 Mio. Euro Ende <strong>2005</strong>. Mit 0,26 %<br />

der durchschnittlichen Bilanzsumme<br />

entsprach das dem höchsten Wert seit<br />

fünf Jahren.<br />

Mit ihren über 14.000 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern sorgen die<br />

rheinland-pfälzischen Sparkassen auch<br />

5<br />

Vorwort<br />

in Zukunft dafür, dass sich jeder Kunde<br />

bei seiner Sparkasse gut beraten fühlt.<br />

Als Kreditinstitutsgruppe mit mehr als<br />

1.000 Zweigstellen versorgen sie ihre<br />

Kunden mit einer flächendeckenden<br />

Präsenz. Ob in der Filiale oder über das<br />

Internet, Sparkassen bieten ihre Finanzdienstleistungen<br />

für jedermann an.<br />

Dass dieses Angebot ankommt, beweist<br />

die Statistik: Bereits jedes fünfte<br />

Privatgirokonto ist für die Online-Nutzung<br />

freigeschaltet, zwei Drittel aller<br />

<strong>Rheinland</strong>-Pfälzer sind Kunden einer<br />

Sparkasse!


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong> / <strong>2005</strong><br />

Franz Bernhard<br />

<strong>2004</strong><br />

6<br />

Die Kunst in diesem Bericht<br />

Der vorliegende <strong>Verbandsbericht</strong> ist<br />

mit Abbildungen von Werken aus den<br />

Ausstellungen der Jahre <strong>2004</strong> und<br />

<strong>2005</strong> illustriert, die der Sparkassenund<br />

Giroverband in seiner Akademie<br />

Schloß Waldthausen durchführte.<br />

Ein Schwerpunkt der Abbildungen<br />

liegt auf einer Ausstellung mit Werken<br />

des Bildhauers Franz Bernhard, die im<br />

Jahr <strong>2004</strong> in Kooperation mit dem<br />

Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung,<br />

Forschung und Kultur ausgerichtet<br />

wurde.<br />

Franz Bernhard gehört zu den<br />

herausragenden Künstlerpersönlichkeiten<br />

des Landes. Sein Werk genießt<br />

ein weit über die Landesgrenzen hinaus<br />

reichendes Renommé.<br />

Im Rahmen der Ausstellungseröffnung<br />

im Mai <strong>2004</strong> wurde Franz<br />

Bernhard mit dem Verdienstorden des<br />

Landes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> geehrt.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der Abbildungen<br />

liegt auf der im Jahre <strong>2005</strong><br />

im Schloß Waldthausen ausgerichteten<br />

Verleihung des Kunstpreises des Landes<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>. Preisträger war<br />

der Mainzer Kunstprofessor und international<br />

bekannte Künstler Ansgar<br />

Nierhoff. Mit dem Kunstpreis wurden<br />

zwei Förderpreise vergeben, die Paloma<br />

Varga Weisz und Jan Leven erhielten,<br />

von denen ebenfalls Werkbeispiele<br />

im Geschäftsbericht abgebildet sind.


Franz Bernhard<br />

Gestalt (Kreuzform)<br />

2003<br />

Holz und Eisen<br />

264x65x58 cm<br />

WV: 422<br />

Sparkassen- und Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Franz Bernhard<br />

Heilbronner Kopf A<br />

2000<br />

Bronze<br />

150x90x190 cm<br />

WV: 405<br />

Franz Bernhard<br />

Zwei Köpfe (zweiteilig)<br />

2000<br />

Holz und Eisen<br />

55x117x60 cm und<br />

117x55x60 cm<br />

WV: 404<br />

7


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong> / <strong>2005</strong><br />

8<br />

Abb. rechts:<br />

Franz Bernhard<br />

Kopf<br />

1986<br />

Holz, Eisen<br />

72x35x40 cm<br />

WV: 271


Verbandsorganisation<br />

Mitglieder<br />

Im Sparkassen- und Giroverband<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> waren zum Jahresende<br />

<strong>2005</strong> 27 öffentlich-rechtliche<br />

Sparkassen und deren Träger<br />

zusammengeschlossen.<br />

Rechtsform<br />

Der Verband ist eine Körperschaft des<br />

öffentlichen Rechts (§ 25 Abs. 1<br />

Sparkassengesetz vom 01.04.1982,<br />

GVBl. S. 113, zuletzt geändert durch<br />

das Landesgesetz über die Errichtung<br />

der LBS Landesbausparkasse<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> und zur Änderung<br />

sparkassenrechtlicher Bestimmungen<br />

vom 22.12.<strong>2004</strong> [GVBl. S. 545]).<br />

Der Verband ist Mitglied des<br />

Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes,<br />

Berlin und Bonn.<br />

Aufgaben<br />

Dem Verband obliegt vornehmlich<br />

die Aufgabe der Intensivierung der<br />

Zusammenarbeit innerhalb der Sparkassenorganisation<br />

mit dem Ziel, die<br />

Leistungsfähigkeit der Sparkassen-<br />

Finanzgruppe zu stärken.<br />

In der Satzung des Verbandes sind folgende<br />

weiteren Aufgaben festgelegt:<br />

Die Vertretung der gemeinsamen<br />

Angelegenheiten der Mitgliedsparkassen;<br />

die Förderung der Vermögensbildung<br />

breiter Bevölkerungsschichten und der<br />

Wirtschaftserziehung der Jugend<br />

sowie die Förderung und Vertretung<br />

der Interessen der Sparer;<br />

die Wahrnehmung allgemeinwirtschaftlicher<br />

Belange im Sparkassenwesen<br />

und die Vertretung der gemeinsamen<br />

Interessen der Mitgliedsparkassen;<br />

die Förderung der Mitgliedsparkassen<br />

und der anderen zur Sparkassen-<br />

Finanzgruppe gehörenden Unternehmen<br />

bei der Erfüllung ihres öffentlichen<br />

Auftrags und der Erreichung<br />

ihrer Unternehmensziele sowie die<br />

Förderung des öffentlichen Bausparwesens,<br />

des Investmentgeschäftes,<br />

des öffentlichen Versicherungswesens<br />

und junger und mittelständischer<br />

Unternehmen;<br />

die Förderung der Partnerschaft<br />

zwischen Sparkassen und Kommunen;<br />

die Unterrichtung und Beratung der<br />

Verbandsmitglieder in allen Sparkassenangelegenheiten<br />

und die Begleitung<br />

der Entwicklung der Mitgliedsparkassen;<br />

Verbandsorganisation<br />

die Förderung der beruflichen Ausund<br />

Weiterbildung der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der Mitgliedsparkassen<br />

und der Gemeinschaftseinrichtungen;<br />

die Prüfung der Mitgliedsparkassen;<br />

die Unterstützung und Beratung der<br />

Sparkassenaufsichtsbehörde,<br />

insbesondere durch Erstellung von<br />

Gutachten;<br />

die Erfüllung der Aufgaben als Träger<br />

der Beteiligungen an den Unternehmen<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe;<br />

die Förderung der Beziehungen zu<br />

den kommunalen Verbänden sowie zu<br />

anderen öffentlichen Stellen und wirtschaftlichen<br />

Organisationen;<br />

die Bildung und Unterhaltung eines<br />

Sparkassen-Stützungsfonds im<br />

Rahmen des Sicherungssystems der<br />

deutschen Sparkassenorganisation<br />

und die Durchführung besonderer<br />

Maßnahmen, die die Verbandsversammlung<br />

oder der Verwaltungsrat<br />

beschließen.<br />

9


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong> / <strong>2005</strong><br />

Organe<br />

Verbandsversammlung<br />

Die Verbandsversammlung besteht<br />

aus dem Verbandsvorsitzenden als<br />

Vorsitzendem, den beiden<br />

stellvertretenden Verbandsvorsitzenden<br />

und den Vertretern der Verbandsmitglieder.<br />

10<br />

Verwaltungsrat<br />

Vorsitzender:<br />

Verbandsvorsitzender<br />

Landrat Hans Jörg Duppré<br />

Landkreis Südwestpfalz<br />

Stellvertretende Vorsitzende:<br />

Erster stellv. Verbandsvorsitzender<br />

Oberbürgermeister Jens Beutel<br />

Stadt Mainz<br />

Zweiter stellv. Verbandsvorsitzender<br />

Landesobmann der<br />

Vorstandsmitglieder<br />

Sparkassendirektor Horst Hoffmann<br />

Sparkasse Südliche Weinstraße<br />

in Landau i. d. <strong>Pfalz</strong>.<br />

Mitglieder:<br />

21 gewählte Mitglieder gemäß<br />

§ 13 Absatz 1 der Verbandssatzung<br />

Landrat Bertram Fleck<br />

Rhein-Hunsrück-Kreis<br />

Landrat Dr. Winfried Hirschberger<br />

Landkreis Kusel<br />

Landrätin Beate Läsch-Weber<br />

Landkreis Bernkastel-Wittlich<br />

Landrat Karl-Otto Velten<br />

Landkreis Bad Kreuznach<br />

Landrat Peter Paul Weinert<br />

Westerwaldkreis<br />

Oberbürgermeister<br />

Werner Schineller<br />

Stadt Speyer<br />

Oberbürgermeister Helmut Schröer<br />

Stadt Trier<br />

Oberbürgermeister<br />

Dr. Eberhard Schulte-Wissermann<br />

Stadt Koblenz<br />

Bürgermeister Fritz Wagner<br />

Stadt Kirn<br />

Oberbürgermeister Dr. Christof Wolff<br />

Stadt Landau i. d. <strong>Pfalz</strong><br />

Stellv. Landesobmann der<br />

Vorstandsmitglieder<br />

Sparkassendirektor Winfried Gassen<br />

Sparkasse Mittelmosel –<br />

Eifel·Mosel·Hunsrück<br />

Sparkassendirektor Kurt Dietz<br />

Sparkasse Rhein-Haardt<br />

Sparkassendirektor Manfred Graulich<br />

Sparkasse Koblenz<br />

Sparkassendirektor Franz Link<br />

Kreissparkasse Kaiserslautern<br />

Sparkassendirektor<br />

Dieter Mühlenhoff<br />

Sparkasse Trier<br />

Sparkassendirektor Siegmar Müller<br />

Sparkasse Germersheim-Kandel<br />

Sparkassendirektor Frank Sander<br />

Kreissparkasse Westerwald<br />

Bürgermeister Heijo Höfer<br />

Verwaltungsratsmitglied der<br />

Kreissparkasse Altenkirchen<br />

Rechtsanwalt Georg Moesta<br />

Verwaltungsratsmitglied<br />

der Sparkasse Koblenz und der<br />

Kreissparkasse Mayen<br />

Beigeordneter Hermann Schatz<br />

Verwaltungsratsmitglied der<br />

Sparkasse Rhein-Haardt<br />

Ministerialrat a. D. Peter Zoller<br />

Verwaltungsratsmitglied der<br />

Sparkasse Neuwied


Stellvertreter:<br />

Landrat Dr. Richard Groß<br />

Landkreis Trier-Saarburg<br />

(bis 31.12.<strong>2005</strong>)<br />

Oberbürgermeister N. N.<br />

Sparkasse N. N.<br />

Sparkassendirektor Helmut Käfer<br />

Kreissparkasse Kusel<br />

Landrat Roger Graef<br />

Landkreis Bitburg-Prüm<br />

Landrat Winfried Werner<br />

Donnersbergkreis<br />

Landrat Dr. Alfred Beth<br />

Landkreis Altenkirchen<br />

Landrat Rolf Künne<br />

Landkreis Kaiserslautern<br />

Landrat Albert Berg-Winters<br />

Landkreis Mayen-Koblenz<br />

Oberbürgermeister<br />

Hans-Georg Löffler<br />

Stadt Neustadt a. d. Weinstraße<br />

Oberbürgermeister<br />

Bernhard J. Deubig<br />

Stadt Kaiserslautern<br />

Oberbürgermeister Achim Hütten<br />

Stadt Andernach<br />

Oberbürgermeister Nikolaus Roth<br />

Stadt Neuwied<br />

Oberbürgermeister Theo Wieder<br />

Stadt Frankenthal<br />

Sparkassendirektor Dieter Grau<br />

Kreissparkasse Daun<br />

Sparkassendirektor<br />

Karl-Friedrich Lebkücher<br />

Kreissparkasse Rhein-<strong>Pfalz</strong><br />

Sparkassendirektor<br />

Hans-Günter Mann<br />

Sparkasse Mainz<br />

Sparkassendirektor Rolf Settelmeier<br />

Sparkasse Vorderpfalz<br />

Ludwigshafen a. Rh. - Schifferstadt<br />

Sparkassendirektor Klaus Wende<br />

Kreissparkasse Rhein-Hunsrück<br />

Sparkassendirektor Uwe Geske<br />

Kreis- und Stadtsparkasse Speyer<br />

Sparkassendirektor<br />

Dieter Zimmermann<br />

Kreissparkasse Ahrweiler<br />

Studiendirektor a. D.<br />

Ernst-Günter Brinkmann, MdL<br />

Verwaltungsratsmitglied der<br />

Sparkasse Worms-Alzey-Ried<br />

Regierungsdirektor a. D.<br />

Hans-Josef Bracht, MdL<br />

Verwaltungsratsmitglied der<br />

Kreissparkasse Rhein-Hunsrück<br />

Studienrat a. D.<br />

Michael Hörter, MdL<br />

Verwaltungsratsmitglied der<br />

Sparkasse Koblenz<br />

Bürgermeister Reinhard Roos<br />

Verwaltungsratsmitglied der<br />

Kreissparkasse Rhein-<strong>Pfalz</strong><br />

Mit beratender Stimme:<br />

Präsident Hans Otto Streuber<br />

Verbandsvorsteher des<br />

SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Geschäftsführender Direktor<br />

Norbert Wahl<br />

Verbandsgeschäftsführer des<br />

SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Franz Bernhard<br />

Männliche Gestalt<br />

2002<br />

Stahl und Holz<br />

250x75x75 cm<br />

WV: 419<br />

Verbandsvorsteher<br />

Präsident Hans Otto Streuber<br />

Allgemeiner Vertreter:<br />

Verbandsgeschäftsführer<br />

Geschäftsführender Direktor<br />

Norbert Wahl<br />

Stand: 31.12. <strong>2005</strong><br />

11<br />

Organe


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong> / <strong>2005</strong><br />

Ausschüsse<br />

Fachausschuss<br />

Vorsitzender:<br />

Zweiter stellv. Verbandsvorsitzender<br />

Landesobmann der<br />

Vorstandsmitglieder<br />

Sparkassendirektor Horst Hoffmann<br />

Sparkasse Südliche Weinstraße<br />

in Landau i. d. <strong>Pfalz</strong><br />

Stellvertretender Vorsitzender:<br />

Stellv. Landesobmann der<br />

Vorstandsmitglieder<br />

Sparkassendirektor Winfried Gassen<br />

Sparkasse Mittelmosel –<br />

Eifel·Mosel·Hunsrück<br />

Mitglieder kraft Amtes:<br />

Bezirksobmann der BAG Nord<br />

Sparkassendirektor<br />

Dieter Mühlenhoff<br />

Sparkasse Trier<br />

Stellv. Bezirksobmann der BAG Nord<br />

Sparkassendirektor Frank Sander<br />

Kreissparkasse Westerwald<br />

Bezirksobmann der BAG Süd<br />

Sparkassendirektor Kurt Dietz<br />

Sparkasse Rhein-Haardt<br />

Stellv. Bezirksobmann der BAG Süd<br />

Sparkassendirektor Franz Link<br />

Kreissparkasse Kaiserslautern<br />

Gewählte Mitglieder:<br />

Sparkassendirektor<br />

Ingolf Bermes<br />

Kreissparkasse Bitburg-Prüm<br />

Sparkassendirektor<br />

Manfred Graulich<br />

Sparkasse Koblenz<br />

Sparkassendirektor<br />

Peter Schaaf<br />

Kreissparkasse Mayen<br />

Sparkassendirektor<br />

Helmut Käfer<br />

Kreissparkasse Kusel<br />

Sparkassendirektor<br />

Michael W. Schmidt<br />

Sparkasse Worms-Alzey-Ried<br />

Sparkassendirektor Rolf Settelmeier<br />

Sparkasse Vorderpfalz<br />

Ludwigshafen a. Rh. - Schifferstadt<br />

12<br />

Ständige Gäste:<br />

Präsident Hans Otto Streuber<br />

Verbandsvorsteher des<br />

SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Geschäftsführender Direktor<br />

Norbert Wahl<br />

Verbandsgeschäftsführer des<br />

SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Werner Fuchs<br />

Mitglied des Vorstandes der<br />

LRP Landesbank <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Trägerausschuss<br />

Vorsitzender:<br />

Verbandsvorsitzender<br />

Landrat Hans Jörg Duppré<br />

Landkreis Südwestpfalz<br />

Stellv. Vorsitzender:<br />

Erster stellv. Verbandsvorsitzender<br />

Oberbürgermeister Jens Beutel<br />

Stadt Mainz<br />

Mitglieder:<br />

Landrat Dr. Alfred Beth<br />

Landkreis Altenkirchen<br />

Landrat Bertram Fleck<br />

Rhein-Hunsrück-Kreis<br />

Landrat Dr. Winfried Hirschberger<br />

Landkreis Kusel<br />

Landrat Karl-Otto Velten<br />

Landkreis Bad Kreuznach<br />

Landrat Peter-Paul Weinert<br />

Westerwaldkreis<br />

Oberbürgermeister<br />

Hans Georg Löffler<br />

Stadt Neustadt a. d. Weinstraße<br />

Oberbürgermeister<br />

Dr. Eberhard Schulte-Wissermann<br />

Stadt Koblenz<br />

Bürgermeister Fritz Wagner<br />

Stadt Kirn<br />

Oberbürgermeister Theo Wieder<br />

Stadt Frankenthal<br />

Bürgermeister Winfried Manns<br />

Verbandsgemeinde Konz<br />

Ständige Gäste:<br />

Präsident Hans Otto Streuber<br />

Verbandsvorsteher des<br />

SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Geschäftsführender Direktor<br />

Norbert Wahl<br />

Verbandsgeschäftsführer des<br />

SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Geschäftsführender Direktor<br />

Ernst Beucher<br />

Landkreistag <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Geschäftsführender Direktor<br />

Burkhard Müller<br />

Landkreistag <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Geschäftsführender Direktor<br />

Prof. Dr. Gunnar Schwarting<br />

Städtetag <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Verbandsdirektor Reimer Steenbock<br />

Gemeinde- und Städtebund<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Kuratorium der<br />

Sparkassenakademie<br />

Schloß Waldthausen<br />

Vorsitzender:<br />

Präsident Hans Otto Streuber<br />

Verbandsvorsteher des<br />

SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Mitglieder kraft Amtes:<br />

Zweiter stellv. Verbandsvorsitzender<br />

Landesobmann der<br />

Vorstandsmitglieder<br />

Sparkassendirektor Horst Hoffmann<br />

Sparkasse Südliche Weinstraße<br />

in Landau i. d. <strong>Pfalz</strong><br />

Werner Fuchs<br />

Mitglied des Vorstandes der<br />

LRP Landesbank <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Geschäftsführender Direktor<br />

Norbert Wahl<br />

Verbandsgeschäftsführer des<br />

SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Direktor Dr. Friedrich-Karl Peege<br />

Akademieleiter SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>


Gewählte Mitglieder:<br />

Landrat Roger Graef<br />

Landkreis Bitburg-Prüm<br />

Landrat Claus Schick<br />

Landkreis Mainz-Bingen<br />

Erster stellv. Verbandsvorsitzender<br />

Oberbürgermeister Jens Beutel<br />

Stadt Mainz<br />

Oberbürgermeister<br />

Dr. Joachim Gerhard<br />

Stadt Ingelheim a. Rh.<br />

Bürgermeister Klaus Grumer<br />

Verbandsgemeinde Landstuhl<br />

Sparkassendirektor Volker Degen<br />

Stadtsparkasse Landstuhl<br />

(bis 31.12.<strong>2005</strong>)<br />

Sparkassendirektor Lothar Künzer<br />

Sparkasse Mittelmosel –<br />

Eifel·Mosel·Hunsrück<br />

Sparkassendirektor Günther Passek<br />

Sparkasse Trier<br />

Sparkassendirektor<br />

Dr. Andreas Reingen<br />

Kreissparkasse Altenkirchen<br />

Sparkassendirektor Hartmut Steudle<br />

Sparkasse Rhein-Haardt<br />

Ständiger Gast:<br />

<strong>Rheinland</strong>-pfälzisches Mitglied im<br />

Ausschuss für Personalentwicklung<br />

beim DSGV<br />

Sparkassendirektor Uwe Geske<br />

Kreis- und Stadtsparkasse Speyer<br />

Prüfungsausschuss<br />

Mitglieder:<br />

Sparkassendirektor Günther Bolinius<br />

Sparkasse Donnersberg<br />

Landrat Dr. Fritz Brechtel<br />

Landkreis Germersheim<br />

Oberbürgermeister Andreas Ludwig<br />

Stadt Bad Kreuznach<br />

Landrätin Theresia Riedmaier<br />

Landkreis Südliche Weinstraße<br />

Sparkassendirektor Peter Scholten<br />

Sparkasse Rhein-Nahe<br />

Regionaler<br />

Betriebswirtschaftlicher<br />

Ausschuss<br />

Vorsitzender:<br />

Geschäftsführender Direktor<br />

Norbert Wahl<br />

Verbandsgeschäftsführer des<br />

SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Mitglieder:<br />

Revisionsdirektor WP/StB<br />

Bernd Kramp<br />

Prüfungsstellenleiter des<br />

SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Direktor Herbert Boeser<br />

SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Bankdirektor Klaus Jaeger<br />

LRP Landesbank <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Sparkassendirektor Bernd Jung<br />

Sparkasse Südliche Weinstraße<br />

in Landau i. d. <strong>Pfalz</strong><br />

Sparkassendirektor Rolf Klein<br />

Sparkasse Südwestpfalz<br />

Sparkassendirektor<br />

Remigius Kühnen<br />

Sparkasse Trier<br />

Sparkassendirektor<br />

Ernst Josef Lehrer<br />

Sparkasse Koblenz<br />

Sparkassendirektor Karl Mang<br />

Sparkasse Rhein-Haardt<br />

Sparkassendirektor<br />

Dr. Andreas Reingen<br />

Kreissparkasse Altenkirchen<br />

Ständige Gäste:<br />

<strong>Rheinland</strong>-pfälzisches Mitglied im<br />

Betriebswirtschaftlichen Ausschuss<br />

des DSGV<br />

Sparkassendirektor<br />

Michael W. Schmidt<br />

Sparkasse Worms-Alzey-Ried<br />

<strong>Rheinland</strong>-pfälzisches Mitglied<br />

im Aufsichtsrat der SI<br />

Sparkassendirektor Kurt Dietz<br />

Sparkasse Rhein-Haardt<br />

Ausschüsse<br />

Regionaler Marketingausschuss<br />

Vorsitzender:<br />

Geschäftsführender Direktor<br />

Norbert Wahl<br />

Verbandsgeschäftsführer des<br />

SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Mitglieder:<br />

Max Aigner<br />

Vorsitzender des Vorstandes der<br />

LBS Landesbausparkasse<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Direktor Gundolf Reitmaier<br />

LRP Landesbank <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Stellv. Direktor Dr. Ulrich Rubbert<br />

SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Sparkassendirektor Winfried Klein<br />

Sparkasse Mainz - Vors. Arbeitskreis<br />

Marketing Mainz-Bad Kreuznach<br />

Sparkassendirektor<br />

Dr. Andreas Reingen<br />

Kreissparkasse Altenkirchen - Vors.<br />

Arbeitskreis Marketing Koblenz-Trier<br />

Sparkassendirektor<br />

Edmund Schermann<br />

Sparkasse Mittelmosel –<br />

Eifel·Mosel·Hunsrück - stellv. Vors.<br />

Arbeitskreis Marketing Koblenz-Trier<br />

Sparkassendirektor Wolfgang Fischer<br />

Sparkasse Rhein-Haardt,<br />

Vors. Arbeitskreis Marketing <strong>Pfalz</strong><br />

Sparkassendirektor Günther Bolinius<br />

Sparkasse Donnersberg,<br />

Stellv. Vors. Arbeitskreis Marketing<br />

<strong>Pfalz</strong><br />

Stellvertreter:<br />

Bereichsleiter Ralf Sittel<br />

Sparkasse Mainz<br />

Stellv. Vors. Arbeitskreis Marketing<br />

Mainz-Bad Kreuznach<br />

Ständiger Gast:<br />

<strong>Rheinland</strong>-pfälzisches Mitglied<br />

im Zentralen Werbeausschuss des<br />

DSGV<br />

Sparkassendirektor<br />

Dieter Mühlenhoff<br />

Sparkasse Trier<br />

13


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong> / <strong>2005</strong><br />

Einrichtungen Staatsaufsicht<br />

Dezernat I Geschäftsstelle<br />

Leitung:<br />

Verbandsgeschäftsführer<br />

Geschäftsführender Direktor<br />

Norbert Wahl<br />

Stellvertreter:<br />

Direktor Herbert Boeser<br />

Verbandssyndikus Klaus Keilholz<br />

Dezernat II Prüfungsstelle<br />

Leitung:<br />

Prüfungsstellenleiter<br />

Revisionsdirektor WP/StB<br />

Bernd Kramp<br />

Stellvertreter:<br />

Stellv. Revisionsdirektor WP/StB<br />

Uwe Tiedemann<br />

Dezernat III Akademie<br />

Leitung:<br />

Akademieleiter<br />

Direktor Dr. Friedrich-Karl Peege<br />

Stellvertreter:<br />

Stellv. Direktor Dirk Prenzel<br />

Dezernat IV Stabsabteilungen<br />

Leitung:<br />

Verbandsvorsteher<br />

Präsident Hans Otto Streuber<br />

Stellvertreter:<br />

Verbandsgeschäftsführer<br />

Geschäftsführender Direktor<br />

Norbert Wahl<br />

Sitz des Verbandes:<br />

Im Wald 1<br />

55257 Budenheim<br />

Postfach 38 69<br />

55028 Mainz<br />

Telefon: (06131) 145-0<br />

Telefax: (06131) 145-100<br />

Internet: www.sgvrp.de<br />

E-Mail: info@sgvrp.de<br />

14<br />

Die Staatsaufsicht über den<br />

Sparkassen- und Giroverband<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> wird gemäß<br />

§ 28 Abs. 2 des Sparkassengesetzes<br />

durch das fachlich zuständige<br />

Ministerium im Benehmen mit dem<br />

für das Kommunalrecht zuständigen<br />

Ministerium ausgeübt.


Abb. links:<br />

Franz Bernhard<br />

Labiler Kopf<br />

1995<br />

Corten-Stahl<br />

180x80x150 cm<br />

WV: 352<br />

Einrichtungen, Staatsaufsicht<br />

15


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong> / <strong>2005</strong><br />

16<br />

Abb. rechts:<br />

Franz Bernhard<br />

Männliche Form<br />

1982<br />

Bronze<br />

233x72x100 cm<br />

WV: 243


In den Jahren <strong>2004</strong> und <strong>2005</strong><br />

verstarben die Herren<br />

Nachruf<br />

Bruno Reimer<br />

früher: Leiter der Abteilung<br />

Sparkassengeschäfte des<br />

Sparkassen- und Giroverbandes<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

† 15.01.<strong>2004</strong><br />

Sparkassendirektor i.R.<br />

Karl Fiedler<br />

früher: Mitglied des Vorstandes<br />

der Sparkasse Trier<br />

† 01.04.<strong>2004</strong><br />

Sparkassendirektor i.R.<br />

Kurt Reinhold<br />

früher: Mitglied des Vorstandes<br />

der Kreissparkasse Bernkastel-Wittlich<br />

† 26.04.<strong>2005</strong><br />

Oberstudiendirektor a.D.<br />

Ernst Willisch<br />

früher: Leiter der Sparkassenschule<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

† 29.07.<strong>2005</strong><br />

Sparkassendirektor i.R.<br />

Eugen Kuhn<br />

früher: Mitglied des Vorstandes<br />

der Kreissparkasse<br />

Annweiler-Bad Bergzabern<br />

† 31.10.<strong>2005</strong><br />

17<br />

Nachruf


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong> / <strong>2005</strong><br />

Mitgliedsparkassen<br />

18<br />

Bitburg-Prüm<br />

Trier<br />

Daun<br />

Ahrweiler<br />

Mayen<br />

Mittelmosel<br />

Eifel · Mosel · Hunsrück<br />

Birkenfeld<br />

Kusel<br />

Neuwied<br />

Altenkirchen<br />

Koblenz<br />

Rhein-Hunsrück<br />

Landstuhl<br />

Südwestpfalz<br />

Westerwald<br />

Rhein-Nahe<br />

Donnersberg<br />

Kaiserslautern<br />

Rhein-Haardt<br />

Mainz<br />

Südliche Weinstraße<br />

in Landau i. d. <strong>Pfalz</strong><br />

Germersheim-<br />

Kandel<br />

Legende (Stand: 31.12. <strong>2005</strong>): SK–Sparkasse · KSK–Kreissparkasse · SSK–Stadtsparkasse · KSSK–Kreis- und Stadtsparkasse<br />

Worms-Alzey-Ried<br />

Ludwigshafen<br />

Speyer


Sparkassen Vorsitzende/Vorsitzender<br />

des Verwaltungsrates<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

7.<br />

8.<br />

9.<br />

10.<br />

11.<br />

12.<br />

13.<br />

14.<br />

15.<br />

16.<br />

17.<br />

18.<br />

19.<br />

20.<br />

21.<br />

22.<br />

23.<br />

24.<br />

25.<br />

26.<br />

27.<br />

KSK Ahrweiler<br />

KSK Altenkirchen<br />

KSK Birkenfeld<br />

KSK Bitburg-Prüm<br />

KSK Daun<br />

SK Donnersberg<br />

SK Germersheim-Kandel<br />

KSK Kaiserslautern<br />

SSK Kaiserslautern<br />

SK Koblenz<br />

KSK Kusel<br />

SSK Landstuhl<br />

(bis 31.12.<strong>2005</strong>)<br />

SK Mainz<br />

KSK Mayen<br />

SK Mittelmosel –<br />

Eifel·Mosel·Hunsrück<br />

SK Neuwied<br />

SK Rhein-Haardt<br />

KSK Rhein-Hunsrück<br />

SK Rhein-Nahe<br />

KSK Rhein-<strong>Pfalz</strong><br />

KSSK Speyer<br />

SK Südliche Weinstraße<br />

in Landau i. d. <strong>Pfalz</strong><br />

SK Südwestpfalz<br />

SK Trier<br />

SK Vorderpfalz<br />

Ludwigshafen a. Rh. -<br />

Schifferstadt<br />

KSK Westerwald<br />

SK Worms-Alzey-Ried<br />

Landrat Dr. Jürgen Pföhler<br />

Landrat Dr. Alfred Beth<br />

Landrat Axel Redmer<br />

Landrat Roger Graef<br />

Landrat Heinz Onnertz<br />

Landrat Winfried Werner<br />

Landrat Dr. Fritz Brechtel<br />

Landrat Rolf Künne<br />

Oberbürgermeister Bernhard J. Deubig<br />

Landrat Albert Berg-Winters,<br />

Oberbürgermeister Dr. Eberhard,<br />

Schulte-Wissermann<br />

Landrat Dr. Winfried Hirschberger<br />

Bürgermeister Klaus Grumer<br />

Oberbürgermeister Jens Beutel,<br />

Landrat Claus Schick<br />

Landrat Albert Berg-Winters<br />

Landrätin Beate Läsch-Weber<br />

Landrat Rainer Kaul,<br />

Oberbürgermeister Nikolaus Roth<br />

Oberbürgermeister Theo Wieder,<br />

Landrätin Sabine Röhl,<br />

Oberbürgermeister Hans Georg Löffler<br />

Landrat Bertram Fleck<br />

Landrat Claus Schick,<br />

Oberbürgermeister Andreas Ludwig,<br />

Landrat Karl-Otto Velten<br />

Landrat Werner Schröter<br />

Oberbürgermeister Werner Schineller<br />

Landrätin Theresia Riedmaier<br />

Landrat Hans Jörg Duppré<br />

Landrat Dr. Richard Groß (bis 31.12.<strong>2005</strong>),<br />

Oberbürgermeister Helmut Schröer<br />

Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse<br />

Landrat Peter-Paul Weinert<br />

Oberbürgermeister Michael Kissel,<br />

Landrat Ernst Walter Görisch,<br />

Bürgermeister Erich Maier<br />

Vorsitzender<br />

des Vorstandes<br />

Dieter Zimmermann<br />

Dr. Andreas Reingen<br />

Joachim Köls<br />

Ingolf Bermes<br />

Dieter Grau<br />

Günther Bolinius<br />

Siegmar Müller<br />

Franz Link<br />

Karl-Heinz Dielmann<br />

Manfred Graulich<br />

Helmut Käfer<br />

Rupert Schönmehl<br />

Hans-Günter Mann<br />

Peter Schaaf<br />

Winfried Gassen<br />

Klaus Pinkemeyer<br />

Kurt Diez<br />

Klaus Wende<br />

Peter Scholten<br />

Karl-Friedrich Lebkücher<br />

Uwe Geske<br />

Horst Hoffmann<br />

Carsten Bolle<br />

Dieter Mühlenhoff<br />

Rolf Settelmeier<br />

Frank Sander<br />

Michael W. Schmidt<br />

Mitglieder<br />

des Vorstandes<br />

Herbert Breuer<br />

Markus Keggenhoff<br />

Thomas Späth<br />

Mitgliedsparkassen<br />

Norbert Laufs, Reinhold Maas<br />

Hubert Böffgen<br />

Harald Glatte<br />

Peter Dudenhöffer, Manfred Gehrlein<br />

Ansgar-Andreas Rohde<br />

Werner Stumpf<br />

Ernst Josef Lehrer<br />

Wolfgang Scherz<br />

Volker Degen (bis 31.12.<strong>2005</strong>)<br />

Wilfried Klein<br />

Herbert Gottke<br />

Lothar Künzer,<br />

Edmund Schermann<br />

Dr. Hermann-Josef Richard<br />

Thomas Distler, Wolfgang Fischer,<br />

Karl Mang, Hartmut Steudle<br />

Wolfgang Nass<br />

Achim Both,<br />

Andreas Peters<br />

Klaus Cavalar<br />

Uwe Wöhlert<br />

Bernd Jung<br />

Michael Heiler,<br />

Rolf Klein<br />

Remigius Kühnen,<br />

Günther Passek<br />

Jürgen Wannhoff (bis 31.12.<strong>2005</strong>)<br />

Roman Frank<br />

Franz Horch,<br />

Norbert Zubiller<br />

19


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong> / <strong>2005</strong><br />

Kunst im Schloss:<br />

Franz Bernhard<br />

<strong>2004</strong> im Schloß Waldthausen<br />

Franz Bernhard<br />

Corten II<br />

1979<br />

Corten-Stahl<br />

250x380x120 cm<br />

WV: 162<br />

Franz Bernhard<br />

Weibliche Form<br />

1982<br />

Bronze<br />

208x63x72 cm<br />

WV: 245<br />

20<br />

Franz Bernhard<br />

Labiler Kopf<br />

1995<br />

Corten-Stahl<br />

180x80x150 cm<br />

WV: 352<br />

Franz Bernhard<br />

Sitzende<br />

1977<br />

Corten-Stahl, Holz<br />

150x90x190 cm<br />

WV: 191


Franz Bernhard<br />

Liegende Figur<br />

2003<br />

Corten-Stahl, Holz<br />

85x300x120 cm<br />

WV: 424<br />

Franz Bernhard<br />

Figur, schwebend<br />

<strong>2004</strong><br />

Stahl, Bongossi-Holz<br />

175x65x170 cm<br />

WV: 435<br />

Franz Bernhard<br />

Sitzende<br />

2001<br />

Holz, Eisen<br />

194x220x115 cm<br />

WV: 410<br />

Kunst im Schloss<br />

21


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong> / <strong>2005</strong><br />

Paloma Varga Weisz<br />

und Jan Leven<br />

<strong>2005</strong> im Schloß Waldthausen<br />

22<br />

Paloma Varga Weisz<br />

Kleiner Schuppenmann<br />

2001<br />

Lindenholz<br />

48x41x20 cm<br />

Paloma Varga Weisz<br />

Doppelaugenfrau<br />

1999/2000<br />

Lindenholz<br />

67x21x12 cm<br />

Paloma Varga Weisz<br />

Haarige Frau<br />

1999/2000<br />

Lindenholz<br />

48x18x13 cm


Kunst im Schloss<br />

Jan Leven<br />

o. T.<br />

1996<br />

Fassdauben<br />

1,6x3,2x 0,3 m<br />

Jan Leven<br />

Zweiflügelig<br />

2002 / <strong>2004</strong><br />

Brettschichtholz<br />

2,5x19x1,5 m<br />

Luxembourg<br />

23


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong> / <strong>2005</strong><br />

24


<strong>Rheinland</strong>-Pfälzische Wirtschaft<br />

25


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong> / <strong>2005</strong><br />

Zur konjunkturellen Lage<br />

... in Deutschland<br />

Der deutschen Wirtschaft gelang im Berichtszeitraum keine<br />

selbsttragende, breit angelegte Erholung. Das weltwirtschaftliche<br />

Umfeld hingegen entwickelte sich ausgesprochen<br />

günstig: So expandierten die Weltproduktion und der<br />

Welthandel ungeachtet der Rekordstände bei den Energiepreisen.<br />

Die Motoren der globalen Ökonomie stellten jedoch<br />

weiterhin die aufstrebenden Volkswirtschaften China<br />

und Indien sowie die Vereinigten Staaten. Wie schon in<br />

den Jahren zuvor konnte Deutschland davon lediglich mit<br />

seinem Exportgeschäft profitieren. Der Außenhandel blieb<br />

trotz der Aufwertung des Euros die einzige verlässliche<br />

Konjunkturstütze. Die Binnennachfrage konnte dagegen<br />

ihre anhaltende Schwäche noch nicht überwinden. Im<br />

Jahresdurchschnitt erhöhte sich das reale Bruttoinlandsprodukt<br />

<strong>2005</strong> nur um ein Prozent, nachdem <strong>2004</strong> eine moderate<br />

Belebung von 1,6 Prozent verzeichnet worden war.<br />

Der stagnierende Konsum als Konjunkturbremse war vor<br />

allem auf die schwache Einkommens- und Beschäftigungsentwicklung<br />

zurückzuführen, weniger auf die steigende<br />

Sparquote der privaten Haushalte. Diese kletterte bis auf<br />

10,7 Prozent und stieg damit zum fünften Mal in Folge.<br />

Die in den Vorjahren hartnäckig anhaltende<br />

Investitionszurückhaltung lief im Berichtszeitraum allmählich<br />

aus. Insbesondere die großen exportorientierten<br />

Unternehmen investierten wieder mehr, während die kleinen,<br />

eher binnenwirtschaftlich ausgerichteten Unternehmen<br />

weiter rationalisierten. Insgesamt konnten die Ausrüstungsinvestitionen<br />

<strong>2005</strong> erstmals nennenswert real um<br />

4 Prozent zulegen, nach einem Plus von 2,6 Prozent im<br />

Vorjahr. Das war das beste Ergebnis seit dem Jahr 2000.<br />

Bedingt durch Vorzieheffekte aus dem Abbau der<br />

Eigenheimzulage kam es vorübergehend zu einer leichten<br />

Zunahme der Wohnungsbauinvestitionen. Insgesamt<br />

schrumpften sie bei schwacher öffentlicher und gewerblicher<br />

Bautätigkeit <strong>2004</strong> jedoch abermals um 2,3 Prozent<br />

und <strong>2005</strong> um 3,4 Prozent.<br />

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt blieb angespannt.<br />

Die Zahl der Erwerbstätigen verringerte sich im Jahr <strong>2005</strong><br />

um 0,2 Prozent auf insgesamt 38,8 Millionen Personen –<br />

<strong>2004</strong> hatte sie noch um 0,4 Prozent zugenommen. Die Entwicklung<br />

der registrierten Arbeitslosigkeit stand ganz im<br />

Zeichen der Einführung des Arbeitslosengeldes II und der<br />

26<br />

erstmaligen Erfassung vorher nicht als arbeitslos registrierter<br />

erwerbsfähiger Sozialhilfeempfänger. Die Arbeitslosenquote<br />

stieg – gemessen an den zivilen Erwerbspersonen –<br />

von 10,5 Prozent <strong>2004</strong> auf 11,7 Prozent im Jahr <strong>2005</strong>.<br />

Die Finanzpolitik hat die Folgen der wirtschaftlichen Stagnation<br />

abermals zu spüren bekommen. Mit einem gesamtstaatlichen<br />

Finanzierungsdefizit in Höhe von 3,7 Prozent im<br />

Jahr <strong>2004</strong> und 3,3 Prozent <strong>2005</strong> wurde der Referenzwert<br />

des Europäischen Stabilitäts- und Wachstumspaktes in<br />

beiden Berichtsjahren überschritten. Die Geldpolitik der<br />

Europäischen Zentralbank wirkte sich anhaltend expansiv<br />

aus: Bis zum Dezember <strong>2005</strong> blieben Leitzinsen und<br />

Zinssätze unverändert. Sie bewegten sich über das gesamte<br />

Laufzeitenspektrum hinweg im historischen Vergleich<br />

auf sehr niedrigem Niveau. Das Geldmengenwachstum<br />

beschleunigte sich von 5,9 Prozent auf 7,4 Prozent deutlich.<br />

Die deutsche Teuerungsrate, die energiepreisbedingt von<br />

1,6 Prozent auf 2,0 Prozent kletterte, lag auf einem<br />

Vierjahreshoch. Im Euroraum fiel sie mit 2,2 Prozent jedoch<br />

noch höher aus. Angesichts der zunehmenden Preisrisiken<br />

hat die Europäische Zentralbank ihren stark expansiv ausgerichteten<br />

Kurs Anfang Dezember <strong>2005</strong> zurückgenommen<br />

und die Leitzinsen um jeweils einen viertel Prozentpunkt<br />

angehoben.<br />

... und in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Gestützt von der dynamischen Exportentwicklung schlug<br />

auch die rheinland-pfälzische Wirtschaft in den Jahren<br />

<strong>2004</strong> und <strong>2005</strong> einen moderaten Wachstumspfad ein. Das<br />

reale Bruttoinlandsprodukt, die Summe der im Land produzierten<br />

Waren und Dienstleistungen, stieg im Jahr <strong>2004</strong><br />

um 1,9 Prozent und im Jahr <strong>2005</strong> um 0,6 Prozent. Damit<br />

belegt <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> im Ranking der Bundesländer einen<br />

Platz im oberen Mittelfeld. Obwohl die Zahl der Erwerbstätigen<br />

in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> nach Anstieg um 0,7 Prozent<br />

<strong>2004</strong> im Jahr <strong>2005</strong> wieder um 0,2 Prozent sank, verlief die<br />

Beschäftigungsentwicklung mittelfristig dennoch wesentlich<br />

günstiger als im Bundesdurchschnitt. Dort stagnierte<br />

die Zahl der Erwerbstätigen <strong>2005</strong> auf dem Niveau von<br />

1991. In <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> wurden dagegen im gleichen Zeitraum<br />

6,3 Prozent mehr Arbeitsplätze geschaffen. Beson-


ders der Dienstleistungssektor erwies sich als Jobmotor<br />

und konnte seinen Anteil an der Gesamtbeschäftigung von<br />

60 auf 71 Prozent steigern. Zum rheinland-pfälzischen<br />

Wirtschaftswachstum trugen in den beiden Berichtsjahren<br />

vor allem die Bereiche Handel, Gastgewerbe und Verkehr,<br />

das Kredit- und Versicherungsgewerbe sowie die Dienstleister<br />

für Unternehmen bei. EDV-Dienstleister, Softwarehäuser,<br />

Unternehmens- und Steuerberater sowie Werbeagenturen<br />

berichteten von besseren Geschäftsergebnissen.<br />

Getragen vom lebhaften Auslandsgeschäft hellte sich das<br />

Geschäftsklima im produzierenden Gewerbe ebenfalls auf.<br />

Die Auftragseingänge im Fahrzeug- und Maschinenbau, in<br />

der Metallerzeugung und -verarbeitung sowie in der chemischen<br />

Industrie zeigten einen eindeutigen Aufwärtstrend.<br />

Positiv entwickelte sich auch der Tourismus, der nach der<br />

Wiedervereinigung einen Strukturwandel erfahren hatte.<br />

Mit 7,4 Millionen Gästen konnten die rheinland-pfälzischen<br />

Touristengebiete im Jahr <strong>2005</strong> ein Rekordergebnis vorweisen.<br />

Besonders beliebt waren Rheinhessen, die <strong>Pfalz</strong> sowie<br />

die Regionen Mosel, Saar und Eifel-Ahr.<br />

Perspektiven 2006<br />

<strong>Rheinland</strong>-Pfälzische Wirtschaft<br />

Die Konjunkturhoffnungen für das Jahr 2006 stützen sich<br />

auf eine Fortsetzung der weltwirtschaftlichen Dynamik und<br />

eine allmähliche Belebung der Inlandsnachfrage. Die voranschreitende<br />

Integration der Schwellen- und Transformationsländer<br />

in den Welthandel wird zu weiterem Wachstum<br />

führen – auch wenn die Auswirkungen der Energieverteuerung<br />

geldpolitische Reaktionen in Form leichter Zinsanhebungen<br />

nach sich ziehen. Getrieben vom Außenhandel<br />

gewinnt die deutsche Wirtschaft weiter an Schwung.<br />

Als zweites Standbein der Binnenkonjunktur kommen die<br />

Ausrüstungsinvestitionen hinzu, getragen von einer deutlich<br />

verbesserten Finanzierungsstruktur der Unternehmen.<br />

Alle konjunkturellen Frühindikatoren sowie steigende Käufe<br />

im Vorfeld der Mehrwertsteuererhöhung 2007 und die<br />

Fußballweltmeisterschaft deuten auf zusätzliche Impulse<br />

hin. Damit sind die Chancen erheblich gestiegen, dass nach<br />

Jahren der Schwäche aus einer konjunkturellen Erholung<br />

wieder ein stärkeres Wachstum wird.<br />

Wachstum der rheinland-pfälzischen Wirtschaft in % Deutschland <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

2,2 0,8<br />

-1,1 -2,7<br />

2,3 2,0 1,7 1,3 0,8<br />

-0,3<br />

1,4 1,8 2,0 0,8 2,0 2,6 2,9 2,7 0,8<br />

-1,6<br />

0,2 1,3<br />

1993 ’96 ’01 ’03<br />

-0,1<br />

0,2 1,6 1,9 1,0 0,6<br />

1992 1994 1995 ’96 1997 1998 1999 2000 ’01 2002 ’03 <strong>2004</strong> <strong>2005</strong><br />

27


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong> / <strong>2005</strong><br />

Geschäftsentwicklung<br />

der Sparkassen<br />

in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Markt- und Kundennähe der dezentralen, kommunalen<br />

und wirtschaftlich selbstständigen Sparkassen vor Ort werden<br />

in der Sparkassen-Finanzgruppe mit den Produkten<br />

und Kostenvorteilen gemeinsamer Verbundunternehmen<br />

verknüpft. Gemeinwohlorientierung und Solidität als unverwechselbare<br />

Grundprinzipien sorgten auch nach dem<br />

Wegfall von Anstaltslast und Gewährträgerhaftung im Jahr<br />

<strong>2005</strong> dafür, dass die mit Abstand stärkste Finanzgruppe<br />

in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> ihre Substanz weiter ausbauen konnte.<br />

Die addierte Bilanzsumme der 27 rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen, einschließlich der in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> gelegenen<br />

Zweigstellen der Nassauischen Sparkasse, stieg im<br />

Jahr <strong>2005</strong> um 1,6 Mrd. Euro bzw. 3,2 Prozent auf 53,2 Mrd.<br />

Euro, verglichen mit 640 Mio. Euro bzw. 1,3 Prozent <strong>2004</strong>.<br />

Die durchschnittliche Bilanzsumme einer rheinland-pfälzischen<br />

Sparkasse lag damit bei 1,9 Mrd. Euro, verglichen<br />

mit 2,2 Mrd. Euro im Bundesdurchschnitt.<br />

Das bilanzielle Kundengeschäft der rheinlandpfälzischen<br />

Sparkassen war in den Berichtsjahren <strong>2004</strong> und<br />

<strong>2005</strong> deutlich aufwärtsgerichtet. Kundeneinlagen in Höhe<br />

von 36,8 Mrd. Euro (+ 990 Mio. Euro bzw. + 2,8 Prozent)<br />

standen Kundenkredite in Höhe von 34,1 Mrd. Euro<br />

(+ 1,3 Mrd. Euro bzw. + 4,0 Prozent) gegenüber. Die Sparkassen<br />

refinanzieren sich traditionell über Einlagen aus der<br />

Region und verfügten damit über einen Refinanzierungsüberhang<br />

von 2,7 Mrd. Euro. Der Haftungsverbund der<br />

Sparkassen sichert die Einlagen der Kunden vollständig vor<br />

einem Verlust.<br />

Zusammengefasste Bilanzsumme der<br />

Sparkassen in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Jahr <strong>2005</strong> <strong>2004</strong> 2003 2002 2001<br />

Mrd. Euro 53,2 51,6 50,9 50,3 50,1<br />

Veränderung<br />

in Mio. Euro<br />

Veränderung<br />

in %<br />

Differenzen durch Runden der Zahlen; Quelle: Sparkassenstatistik<br />

28<br />

1.635<br />

3,2<br />

640<br />

1,3<br />

680<br />

1,4<br />

194<br />

0,4<br />

1.567<br />

3,2<br />

2000<br />

48,5<br />

2.429<br />

5,3<br />

Gleichzeitig verstärkten die Institute aber auch das Interbankengeschäft.<br />

Während die Forderungen an Kreditinstitute<br />

um 331 Mio. Euro bzw. 9,9 Prozent auf einen Bestand<br />

von 3,7 Mrd. Euro aufgestockt wurden, erhöhten sich die<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 592 Mio.<br />

Euro bzw. 5,4 Prozent auf einen Bestand von 11,6 Mrd. Euro.<br />

Angesichts des anhaltend niedrigen Zinsniveaus wurde<br />

der eigene Wertpapierbestand um 154 Mio. Euro bzw.<br />

1,3 Prozent auf 11,4 Mrd. Euro abgebaut. Allerdings erwarben<br />

die rheinland-pfälzischen Sparkassen verstärkt höherverzinsliche<br />

Schuldscheine und Namensschuldverschreibungen.<br />

Deren Bestand wurde um 680 Mio. Euro auf insgesamt<br />

1,2 Mrd. Euro mehr als verdoppelt.<br />

Um zukünftig im Wettbewerb bestehen zu können,<br />

müssen sich die Sparkassen den Markterfordernissen anpassen<br />

und zu betriebswirtschaftlich optimalen Einheiten<br />

zusammenschließen. Entsprechend verringerte sich im Berichtszeitraum<br />

die Zahl der rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

von 30 auf 27 einzeln bilanzierende Institute. Die Sparkasse<br />

Neuwied und die Stadtsparkasse Linz fusionierten<br />

zur Sparkasse Neuwied, die Sparkasse Mittelhaardt –<br />

Deutsche Weinstraße und die Stadtsparkasse Frankenthal<br />

zur Sparkasse Rhein-Haardt sowie die Stadtsparkasse<br />

Ludwigshafen und die Stadtsparkasse Schifferstadt zur<br />

Sparkasse Vorderpfalz. Mit insgesamt 1.023 Zweigstellen –<br />

46 weniger als Ende 2003 – sind die rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen nach wie vor flächendeckend präsent. Die<br />

Finanzdienstleistungsfiliale für den Grund- und Tagesbedarf<br />

aller Kundengruppen wird dabei durch 174 Selbstbedienungsfilialen<br />

ergänzt. 55 Vermögensanlagezentren bündeln<br />

das Spezialwissen für den gehobenen Anlage- und<br />

Beratungsbedarf. Zudem wurden 40 Immobilienzentren für<br />

den Beratungs- und Vermittlungsbedarf »rund ums Haus«<br />

eingerichtet. Insgesamt 36 Firmen- und Gewerbekundenzentren<br />

tragen den besonderen Anforderungen der Firmenkunden<br />

Rechnung.<br />

Neben dem stationären Angebot der Geschäftsstelle<br />

nutzen die Kunden zunehmend die medialen Vertriebswege<br />

der Sparkassen. Bei allen rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

können Kunden Finanzprodukte auch online erwerben.<br />

Bereits jedes fünfte Privatgirokonto ist für die Online-<br />

Nutzung freigeschaltet. Ob in der Filiale oder über das<br />

Internet: Sparkassen bieten Finanzdienstleistungen für<br />

jedermann. Der Kunde hat die freie Wahl – je nach Zeit und<br />

persönlicher Präferenz.


Sparkassen-Zweigstellen<br />

in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Jahr <strong>2005</strong> <strong>2004</strong> 2003 2000 1980<br />

Anzahl 1.023 1.047 1.069 1.242 1.333<br />

Quelle: Sparkassenstatistik<br />

Die rheinland-pfälzischen Sparkassen betreuen fast drei<br />

Millionen Sparkonten und über zwei Millionen Privatgirokonten.<br />

Dabei stellen sie sich ihrer sozialen Verantwortung<br />

und bieten flächendeckend auch sozial schwächeren<br />

Bevölkerungsschichten den Zugang zum bargeldlosen<br />

Zahlungsverkehr: „Girokonten für jedermann“ sind Konten,<br />

die ausschließlich auf Guthabenbasis geführt werden und<br />

auch denjenigen Personen zur Verfügung stehen, für die<br />

ein negativer Eintrag bei der Schufa vorliegt. Insgesamt<br />

wurden Ende <strong>2005</strong> über 46.000 solcher Konten geführt.<br />

Niemand wird bei den Sparkassen nach Einkommen und<br />

Vermögen ausgegrenzt.<br />

Die Sparkassenorganisation zählt zu den größten<br />

Arbeitgebern in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>. Ende <strong>2005</strong> waren bei den<br />

rheinland-pfälzischen Sparkassen 14.183 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter beschäftigt, 564 bzw. 3,8 Prozent weniger<br />

Mitarbeiter der Sparkassen in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Gesamt <strong>2005</strong> <strong>2004</strong> 2003 2002 2001<br />

Anzahl 14.183 14.498 14.747 15.190 15.459<br />

Männlich 5.619 5.710 5.789 5.947 6.125<br />

Weiblich 8.564 8.788 8.958 9.243 9.334<br />

Auszubildende<br />

825<br />

Quelle: Sparkassenstatistik<br />

868<br />

959<br />

1.082<br />

1.092<br />

2000<br />

15.402<br />

6.189<br />

9.213<br />

1.072<br />

Geschäftsentwicklung der Sparkassen<br />

als vor zwei Jahren. 87 Prozent des Sparkassenpersonals<br />

sind bankspezifisch beschäftigt, mehr als ein Viertel davon<br />

als Teilzeitkräfte. Die vom Gesetzgeber eröffnete Möglichkeit<br />

der Altersteilzeit haben sieben Prozent der bankspezifisch<br />

Beschäftigten in Anspruch genommen. Das Bild der<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen wird nach wie vor von den mittleren Jahrgängen<br />

geprägt. Ein Zehntel ist älter als 55 Jahre, ein knappes<br />

Fünftel jünger als 30 Jahre. Insgesamt 830 Jugendliche befanden<br />

sich in einem Ausbildungsverhältnis. Das entsprach<br />

– gemessen an den bankspezifisch Beschäftigten – einer<br />

Ausbildungsquote von 6,7 Prozent. Im Ausbildungsjahr<br />

<strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> wurden insgesamt 320 Ausbildungsverträge<br />

neu abgeschlossen, fast ein Zehntel mehr als im Vorjahr.<br />

Mit ihrem überdurchschnittlichen Ausbildungsengagement<br />

versuchen die Sparkassen im Rahmen ihrer gesellschaftspolitischen<br />

Verantwortung, möglichst vielen Jugendlichen<br />

eine berufliche Perspektive zu eröffnen.<br />

Substanz weiter gestärkt<br />

Die Sparkassen zählen seit Jahren zu den rentabelsten<br />

Kreditinstituten in Deutschland. Auch die rheinland-pfälzischen<br />

Institute konnten ihre Substanz weiter stärken. Der<br />

aggregierte Jahresüberschuss kletterte im Jahr <strong>2004</strong> um<br />

39 Mio. Euro und im Jahr <strong>2005</strong> um 15 Mio. Euro auf 138 Mio.<br />

Euro Ende <strong>2005</strong>. Mit 0,26 Prozent der durchschnittlichen<br />

Bilanzsumme (DBS) entsprach das dem höchsten Wert seit<br />

fünf Jahren. Vor allem eine strikte Kostendisziplin sowie die<br />

Entspannung der Risikolage leisteten zur Ertragsverbesserung<br />

in den beiden Berichtsjahren ihren Beitrag. Eine<br />

durchgreifende Erholung im operativen Geschäft ist hingegen<br />

enger an die konjunkturelle Entwicklung gekoppelt.<br />

Insbesondere das zinsabhängige Geschäft wurde durch das<br />

anhaltend niedrige Zinsniveau, die flache Zinsstruktur und<br />

den wettbewerbsbedingt anhaltend hohen Margendruck<br />

belastet. Mit insgesamt 1,1 Mrd. Euro fiel der Zinsüberschuss<br />

im Jahr <strong>2005</strong> um 24 Mio. Euro geringer aus als im<br />

Vorjahr. Gemessen an der DBS bedeutete das einen Rückgang<br />

von 2,38 Prozent auf 2,30 Prozent. Der Provisionsüberschuss<br />

blieb dagegen in den beiden Berichtsjahren<br />

nahezu konstant (249 Mio. Euro bzw. 251 Mio. Euro).<br />

Das entsprach 0,50 Prozent der DBS. Nachdem im Jahr<br />

<strong>2004</strong> die Vermittlung von Kapitallebensversicherungen aufgrund<br />

der bevorstehenden Einschränkung des Steuerprivi-<br />

29


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong> / <strong>2005</strong><br />

legs zum Jahresende spürbar ausgeweitet werden konnte,<br />

normalisierte sich der Provisionsertrag aus Versicherungsbeiträgen<br />

im Jahr <strong>2005</strong> wieder. Positiv entwickelten sich vor<br />

allem die Vertriebsaktivitäten im Wertpapier-, Immobilien-,<br />

und Bauspargeschäft. Im nichtbilanziellen Dienstleistungsgeschäft<br />

blieb das Nettoergebnis aus Finanzgeschäften in<br />

beiden Berichtsjahren unverändert bei 0,01 Prozent der<br />

DBS.<br />

Deutliche Fortschritte erzielten die rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen auf der Kostenseite. Sie konnten Einsparpotenziale<br />

durch eine stärkere Risikoorientierung der<br />

Kreditvergabe, eine Anpassung des Zweigstellennetzes,<br />

die Nutzung von Synergien in den Back-Office-Tätigkeiten<br />

sowie ein effizienteres Management des Sachaufwandes<br />

realisieren, obwohl erhöhte Aufwendungen für die aufsichtsrechtlichen<br />

Anforderungen an die Bankenorganisation<br />

sowie das Meldewesen und für IT-Migrationsprozesse<br />

zu Buche schlugen. So gelang es, den Sachaufwand in den<br />

beiden Berichtsjahren von 0,68 Prozent auf 0,66 Prozent<br />

der DBS zu senken. Der Rückgang des Personalbestandes,<br />

Organisationsanpassungen sowie Outsourcing-Maßnahmen<br />

trugen dazu bei, dass der Personalaufwand trotz<br />

Tarifsteigerungen auf 1,16 Prozent der DBS reduziert werden<br />

konnte. Der ordentliche Aufwand sank insgesamt von<br />

1,85 Prozent auf 1,82 Prozent der DBS.<br />

Jahresüberschuss der rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen<br />

Jahr <strong>2005</strong> <strong>2004</strong> 2003 2002 2001<br />

In Mio. Euro 131 117 78 71 127<br />

In % der DBS 0,28 0,24 0,16 0,15 0,27<br />

Quelle: Betriebsvergleiche<br />

Das Betriebsergebnis vor Bewertung ist im Durchschnitt<br />

aller rheinland-pfälzischen Sparkassen wieder auf unter ein<br />

Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme gefallen. In<br />

seiner absoluten Höhe bedeutet das einen Rückgang von<br />

518 Mio. Euro im Jahr <strong>2004</strong> auf 502 Mio. Euro <strong>2005</strong>.<br />

30<br />

2000<br />

130<br />

0,29<br />

Nachdem Börsenbaisse und Konjunkturschwäche zu einem<br />

außergewöhnlichen Anstieg des Bewertungsergebnisses<br />

geführt und das Betriebsergebnis nach Bewertung im Jahr<br />

2002 auf einen Tiefststand von 0,26 Prozent der DBS gefallen<br />

war, konnte es sich in den Folgejahren wieder spürbar<br />

erholen. In Anbetracht der in den Vorjahren vorgenommenen<br />

Wertberichtigungen ging vor allem der Aufwand für die<br />

Risikovorsorge im Kreditgeschäft zurück. Die Rückführung<br />

von Risikoaktiva hat ebenfalls hierzu beigetragen. Sinkende<br />

Wertberichtigungen im Kredit- und Wertpapiergeschäft<br />

belegen die Leistungsfähigkeit und die hohe Qualität des<br />

Risikomanagements der Sparkassen. Das Betriebsergebnis<br />

nach Bewertung stieg im Jahr <strong>2005</strong> wieder auf 0,54 Prozent<br />

der DBS. Die Sparkassen zahlten in den Jahren <strong>2004</strong><br />

und <strong>2005</strong> insgesamt 237 Mio. Euro an gewinnabhängigen<br />

Steuern und trugen als einer der größten Steuerzahler des<br />

Landes erheblich zur Finanzierung des Gemeinwesens bei.<br />

Die Finanzlage der Sparkassen ist geordnet. Die<br />

von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />

erlassenen Grundsätze wurden in den Berichtsjahren stets<br />

eingehalten. Die gesetzlichen Eigenkapitalvorschriften<br />

konnten bei einer von 8,4 Prozent auf 8,8 Prozent gesteigerten<br />

Kernkapitalquote und einem im Verbandsdurchschnitt<br />

verbesserten Verhältnis zwischen haftendem Eigenkapital<br />

und Risikoaktiva von 11,4 Prozent auf 11,9 Prozent<br />

der gewichteten Risikoaktiva bei Weitem erfüllt werden.<br />

Dies bedeutet eine angemessene Ausgangsbasis für die<br />

künftige Geschäftsentwicklung. Damit haben die Sparkassen<br />

abermals Substanz gewonnen und bleiben als stabile<br />

und gesunde Unternehmen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor<br />

in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>. Die Eigenkapitalausstattung wurde<br />

weiter gestärkt, zusammen verfügten die Sparkassen<br />

Ende <strong>2005</strong> über haftende Eigenmittel gemäß Grundsatz I<br />

in Höhe von 3,4 Mrd. Euro. Die Eigenkapitalrentabilität vor<br />

Steuern, die mittelfristig einen Wert von 15 Prozent erreichen<br />

soll, lag Ende <strong>2005</strong> bei 10,4 Prozent.<br />

Kreditgeschäft im Aufwind<br />

Sowohl für den breiten Mittelstand als auch für Privatpersonen<br />

sind die Sparkassen ein verlässlicher Partner in allen<br />

Finanzierungsfragen. Nachdem sich das Kundenkreditgeschäft<br />

im Jahr <strong>2004</strong> unter dem Eindruck der schwachen<br />

Konjunktur nur auf niedrigem Niveau bewegt hatte, waren<br />

private und gewerbliche Kunden im Geschäftsjahr <strong>2005</strong>


wieder verstärkt zur Aufnahme neuer Darlehen bereit.<br />

Angesichts optimistischer Zukunftserwartungen und der<br />

anhaltend günstigen Finanzierungskonditionen stiegen die<br />

Kundenkredite <strong>2005</strong> um 987 Mio. Euro bzw. 3,0 Prozent auf<br />

ein Volumen von 34,1 Mrd. Euro, verglichen mit 319 Mio.<br />

Euro bzw. 1,0 Prozent im Vorjahr. Hinzu kamen in beiden<br />

Jahren noch 75 Mio. Euro an erworbenen Schuldscheinen<br />

und Namensschuldverschreibungen. Noch höhere Steigerungsraten<br />

wiesen die mittel- und langfristigen Darlehen<br />

auf, die repräsentativ für das Neugeschäft stehen. <strong>2005</strong><br />

wurden mit insgesamt 5,0 Mrd. Euro fast ein Zehntel mehr<br />

Zusagen erteilt als <strong>2004</strong>. Die Darlehensauszahlungen, die<br />

der Entwicklung der Darlehenszusagen mit einer gewissen<br />

Zeitverzögerung folgen, stiegen dagegen im Vorjahresvergleich<br />

erst um 0,3 Prozent auf 4,5 Mrd. Euro.<br />

An erster Stelle der Kreditnehmer standen <strong>2005</strong> die<br />

Privatpersonen, die vor der Abschaffung der Eigenheimzulage<br />

besonders viele Baufinanzierungen, aber auch vermehrt<br />

Konsumentenkredite nachfragten. Die Darlehenszusagen<br />

für Neubauvorhaben stiegen <strong>2005</strong> um 26,7 Prozent,<br />

nachdem sie im Jahr <strong>2004</strong> um 21,3 Prozent gefallen waren.<br />

Struktur des Kreditbestandes<br />

in Mio. Euro<br />

Jahr <strong>2005</strong> <strong>2004</strong> 2003 2002 2001<br />

Wirtschaft 10.064 9.948 10.000 10.059 10.022<br />

Wohnungsbau<br />

Konsumenten<br />

Öffentliche<br />

Hand<br />

16.701<br />

4.404<br />

16.821<br />

3.903<br />

16.905<br />

3.790<br />

16.102<br />

3.986<br />

15.407<br />

4.055<br />

2000<br />

9.718<br />

14.694<br />

4.047<br />

2.654 2.123 1.777 1.502 1.313 1.279<br />

Sonstige 345 322 315 334 313 305<br />

Kredite<br />

insgesamt<br />

34.168 33.117 32.787 31.984 33.111 30.044<br />

Differenzen durch Runden der Zahlen; Quelle: Kreditvolumen II, Sparkassenstatistik<br />

Geschäftsentwicklung der Sparkassen<br />

Insgesamt wurden in beiden Berichtsjahren 4,1 Mrd. Euro<br />

an Baufinanzierungen zugesagt. Zwei Drittel des gesamten<br />

Finanzierungsvolumens entfielen aber nach wie vor auf den<br />

Kauf bestehender Immobilien und auf Darlehensablösungen.<br />

Der Gesamtkreditbestand von wirtschaftlich unselbstständigen<br />

Privatpersonen erhöhte sich <strong>2005</strong> um 656 Mio.<br />

Euro bzw. 3,8 Prozent auf 17,7 Mrd. Euro – und damit um<br />

mehr als das Dreifache des entsprechenden Vorjahresvolumens<br />

(202 Mio. Euro bzw. 1,2 Prozent).<br />

Sparkassen und die Kommunen verbindet eine gewachsene<br />

Partnerschaft. Neben dem klassischen Kommunalkredit<br />

bieten die Sparkassen Städten, Gemeinden und<br />

Landkreisen auch verstärkt innovative Finanzierungen wie<br />

strukturierte Finanzierungen, kommunale Leasingmodelle,<br />

Fondsfinanzierungen und Investorenmodelle an. Im Berichtszeitraum<br />

erhöhten Kommunen und andere öffentliche<br />

Stellen ihre Verschuldung bei den rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen mit 877 Mio. Euro um fast die Hälfte auf einen<br />

Bestand von 2,7 Mrd. Euro. Damit stieg der Anteil der öffentlichen<br />

Haushalte am gesamten Kundenkreditbestand der<br />

rheinland-pfälzischen Institute auf 7,8 Prozent. Wirksame<br />

Einsparungen auf allen Haushaltsebenen und die leicht zunehmenden<br />

Steuereinnahmen zeigen sich aber bereits<br />

bei den mittel- und langfristigen Zusagen für Darlehen an<br />

öffentliche Stellen, die <strong>2005</strong> gegenüber dem Vorjahr um<br />

fast ein Drittel geringer ausfielen.<br />

Sparkassen – Partner des Mittelstandes<br />

Eine der Kernaufgaben der Sparkassen ist es, kleine und<br />

mittlere Unternehmen zuverlässig mit Investitions- und Betriebsmittelkrediten<br />

zu versorgen. Die gute Auftragslage in<br />

der Industrie, die lebhafte Beteiligung der rheinland-pfälzischen<br />

Wirtschaft am boomenden Export und vor allem das<br />

verbesserte Geschäftsklima in den unternehmensnahen<br />

Dienstleistungsbereichen machen sich zunehmend bemerkbar:<br />

im Jahr <strong>2005</strong> vor allem in den Darlehenszusagen an Unternehmen<br />

und Selbstständige für mittel- und langfristige<br />

Finanzierungen. Mit 1,9 Mrd. Euro bedeutete dies gegenüber<br />

dem Vorjahr ein Plus von 7,6 Prozent. Dieser Aufwärtstrend<br />

wird als Vorbote einer anziehenden Konjunktur die<br />

Auszahlungen im Kreditgeschäft im laufenden Jahr beleben.<br />

Insgesamt stieg der reine Firmenkreditbestand der rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen in den beiden Berichtsjahren<br />

um 64 Mio. Euro bzw. 0,6 Prozent auf einen Kreditbestand<br />

31


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong> / <strong>2005</strong><br />

von 10,1 Mrd. Euro – ohne die an diese Kundengruppe ausgerichteten<br />

Hypothekarkredite auf Wohngrundstücke und<br />

sonstige Kredite für den Wohnungsbau. Die Finanzierungsnachfrage<br />

der einzelnen Wirtschaftszweige fiel abermals<br />

sehr unterschiedlich aus. Den höchsten Fremdfinanzierungsbedarf<br />

hatten nach wie vor mit einem Volumen von<br />

7,1 Mrd. Euro die Dienstleistungsunternehmen einschließlich<br />

der freien Berufe. 2,6 Mrd. Euro haben die rheinlandpfälzischen<br />

Sparkassen an Betriebe des Handwerks ausgeliehen.<br />

Kreditbestand nach Wirtschaftszweigen<br />

in Mio. Euro<br />

Jahr <strong>2005</strong> <strong>2004</strong> 2003 2002 2001<br />

Land- und<br />

Forstwirtschaft<br />

Energie- und<br />

Wasserversorgung<br />

Verarbeitendes<br />

Gewerbe<br />

32<br />

516<br />

240<br />

1.666<br />

501<br />

272<br />

1.720<br />

491<br />

281<br />

1.826<br />

491<br />

246<br />

1.881<br />

486<br />

267<br />

1.948<br />

2000<br />

486<br />

227<br />

1.970<br />

Baugewerbe 1.036 1.062 1.098 1.132 1.152 1.132<br />

Handel 2.260 2.343 2.522 2.652 2.754 2.773<br />

Verkehrs- und<br />

Nachrichtenübermittlung<br />

Finanzierungsinstitutionen<br />

Dienstleistungen<br />

Unternehmen<br />

und<br />

Selbstständige<br />

davon:<br />

Handwerk<br />

355 346 374 363 354 352<br />

219 120 95 82 95 73<br />

7.122 7.211 7.124 6.929 6.630 6.273<br />

13.414 13.573 13.810 13.775 13.686 13.286<br />

2.555 2.467 2.584 2.646 2.651 2.548<br />

Differenzen durch Runden der Zahlen; Quelle: Sparkassenstatistik<br />

Als Folge von zinsorientierten Umschichtungen stieg der<br />

gesamte Bestand an langfristigen Forderungen der rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen in den beiden Berichtsjahren<br />

um insgesamt 1,1 Mrd. Euro bzw. 4,2 Prozent auf ein<br />

Volumen von 27,8 Mrd. Euro. Mittelfristige Ausleihungen<br />

wurden um 171 Mio. Euro bzw. 9,1 Prozent auf 2,0 Mrd.<br />

Euro erhöht, während kurzfristige Kredite – einschließlich<br />

der nur noch geringfügigen Wechselfinanzierungen –<br />

um 76 Mio. Euro bzw. 1,8 Prozent auf einen Bestand von<br />

4,3 Mrd. Euro gesteigert wurden.<br />

Verstärkte Zuflüsse im Einlagengeschäft<br />

Im Einklang mit der steigenden Sparquote kletterte auch<br />

die Geldvermögensbildung bei den rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen nach 408 Mio. Euro im Jahr <strong>2004</strong> auf 942 Mio.<br />

Euro im Jahr <strong>2005</strong>. 73 Prozent davon flossen in bilanzwirksame<br />

Anlageformen, der Rest in nicht bilanzielle Formen<br />

wie festverzinsliche Wertpapiere, Aktien und Optionsscheine.<br />

Angesichts der demografischen Entwicklung und dem<br />

erforderlichen Umbau des Sozialstaates kommt der eigenverantwortlichen<br />

Altersvorsorge eine immer größere Bedeutung<br />

zu. Die Sparkassen bieten für jedes Lebensalter<br />

qualifizierte Beratung und attraktive Produkte.<br />

Sparkassen refinanzieren sich nach wie vor im<br />

Wesentlichen über Kundeneinlagen und sind nicht so stark<br />

wie andere Institute von den Kapitalmärkten abhängig.<br />

Trotz hohen Konkurrenzdrucks der Direktbanken konnten<br />

die rheinland-pfälzischen Sparkassen das Volumen im bilanzwirksamen<br />

Einlagengeschäft im Jahr <strong>2005</strong> mit 658 Mio.<br />

Euro bzw. 1,8 Prozent doppelt so stark wie <strong>2004</strong> (332 Mio.<br />

Euro bzw. 0,9 Prozent) auf einen Bestand von 36,8 Mrd.<br />

Euro ausbauen. Die Kunden haben in den beiden Berichtsjahren<br />

vor allem auf hohe Sicherheit und rasche Verfügbarkeit<br />

ihrer Anlagen gesetzt. Nach wie vor waren die liquiden<br />

Sichteinlagen mit einem Plus von 1,4 Mrd. Euro bzw.<br />

12,6 Prozent stark gefragt. Das Wachstum der darin enthaltenen<br />

höherverzinslichen Sichteinlagen fiel noch kräftiger<br />

aus. Ihr Bestand wuchs mit 2,0 Mrd. Euro um nahezu<br />

zwei Fünftel auf ein Volumen von 6,8 Mrd. Euro. Ende <strong>2005</strong><br />

waren 55,2 Prozent des Bestandes an täglich fälligen<br />

Geldern höher verzinst.<br />

Auf den Sparkonten hat das Zinsniveau dagegen<br />

deutliche Spuren hinterlassen. Insgesamt fielen die Abhebungen<br />

mit 9,5 Mrd. Euro deutlich höher aus als die Ein-


Struktur der Verbindlichkeiten<br />

in Mio. Euro<br />

Jahr <strong>2005</strong> <strong>2004</strong> 2003 2002 2001<br />

Spareinlagen<br />

Eigenemissionen<br />

Termineinlagen<br />

Täglich<br />

fällige<br />

Gelder<br />

Verbindlichkeiten<br />

insgesamt<br />

16.387<br />

4.867<br />

3.206<br />

16.526<br />

4.778<br />

3.230<br />

16.648<br />

4.572<br />

3.625<br />

16.604<br />

5.165<br />

3.857<br />

16.691<br />

5.205<br />

3.833<br />

2000<br />

16.888<br />

5.114<br />

3.568<br />

12.326 11.594 10.951 9.901 9.038 7.383<br />

36.786 36.128 35.796 35.528 34.767 32.953<br />

Differenzen durch Runden der Zahlen; Quelle: Sparkassenstatistik<br />

zahlungen mit 8,4 Mrd. Euro und die zinsbedingt niedrigeren<br />

Zinsgutschriften von 840 Mio. Euro. Damit ging der gesamte<br />

Spareinlagenbestand bei den rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen im Berichtszeitraum abermals um 231 Mio.<br />

Euro bzw. 1,6 Prozent auf 16,4 Mrd. Euro zurück. Der Abbau<br />

betraf gleichgewichtig in beiden Berichtsjahren vor allem<br />

normal verzinste Spareinlagen, während der Bestand an<br />

höher verzinsten Spareinlagen um 171 Mio. Euro bzw.<br />

1,3 Prozent aufgestockt wurde. Gefragt waren vor allem<br />

kapitalmarktorientierte Spareinlagen sowie das S-Prämiensparen.<br />

Mit 79 Prozent blieb der Anteil der höherverzinslichen<br />

Spareinlagen am gesamten Spareinlagenbestand<br />

unverändert hoch. Der Abbau der Termingelder setzte sich<br />

weiter fort: Der Bestand auf den Festgeldkonten schmolz<br />

mit 419 Mio. Euro um ein Zehntel auf ein Volumen von<br />

3,2 Mrd. Euro. Der Bestand an sparkasseneigenen Emissionen<br />

wie Sparkassenbriefen und Sparkassenobligationen<br />

wurde um 294 Mio. Euro bzw. 6,4 Prozent auf 4,9 Mrd. Euro<br />

aufgestockt.<br />

Geschäftsentwicklung der Sparkassen<br />

Kundenwertpapiergeschäft profitiert von<br />

freundlichem Börsenklima<br />

An den internationalen Finanzmärkten setzten sich trotz<br />

der gestiegenen Energiepreise zunehmend optimistische<br />

Erwartungen durch. Die Europäische Zentralbank hob am<br />

1. Dezember <strong>2005</strong> ihre Leitzinsen um jeweils 25 Basispunkte<br />

an. Seit dem 6. Dezember <strong>2005</strong> werden die Hauptrefinanzierungsgeschäfte<br />

als Zinstender mit einem Mindestbietungssatz<br />

von 2,25 Prozent ausgeschrieben, für Spitzenrefinanzierungsgeschäfte<br />

werden 3,25 Prozent verlangt<br />

und die Einlagenfazilität wird mit 1,25 Prozent vergütet.<br />

Die Geldmarktzinsen erhöhten sich in den beiden Berichtsjahren<br />

gemessen an den Sätzen für Dreimonatsgeld um 44<br />

Basispunkte, während die langfristigen Kapitalmarktzinsen<br />

in Deutschland – gemessen an der Rendite zehnjähriger<br />

Bundeswertpapiere – von 4,3 auf 3,3 Prozent zurückgingen<br />

(Stand 31. Dezember <strong>2005</strong>). Unter historischen Maßstäben<br />

sowie im Hinblick auf die anziehenden Inflationsrisiken<br />

blieb das Zinsniveau damit ausgesprochen niedrig. Positive<br />

Konjunktursignale und verbesserte Gewinnerwartungen<br />

der Unternehmen sorgten dafür, dass die Aktienmärkte ihre<br />

Aufwärtsentwicklung fortsetzen konnten. Der deutsche Aktienindex<br />

Dax kletterte bis zum Jahresende auf einen Stand<br />

von 5.408 Punkten, das entsprach einem Plus von 27 Prozent<br />

nach sieben Prozent im Jahr <strong>2004</strong>.<br />

Die Kunden der rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

kehrten bei steigenden Kursen an die Wertpapiermärkte<br />

zurück. Im Jahr <strong>2005</strong> lagen die Umsätze im Kundenwertpapiergeschäft<br />

als Summe aus allen Käufen und Verkäufen<br />

einschließlich der Online-Umsätze der Sparkassenkunden<br />

in »Classic Depots« beim Sparkassen-Broker via Internet<br />

mit 4,7 Mrd. Euro um 14,6 Prozent über dem Vorjahresergebnis.<br />

Bereits im Vorjahr waren sie um 17,9 Prozent gestiegen.<br />

Allerdings hat sich die Struktur der Wertpapierumsätze<br />

spürbar verschoben. Insbesondere die Käufe der<br />

Kunden haben sich im Vorjahresvergleich spürbar erhöht<br />

(19,2 gegenüber 5,8 Prozent), während der Anstieg der<br />

Verkäufe und Gewinnmitnahmen deutlich nachließ (9,8 gegenüber<br />

33,7 Prozent). Der Nettoabsatz aller Wertpapiere<br />

als Differenz aus Verkäufen und Käufen hat sich damit auf<br />

283 Mio. Euro mehr als verdreifacht.<br />

Umsatzspitzenreiter war das Fondsgeschäft. Die<br />

Käufe der Kunden zugunsten von Sparkassendepots und<br />

DekaBank-Depots stiegen <strong>2005</strong> um mehr als ein Drittel auf<br />

33


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong> / <strong>2005</strong><br />

Struktur der Wertpapierumsätze<br />

Anteile in %<br />

Jahr <strong>2005</strong> <strong>2004</strong> 2003 2002 2001<br />

Festverzinsliche<br />

Wertpapiere<br />

Aktien,<br />

Optionsscheine<br />

Investmentfonds<br />

Umsatz in<br />

Mio. Euro<br />

1,0 Mrd. Euro und erreichten damit den höchsten Wert seit<br />

fünf Jahren. Dabei standen Sicherheit und Erhalt des eingesetzten<br />

Kapitals im Fokus der Kunden. Anlageschwerpunkte<br />

waren neben den Umsätzen der Vermögensverwaltung<br />

vor allem Rentenfonds. Zurückhaltung übten die Kunden<br />

weiterhin bei den direkten Aktienengagements. Zwar<br />

fielen die Käufe von Aktien und Optionsscheinen erstmals<br />

seit fünf Jahren mit 478 Mio. Euro auch leicht höher aus<br />

(3,1 gegenüber 1,6 Prozent in <strong>2004</strong>), dennoch überwogen<br />

bei dieser Assetklasse mit 609 Mio. Euro oder einem<br />

Zuwachs von 24,9 Prozent die Verkäufe und Gewinnmitnahmen<br />

(Vorjahr: 487 Mio. Euro bzw. 10,7 Prozent). Im Gegensatz<br />

dazu erreichten die Rentenkäufe der Kunden im Jahr<br />

<strong>2005</strong> mit 968 Mio. Euro (Vorjahr: 847 Mio. Euro) den höchsten<br />

Wert seit zwölf Jahren. Insbesondere die in dieser<br />

statistischen Position enthaltenen Zertifikate entsprechen<br />

offensichtlich den Kundenwünschen. Das Vorjahresergebnis<br />

wurde damit um 14,3 Prozent übertroffen. Gleichzeitig<br />

haben die im Vorjahr hohen Verkäufe und Gewinnmitnahmen<br />

(731 Mio. Euro) um 5,8 Prozent auf 689 Mio. Euro<br />

nachgelassen, sodass im Ergebnis ein außerordentlich<br />

hoher Nettoabsatz von 279 Mio. Euro bei festverzinslichen<br />

Wertpapieren erreicht wurde. Eine aufgehellte Stimmungslage<br />

der Wirtschaft und eine stabile Börsenentwicklung<br />

werden die Ergebnisse der rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

im Wertpapiergeschäft weiter verbessern.<br />

34<br />

35,6<br />

23,3<br />

41,1<br />

38,8<br />

23,4<br />

37,8<br />

31,8<br />

26,0<br />

42,2<br />

32,2<br />

27,7<br />

40,0<br />

22,9<br />

37,4<br />

39,7<br />

2000<br />

11,4<br />

49,2<br />

39,4<br />

4.657 4.064 3.448 3.139 3.812 6.861<br />

Differenzen durch Runden der Zahlen; Quelle: Sparkassenstatistik


Geschäftsentwicklung der Sparkassen<br />

35


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong><br />

Sparkassen-Finanzgruppe<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Neue Strukturen im Bankbereich<br />

Schon sehr frühzeitig nach der Brüsseler<br />

Verständigung vom 18. Juli 2001<br />

war den rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

bewusst, dass dies Konsequenzen<br />

für die Landesbank <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

(LRP) nach sich ziehen würde. Zwar war<br />

die LRP bei allen betriebswirtschaftlichen<br />

Vergleichen zwischen den Landesbanken<br />

meist in der Spitzengruppe<br />

platziert, aufgrund der Geschäftsausrichtung,<br />

der nicht mehr vorhandenen<br />

Gewährträgerschaft des Landes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

und der zu geringen Größe<br />

der Bank bestand jedoch die Gefahr,<br />

dass das zukünftige Rating nicht ausreichen<br />

würde, um auf Dauer eigenständig<br />

im Markt zu bestehen.<br />

Ende 2002 begannen erste Überlegungen<br />

zur strategischen Positionierung<br />

der LRP für die Zeit nach Wegfall<br />

von Anstaltslast und Gewährträgerhaftung.<br />

Der Verwaltungsrat des Verbandes<br />

beauftragte die Verbandsleitung<br />

am 27. März 2003 mit der Prüfung der<br />

drei Modelle:<br />

• einer Sparkassen-Finanzholding<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>,<br />

• einer Zusammenarbeit zwischen<br />

LRP und DekaBank und<br />

• einer Zusammenarbeit zwischen<br />

LRP und Landesbank<br />

Baden-Württemberg (LBBW).<br />

Nach eingehender Prüfung aller Optionen<br />

fasste die Verbandsversammlung<br />

des Verbandes am 16. Juli <strong>2004</strong> den<br />

Beschluss, das Mutter-Tochter-Modell<br />

zwischen LRP und LBBW zu verfolgen.<br />

Damit traf sie eine richtungsweisende<br />

Entscheidung für die Zukunft ihrer<br />

Landesbank. Bereits am 25. November<br />

<strong>2004</strong> stimmte die Verbandsversammlung<br />

der Grundlagenvereinbarung zu,<br />

die die Regeln des Mutter-Tochter-<br />

Modells beschreibt.<br />

36<br />

Schon Anfang Oktober <strong>2004</strong> war die<br />

Westdeutsche Landesbank, die frühzeitig<br />

ihren Exitwunsch als Anteilseigner<br />

der LRP geäußert hatte, als Gewährträger<br />

ausgeschieden. Für kurze<br />

Zeit waren der Verband mit 80 Prozent<br />

und die LBBW mit 20 Prozent Anteilseigner<br />

der LRP. Der Verband hat seine<br />

Anteile im Wege einer Kapitalerhöhung<br />

gegen Sacheinlage in die LBBW<br />

eingebracht und im Gegenzug eine<br />

Beteiligung von etwa 5 Prozent an der<br />

größten deutschen Landesbank erhalten.<br />

Zum 1. Januar <strong>2005</strong> wurde die<br />

Eingliederung der LRP in den LBBW-<br />

Konzern vollzogen.<br />

Ein zwischen LBBW und LRP verabredetes<br />

Geschäftsmodell sieht vor,<br />

dass die LRP am Standort Mainz dauerhaft<br />

fortgeführt wird. Die Verantwortung<br />

für die LRP liegt beim Vorstand<br />

in Mainz. Auch die Staats- und Förderbankfunktion<br />

der LRP für das Land<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> bleibt erhalten. Die<br />

Aufgabe als Sparkassenzentralbank<br />

nehmen LRP und LBBW dagegen gemeinsam<br />

wahr. Die LRP bleibt jedoch<br />

erster Partner der Sparkassen in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>.<br />

Zwischen diesen und den<br />

beiden Landesbanken gibt es einen<br />

Leistungsverbund nach den Grundsätzen,<br />

die zwischen der LBBW und den<br />

baden-württembergischen Sparkassen<br />

vereinbart wurden. Ein wesentliches<br />

Element des Leistungsverbundes ist<br />

die arbeitsteilige Marktbearbeitung,<br />

im Rahmen derer marktgerechte Preise<br />

und Produkte zur Verfügung gestellt<br />

werden. Die Landesbausparkasse<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> (LBS RP), seit ihrer Geschäftsaufnahme<br />

Ende 1973 als rechtlich<br />

unselbstständiger Teilbereich der<br />

LRP geführt, wurde zum 1. Januar<br />

<strong>2005</strong> aus der LRP herausgelöst und in<br />

die mehrheitliche Trägerschaft der<br />

Sparkassen überführt. Mit dem Ziel, die<br />

Märkte in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> und Baden-<br />

Württemberg auf Basis der bestehenden<br />

Kundennähe optimal auszuschöpfen,<br />

wurde eine engere Kooperation<br />

der Landesbausparkassen <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> und Baden-Württemberg angestrebt.<br />

Zur Bekräftigung der Zusammenarbeit<br />

beteiligten sich die badenwürttembergischen<br />

Sparkassen mit<br />

20 Prozent an der LBS RP.<br />

Zum 1. Januar <strong>2005</strong> wurde die LBS RP<br />

verselbstständigt.<br />

LRP Landesbank <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

(LRP)<br />

Als 100-prozentiges Tochterunternehmen<br />

der LBBW-Gruppe ist die LRP<br />

auch nach dem Wegfall der Gewährträgerhaftung<br />

in der Lage, ihre erfolgreiche<br />

Geschäftspolitik fortzusetzen.<br />

Als integraler Bestandteil des<br />

LBBW-Konzerns agiert die LRP insbesondere<br />

als fokussierte Mittelstands-<br />

bank mit klar umrissenem Profil, eigenem<br />

Marktauftritt und der Ausrichtung<br />

auf beratungsorientierte Unternehmensfinanzierungen,<br />

das Immobiliengeschäft,<br />

die umfassende Betreuung<br />

der rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

sowie das Kommunal- und Förderkreditgeschäft<br />

in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>.<br />

Mit der neuen Eigentümerstruktur,<br />

dem Haftungsverbund innerhalb<br />

der deutschen Sparkassenorganisation<br />

und der verbesserten Kostenbasis verfügt<br />

die LRP über die Voraussetzungen<br />

für ein Rating im A-Bereich. Auf dieser<br />

Grundlage will sie die Rentabilität in


den kommenden Jahren auf eine nachhaltige<br />

Eigenkapitalverzinsung von<br />

15 Prozent vor Steuern verbessern und<br />

als eigenständiges Kreditinstitut zur<br />

Steigerung des Unternehmenswertes<br />

der LBBW-Gruppe beitragen.<br />

Unter Beibehaltung ihrer gezielt<br />

rendite- und risikoorientierten Kreditpolitik<br />

konnte die LRP im Jahr <strong>2005</strong><br />

den Jahresüberschuss im Konzern<br />

um knapp ein Drittel auf 90 Mio. Euro<br />

deutlich verbessern. Einzelne Aufwands-<br />

und Ertragsposten haben sich<br />

hierbei unterschiedlich entwickelt. Die<br />

Ergebnisverbesserung wurde wesentlich<br />

durch die geringeren Belastungen<br />

aus der Risikovorsorge im Kreditgeschäft<br />

erzielt. Mit einer Eigenkapitalrendite<br />

von 14,9 Prozent ist die LRP<br />

ihrer Zielmarke von 15 Prozent ab dem<br />

Jahr 2006 bereits nahe gekommen.<br />

Landesbank Baden-Württemberg<br />

(LBBW)<br />

Die LBBW ist die größte und ertragsstärkste<br />

Landesbank Deutschlands. Ihr<br />

starkes Kundengeschäft mit Schwerpunkt<br />

im Retailbereich – historisch begründet<br />

durch den Zusammenschluss<br />

von SüdwestLB, Landesgirokasse und<br />

dem Marktteil der Landeskreditbank<br />

zum 1. Januar 1999 – prägt ihre strategische<br />

Ausrichtung.<br />

Die LBBW ist Universalbank und<br />

internationale Geschäftsbank mit voller<br />

Geschäfts- und Niederlassungsfreiheit.<br />

Zusammen mit der seit dem 1. August<br />

*<br />

100 %<br />

<strong>2005</strong> in die LBBW integrierten rechtlich<br />

unselbstständigen Baden-Württembergischen<br />

Bank (BW-Bank), der Landesbank<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> (LRP) als 100-prozentige<br />

Tochter sowie spezialisierten<br />

Tochterunternehmen ist sie auf allen<br />

Geschäftsfeldern einer modernen Großbank<br />

tätig.<br />

Das Geschäftsmodell sieht im LBBW-<br />

Konzern folgende Aufgabenteilung vor:<br />

Die LBBW konzentriert sich auf das<br />

überregionale und internationale Unternehmenskundengeschäft,<br />

das Geschäft<br />

mit institutionellen Kunden und<br />

die spezielle Produktkompetenz für<br />

Ausland, Wertpapiere, Leasing und<br />

Immobilien. Sie ist die Zentralbank der<br />

Sparkassen in Baden-Württemberg<br />

und nimmt zusammen mit der Landesbank<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> auch die Zentralbankfunktion<br />

für die Sparkassen in<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> wahr. Ferner sind bei<br />

der LBBW sämtliche Stabs- und Abwicklungsfunktionen<br />

zusammengefasst.<br />

Sparkassen-Finanzgruppe <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Gesellschaftsstruktur LBBW / LRP / LBS RP ab <strong>2005</strong><br />

LRP<br />

(166,2)<br />

35,611%<br />

4,923%<br />

35,611%<br />

18,923%<br />

4,923%<br />

Stammkapital in Mio. Euro<br />

Sparkassen Baden-Württemberg<br />

* *<br />

LBBW<br />

(1.419,8)<br />

Sparkassen <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

SV<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

SGV<br />

<strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong><br />

Land<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

Stadt<br />

Stuttgart<br />

L-Bank<br />

6,67%<br />

93,33%<br />

20%<br />

80%<br />

LBS Baden-<br />

Württemberg<br />

(60,0)<br />

LBS<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

(20,0)<br />

* Kompensationsverträge<br />

(Verbund)<br />

Die BW-Bank übernimmt als operative<br />

Einheit innerhalb der LBBW für Baden-<br />

Württemberg die Geschäftsfelder des<br />

Privat- und Unternehmenskundengeschäfts<br />

mit einem besonderen Fokus<br />

auf das Mittelstandsgeschäft. Auf dem<br />

Gebiet der Landeshauptstadt Stuttgart<br />

erfüllt sie für die LBBW die Aufgaben<br />

einer Sparkasse. Tochter- und Beteiligungsunternehmen<br />

vervollständigen<br />

das Angebot der LBBW. Die Palette der<br />

Leistungen reicht von Leasing und Factoring<br />

über das Management von Wertpapierspezialfonds<br />

sowie das Angebot<br />

von Beteiligungsfinanzierungen bis zu<br />

speziellen Finanzdienstleistungen für<br />

Kommunen und einem umfassenden<br />

Service-Angebot rund um den Immobilienbereich(Landesentwicklungsgesellschaft<br />

BW). Im Jahr <strong>2005</strong> hat sich<br />

der Konzernüberschuss vor Steuern bei<br />

einer Bilanzsumme von 410 Mrd. Euro<br />

um knapp ein Viertel auf 965 Mio. Euro<br />

erhöht. Die LBBW hat damit ihr Renditeziel<br />

von 15 Prozent voll erfüllt.<br />

37<br />

*


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong><br />

LBS Landesbausparkasse<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> (LBS RP)<br />

Am 2. Dezember <strong>2004</strong> hatte die Gewährträgerversammlung<br />

der LRP die<br />

Abspaltung der als Unternehmensbereich<br />

geführten LBS RP beschlossen.<br />

Auf Basis des im Dezember <strong>2004</strong> in<br />

Kraft getretenen Errichtungsgesetzes<br />

des Landes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> und des<br />

Bescheides des zuständigen Ministeriums<br />

wurde die LBS RP zum Jahresbeginn<br />

<strong>2005</strong> rechtskräftig als Anstalt öffentlichen<br />

Rechts errichtet.<br />

Träger der neuen LBS sind der Verband<br />

mit 80 Prozent und der <strong>Sparkassenverband</strong><br />

Baden-Württemberg (SV BW) mit<br />

20 Prozent.<br />

Die bisher schon mit eigenem<br />

Marktauftritt als Marktführer in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

agierende ertragsstarke<br />

LBS RP bleibt für den Standort Mainz<br />

mit rund 300 Mitarbeitern bedeutender<br />

Arbeitgeber und Steuerzahler. Darüber<br />

hinaus betreuen fast 200 als freie Handelsvertreter<br />

tätige LBS-Berater, unterstützt<br />

von etwa 4.000 Mitarbeitern in<br />

den Sparkassen, die LBS-Bausparer im<br />

rheinland-pfälzischen Geschäftsgebiet.<br />

Wichtigster Vertriebspartner mit einem<br />

Anteil von etwa drei Vierteln bleiben<br />

die Sparkassen in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>. Mit<br />

der unmittelbaren Trägerschaft durch<br />

die hiesigen Sparkassen ergeben sich<br />

noch bessere Voraussetzungen für die<br />

gemeinsame Marktbearbeitung.<br />

Von der Beteiligung des SV BW an<br />

der LBS RP versprechen sich beide Verbände<br />

einen Nutzen für die Bausparkassen.<br />

So sollen insbesondere die bereits<br />

gute Produktivität und Rentabilität<br />

weiter gesteigert und die Marktführerschaft<br />

in beiden Bundesländern<br />

ausgebaut werden.<br />

Die Bausparbranche blickte in<br />

den vergangenen beiden Jahren auf<br />

ein ausgesprochen gutes Neugeschäft<br />

38<br />

zurück. Die Rekordwerte des Jahres<br />

2003, die durch die Diskussion um die<br />

Abschaffung oder Kürzung der Wohnungseigentumsförderung<br />

initiiert<br />

wurden, konnten zwar nicht wiederholt<br />

werden. Doch nach einem unvermeidbaren<br />

Absatzrückgang in <strong>2004</strong> konnte<br />

im Jahr <strong>2005</strong> mit einem Bruttoneugeschäft<br />

von 2,0 Mrd. Euro bei 72.476<br />

Verträgen die Marktführerschaft in<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> weiter ausgebaut werden.<br />

Die insgesamt rund 445.000 LBS-<br />

Kunden halten einen Vertragsbestand<br />

von rund 13 Mrd. Euro. Bei einer Bilanzsumme<br />

von knapp 3 Mrd. Euro erwirtschaftet<br />

die LBS RP einen Jahresüberschuss<br />

vor Steuern von 17 Mio. Euro.<br />

In Zeiten wirtschaftlicher Verunsicherung,<br />

der Umgestaltung der sozialen<br />

Sicherungssysteme und der Diskussion<br />

um die Bedeutung des Wohneigentums<br />

als Alterssicherung kommt<br />

der eigenen Immobilie eine besondere<br />

Bedeutung als tragende Säule einer<br />

soliden Altersvorsorge zu. Das weiter<br />

bestehende sicherheitsorientierte<br />

Spar- und Anlageverhalten der Bürger,<br />

der unveränderte Wunsch nach Wohneigentum<br />

und die wachsende Bedeutung<br />

der Eigenkapitalbildung aufgrund<br />

der Einschränkung der Eigenheimförderung<br />

versprechen mittelfristig eine<br />

weiterhin positive Entwicklung im Bausparneugeschäft.<br />

Die LBS Immobilien GmbH, eine<br />

100-prozentige Tochter der LBS RP, bestätigt<br />

diesen Trend. Der Gesamtum-<br />

satz an Wohnimmobilien in <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> – darunter Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäuser,<br />

Eigentumswohnungen<br />

und Wohnbauland – konnte wiederum<br />

deutlich gesteigert werden. Mit knapp<br />

2.000 vermittelten Objekten im Wert<br />

von 280 Mio. Euro konnte die LBS<br />

Immo ihre führende Marktposition in<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> weiter ausbauen. Die<br />

enge Verzahnung mit den Sparkassen<br />

wird an deren über 50-prozentigen Anteil<br />

am Courtageaufkommen deutlich.<br />

DekaBank<br />

Der zentrale Fondsdienstleister der<br />

Sparkassen-Finanzgruppe verwaltete<br />

Ende <strong>2005</strong> ein Fondsvermögen von<br />

insgesamt 140,5 Mrd. Euro (<strong>2004</strong>:<br />

134,9 Mrd. Euro). Davon entfielen<br />

96,6 Mrd. Euro (<strong>2004</strong>: 90 Mrd. Euro) auf<br />

Publikumsfonds und 43,7 Mrd. Euro<br />

(<strong>2004</strong>: 44,8 Mrd. Euro) auf Spezialfonds.<br />

Trotz der insgesamt positiven<br />

Entwicklungen an den Aktien- und<br />

Fondsmärkten gingen die deutschen<br />

Anleger bei der Fondsanlage auf<br />

Nummer sicher und investierten vorwiegend<br />

in sicherheitsorientierte<br />

Produkte.<br />

Strukturierte Anlageformen wie<br />

Dachfonds und die fondsgebundene<br />

Vermögensverwaltung haben im abgelaufenen<br />

Jahr nochmals an Bedeutung


gewonnen. Sparkassenkunden investierten<br />

<strong>2005</strong> netto über 6,7 Mrd. Euro<br />

(<strong>2004</strong>: 3,4 Mrd. Euro) in diese zukunftsträchtigen<br />

Segmente. Damit hat der<br />

DekaBank-Konzern seine Marktführerschaft<br />

bei diesen Produkten deutlich<br />

ausgebaut. Allein im Jahr <strong>2005</strong> wurden<br />

rund 100.000 neue Depots für die<br />

fondsgebundene Vermögensverwaltung<br />

»S DynamikDepot« eröffnet – das<br />

sind mehr als in allen Vergleichszeiträumen<br />

zuvor. Im Dezember stieg die<br />

Anzahl der S DynamikDepots erstmals<br />

auf 400.000. Das Anlagevolumen stieg<br />

auf 16,5 Mrd. Euro.<br />

Auch bei den deutschen Dachfonds-Anbietern<br />

liegt der DekaBank-<br />

Konzern mit einem Marktanteil von<br />

ca. 45 Prozent klar an der Spitze. Das in<br />

diesem Segment verwaltete Volumen<br />

erhöhte sich dank Nettomittelzuflüssen<br />

in Höhe von 2,7 Mrd. Euro und Kurssteigerungen<br />

bis Ende <strong>2005</strong> auf<br />

17,5 Mrd. Euro (<strong>2004</strong>: 12,8 Mrd. Euro).<br />

Besondere Zeiten bedürfen besonderer<br />

Maßnahmen. Dies galt im Berichtszeitraum<br />

insbesondere für den<br />

Deka-ImmobilienFonds. Er verzeichnete<br />

vor dem Hintergrund eines schwächelnden<br />

deutschen Immobilienmarktes<br />

Mittelabflüsse, die im Jahresverlauf<br />

<strong>2004</strong> signifikant anstiegen. Durch entschiedenes<br />

Eingreifen im Sinne der Anleger<br />

konnte die DekaBank diese Tendenz<br />

stoppen. Die Anteile des Deka-<br />

ImmobilienFonds blieben zu jeder Zeit<br />

handelbar, Anleger konnten ihre Anteile<br />

unbeschränkt zurückgeben. Zudem<br />

stellt die DekaBank für ihre Kunden eine<br />

Gesamtperformance (Wertentwicklung<br />

und Ausschüttung) im Geschäftsjahr<br />

<strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> in Höhe von zwei Prozent<br />

sicher. Trotz der Turbulenzen um<br />

den Deka-ImmobilienFonds sorgten<br />

die beiden anderen offenen Immobilienfonds<br />

der Deka Immobilien Investment<br />

GmbH – der Deka-Immobilien<br />

Europa und der Deka-Immobilien<br />

Global – <strong>2004</strong> für Zuflüsse in diesem<br />

Anlagesegment und erzielten unter<br />

dem Strich ein Nettomittelaufkommen<br />

in Höhe von rund 620 Mio. Euro.<br />

Die DekaBank stellt den Sparkassen<br />

auch zukünftig ein innovatives,<br />

breit gefächertes und bundesweit einheitliches<br />

Produktprogramm zur Verfügung,<br />

das alle in Verbindung mit dem<br />

Fondsgeschäft stehenden Produkte<br />

und Dienstleistungen umfasst.<br />

Durch die enge Zusammenarbeit mit<br />

den Sparkassen – ihrem exklusiven<br />

Vertriebsweg – erreicht die DekaBank<br />

eine Marktnähe, die eine kundenorientierte<br />

Produktpolitik begünstigt.<br />

Im Einklang mit den strategischen Leitlinien<br />

der Sparkassenorganisation bezüglich<br />

der Arbeitsteilung im Verbund<br />

wird die DekaBank noch stärker die<br />

Ressourcen im Fondsgeschäft bündeln<br />

und das Kompetenzzentrum für Asset<br />

Management sein.<br />

SV SparkassenVersicherung (SV)<br />

Durch die Fusion der beiden SV Versicherungsgesellschaften<br />

aus Stuttgart<br />

und Wiesbaden zur SV Sparkassen-<br />

Versicherung Holding AG (SV Holding)<br />

entstand im Jahr <strong>2004</strong> der zweitgrößte<br />

öffentliche Versicherer in Deutschland.<br />

Er ist Marktführer in der Gebäudeversicherung<br />

in den Bundesländern<br />

Hessen, Baden-Württemberg, Thüringen<br />

und in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> sowie im<br />

Westerwald-Kreis und in Rheinhessen.<br />

Der Verband ist nach der Fusion zunächst<br />

an den beiden operativen Versicherungsgesellschaften<br />

beteiligt –<br />

an der SV Lebensversicherung AG mit<br />

2,5 Prozent und an der SV Gebäudeversicherung<br />

AG mit 3,7 Prozent.<br />

Weitere Aktionäre der SV Holding<br />

sind einerseits der Sparkassen- und<br />

Giroverband Hessen-Thüringen mit<br />

einem Anteil von 34,5 Prozent und an-<br />

Sparkassen-Finanzgruppe <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

dererseits die Sparkassenorganisation<br />

Baden-Württemberg (Sparkassen und<br />

LBBW) mit einem Anteil von 65,5 Prozent.<br />

Im Jahr <strong>2004</strong>, dem ersten gemeinsamen<br />

Geschäftsjahr, verzeichnete<br />

die SV eine positive Geschäftsentwicklung.<br />

Insbesondere das Lebensversicherungsgeschäft<br />

lief hervorragend.<br />

Das zweite gemeinsame Geschäftsjahr<br />

war das eigentliche Fusionsjahr:<br />

<strong>2005</strong> wuchsen die beiden früheren Unternehmen<br />

personell, organisatorisch<br />

und auch technisch zusammen. Die<br />

Geschäftsentwicklung verlief trotz des<br />

fusionsbedingten höheren Aufwands<br />

zufriedenstellend.<br />

Während das Neugeschäft in der<br />

Lebensversicherung <strong>2004</strong> mit 455 Mio.<br />

Euro (laufender Jahresbeitrag und Ein-<br />

malbeiträge) einen außerordentlichen<br />

Vertriebserfolg zu verzeichnen hatte,<br />

fiel es <strong>2005</strong> auf 238 Mio. Euro ab. Die<br />

Gründe für diese Entwicklung lagen<br />

in der Veränderung der Rahmenbedingungen:<br />

Zum 1. Januar <strong>2005</strong> wurde<br />

das Alterseinkünftegesetz wirksam, das<br />

das Steuerprivileg der Lebensversicherung<br />

einschränkte. So kam es <strong>2004</strong><br />

zu den Vorzieheffekten, <strong>2005</strong> zum<br />

relativen Einbruch im Neugeschäft der<br />

gesamten Branche. Die gebuchten<br />

Bruttobeiträge im Versicherungsbestand<br />

der SV Leben betrugen im Jahr<br />

<strong>2005</strong> insgesamt 1,6 Mrd. Euro. Die<br />

Bruttobeiträge in den Schaden- und<br />

Unfallversicherungen haben sich im<br />

39


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong><br />

Berichtszeitraum insgesamt nur unwesentlich<br />

verändert und liegen bei<br />

1,1 Mrd. Euro. Träger des Geschäftes<br />

ist dabei die Sparte Sachversicherung,<br />

deren Beitragsvolumen von 728 Mio.<br />

Euro knapp zwei Drittel der Gesamtbeiträge<br />

ausmachte. Im Bereich der privaten<br />

Gebäudeversicherungen ist die<br />

SV mit über 2,7 Mio. Verträgen mit Abstand<br />

Marktführer in ihrem Geschäftsgebiet.<br />

Versicherungskammer Bayern<br />

(VKB)<br />

Die Versicherungskammer Bayern ist<br />

der größte öffentliche Versicherer in<br />

Deutschland und bundesweit eines der<br />

zehn größten Erstversicherungsunternehmen.<br />

In ihren Geschäftsgebieten<br />

Bayern, der <strong>Pfalz</strong> und dem Saarland<br />

zählt sie zu den Marktführern. Örtliche<br />

und persönliche Kundennähe mit individuellen<br />

Lösungen und eine starke<br />

Verbundenheit mit den Sparkassen<br />

gehören zu den Stärken des Unternehmens.<br />

In den Jahren <strong>2004</strong> und <strong>2005</strong><br />

verlief die Geschäftsentwicklung des<br />

VKB-Konzerns erneut positiv. Insgesamt<br />

stiegen die Beitragseinnahmen<br />

<strong>2005</strong> um 2,7 Prozent auf 5,3 Mrd. Euro.<br />

Damit wuchs der Konzern abermals<br />

stärker als der Gesamtmarkt. Der Kapitalanlagenbestand<br />

liegt bei rund 30<br />

Mrd. Euro. Mit seinen regional tätigen<br />

Gesellschaften ist das Unternehmen in<br />

Bayern, der <strong>Pfalz</strong>, im Saarland sowie in<br />

40<br />

75%<br />

Struktur des Konzerns Versicherungskammer Bayern<br />

<strong>Sparkassenverband</strong><br />

Bayern<br />

Berlin und Brandenburg aktiv. Darüber<br />

hinaus betreibt es mit den anderen<br />

öffentlichen Versicherern das Krankenversicherungsgeschäft<br />

bundesweit.<br />

Als Allspartenversicherer bietet die VKB<br />

das gesamte Spektrum an Versicherungsleistungen<br />

für Privatkunden und<br />

Unternehmen, Institutionen und Freiberufler<br />

an.<br />

Auch bei der VKB war die Lebensversicherungssparte<br />

im Berichtszeitraum<br />

durch das Inkrafttreten des<br />

Alterseinkünftegesetzes gekennzeichnet.<br />

Dies führte Ende <strong>2004</strong> durch Vorzieheffekte<br />

zu außerordentlich hohen<br />

Vertriebsergebnissen und im Jahr<br />

<strong>2005</strong> durch den Wegfall der Steuerprivilegien<br />

zu einem drastischen Einbruch<br />

beim Vertrieb klassischer Lebensversicherungen.<br />

Dieser Rückgang konnte<br />

<strong>2005</strong> nur eingeschränkt durch Produkte<br />

zur kapitalgedeckten Zusatzvorsorge<br />

(Riester-Verträge, Produkte der betrieblichen<br />

Altersvorsorge und Renten-<br />

Sparkassen- und Giroverband<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

77 Sparkassen in Bayern und<br />

27 in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

90% 10% atypische stille Gesellschafter<br />

Bayern-<br />

Versicherung<br />

Lebensversicherung<br />

AG<br />

bezogen auf die Verbundtätigkeit in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

96,96% 99%<br />

Bayerischer<br />

Versicherungsverband<br />

Versicherungs AG<br />

Versicherungskammer Bayern<br />

Holding und Kommunalversicherung<br />

49% 51%<br />

Versicherungskammer<br />

Bayern<br />

Konzern-<br />

Rückversicherung<br />

AG<br />

Bayerische<br />

Landesbrandversicherung<br />

AG<br />

74,9%<br />

68,6%<br />

Consal<br />

Beteiligungsgesellschaft<br />

AG<br />

Bayerische<br />

Beamtenkrankenkasse<br />

AG<br />

99% 90%<br />

10 %<br />

Union Reiseversicherung<br />

AG<br />

Union<br />

Krankenversicherung<br />

AG<br />

versicherungen) kompensiert werden.<br />

Die Beitragseinnahmen stiegen <strong>2005</strong><br />

dennoch um 5,5 Prozent auf 1,9 Mrd.<br />

Euro.<br />

In der Sparte Krankenversicherung<br />

stiegen die Beitragseinnahmen<br />

um knapp vier Prozent auf 1,7 Mrd.<br />

Euro, wobei der Zuwachs vorwiegend<br />

auf Zusatzversicherungen zurückzuführen<br />

ist. Das Geschäft mit Vollversicherungen<br />

lief dagegen eher verhalten,<br />

was sicher auch auf die anhaltende<br />

politische Diskussion über die Zukunft<br />

des Gesundheitswesens zurückzuführen<br />

ist.<br />

Die Beitragseinnahmen in der<br />

Schaden- und Unfallversicherung sind<br />

nahezu konstant bei 1,7 Mrd. Euro geblieben.<br />

Dieses Geschäftsfeld wurde<br />

<strong>2005</strong> durch den erneuten Preiskampf<br />

in der Sparte Kraftfahrzeug stark beeinflusst.<br />

Positiv wirkten sich <strong>2004</strong> und<br />

<strong>2005</strong> die außergewöhnlich guten Schadensverläufe<br />

auf die Ergebnisse aus.


In der Zusammenarbeit mit den pfälzischen<br />

Sparkassen standen <strong>2004</strong> und<br />

<strong>2005</strong> die konsequente Ausrichtung von<br />

Produktpalette und Vertriebsunterstützung<br />

auf die individuellen Anforderungen<br />

im Fokus der Aktivitäten. Ziel war<br />

es, den Versicherungsvertrieb in den<br />

Sparkassen weiter zu intensivieren und<br />

mögliche Potenziale zu heben. Eine<br />

hohe Spezialisierung bei beratungsintensiven<br />

Themen und die enge partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit zwischen<br />

Sparkassen und Außendienstorganisation<br />

der VKB sind hierbei ein<br />

Schlüssel zum Erfolg.<br />

Die hohe Dynamik, mit der sich<br />

Versicherungsmarkt und Rahmenbedingungen<br />

wandeln, stellt auch die<br />

öffentlichen Versicherer vor große Herausforderungen:<br />

fortschreitender Konzentrationsprozess,<br />

verstärkter Kostendruck<br />

und hohe Volatilität der weltweiten<br />

Kapitalmärkte. Die VKB hat sich<br />

diesen Herausforderungen gestellt<br />

und in den vergangenen Jahren strategische<br />

Weichenstellungen vorgenommen.<br />

Neben einer konsequenten Vertriebs-<br />

und Kundenorientierung wurden<br />

auch die Beteiligungen an anderen<br />

Versicherern weiter ausgebaut, um die<br />

nationale Marktstellung zu festigen.<br />

So ist die VKB zusammen mit den Sparkassenversicherungen<br />

in Stuttgart und<br />

Dresden seit Anfang <strong>2004</strong> mehrheitlich<br />

an der Feuersozietät/Öffentliche Leben<br />

Berlin Brandenburg beteiligt.<br />

Provinzial <strong>Rheinland</strong> Holding<br />

(Provinzial <strong>Rheinland</strong>)<br />

Unter dem Holding-Dach in der Rechtsform<br />

der Anstalt des öffentlichen<br />

Rechts operierten die Provinzial <strong>Rheinland</strong><br />

Versicherung AG und die Provinzial<br />

<strong>Rheinland</strong> Lebensversicherung AG<br />

in den Jahren <strong>2004</strong> und <strong>2005</strong> erneut<br />

erfolgreich. Die Provinzial-Gruppe, zu<br />

der auch die s-direkt Versicherung AG<br />

(Kfz-Direktversicherer) gehört, konnte<br />

ihre Marktstellung weiter ausbauen.<br />

Die gesamten Beitragseinnahmen der<br />

Gruppe betrugen Ende <strong>2005</strong> 2,23 Mrd.<br />

Euro. Der Gesamtbestand an Kapitalanlagen<br />

ist auf über 13 Mrd. Euro gestiegen.<br />

Das entspricht einem Plus von<br />

5,5 Prozent. Damit ist die Provinzial<br />

<strong>Rheinland</strong> der viertgrößte öffentliche<br />

Versicherer in Deutschland und Marktführer<br />

in der Sachversicherung in ihrem<br />

Geschäftsgebiet.<br />

Nach einem außerordentlich erfolgreichen<br />

Jahr <strong>2004</strong> blickt die Provinzial<br />

<strong>Rheinland</strong> Lebensversicherung<br />

nach Änderung der steuerlichen Rahmenbedingungen<br />

zum 1. Januar <strong>2005</strong><br />

auf sehr unterschiedliche Entwicklungen<br />

der Beitragseinnahmen und des<br />

Neugeschäfts zurück. Die Beiträge stiegen<br />

zwar um 8,6 Prozent auf 1,23 Mrd.<br />

Euro, während der Markt lediglich ein<br />

Wachstum von 6,1 Prozent verzeichnete.<br />

Im direkten Vergleich zum Ausnahmejahr<br />

<strong>2004</strong> musste jedoch ein Rückgang<br />

von knapp 40 Prozent im Neugeschäft<br />

verzeichnet werden.<br />

Die Beitragseinnahmen in der<br />

Schaden- und Unfallversicherung<br />

gingen – wie der Gesamtmarkt – um<br />

1,5 Prozent zurück und lagen bei 1 Mrd.<br />

Euro. Dennoch erwirtschaftete die<br />

Provinzial <strong>Rheinland</strong> im Berichtszeitraum<br />

dank guter Schadensverläufe ausgezeichnete<br />

versicherungstechnische<br />

Überschüsse und darüber hinaus <strong>2005</strong><br />

überdurchschnittliche Kapitalanlage-<br />

Sparkassen-Finanzgruppe <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

erträge. Dadurch konnte erstmalig<br />

in Anlehnung an IAS 19 eine ermittelte<br />

Pensionsrückstellung in Höhe von<br />

134 Mio. Euro gebildet werden.<br />

Nach dem Scheitern der Bemühungen<br />

um eine engere Verbindung<br />

mit der westfälischen Provinzial im<br />

Frühjahr <strong>2004</strong> startete die Provinzial<br />

<strong>Rheinland</strong> im September <strong>2004</strong> ein auf<br />

drei Jahre angelegtes Projekt: ProWest.<br />

Obwohl die Provinzial <strong>Rheinland</strong> bereits<br />

über sehr gute bis exzellente Ratingergebnisse,<br />

hohe Finanzstärke,<br />

überdurchschnittliche Überschussbeteiligungen<br />

und niedrige Verwaltungskosten<br />

verfügt und ein effizient aufgestelltes<br />

Unternehmen ist, sollen mit<br />

ProWest weitere Potenziale gehoben<br />

werden. Die ehrgeizigen Ziele konzentrieren<br />

sich auf fünf Handlungsfelder:<br />

• Kostenmanagement,<br />

• Kapitalanlagen,<br />

• Wachstum / Vertrieb,<br />

• Wertbeiträge Leben,<br />

• Wertbeiträge Schaden / Unfall.<br />

Übergeordnetes Ziel ist, die Zukunftsfähigkeit<br />

zu sichern und die Marktführerschaft<br />

im Westen Deutschlands<br />

auszubauen. Der Unternehmenswert<br />

soll durch ProWest um 500 Mio. Euro<br />

steigen. Nach einer Projektlaufzeit von<br />

beinahe anderthalb Jahren ist die Zwischenbilanz<br />

positiv: Von knapp 300 zur<br />

Umsetzung freigegebenen Maßnahmen<br />

sind mehr als die Hälfte bereits<br />

abgeschlossen oder befinden sich in<br />

der Realisierungsphase und haben<br />

bereits einen erkennbaren Beitrag zur<br />

Ergebnisrechnung <strong>2005</strong> geliefert.<br />

Deutsche Leasing (DL)<br />

Ende 1998 hat die Mehrzahl der deutschen<br />

Sparkassen – teils direkt, teils<br />

über regionale Beteiligungsgesellschaften<br />

– die Aktien der Deutschen<br />

Leasing AG von den beteiligten Landes-<br />

41


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong><br />

Deutsche Sparkassen Leasing<br />

Verwaltungs AG<br />

desbanken erworben. Die Sparkassen<br />

machten damit deutlich, dass Leasing<br />

zu ihren Kerngeschäftsfeldern zählt.<br />

Heute ist Leasing im Finanzierungsmix<br />

der Unternehmen und Kunden der<br />

Sparkassen zum festen Bestandteil geworden.<br />

Die Deutsche Leasing-Gruppe ist<br />

das Kompetenzcenter der Sparkassenorganisation<br />

für mobile und immobile<br />

Investitionen. Sie hat sich in den letzten<br />

40 Jahren vom Leasing-Pionier mit<br />

dem Schwerpunkt Mobilien-Leasing<br />

zum international agierenden Finanzund<br />

Service-Dienstleister entwickelt.<br />

Seit 1993 folgt die Gesellschaft den<br />

Handelsströmen ihrer Kunden ins benachbarte<br />

europäische Ausland sowie<br />

nach Russland.<br />

Die Deutsche Sparkassen Leasing<br />

AG & Co. KG ist die wesentliche Gesellschaft<br />

des DL-Konzerns, wobei sie<br />

einerseits den Großteil des Leasinggeschäfts<br />

selbst abwickelt und anderer-<br />

42<br />

Deutsche Leasing AG<br />

100%<br />

Deutsche<br />

Auto-Leasing GmbH<br />

100%<br />

Deutsche<br />

Computer-Leasing<br />

GmbH & Co. KG<br />

100%<br />

LGS<br />

Leasinggesellschaft<br />

der Sparkassen mbH<br />

100%<br />

Deutsche Sparkassen Leasing AG<br />

Beteiligungsstruktur der DL-Gruppe<br />

Deutsche Sparkassen-Leasing<br />

AG & Co. KG<br />

Mobilien- / Immobilien-Leasing<br />

AGV<br />

Anlagen- und Grundstücksvermietungsgesellschaft<br />

mbH & Co. KG 60%<br />

Deutsche<br />

Anlagen-Leasing GmbH<br />

94%<br />

Über 360 Sparkassen,<br />

direkt oder über Beteiligungsgesellschaften<br />

nordwest leasing GmbH<br />

100%<br />

AFL<br />

Finanz-Leasing GmbH<br />

100%<br />

Deutsche Leasing<br />

Energy Services GmbH<br />

100%<br />

seits als Konzernobergesellschaft<br />

Holding- und Leitungsfunktionen für<br />

die übrigen Konzerngesellschaftenausübt.<br />

Weitere wichtige Konzerngesellschaften<br />

sind die Deutsche InvestitionsFinanz<br />

GmbH, die DL Leasing Anlagen<br />

GmbH und die Deutsche Objekt-<br />

Leasing GmbH. Die Akquisition der<br />

Leasingverträge erfolgt über die neue<br />

Deutsche Leasing AG und die Leasinggesellschaft<br />

der Sparkassen GmbH.<br />

Mit der Übernahme von 60 Prozent<br />

der Anteile an der auf großvolumiges<br />

Geschäft und Immobilien spezial<br />

lisierten AGV Anlagen- und Grundstücksvermietungsgesellschaft<br />

mbH<br />

& Co. KG (AGV) im Jahr <strong>2005</strong>, die ihrerseits<br />

88 Prozent der Anteile der Deutsche<br />

Anlagen-Leasing GmbH (DAL)<br />

hält, konnte die DL-Gruppe ihre Marktposition<br />

weiter stärken. Sie deckt die<br />

komplette Leistungskette im Leasing,<br />

von der Beschaffung und Überlassung<br />

der Investitionsgüter bis hin zur<br />

Vermarktung der Objekte am Ende der<br />

Nutzungszeit ab.<br />

Die Geschäftsentwicklung des<br />

Konzerns im Berichtszeitraum verlief<br />

trotz des schwierigen wirtschaftlichen<br />

Umfeldes erfreulich. Die Gruppe konnte<br />

Marktanteile hinzugewinnen und<br />

ihre Stellung als Marktführer im herstellerunabhängigen<br />

Mobilien-Leasing<br />

weiter ausbauen. Im Umfeld einer positiven<br />

Branchenentwicklung wurde das<br />

Neugeschäftsniveau mit 4,5 Mrd. Euro<br />

um 10 Prozent übertroffen. Dazu trugen<br />

überproportional die europäischen<br />

Tochtergesellschaften bei. Unter Einbeziehung<br />

des hochgerechneten Leasingneugeschäfts<br />

der neuen Töchter<br />

AGV und DAL in Höhe von 1,6 Mrd.<br />

Euro, ergibt sich sogar ein Anstieg auf<br />

6,1 Mrd. Euro. Vom Neugeschäftsvolumen<br />

entfielen allein 1,7 Mrd. Euro auf<br />

die Sparkassen.<br />

Die Sparkassen Broker AG & Co. KG<br />

und das Wertpapiergeschäft der<br />

rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

Das Wertpapiergeschäft der rheinlandpfälzischen<br />

Sparkassen war in den letzten<br />

beiden Jahren von deutlichen<br />

Schwankungen geprägt. Die Umsätze<br />

stiegen zwar im gesamten Berichtszeitraum<br />

um annähernd 35 Prozent,<br />

dennoch konnte der Nettoabsatz noch<br />

nicht wieder das Niveau des Jahres<br />

2003 erreichen. In der jährlichen Betrachtungsweise<br />

sank der Nettoabsatz<br />

im Jahr <strong>2004</strong> um 83 Prozent. Demge-


genüber konnte <strong>2005</strong> eine starke Steigerung<br />

um über 256 Prozent verzeichnet<br />

werden.<br />

Betrachtet man die einzelnen<br />

Assetklassen, so wurde im Jahr <strong>2005</strong><br />

wieder verstärkt in festverzinsliche<br />

Wertpapiere und Investmentfonds investiert,<br />

während Aktien und Optionsscheine<br />

rückläufig waren. Die Kunden<br />

agierten aufgrund der Erfahrungen des<br />

letzten Börsencrashs immer noch vorsichtig<br />

und mieden die risikoreicheren<br />

Wertpapierarten.<br />

Bei der Anzahl der Wertpapierdepots<br />

ist in den letzten beiden Jahren<br />

ein geringer aber stetiger Rückgang zu<br />

verzeichnen. Die Depotzahlen nahmen<br />

im Jahr <strong>2005</strong> gegenüber 2003 um<br />

5,8 Prozent ab. Diesem Trend steht der<br />

kontinuierliche Anstieg der Kundendepots<br />

beim bundesweit für alle Sparkassen<br />

tätigen Sparkassen-Broker gegenüber.<br />

Ihm ist es in den vergangenen<br />

Jahren als einzigem Online-Broker gelungen,<br />

nennenswerte Kundenzuwächse<br />

im Online-Brokerage zu verzeichnen.<br />

Die Geschäftsjahre <strong>2004</strong> und <strong>2005</strong> waren<br />

geprägt von einer deutlichen Erhöhung<br />

der Kundenzahl auf rund 125.000<br />

und einer damit verbundenen Ausweitung<br />

des Geschäftsumfangs. Mit acht<br />

Transaktionen je Kunde und Jahr liegt<br />

der Sparkassen-Broker gut im Wettbewerb.<br />

Ein neues, seit Jahresbeginn<br />

2006 geltendes Provisionsmodell soll<br />

den Sparkassen noch mehr Anreize<br />

bieten, ihre Kundendepots auf den<br />

Sparkassen-Broker überzuleiten und<br />

die Abwanderung von preissensiblen<br />

Kunden zu stoppen.<br />

Sparkassen Informatik GmbH & Co.<br />

KG (SI)<br />

Die Gesellschaft wurde 2001 von fünf<br />

Regionalverbänden durch den Zusammenschluss<br />

ihrer Rechenzentren ge-<br />

gründet. In den Jahren <strong>2004</strong> und <strong>2005</strong><br />

übernahm die SI zudem die Produktion<br />

für die Sparkassen in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

und im <strong>Rheinland</strong> von der swest. Gemessen<br />

an der durchschnittlichen Bilanzsumme<br />

betreut die SI über 50 Prozent<br />

der Sparkassen in Deutschland.<br />

Seit Ende <strong>2005</strong> stellt die SI mit der<br />

gemeinsam entwickelten Gesamtbanklösung<br />

OSPlus eine IT-Lösung für die<br />

Hälfte der deutschen Sparkassen und<br />

damit für knapp ein Viertel des deutschen<br />

Retailbankingmarktes. Damit ist<br />

ein wichtiger Schritt in Richtung Vereinheitlichung<br />

der Anwendungslandschaften<br />

in der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

und zur Bildung eines Marktstandards<br />

im Bereich der Gesamtbanklösungen<br />

abgeschlossen worden. Hiervon profitieren<br />

die Kunden der SI in mehrfacher<br />

Hinsicht: Angesichts der weiter gestiegenen<br />

Bedeutung der Informationstechnologie<br />

für die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Kreditinstitute besitzen sie ein<br />

wertvolles strategisches Instrument,<br />

dessen Nutzenpotenziale vielfältige<br />

Möglichkeiten bieten. Außerdem resultieren<br />

aus der Vereinheitlichung von<br />

ehemals vier Anwendungslandschaften<br />

erhebliche Kosteneinsparungen – ab<br />

dem Jahr <strong>2005</strong> über 250 Mio. Euro jährlich<br />

im Vergleich zu den prognostizierten<br />

Kosten der Vorgängerunternehmen.<br />

Und nicht zuletzt bietet der erreichte<br />

Marktanteil von OSPlus einen hohen<br />

Investitionsschutz.<br />

Sparkassen-Finanzgruppe <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Fünf Jahre nach dem Zusammenschluss<br />

dreier Vorgängerunternehmen<br />

ist die SI für die Herausforderungen der<br />

Zukunft gut gerüstet. Der Trend nachhaltig<br />

sinkender Kosten für ihre Kunden<br />

– in <strong>2005</strong> konnten diese um rund<br />

fünf Prozent weiter reduziert werden –<br />

soll auch in den nächsten Jahren konsequent<br />

fortgesetzt werden. Mit dem<br />

Zweck, die Wettbewerbsfähigkeit der SI<br />

weiter zu stärken, werden interne Optimierungsmaßnahmen<br />

fortgeführt.<br />

Mit der Weiterentwicklung der Gesamtbanklösung<br />

OSPlus soll der Vorsprung<br />

der SI gegenüber Mitbewerbern am<br />

Markt gesichert werden. Gemessen an<br />

Mitarbeiterzahl und Umsatz gehört die<br />

SI zu den größten IT-Dienstleistern der<br />

deutschen Finanzdienstleistungsbranche.<br />

Mit den von ihr verarbeiteten<br />

Volumina gehört sie sogar zu den größten<br />

IT-Dienstleistern Europas.<br />

43


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong><br />

Sparkassen.<br />

Gut für <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Das gesellschaftliche Engagement<br />

Seit der Gründung der ersten Sparkassen<br />

durch sozial engagierte Bürger<br />

und kommunale Gemeinschaften vor<br />

rund 200 Jahren ist die Übernahme<br />

gesellschaftlicher Verantwortung ein<br />

zentraler Bestandteil der Sparkassenphilosophie.<br />

Auch für die rheinlandpfälzischen<br />

Sparkassen gehört es seit<br />

jeher zu ihrem Selbstverständnis, Verantwortung<br />

für die Menschen des<br />

Landes zu übernehmen. Ob Kinder,<br />

Jugendliche, Erwachsene oder Senioren,<br />

es gibt kaum eine gesellschaftliche<br />

Gruppe in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>, die<br />

nicht von der Förderung der Sparkassen<br />

profitiert.<br />

Die rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

sind deshalb besonders gute<br />

Beispiele für Unternehmen in der sozialen<br />

Marktwirtschaft, die in einem sozialen<br />

Kontext stehen und gesellschaftliche<br />

Verantwortung übernehmen. Bei<br />

ihnen sorgt die öffentliche Rechtsform<br />

dafür, dass sie sich nicht ausschließlich<br />

an kurzfristigen Renditeerwartungen<br />

internationaler Investoren ausrichten<br />

müssen.<br />

Mit ihrem gesellschaftlichen Engagement<br />

tragen die Sparkassen und<br />

deren Stiftungen aktiv dazu bei, die<br />

Lebensqualität im Land vielfältig zu erhöhen.<br />

Allein die rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen haben im Berichtszeitraum<br />

über 37 Mio. Euro für das Gemeinwohl<br />

investiert. Entgegen der Förderpraxis<br />

manch anderer Unternehmen verfolgen<br />

sie dabei das Ziel, möglichst breite<br />

Bevölkerungsschichten an der Förderung<br />

partizipieren zu lassen. Förderschwerpunkte<br />

des gesellschaftlichen<br />

Engagements sind traditionell die Bereiche<br />

Kultur, Soziales und Sport. Auch<br />

in den Bereichen Forschung, Wirtschafts-<br />

und Wissenschaftsförderung<br />

sowie Umwelt unterstützten die<br />

44<br />

Institute und ihre 41 Stiftungen Projekte<br />

auf vielen Ebenen. Das gesellschaftspolitische<br />

Engagement der rheinlandpfälzischen<br />

Sparkassen ist heute wichtiger<br />

denn je, ist doch die öffentliche<br />

Hand infolge schwieriger Finanzlage<br />

vielfach gar nicht mehr in der Lage,<br />

ihre Aufgaben für das Gemeinwohl zu<br />

erfüllen.<br />

Talentförderung: Jugend forscht<br />

In den vergangenen Jahren wurden<br />

immer wieder Studien veröffentlicht,<br />

die sich mit dem schlechten Bildungsstand<br />

der deutschen Schülerinnen und<br />

Schüler beschäftigten. Längst ist klar,<br />

dass die Zukunft des Landes in starkem<br />

Maße davon abhängt, wie gut es<br />

gelingt, diese Entwicklung umzukehren<br />

und eine neue Leistungselite aufzubauen.<br />

Der Nachwuchs- und Begabtenförderung<br />

kommt dabei eine maßgebliche<br />

Rolle zu.<br />

Bereits Anfang der 90er Jahre<br />

haben die rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

diese Notwendigkeit erkannt<br />

und unterstützen seitdem »Jugend<br />

forscht«, den größten deutschen Schulwettbewerb<br />

im Bereich der Naturwissenschaften<br />

in Deutschland. Jährlich<br />

nutzen mehr als 1.000 Teilnehmer aus<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> den Wettbewerb, um<br />

ihr Wissen und Können mit dem anderer<br />

Jungforscher zu messen.<br />

Teilnehmen können junge Menschen<br />

bis zum Alter von 21 Jahren. Das<br />

Thema ihres Projekts dürfen die Nachwuchsforscher<br />

dabei frei wählen. Es<br />

muss jedoch in eines der sieben Fachgebiete<br />

passen: Arbeitswelt, Biologie,<br />

Chemie, Geo- und Raumwissenschaften,<br />

Mathematik/Informatik, Physik sowie<br />

Technik stehen zur Auswahl.<br />

Die Biografien der Bundessiegerinnen<br />

und Bundessieger beweisen,<br />

dass »Jugend forscht« seit 40 Jahren<br />

ein äußerst wirksames Instrument zur<br />

Förderung des naturwissenschaftlichtechnischen<br />

Nachwuchses in Deutschland<br />

ist. Für die rheinland-pfälzische<br />

Sparkassenorganisation hat »Jugend<br />

forscht« deshalb auch in Zukunft Vorbildcharakter,<br />

wenn es um die Schaffung<br />

optimaler Rahmenbedingungen<br />

für eine effiziente und nachhaltige Förderung<br />

junger Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler geht.<br />

Jugend musiziert<br />

An diesem größten deutschen Nachwuchswettbewerb<br />

für klassische Musik<br />

nehmen jährlich mehr als 21.000 Kinder<br />

und Jugendliche teil. Über 1.000<br />

junge Talente aus <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

stellten sich auf Regional-, Landesund<br />

Bundesebene der Konkurrenz und<br />

nutzten die Möglichkeit, sich öffentlich<br />

zu präsentieren.<br />

Der dreistufige Wettbewerb verbindet<br />

seit Jahrzehnten Breiten- und<br />

Spitzenförderung auf sprichwörtlich<br />

spielerische Art und Weise und passt<br />

damit hervorragend in die Förderphilosophie<br />

der rheinland-pfälzischen Sparkassen.<br />

Mit ihrer Förderung auf Regional-<br />

und Landesebene unterstützen<br />

sie den Wettbewerb bereits seit vielen<br />

Jahren finanziell. Gemeinsam mit seinem<br />

Kulturpartner, dem Südwestrundfunk,<br />

hat der Verband seit <strong>2004</strong> seine<br />

Förderung noch einmal verstärkt.<br />

Bei den jährlich stattfindenden Preisträgerkonzerten<br />

der rheinland-pfälzi-


schen Bundessieger präsentieren die<br />

erfolgreichsten Talente ihr Können in<br />

Schloß Waldthausen vor breitem Publikum.<br />

Der Südwestrundfunk zeichnet<br />

diese Konzerte auf und sendet sie zu<br />

einem späteren Zeitpunkt in seinem<br />

Radioprogramm SWR 4.<br />

Jugend trainiert für Olympia<br />

Im Bereich des Sports unterstützen<br />

die rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

seit nunmehr 17 Jahren den größten<br />

Schulsportwettbewerb Deutschlands.<br />

Landesweit beteiligen sich nahezu<br />

30.000 Schülerinnen und Schüler in<br />

über 3.000 Schulmannschaften an<br />

dem dreigliedrigen Wettbewerb. 100<br />

Mannschaften schafften es in den Berichtsjahren<br />

zum Bundesentscheid<br />

und immerhin 28 kehrten als Bundesfinalisten<br />

zurück.<br />

In Zeiten, in denen sich Kinder<br />

und Jugendliche in ihrer Freizeit immer<br />

weniger bewegen und die motorischen<br />

Fähigkeiten immer mehr verkümmern<br />

sehen sich die rheinlandpfälzischen<br />

Sparkassen in der Pflicht.<br />

Bei ihrer Förderung geht es allerdings<br />

weniger um die Finanzierung großer<br />

Mega-Events oder einiger weniger<br />

Stars, als vielmehr um die Unterstützung<br />

des Breitensports. Was wäre da<br />

besser geeignet als der Wettbewerb<br />

»Jugend trainiert für Olympia«, der<br />

Jahr für Jahr die rheinland-pfälzischen<br />

Schülerinnen und Schüler in 15 olympischen<br />

Sportarten zu körperlicher Betätigung<br />

ermuntert?<br />

Eliteschulen des Sports und<br />

»Team Peking 2008«<br />

Neben dem Engagement für den Breitensport<br />

kümmert sich der Verband<br />

auch um die Entwicklungschancen<br />

junger Nachwuchssportler. So fördert<br />

er die so genannten Eliteschulen des<br />

Sports. Diese Schulen werden vom<br />

Deutschen Sportbund und der Stiftung<br />

Deutsche Sporthilfe ausgewählt und<br />

arbeiten eng mit den jeweiligen Olympiastützpunkten<br />

zusammen. Sie sind<br />

damit ein wichtiger Baustein der Nachwuchsförderung<br />

im deutschen Leistungssport.<br />

Im kooperativen Verbund<br />

von Leistungssport, Schule und Wohnen<br />

erhalten junge Sporttalente hier<br />

die Möglichkeit, sich sowohl auf hohe<br />

sportliche Anforderungen nach internationalen<br />

Maßstäben als auch auf<br />

einen qualifizierten Bildungsabschluss<br />

vorzubereiten. Der Erfolg dieses Systems<br />

spricht für sich. Viele deutsche<br />

Olympiasieger und Weltmeister starten<br />

ihre Sportlerkarriere in einer dieser<br />

Schulen. Die Sparkassen-Finanzgruppe<br />

unterstützt die Eliteschulen des Sports<br />

seit ihrer Gründung 1997 als bisher<br />

einziger Förderer aus der Wirtschaft.<br />

Neben der Unterstützung junger<br />

Nachwuchstalente fördern die rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen seit dem<br />

Jahr 2000 ebenfalls die Olympiateams<br />

Sparkassen. Gut für <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

der Sporthilfe <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>/Saarland.<br />

Um sportliche Höchstleistungen<br />

zu erreichen, ist immer auch eine gewisse<br />

finanzielle Unabhängigkeit notwendig.<br />

Aus diesem Grund leisten die<br />

Sparkassen mit ihrer finanziellen Unterstützung<br />

einen wichtigen Beitrag<br />

für eine erfolgreiche Wettkampfvorbereitung.<br />

Die Erfolge können sich sehen<br />

lassen. Nachdem im Jahr 2000 elf der<br />

33 Mitglieder des »Teams Sydney« mit<br />

einer Medaille zurückkehrten, konnten<br />

sich <strong>2004</strong> so viele rheinland-pfälzische<br />

Athleten wie noch nie für die Olympiade<br />

in Athen qualifizieren und erfolgreich<br />

um Medaillen kämpfen. Derzeit<br />

bereitet sich das »Team Peking 2008«<br />

mit der Unterstützung der rheinlandpfälzischen<br />

Sparkassen auf die nächsten<br />

Olympischen Sommerspiele in der<br />

Volksrepublik China vor.<br />

Bildungsengagement:<br />

Wald-Jugendspiele<br />

Respekt vermitteln für unsere Umwelt,<br />

das ist das Ziel der Wald-Jugendspiele,<br />

die die Schutzgemeinschaft Deutscher<br />

Wald, die Landesforsten und die rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen seit 1992<br />

jährlich für die 3. und 7. Klassen durchführen.<br />

An insgesamt 25 Standorten<br />

lernen jedes Jahr über 20.000 Kinder<br />

den Lebensraum Wald kennen und<br />

entwickeln so ein Verständnis für Natur<br />

und Umwelt.<br />

Von Beginn an unterstützt die<br />

rheinland-pfälzische Sparkassenorganisation<br />

diesen größten Umweltwettbewerb<br />

des Landes mit dem Ziel, Kinder<br />

und Jugendliche für das Ökosystem<br />

zu sensibilisieren. Gehören doch<br />

Umwelt- und Naturschutz sowie der<br />

umsichtige Umgang mit den Ressourcen<br />

der Erde zu den zentralen Themen<br />

unserer Zeit, deren Bedeutung für die<br />

kommenden Generationen noch weiter<br />

zunehmen wird.<br />

45


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong><br />

Wirtschaft und Schule –<br />

Der Sparkassen SchulService<br />

Seit fast 30 Jahren unterstützen die<br />

Sparkassen mit ihrem Sparkassen-<br />

SchulService die Finanzerziehung junger<br />

Menschen. Im Jahr <strong>2005</strong> wurde er<br />

von der UNESCO ausgezeichnet und<br />

als offizielles Projekt der UN-Dekade<br />

»Bildung für eine nachhaltige Entwicklung«<br />

anerkannt.<br />

Der kompetente Umgang mit<br />

Geld- und Finanzdienstleistungen ist<br />

eine Grundvoraussetzung, um die individuellen<br />

und gesellschaftlichen Lebensbedingungen<br />

zukunftsfähig zu gestalten.<br />

Geldsozialisation gehört folglich<br />

zum ABC der Bildung für nachhaltige<br />

Entwicklung. Hier setzt der Sparkassen-SchulService<br />

an. In der schulischen<br />

Gelderziehung geht es darum,<br />

Handlungskompetenz im Umgang mit<br />

Geld und Finanzdienstleistungen zur<br />

individuellen Gestaltung der Alltagsund<br />

Lebensökonomie zu fördern. Dazu<br />

gehören die planvolle Verwendung von<br />

Geld, die vorausschauende Nutzung<br />

von Angeboten zur Geld- und Sachvermögensbildung<br />

einschließlich privater<br />

Vorsorge sowie die Vermeidung einer<br />

ungeplanten Verschuldung. Der Sparkassen-SchulService<br />

bietet hierzu anschauliche<br />

und didaktisch aufbereitete<br />

Materialien. Die werbefreien Medien<br />

sind auf die Lehrpläne abgestimmt<br />

und zeichnen sich durch ihren Praxisbezug<br />

und multimediale Vielfalt aus.<br />

46<br />

Verbraucherberatung<br />

Gerade in wirtschaftlich schwierigen<br />

Zeiten steigt die Zahl der überschuldeten<br />

Privathaushalte, die ihren finanziellen<br />

Verpflichtungen nicht mehr nachkommen<br />

können. Hilfe zur Selbsthilfe<br />

ist hier gefragt. Seit 1993 unterstützen<br />

die rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

mit ihrer finanziellen Förderung die<br />

mehr als 50 Schuldnerberatungsstellen<br />

des Landes. Die Mittel fließen über die<br />

Städte und Kreise an kommunale und<br />

karitative Beratungseinrichtungen,<br />

die privaten Haushalten Hilfe bei Überschuldungsproblemen<br />

anbieten. Als<br />

zentrale Anlaufstelle für alle Schuldnerberatungsstellen<br />

in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

wird auch das Schuldnerfachberatungszentrum<br />

der Johannes-Gutenberg-Universität<br />

Mainz finanziell unterstützt. Im<br />

Berichtszeitraum summierte sich der<br />

Gesamtförderbetrag auf über 2,2 Millionen<br />

Euro. Übrigens: Die Sparkassenorganisation<br />

ist in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> die<br />

einzige Finanzgruppe, die einen Beitrag<br />

zur Finanzierung der Schuldnerberatungsstellen<br />

leistet! Seit Beginn der<br />

Förderung kamen so stolze 11,5 Millionen<br />

Euro zusammen.<br />

Damit Überschuldung gar nicht<br />

erst auftritt, hat die Sparkassen-Finanzgruppe<br />

bereits vor 40 Jahren den Beratungsdienst<br />

Geld und Haushalt gegründet,<br />

der Privatkunden bei allen<br />

Fragen rund um die Haushaltsfinanzen<br />

und das private Geldmanagement unterstützt.<br />

Ein einzigartiger Service, der<br />

z. B. Infomedien zu Themen wie Verbraucherkredit<br />

und Haushaltsplanung<br />

sowie Seminare, Vortragsveranstaltungen<br />

oder individuelle Beratung anbietet.<br />

Im Berichtszeitraum wurden in<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> wieder weit über 100<br />

Vorträge in Erwachsenenbildungsstätten<br />

sowie vor Frauen- und Jugendgruppen<br />

zu verbraucherpolitischen<br />

Fragestellungen angeboten.<br />

Veranstaltungen und Foren:<br />

Gespräche im Schloss<br />

Visionären Vordenkern aus <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> ein Podium bieten, abseits vom<br />

Tagesgeschäft interessante Gesprächs-<br />

partner treffen und über Zukunftsthemen<br />

philosophieren: Mit diesem Ziel<br />

laden der Sparkassen- und Giroverband<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> und die Zukunftsinitiative<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> (ZIRP) im<br />

Herbst jeden Jahres interessierte Bürgerinnen<br />

und Bürger zur Vortragsreihe<br />

»Zukunft gestalten – Gespräche im<br />

Schloss« ins Schloß Waldthausen ein.<br />

Die Spannbreite der Themen ist groß.<br />

Von der »zeitgemäßen Erwachsenenbildung«<br />

über das »Führen in gesellschaftlicher<br />

Verantwortung« bis hin zu<br />

»siedlungsstrukturellen Konsequenzen<br />

rückläufiger Bevölkerungsentwicklungen«<br />

reichen die Vorträge rheinlandpfälzischer<br />

Wissenschaftler, die sich an<br />

ein breites Publikum richten.


Kommunalforum<br />

Die rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

sind gemeinsam mit der Landesbank<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> nicht nur der wichtigste<br />

Finanzpartner der Kommunen.<br />

Mit zahlreichen Gesellschaften beraten<br />

und unterstützen die Institute der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

überdies die<br />

Kommunen bei der regionalen Entwicklung,<br />

der Steuerung und Anlage von<br />

Haushaltsmitteln und dem Finanz- und<br />

Liquiditätsmanagement. Angesichts<br />

knapper Kassen stehen die Kommunen<br />

heute jedoch vor den größten Herausforderungen<br />

ihrer Geschichte. Um<br />

diese zu bewältigen, sind ganz neue<br />

Lösungswege gefragt.<br />

Grund genug für den Verband<br />

und die Landesbanken aus <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> und Baden-Württemberg, mit<br />

einem ersten Kommunalforum im November<br />

<strong>2005</strong> Ideen, Anregungen und<br />

Lösungsansätze zur Überwindung der<br />

kommunalen Engpässe aufzuzeigen.<br />

Zahlreiche Sparkassenmitarbeiter waren<br />

mit ihren Kommunalkunden aus<br />

den Kämmereien und Finanzabteilungen<br />

der Einladung nach Schloß Waldthausen<br />

gefolgt, um sich aus erster<br />

Hand über das Angebot der Sparkassenorganisation<br />

zu informieren. Im<br />

Rahmen von Vorträgen und Workshops<br />

präsentierten Experten aus Kommunen<br />

und Fachleute der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

die aktuellsten Entwicklungen<br />

rund um das finanzielle Management<br />

kommunaler Haushalte und zeigten<br />

konkrete Lösungswege auf. Wegen der<br />

guten Resonanz der Veranstaltung<br />

folgte bereits im Juni 2006 ein zweites<br />

Kommunalforum, das ebenfalls auf<br />

großes Interesse stieß.<br />

Investor’s Konvent<br />

Der Investor’s Konvent, der sich an die<br />

vermögenden Privat- und Firmenkunden<br />

der rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

richtet, wurde <strong>2005</strong> bereits zum<br />

zehnten Mal ausgerichtet. Er ist mittlerweile<br />

zu einer festen Größe im Veranstaltungskalender<br />

der rheinlandpfälzischen<br />

Sparkassen geworden. Die<br />

Veranstaltung, die vom Verband, der<br />

Landesbank <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> und der<br />

DekaBank ausgerichtet wurde, fokussiert<br />

auf aktuelle Themen rund um die<br />

Vermögensberatung. In Vorträgen und<br />

Workshops informierten Vertreter aus<br />

Wirtschaft, Politik und Wissenschaft<br />

über aktuelle Fragen des Vermögensmanagements<br />

und zeigten neue Perspektiven<br />

im Anlagegeschäft auf. Wichtige<br />

Themen im Berichtszeitraum waren<br />

u. a. die Perspektiven des Kapitalmarktes,<br />

die Auswirkungen des Alterseinkünftegesetzes,<br />

das Einmaleins der<br />

Aktienanalyse und die Gestaltungsmöglichkeiten<br />

für die private Vermögensnachfolge.<br />

Sparkassen. Gut für <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

47


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong> / <strong>2005</strong><br />

Das Kunst- und<br />

Kulturprogramm<br />

Verleihung des<br />

Kunstpreises des Berufsverbandes<br />

Bildender Künstler (BBK)<br />

Der Kunstpreis des Berufsverbandes<br />

Bildender Künstler wird alle zwei Jahre<br />

verliehen. Er ehrt das Lebenswerk eines<br />

Künstlers aus <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>. Der<br />

Sparkassen- und Giroverband richtete<br />

<strong>2004</strong> bereits zum vierten Mal die mit<br />

dem Preis verbundene Einzelausstellung<br />

aus. Er fördert damit die Anerkennung<br />

von künstlerischer Kontinuität<br />

in einer Zeit, die auch im Kunstbetrieb<br />

immer schnelllebiger wird. Mit<br />

dem in Trier lebenden Maler Werner<br />

Persy wurde ein Künstler geehrt, der<br />

in der Auseinandersetzung mit dem<br />

christlichen Glauben ein beeindruckendes<br />

Werk geschaffen hat. Neben<br />

der Malerei arbeitet Werner Persy<br />

auch mit der Technik des großformatigen<br />

Holzschnittes, was heutzutage<br />

außerordentlich selten ist.<br />

48<br />

Werner Persy<br />

Laokoon<br />

1983<br />

Aquarell und Tusche<br />

65x80 cm<br />

Werner Persy<br />

Netzfang<br />

1999<br />

Aquarell mit Netzstruktur<br />

65x50 cm<br />

Verleihung des<br />

Kunstpreises des Landes<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Der Kunstpreis des Landes <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> ist die höchste künstlerische<br />

Auszeichnung, die das Land zu vergeben<br />

hat. Er wird in mehreren Sparten<br />

verliehen, beispielsweise für die Bereiche<br />

Malerei, Theater, Literatur oder<br />

Musik. Da nach Möglichkeit die herausragenden<br />

Leistungen in den einzelnen<br />

Disziplinen im jährlichen Wechsel gewürdigt<br />

werden sollen, dauert es eine<br />

geraume Zeit, bis ein Werk einer der<br />

jeweiligen künstlerischen Gattungen<br />

erneut ausgezeichnet wird. Dabei<br />

kann es durchaus auch geschehen,<br />

dass die Ausnahmeleistung eines herausragenden<br />

künstlerischen Lebenswerkes<br />

länger auf sich warten lässt, als<br />

es der Rhythmus der Auszeichnungen<br />

vorgibt. Es dient der Qualität des Preises,<br />

dass in einem solchen Fall Geduld<br />

geübt wird. Die ausführliche Beschreibung<br />

des Prozederes der Preisvergabe<br />

dient der Erläuterung, welch hohen<br />

Stellenwert der Preis nicht nur durch<br />

seinen Rang, sondern auch durch die<br />

Seltenheit seiner Vergabe erhält.<br />

Im Jahre 1997 fand anlässlich<br />

des 50-jährigen Jubiläums der Landesgründung<br />

eine bemerkenswerte<br />

Ausstellung im Park von Schloß Waldthausen<br />

statt. Werke aller Kunstpreisträger<br />

für Bildhauerei des Landes<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> wurden im Schloss<br />

und Schlosspark präsentiert. Die Ausstellung<br />

war mit der Präsentation von<br />

22 Großplastiken in der großzügigen<br />

Parkanlage und weiteren rund dreißig<br />

Skulpturen aus fünf Jahrzehnten in<br />

der Schlosshalle so überzeugend, dass<br />

die damalige Kulturministerin Dr. Rose<br />

Götte spontan der nächsten Verleihung<br />

des Kunstpreises für Bildhauerei


in Schloß Waldthausen zustimmte.<br />

Es spricht für die Qualität von Schloß<br />

Waldthausen als Ausstellungsort, dass<br />

dieser Gedanke erst viele Jahre später<br />

verwirklicht wurde.<br />

<strong>2004</strong> war es endlich soweit.<br />

Der elfte Kunstpreis Bildhauerei des<br />

Landes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> wurde in<br />

Schloß Waldthausen durch Staatsminister<br />

Prof. Dr. Jürgen Zöllner dem<br />

Künstler und Mainzer Kunstprofessor<br />

Ansgar Nierhoff überreicht. In seiner<br />

Laudatio würdigte der Minister nicht<br />

nur das herausragende, international<br />

anerkannte Werk des Künstlers, sondern<br />

auch dessen streitbaren Geist in<br />

seinem Einsatz für die Kunst in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>.<br />

Gemeinsam mit dem Kunstpreis<br />

wurden zwei Förderpreise an die<br />

Künstler Paloma Varga Weisz und Jan<br />

Leven verliehen. Die anlässlich der<br />

Ehrung ausgerichtete Ausstellung mit<br />

Werken der drei Künstler erzielte hohe<br />

Beachtung in den Medien und in der<br />

Bevölkerung. Eine Arbeit des Kunstpreisträgers<br />

Ansgar Nierhoff fand ihren<br />

dauerhaften Standort im Park von<br />

Schloß Waldthausen.<br />

v.l.n.r.: Jan Leven,<br />

Paloma Varga Weisz,<br />

Staatsminister Prof. Dr. Jürgen Zöllner,<br />

Ansgar Nierhoff<br />

Ansgar Nierhoff<br />

Waldthausen<br />

1984/<strong>2004</strong><br />

Stahl<br />

250x400x600 cm<br />

Paloma Varga Weisz<br />

Doppelaugenfrau<br />

1999/2000<br />

Lindenholz<br />

67x21x12 cm<br />

Jan Leven<br />

Raumteiler<br />

2003<br />

Holz und Bambus<br />

400x800x200 cm<br />

Luxembourg<br />

Kunst und kultur<br />

Ansgar Nierhoff<br />

Fügung (64-teilig)<br />

1990/<strong>2004</strong><br />

Stahl<br />

81x 81x 81 cm<br />

49


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong> / <strong>2005</strong><br />

Franz Bernhard und<br />

Staatssekretär<br />

Roland Härtel bei der<br />

Preisverleihung<br />

50<br />

Franz Bernhard<br />

Zeichnung D 2<br />

2001<br />

Tusche auf Papier<br />

102x73 cm<br />

Verleihung des Verdienstordens<br />

des Landes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

an Franz Bernhard<br />

Ein weiterer Kunstpreisträger des<br />

Landes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> zeigte ebenfalls<br />

im Jahr <strong>2005</strong> seine Werke im<br />

Schloss: Franz Bernhard. Der Künstler<br />

hat die rheinland-pfälzische Kunstszene<br />

in entscheidendem Maße geprägt,<br />

stellt sein Werk doch eine skulpturale<br />

Leistung außerordentlichen<br />

Ranges dar. Bernhard gehört zu den<br />

bedeutendsten deutschen Bildhauern<br />

der Nachkriegszeit. Und wie die<br />

Vorbereitung der Ausstellung zeigte,<br />

zählt er auch zu den Künstlern, deren<br />

Werke sehr begehrt sind. Im Atelier<br />

des Künstlers waren denn auch kaum<br />

Arbeiten für die Ausstellung zu finden.<br />

Dank zahlreicher Leihgaben konnte<br />

dennoch eine dem Anlass entsprechende<br />

Ausstellung realisiert werden,<br />

die einen Querschnitt des künstlerischen<br />

Schaffens Franz Bernhards aus<br />

vier Jahrzehnten zeigte.<br />

Im Rahmen der Ausstellungseröffnung<br />

erhielt Franz Bernhard eine<br />

besondere Würdigung. Er wurde<br />

von Staatssekretär Roland Härtel mit<br />

dem Verdienstorden des Landes<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> ausgezeichnet.<br />

Szenen der<br />

Preisverleihung<br />

<strong>2005</strong>


Susanne Egle<br />

»Instant«<br />

<strong>2004</strong><br />

Holz, Textil, Leder<br />

43x40x20 cm<br />

Ortswechsel:<br />

Kunststipendiaten des Landes<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

In den Jahren <strong>2004</strong> und <strong>2005</strong><br />

fanden zwei Ausstellungen unter dem<br />

Titel »Ortswechsel« statt.<br />

Der Name der Ausstellungen<br />

war Programm für die Präsentationen:<br />

Sie zeigten Arbeiten von Künstlern,<br />

die ein Reisestipendium des Landes<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> erhalten hatten.<br />

Jährlich vergibt das Land mehrere<br />

Reisestipendien, die es Künstlern<br />

aus <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> ermöglichen, zwei<br />

Monate in einem unserer Nachbarländer<br />

zu leben und zu arbeiten.<br />

Die Ausstellungen zeigten die<br />

künstlerischen Resultate dieses Programms.<br />

Sie waren ein hervorragender<br />

Beleg für die ausgezeichnete<br />

Zusammenarbeit zwischen dem Sparkassen-<br />

und Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> und dem Ministerium für Wissenschaft,<br />

Weiterbildung, Forschung und<br />

Kultur. Beide Institutionen gehen dabei<br />

eine fruchtbare Symbiose ein.<br />

Das Land fördert und zeichnet aus –<br />

der Verband präsentiert ausgezeichnete<br />

Künstler.<br />

Ortswechsel <strong>2004</strong><br />

Petra Warrass<br />

aus Out of Area<br />

<strong>2005</strong><br />

Lambda-Prints<br />

je 50x70 cm<br />

Ortswechsel <strong>2004</strong><br />

Künstlerhaus Asterstein, Koblenz<br />

Marion Anna Simon<br />

Ohne Titel<br />

<strong>2005</strong><br />

Eitempera/Öl auf Leinwand<br />

220x140 cm<br />

Kunst und kultur<br />

Ortswechsel <strong>2004</strong><br />

Cité International des Arts,<br />

Paris<br />

Susanne Egle<br />

Mettez de l’ordre dans<br />

vos câbles!<br />

<strong>2004</strong><br />

Holz, Isolierband,<br />

Elektrozubehör<br />

43x43x17 cm<br />

Ortswechsel <strong>2004</strong><br />

Pouges-les-Eaux, Burgund<br />

Ilona Winter<br />

Tischlandschaft<br />

<strong>2004</strong><br />

Digitalprint<br />

51


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong><br />

Konzerte im Schloß Waldthausen<br />

In den Jahren <strong>2004</strong> und <strong>2005</strong> veranstaltete<br />

der Sparkassen- und Giroverband<br />

gemeinsam mit dem Südwestrundfunk<br />

(SWR) acht Konzerte im Rahmen<br />

seiner Konzertreihe in Schloß<br />

Waldthausen. Sämtliche Konzerte<br />

wurden vom SWR aufgezeichnet und<br />

in der Hörfunkreihe »Konzerte am<br />

Abend« auf SWR 2 übertragen. Das<br />

kontinuierlich musikalisch hochwertige<br />

Konzertprogramm findet gleichermaßen<br />

hohe Anerkennung bei Publikum<br />

und Fachpresse.<br />

Ein Höhepunkt der Konzertreihe<br />

<strong>2004</strong> war das Konzert mit dem<br />

Leipziger Streichquartett. Dieses Ensemble<br />

verleiht selbst höchst komplexen<br />

musikalischen Passagen ein transparentes<br />

Klangbild. »Luftig, hell und<br />

grazil« sind Worte, die ein begeisterter<br />

Journalist benutzte, um das Spiel des<br />

Quartetts zu beschreiben.<br />

52<br />

Ein Höhepunkt des Jahres <strong>2005</strong> war<br />

das Konzert der jungen Klaviervirtuosin<br />

Ragna Schirmer. Hingabe, Begeisterung<br />

und große Spielfreude charakterisieren<br />

durchgehend die musikalischen<br />

Aufführungen in Schloß Waldthausen.<br />

Ein Grund mag in der Interpretenauswahl<br />

liegen, die den Fokus<br />

auf junge, am Beginn einer internationalen<br />

Karriere stehende Musiker legt.<br />

Ilya Gringolts<br />

Violine<br />

Ragna Schirmer<br />

Klavier<br />

Leipziger<br />

Streichquartett<br />

Andreas Seidel,<br />

Tilman Büning,<br />

Ivo Bauer,<br />

Matthias Moosdorf


Musikpreis Schloß Waldthausen<br />

Mit den Einnahmen der Konzerte in<br />

Schloß Waldthausen soll die Musik im<br />

Land <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> besonders gefördert<br />

werden. Gemeinsam mit dem<br />

Kooperationspartner des Verbandes<br />

bei Konzerten, dem SWR, sowie dem<br />

Landesmusikrat <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> wurde<br />

der Musikpreis Schloß Waldthausen<br />

<strong>2005</strong> erstmals ausgeschrieben.<br />

Studenten aus 13 Musikhochschulen<br />

im Südwesten waren aufgefordert,<br />

sich zu bewerben.<br />

Die Fülle der Bewerbungen und<br />

die Qualität der Darbietungen beim<br />

Vorspiel übertrafen die Erwartungen.<br />

Dennoch fiel der Fachjury die Wahl der<br />

erst 17-jährigen Yoriko Muto zur ersten<br />

Preisträgerin des Musikpreises<br />

Schloß Waldthausen nicht schwer: Ihr<br />

Violinenspiel war von herausragender<br />

Qualität. Aber auch die beiden weiteren<br />

Preisträger, Julia Neher (Viola) und<br />

Taras Demchyshyn (Klarinette) überzeugten<br />

bei dem aus Anlass der Preisverleihung<br />

im Landtag von <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> ausgerichteten Konzert mit<br />

bravourösem Spiel.<br />

Die Presse schrieb: »Wenn ein Wettbewerb<br />

bereits bei seiner ersten Ausrichtung<br />

solche Gewinner hervorbringt,<br />

wie das beim Musikpreis Schloß Waldthausen<br />

der Fall ist, dann darf man<br />

auf die kommenden Jahre mehr als<br />

gespannt sein.«<br />

Yoriko Muto<br />

Violine<br />

1. Preis<br />

Taras Demchyshyn<br />

Klarinette<br />

2. Preis<br />

Kunst und kultur<br />

Julia Neher<br />

Viola<br />

3. Preis<br />

53


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong><br />

Pressestimmen<br />

Johannes Metten<br />

Mutant, 1989<br />

Bronze<br />

236x30x32 cm<br />

Mario Hergueta<br />

Ortswechsel 2003<br />

Casa Baldi, Olevano Romano<br />

Le Poème Harmonique<br />

Leitung:<br />

Vincent Dumestre<br />

54<br />

4. Februar <strong>2004</strong><br />

AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG<br />

Johannes Metten und<br />

Guangyun Liu<br />

»Es macht Lust auf mehr«<br />

(Mainzer Allgemeine Zeitung)<br />

17. März <strong>2004</strong><br />

KONZERT<br />

Amphion Bläseroktett<br />

»Konzert bestach durch seine<br />

klangliche Authentizität«<br />

(Mainzer Allgemeine Zeitung)<br />

5. Mai <strong>2004</strong><br />

AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG<br />

Franz Bernhard<br />

»Eine vorzügliche Gelegenheit, sich<br />

mit der Arbeitsweise des Künstlers<br />

vertraut zu machen, besteht in<br />

Schloß Waldthausen«<br />

(Mainzer Allgemeine Zeitung)<br />

16. Juni <strong>2004</strong><br />

KONZERT<br />

Ilya Gringolts und<br />

Aleksander Madzar<br />

»Zwei Virtuosen verzaubern<br />

das Publikum«<br />

(Mainzer Allgemeine Zeitung)<br />

1. September <strong>2004</strong><br />

Verleihung des Kunst- und<br />

Förderpreises Bildhauerei<br />

des Landes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

»Mit der Vergabe in Schloß<br />

Waldthausen eine Premiere<br />

verbunden«<br />

(Mainzer Rhein-Zeitung)<br />

Aleksander Madzar<br />

Klavier<br />

6. Oktober <strong>2004</strong><br />

KONZERT<br />

Leipziger Streichquartett<br />

»Gibt das Leipziger Streichquartett<br />

noch einmal alles, um das ohnehin<br />

schon beeindruckte Publikum<br />

restlos zu begeistern«<br />

(Mainzer Allgemeine Zeitung)<br />

10. November <strong>2004</strong><br />

AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG<br />

Ortswechsel<br />

[zweitausenddrei]<br />

Kunststipendiaten des<br />

Landes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

»Das ist eine Premiere«<br />

(Mainzer Allgemeine Zeitung)<br />

8. Dezember <strong>2004</strong><br />

KONZERT<br />

Le Poème Harmonique<br />

»Jeder von ihnen ein Virtuose an<br />

seinem Instrument«<br />

(Mainzer Rhein-Zeitung)


19. Januar <strong>2005</strong><br />

AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG<br />

BBK-Kunstpreis an<br />

Werner Persy<br />

»Dass hier jemand mit<br />

Begeisterung ein langes Arbeitsleben<br />

der Kunst gewidmet hat,<br />

davon erzählen die Bilder«<br />

(Mainzer Allgemeine Zeitung)<br />

16. März <strong>2005</strong><br />

KONZERT<br />

Calefax Reed Quintett<br />

»Wunderbar ausgefuchste,<br />

fast klassizistische Arrangements<br />

sind das...«<br />

(Mainzer Rhein-Zeitung)<br />

27. April <strong>2005</strong><br />

AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG<br />

Hiromi Akiyama<br />

»Zeitlos stehen Substanz und<br />

Nichts nebeneinander«<br />

(Mainzer Rhein-Zeitung)<br />

Petersen Quartett<br />

Conrad Muck, Daniel Bell, Friedemann Weigle,<br />

Henry-David Varema<br />

22. Juni <strong>2005</strong><br />

KONZERT<br />

Petersen Quartett<br />

»Schade, dass Quartette so selten<br />

geworden sind«<br />

(Mainzer Rhein-Zeitung)<br />

31. August <strong>2005</strong><br />

AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG<br />

Wolfgang Luy<br />

»Ungewöhnliche Werkschau«<br />

(Mainzer Rhein-Zeitung)<br />

5. Oktober <strong>2005</strong><br />

KONZERT<br />

Ragna Schirmer<br />

»Ein in jeglicher Hinsicht<br />

exquisites Konzert«<br />

(Mainzer Allgemeine Zeitung)<br />

16. November <strong>2005</strong><br />

AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG<br />

Ortswechsel<br />

[zweitausendvier]<br />

Kunststipendiaten des<br />

Landes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

»Überaus qualitätsvolle Arbeiten«<br />

(Mainzer Rhein-Zeitung)<br />

14. Dezember <strong>2005</strong><br />

KONZERT<br />

Berliner Barock Compagney<br />

»Sehr virtuos und technisch<br />

anspruchsvoll, akkurate Frische<br />

und Stilgefühl«<br />

(FAZ)<br />

Kunst und kultur<br />

Calefax Reed Quintett<br />

Oliver Boekhoorn, Ivar Berix, Raaf Hekkema,<br />

Jelte Althuis, Alban Wesly<br />

Hiromi Akiyama<br />

o. T., 1997<br />

Corten-Stahl, 300x125x125 cm<br />

WV: 97/1/S<br />

Berliner Barock Compagney<br />

Alfredo Bernardini, Georg Kallweit, Jan Freiheit,<br />

Christine Schornsheim und Birgit Schnurpfeil<br />

55


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong><br />

Betriebswirtschaft und<br />

IT-Strategien<br />

Im Berichtszeitraum stand die Unterstützung<br />

der rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen bei der Umsetzung der<br />

Ziele und Empfehlungen aus dem Strategiepapier<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

im Vordergrund. So wurden<br />

unter dem Aspekt »Erträge steigern«<br />

neue Instrumente zur Risikosteuerung<br />

eingesetzt und im Bereich »Kosten<br />

senken« Projekte zur Straffung der<br />

Prozesse und zur Senkung der Sachkosten<br />

initiiert. Nachfolgend sind die<br />

Schwerpunkte der betriebswirtschaftlichen<br />

Verbandsarbeit dargestellt.<br />

Controlling<br />

Ermittlung von Verlustquoten<br />

Sowohl für das Baseler Regelwerk als<br />

auch für die Banksteuerung sind zukünftig<br />

Risikokennzahlen erforderlich.<br />

Nachdem in Risikoklassifizierungsverfahren<br />

(Ratings) die Wahrscheinlichkeit<br />

für den Ausfall eines Kunden geschätzt<br />

wird, ist weiter von Interesse, mit welchen<br />

Verlusten auf den Forderungsbetrag<br />

im Ausfall gerechnet werden<br />

muss. Soll für die neue Eigenkapitalunterlegung<br />

nach Basel II ein auf internen<br />

Ratings basierender Ansatz genutzt<br />

werden oder möchte die Sparkasse<br />

betriebswirtschaftliche Verfahren im<br />

Rahmen der internen Steuerung des<br />

Kreditausfallrisikos einsetzen, sind die<br />

sogenannten Verlustquoten zu erheben.<br />

Die Sparkassen Rating und Risikosysteme<br />

GmbH stellt diese Risikokennzahlen<br />

zentral zur Verfügung, um allen<br />

Sparkassen einen von der Bankenaufsicht<br />

anerkannten internen Ansatz zur<br />

Eigenkapitalunterlegung zu ermöglichen.<br />

Hierzu müssen die Sparkassen<br />

Ausfalldaten sammeln und in anonymisierter<br />

Form bereitstellen. Dies geschieht<br />

mit dem »SVE-Tool« (Sicherheitenverwertungs-<br />

und einbringungs-<br />

Tool), welches die Sparkassen über die<br />

S-Rating und Risikosysteme GmbH<br />

56<br />

erhalten. Um den Aufwand in vertretbarem<br />

Rahmen zu halten, wurde die<br />

Möglichkeit geschaffen, die erforderlichen<br />

Daten maschinell aus den Datenbeständen<br />

bei der Sparkassen Informatik<br />

GmbH & Co. KG GmbH (SI) zu<br />

generieren.<br />

Zahlungsstromorientierte<br />

Kalkulation<br />

Hoher Wettbewerbsdruck im Kundengeschäft<br />

und sinkende Margen erfordern<br />

eine sachlich richtige und hinreichend<br />

genaue Kalkulation, um abzuschätzen,<br />

ob das einzelne Kundengeschäft<br />

mit den vereinbarten Rahmenbedingungen<br />

einen Beitrag zum<br />

Betriebsgewinn der Sparkasse leisten<br />

kann. Hierbei ist das Verfahren der<br />

Marktzinsmethode allgemein akzeptiert<br />

und gilt als methodisch richtiger<br />

Ansatz. Der Deutsche Sparkassen- und<br />

Giroverband hat diesen Ansatz in seiner<br />

Machbarkeitsstudie zum CashfloworientiertenBilanzstrukturmanagement<br />

von 1998 zur zahlungsstrom-<br />

orientierten Kalkulation erweitert.<br />

Dieser Ansatz kann mittlerweile für die<br />

meisten Sparkassenprodukte technisch<br />

umgesetzt werden. Er wird im »Marzipan-Rechenkern«<br />

der Gillardon AG verwendet,<br />

welcher in der Anwendungslandschaft<br />

der SI den Sparkassen seit<br />

Ende <strong>2005</strong> zur Verfügung steht. Die<br />

zahlungsstromorientierte Kalkulation<br />

ist Grundlage für eine ertragsorientierte<br />

Vertriebssteuerung und weitere Anwendungsfelder<br />

der Banksteuerung,<br />

die sich aus dem Zahlungsstrom von<br />

Einzelgeschäften ableiten – wie etwa<br />

die Steuerung des Zinsbuches und des<br />

Kreditrisikos.<br />

Adressenrisikomanagement<br />

und -controlling<br />

Im Projekt »Adressenrisikomanagement<br />

und -controlling« werden seit<br />

2001 moderne Verfahren und Instrumente<br />

zur bonitätsabhängigen Kreditbepreisung<br />

sowie zur Messung und<br />

Steuerung des gesamten Kreditportfoliorisikos<br />

im Verbandsgebiet eingesetzt.<br />

Seit Projektstart wurde das<br />

Konzept bei zwölf Mitgliedsparkassen,<br />

davon fünf im Berichtszeitraum, erfolgreich<br />

durchgeführt und im Jahr 2006<br />

mit weiteren Sparkassen fortgeführt.<br />

Kompetenzcenter<br />

Gesamtbanksteuerung<br />

Am Kompetenzcenter Gesamtbanksteuerung,<br />

das im Strategiepapier der<br />

Sparkassen-Finanzgruppe vorgesehen<br />

und 2003 ins Leben gerufen wurde,<br />

wirkte der Verband redaktionell mit.<br />

Hier wurden im Berichtszeitraum unter<br />

anderem die »Pyramide Gesamtbanksteuerung«<br />

zur Visualisierung dieses<br />

Themas sowie eine daran angelehnte<br />

und MaRisK-konforme Risikotragfähigkeitskonzeption<br />

nebst Beispielrechner<br />

entwickelt, die 2006 den Mitgliedsparkassen<br />

zur Verfügung gestellt werden.


Risikohandbuch<br />

Zur Unterstützung bei der durch das<br />

Kreditwesengesetz geforderten Dokumentation<br />

des Risikomanagementprozesses<br />

hat der Verband seinen Mitgliedsparkassen<br />

im Jahr <strong>2005</strong> ein Beispielrisikohandbuch<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Das Risikohandbuch enthält Beschreibungen<br />

über die Steuerung der<br />

Risiken und die Zusammenfassung<br />

der quantifizierbaren Risiken in einem<br />

Risikogesamtbericht unter Berücksichtigung<br />

der Risikotragfähigkeit. Der Verband<br />

gewährleistet die Weiterentwicklung<br />

des Beispielrisikohandbuches, die<br />

aufgrund der Änderung aufsichtsrechtlicher<br />

Bestimmungen erforderlich ist.<br />

DV-Unterstützung für<br />

Handelsgeschäfte<br />

In einem gemeinsamen Projekt der regionalen<br />

Sparkassen- und Giroverbände<br />

mit der SI wurde im Frühjahr <strong>2004</strong><br />

ein Auswahlprozess für ein strategisches<br />

Programm zur Erfüllung der Mindestanforderungen<br />

an das Betreiben<br />

von Handelsgeschäften (MaH) begonnen,<br />

die inzwischen in die Mindestan-<br />

forderungen an das Risikomanagement<br />

(MaRisK) überführt wurden. Ziel<br />

des Projektes ist es, die verschiedenen<br />

regionalen Systeme zu vereinheitlichen<br />

sowie fachliche und technische Mängel<br />

der bisher eingesetzten Programme<br />

zu beseitigen. Die Wahl fiel auf das Programm<br />

SimCorp Dimension des dänischen<br />

Software-Unternehmens Sim-<br />

Corp. Im Herbst <strong>2005</strong> wurde das Programm<br />

bei drei Sparkassen in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

in einem Pilotprojekt eingeführt.<br />

Der Rollout bei den übrigen<br />

Sparkassen ist für das Jahr 2006 vorgesehen.<br />

Mit der Integration aller Marktpreisrisiken<br />

in einem Modell beschäftigt<br />

sich ein DSGV-Projekt, an dem alle<br />

Regionalverbände teilnehmen. Das<br />

Projekt wurde Mitte <strong>2004</strong> begonnen,<br />

die Ergebnisse sollen 2006, nach entsprechender<br />

Pilotierung, bei den rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen umgesetzt<br />

werden. Ziel des Projektes ist<br />

eine Verbesserung der Ertragskraft der<br />

Sparkassen durch die strategische Ausrichtung<br />

auf verschiedene Risikoklassen<br />

bei der Vermögensanlage unter<br />

Berücksichtigung der eingegangenen<br />

Marktpreisrisiken.<br />

Organisation und<br />

Kostenmanagement<br />

Im Berichtszeitraum stand die Weiterentwicklung<br />

und Umsetzung der Projekte<br />

im strategischen Handlungsfeld<br />

»Kosten senken« im Vordergrund.<br />

Strategisches Ziel: Kosten senken<br />

Kosten senken – ein Ziel, das in einer<br />

Zeit zunehmenden Wettbewerbs im<br />

Finanzdienstleistungssektor aktueller<br />

denn je ist. Doch womit sollte man beginnen?<br />

Wo lohnt es sich überhaupt?<br />

Wer ist dafür verantwortlich? Und wie<br />

sorgt man dafür, dass Kosten nachhaltig<br />

und dauerhaft gesenkt werden?<br />

Betriebswirtschaft und IT-Strategien<br />

Diese und andere Fragen gilt es zu beantworten,<br />

will man nachhaltig Kostensenkungen<br />

erzielen. Vor diesem Hintergrund<br />

initiierte der DSGV mehrere Projekte<br />

zur Gesamtthematik »Kostenmanagement«.<br />

Entsprechend dem hohen<br />

Stellenwert, den die Ergebnisse dieser<br />

strategischen Projekte für die rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen einnehmen,<br />

beteiligte sich auch der Verband<br />

an diesen Projekten und gestaltete<br />

deren Ergebnisse mit.<br />

Dauerhaftes<br />

Sachkostenmanagement<br />

Im Handlungsfeld »Kosten senken«<br />

stehen den Sparkassen umfangreiche<br />

Leitfäden für Kosteneinsparungsmaßnahmen<br />

zur Verfügung. Über diese<br />

Einzelmaßnahmen hinaus ist es jedoch<br />

erforderlich, dass das Kostenmanagement<br />

dauerhaft in den Sparkassen verankert<br />

wird. Das Projekt »Dauerhaftes<br />

Sachkostenmanagement« liefert die<br />

Grundlage dafür.<br />

Management eigener Immobilien<br />

Transparenz über den gegenwärtigen<br />

Stand der Immobilienbewirtschaftung<br />

steht im Mittelpunkt des DSGV-Projekts<br />

»Management eigener Immobilien«.<br />

Zudem werden die strategischen Herausforderungen<br />

für die Sparkassen-<br />

Finanzgruppe im Bereich der eigenen<br />

Immobilien beschrieben.<br />

In <strong>2005</strong> wurde das Konzept mit<br />

Handlungsempfehlungen für mittelfristige<br />

und langfristige Kostensenkung<br />

bzw. Ertragssteigerung im Immobilienbestand<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

bereitgestellt.<br />

Modell S – Modellorganisation<br />

effiziente und leistungsfähige Stäbe<br />

Die Stäbe gelten vielfach als Fixkostenblöcke,<br />

die bislang durch Optimierungen<br />

kaum berührt wurden. Modell S<br />

57


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong><br />

gibt erste Antworten auf die Fragen:<br />

Sind die Kapazitäten und die Kriterien<br />

der Stabsarbeit angemessen? Wo und<br />

wie muss in Stabsaufgaben investiert<br />

werden? Welcher Leistungsumfang ist<br />

sinnvoll? Wie lässt sich die Leistung<br />

der Stäbe messen, steuern und organisieren?<br />

In welchen Fällen sind Fremdvergabe<br />

oder Kooperationen möglich<br />

und vorteilhaft?<br />

Modell P – Optimierung<br />

ausgesuchter Passiv- und Dienstleistungsprozesse<br />

Die Bereiche Markt, Marktfolge (aktiv)<br />

und Stäbe wurden bereits erfolgreich<br />

modelliert. Mit dem DSGV-Projekt<br />

»Modell P« werden ausgesuchte Passivund<br />

Dienstleistungsprozesse modellhaft<br />

erstellt. Dabei werden die Ergebnisse<br />

aus den abgeschlossenen Pro-<br />

jekten zu Business Process Reengineering<br />

und Personalbemessung (PARES)<br />

genutzt und um die Themen Personalentwicklung,<br />

Aufbauorganisation,<br />

Formulare, Steuerung, Kontrollgefüge<br />

und IT ergänzt.<br />

Die neuen Prozesse unterstützen<br />

den Vertrieb der Sparkassen optimal<br />

und sind zudem kostengünstiger, da<br />

sie beispielsweise auf einheitlichen Abwicklungsstandards<br />

beruhen. So werden<br />

Prozessabläufe entflochten, der<br />

konsequente Fallabschluss im Markt<br />

58<br />

vereinfacht und der Medienbruch im<br />

Prozessablauf durch die Verwendung<br />

der elektronischen Unterschrift<br />

verhindert.<br />

2006 startet der Verband mit der<br />

Pilotierung der zentral erarbeiteten<br />

Projektergebnisse und wird die Sparkassen<br />

durch umfangreiche Dokumentationen<br />

und Umsetzungsleitfäden<br />

weiter unterstützen.<br />

PARES Kompakt analysiert Prozesse<br />

und steuert Ressourcen<br />

PARES Kompakt unterstützt die Zielsetzung<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe,<br />

die Personalkosten mittelfristig zu senken.<br />

Einerseits gilt es, Freiraumpotenziale<br />

in Stabs-, Marktfolge- und Marktbereichen<br />

offenzulegen. Andererseits<br />

sollen Referenzwerte, die über Fachprojekte<br />

wie zum Beispiel Modell K,<br />

Modell S oder Modell P erarbeitet wurden,<br />

als Auslöser für weitere Standardisierungen<br />

von Prozessen der Sparkassen<br />

dienen.<br />

EDV-Kostenanalyse<br />

In den Jahren <strong>2004</strong> und <strong>2005</strong> haben<br />

sechs rheinland-pfälzische Sparkassen<br />

an der EDV-Kostenanalyse mit der<br />

Firma UDM GmbH teilgenommen. Die<br />

Sparkassen haben damit die Grundlage<br />

für eine dauerhafte Steuerung der<br />

zentralen und dezentralen IT-Kosten<br />

gelegt.<br />

Kostensenkungspotenzial<br />

Insgesamt wurde für die rheinlandpfälzischen<br />

Sparkassen ein Kostensenkungspotenzial<br />

von über 160 Mio. Euro<br />

ermittelt – das entspricht etwa 0,33<br />

Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme.<br />

Es lohnt sich also für die Sparkassen,<br />

ihre Kostensituation zu überprüfen<br />

und ein dauerhaftes und nachhaltiges<br />

Kostenmanagement zu installieren.<br />

Der Verband unterstützt seine Mitgliedsparkassen<br />

bei der Umsetzung der<br />

Projektergebnisse durch zentrale Veranstaltungen<br />

und Aktivitäten sowie<br />

durch fachliche Beratung. Einige dieser<br />

Umsetzungsmaßnahmen wurden bereits<br />

abgeschlossen bzw. begonnen;<br />

Schwerpunkte für das Jahr 2006 werden<br />

die Themenkomplexe Immobilien,<br />

dauerhaftes Sachkostenmanagement,<br />

IT-Kosten, Modell S, Modell P und<br />

PARES sein.<br />

Multikanalvertrieb<br />

und Internetsicherheit<br />

Sparkassen bauen den Multikanalvertrieb<br />

weiter aus<br />

Im Berichtszeitraum wurden wichtige<br />

Entscheidungen zur konsequenten<br />

Umsetzung der Multikanal-Strategie in<br />

den rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

getroffen. Mit der Einführung von<br />

S-Online Plus im Jahr <strong>2004</strong> wurde der<br />

Internet-Rahmenauftritt für die rheinland-pfälzischen<br />

und rheinischen Sparkassen<br />

deutlich vertriebsorientierter<br />

gestaltet. Internetnutzer können sich<br />

mit wenigen Mausklicks über die Produkte<br />

der Sparkassen informieren und<br />

diese – sofern ihre Sparkasse diese<br />

Möglichkeit bietet – direkt mit PIN und<br />

TAN abschließen. Alternativ kann eine<br />

Anfrage gestartet oder ein Beratungstermin<br />

über das Internet vereinbart<br />

werden. Der Online-Produktabschluss<br />

berücksichtigt die umfangreichen Anforderungen<br />

des Fernabsatzgesetzes.<br />

S-Online Plus kann bereits weitgehend<br />

in die Vertriebssysteme der SI integriert<br />

werden. Die vollständige Integration<br />

der Vertriebskanäle stellt die nächste<br />

große Herausforderung für die Sparkassen<br />

dar.<br />

Ende <strong>2005</strong> haben die Verbandsgeschäftsführer<br />

aller fünf Verbände,<br />

deren technischer Dienstleister die SI<br />

ist, beschlossen, eine gemeinsame


Internet-Mustersparkasse für alle angeschlossenen<br />

Institute zu entwickeln.<br />

Die fachlichen Anforderungen werden<br />

von Verbänden und Sparkassen gemeinsam<br />

definiert, für die technische<br />

Umsetzung zeichnet die SI verantwortlich.<br />

Nach Abschluss dieses Projektes<br />

steht allen angeschlossenen Instituten<br />

voraussichtlich Anfang 2007 eine leistungsfähige,<br />

in die Multikanaltechnologie<br />

der SI integrierte Musteranwendung<br />

für das Internet zur Verfügung.<br />

Sicherheit im Internet<br />

Mitte <strong>2004</strong> wurde die Öffentlichkeit<br />

zum ersten Mal mit dem Begriff »Passwort-Phishing«<br />

konfrontiert. Betrüger<br />

versuchten, mit gefälschten E-Mails<br />

Zugangsdaten für das Online-Banking<br />

zu erspähen. »Phishing«, ein Kunstwort<br />

aus »Passwort« und »fishing«, ist<br />

seitdem nicht mehr aus den Pressemitteilungen<br />

rund um das Thema Online-<br />

Banking wegzudenken. Waren die anfänglichen<br />

Attacken der Betrüger noch<br />

recht einfach durch schlecht formulierte<br />

E-Mails zu erkennen, sind die Methoden<br />

mittlerweile deutlich raffinierter<br />

geworden. Professionell erstellte Troja-<br />

nische Pferde sind heute in der Lage,<br />

Kundeneingaben am PC zu verfolgen<br />

und die eingegebenen Daten in die<br />

Hände der Betrüger zu spielen. Allen<br />

bekannten Angriffsszenarien ist eines<br />

gemein: Sie richten sich nicht gegen<br />

die Banking-Systeme der Banken und<br />

Sparkassen, sondern greifen das<br />

schwächste Glied der Kette an – den<br />

Online-Banking-Nutzer und dessen PC.<br />

Um die Kunden besser vor besagten<br />

Phishing-Angriffen zu schützen,<br />

haben die Sparkassen als eine der ersten<br />

Bankengruppen das »indizierte<br />

TAN-Verfahren« (iTAN) im Online-Banking<br />

eingeführt. Konnten Hacker bisher<br />

jede »erspähte« TAN für eigene betrügerische<br />

Überweisungen verwenden,<br />

funktioniert dies beim iTAN-Verfahren<br />

wegen der festen Zuordnung der TAN<br />

zu einer bestimmten Transaktion nicht<br />

mehr. Das Verfahren, das einen verbesserten<br />

Schutz gegen die bisher bekannten<br />

Phishing-Angriffe bietet, wurde<br />

allen rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

<strong>2005</strong> zur Verfügung gestellt.<br />

Trotz aller Verbesserungen, die<br />

seitens der Sparkassen in die bestehenden<br />

Online-Banking-Verfahren einfließen,<br />

sollte jeder Internet-Nutzer<br />

unbedingt angemessene Sicherheitsvorkehrungen<br />

am eigenen PC treffen.<br />

Eine regelmäßig aktualisierte »Antivi-<br />

Betriebswirtschaft und IT-Strategien<br />

ren-Software« und eine »Firewall« sind<br />

heute unabdingbarer Standard, wenn<br />

man sich möglichst sicher im Internet<br />

bewegen will.<br />

Aufsichtsrechtliche<br />

Anforderungen<br />

Umsetzung regulatorischer<br />

Anforderungen<br />

Vor dem Hintergrund der Geldwäscheprävention<br />

forderte die Bundesanstalt<br />

für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />

(BaFin) im Jahr <strong>2004</strong> mit Nachdruck<br />

die flächendeckende Einführung von<br />

Geldwäsche-Research-Systemen bei<br />

den Sparkassen. Im Rahmen eines gemeinsamen<br />

Projektes der SI und der<br />

Firma Tonbeller AG konnte der Verband<br />

in einem Zeitraum von nur 16 Wochen<br />

bei allen rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

das Research-System SIRON<br />

AML einsetzen und damit die Anforderungen<br />

der BaFin erfüllen.<br />

Operationelle Risiken<br />

Angestoßen durch Basel II müssen die<br />

Institute – neben den Kreditrisiken –<br />

jetzt auch wesentliche operationelle<br />

Risiken berücksichtigen und angemessene<br />

Maßnahmen treffen. Betroffen<br />

sind Ereignisse, die im Zusammenhang<br />

mit Infrastruktur, Verfahren, Mitarbeitern<br />

und externen Einflüssen zu<br />

Verlusten führen können. Die endgültige<br />

Fassung der Mindestanforderungen<br />

an das Risikomanagement (Ma-<br />

RisK; Säule II) durch das BaFin erfolgte<br />

am 20. Dezember <strong>2005</strong>. Und obwohl<br />

die Umsetzung erst ab dem Jahr 2007<br />

erforderlich ist, sind die Sparkassen<br />

bereits heute vorbereitet. Klar definierte<br />

Zuständigkeiten und Abläufe helfen,<br />

den Regelkreis zur Steuerung von operationellen<br />

Risiken zu schließen. An bereits<br />

abgeschlossenen Pilotprojekten<br />

beteiligten sich die Kreissparkasse Ahrweiler<br />

und die Kreissparkasse Kusel.<br />

59


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong><br />

Sparkassenstatistik, Betriebsvergleich<br />

sowie Prognose- und<br />

Finanzplanungssystem<br />

Auch in den Jahren <strong>2004</strong> und <strong>2005</strong><br />

wurden das Meldewesen sowie das<br />

Rechnungswesen durch EU-rechtliche<br />

Anforderungen an die Bankenstatistik<br />

und an deren Umsetzung in nationales<br />

Recht wesentlich geprägt. Im Berichtszeitraum<br />

lag der Fokus im Wesentlichen<br />

auf der Einführung einer neuen<br />

Depotstatistik, die neben neuen Abgrenzungen<br />

auch zusätzlich zum Eigengeschäft<br />

der Sparkassen das Kundengeschäft<br />

der Sparkassen ausweisen<br />

muss. Im Bereich der Betriebsvergleiche<br />

wurden die Vergleiche Risikomonitoring,Kennzahlensystem-Marktzinsmethode<br />

und Kennzahlensystem-<br />

Wertorientierte Kennzahlen unter dem<br />

Aspekt des die Gewährträgerhaftung<br />

ersetzenden Haftungsverbundes der<br />

Sparkassen sowie der neuen margenorientierten<br />

Analysemethoden in das<br />

bestehende System integriert. Angesichts<br />

der stetig erweiterten Geschäftstätigkeit<br />

der Sparkassen wurde das<br />

Prognose- und Finanzplanungssystem<br />

als zukunftsorientiertes Analysesystem<br />

in den Aufgabenbereich eingefügt.<br />

Die etablierten Betriebsvergleiche wurden<br />

permanent gepflegt und weiterentwickelt.<br />

EDV-Abwicklung<br />

Alle bestehenden und neu entwickelten<br />

Betriebsvergleiche sowie die Auswertungen<br />

aus den Bereichen der<br />

Geschäfts- und Personalentwicklungen<br />

sind vollständig in das SIBUS-Programmsystem<br />

integriert. Die Möglichkeiten<br />

des Internets geben den Sparkassen<br />

Gelegenheit, ortsunabhängig<br />

und zu jeder Zeit auf eine virtuelle und<br />

daher einheitliche und aktuelle Programmversion<br />

zuzugreifen. Die Daten-<br />

60<br />

übertragungszeiten konnten durch<br />

diese Weiterentwicklung und die Einführung<br />

neuer Netzwerktechniken erheblich<br />

verbessert werden. Die zentralen<br />

Lizenzvereinbarungen und die Verfahrensabwicklungen<br />

über die SI erlauben<br />

allen Sparkassen den Einsatz des<br />

SIBUS-Programmsystems. Diese Programmanwendung<br />

sowie das Angebot<br />

der Deutschen Bundesbank bezüglich<br />

der Nutzung der aktuellen und elektronischen<br />

Kommunikationsformen im<br />

Bereich der amtlichen Statistiken ermöglichen<br />

einen weitgehend papierlosen<br />

Datenaustausch.<br />

EDV-Auswertungen<br />

Die Weiterentwicklung der IT-Technologie<br />

macht es möglich: Über das Internet<br />

können alle Sparkassen das SIBUS-<br />

Programmsystem mit noch höherer<br />

Verarbeitungsgeschwindigkeit in einem<br />

einheitlichen Systemumfeld nutzen.<br />

Alle notwendigen Informationen<br />

werden den Sparkassen über ein neu<br />

eingerichtetes Nachrichtencenter zur<br />

Verfügung gestellt. Die arbeitsplatzunabhängige<br />

Anwendungsmöglichkeit<br />

kommt der Nutzung von flexiblen<br />

Arbeitsplätzen entgegen. Unabhängig<br />

von stationären EDV-Fachabteilungen<br />

erreicht das System ein hohes Maß an<br />

Flexibilität und trägt damit der zukünftigen<br />

Weiterentwicklung der Sparkassen<br />

und ihrer Strukturen im Sach- und<br />

Personalaufwandsbereich Rechnung.<br />

Ausblick<br />

Im kommenden Berichtszeitraum steht<br />

die Umsetzung weiterer EU-Richtlinien<br />

in nationales Recht an. Nach der Umstellung<br />

der Rechnungslegung auf IAS<br />

und IFRS werden neben der barwertorientierten<br />

Cashflow-Betrachtung deshalb<br />

weitere Anpassungen im Bereich<br />

der Betriebsvergleiche sowie des Prognose-<br />

und Finanzplanungssystems der<br />

Sparkassen-Finanzgruppe erforderlich<br />

werden.<br />

Der Weg für die Fortführung des<br />

Konzentrationsprozesses im IT-Dienstleistungsbereich<br />

der Sparkassen-<br />

Finanzgruppe ist geebnet. Grund ist<br />

die Migration der bestehenden Anwendungssysteme<br />

in den regional unterschiedlichen<br />

Verbandsrechenzentren<br />

auf das One System Plus (OSPlus) für<br />

alle Sparkassen im Gebiet der SI. Das<br />

Großprojekt »Banksteuerung zur Sicherung<br />

der Bereitstellung der Melde-,<br />

Rechnungswesen- und Betriebsvergleichsdaten«<br />

wird weitergeführt. Die<br />

damit verbundenen Migrationsverfahren<br />

bei den Sparkassen in <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> werden in den kommenden Jahren<br />

realisiert.<br />

Die Einführung der neuen Betriebsvergleiche<br />

Risikomonitoring, Kennzahlensystem-Marktzinsmethode<br />

und<br />

Kennzahlensystem-Wertorientierte<br />

Kennzahlen wird den Sparkassen die<br />

Umstellung auf die geänderten rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen, moderne<br />

Analysemethoden sowie die stetige<br />

Anpassung an sich verändernde Geschäftsprozesse<br />

und eine komplexer<br />

werdende Risikosituation erleichtern.


Sparkassen Informatik GmbH<br />

& Co. KG (SI)<br />

Seit ihrer Gründung im Jahr 2001, als<br />

fünf Regionalverbände ihre Rechenzentren<br />

zur SI zusammenlegten, verfolgt<br />

diese das wesentliche Ziel, die IT-<br />

Kosten durch Vereinheitlichung der<br />

Rechenzentrumsanwendungen nachhaltig<br />

zu senken. Als Basis wurde nach<br />

einem Auswahlverfahren das System<br />

der Informatik Kooperation, Münster,<br />

ausgewählt. Durch sukzessiven Ausbau<br />

entstand das One System Plus (OSPlus).<br />

Das neue Gesamtbanksystem<br />

wurde nach den Gebieten der ehemaligen<br />

Rechenzentren eingeführt, zuerst<br />

in Baden-Württemberg, dann im <strong>Rheinland</strong><br />

und in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>. Mehrere<br />

Sparkassen bereiteten sich in Serien<br />

zusammen mit der SI auf den Zeitpunkt<br />

der technischen und organisatorischen<br />

Umstellung vor.<br />

Der Umstellungsprozess auf das<br />

neue System startete im Herbst 2002<br />

mit einer Pilotsparkasse in Baden-<br />

Württemberg. In mehreren Serien wurden<br />

2003 und <strong>2004</strong> insgesamt 35 badische<br />

und 21 württembergische Spar-<br />

kassen migriert. Nach der Pilotumstellung<br />

der Sparkasse Krefeld im November<br />

2003 begann für die Rechenzentrumsregion<br />

der ehemaligen SIS West<br />

(<strong>Rheinland</strong> und <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>) die<br />

Migration. In vier Serien und bei gleichzeitig<br />

laufender Einzelumstellung von<br />

sechs Großsparkassen erhielten 65<br />

rheinische und rheinland-pfälzische<br />

Sparkassen das neue System. Die restlichen<br />

16 rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

begannen im November <strong>2004</strong><br />

den Migrationsprozess, der im September<br />

<strong>2005</strong> erfolgreich abgeschlossen<br />

werden konnte. Während der Migrationsphase<br />

wurden zusätzlich noch<br />

drei technische Fusionen in <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> durchgeführt. Zudem erhielt die<br />

Landesbank <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> ebenfalls<br />

Teile von OSPlus als Nachfolger für die<br />

im Einsatz befindliche Schalter-Kasse-<br />

Anwendung.<br />

In einem ca. zehnmonatigen Prozess<br />

wurden die technischen Voraussetzungen<br />

geschaffen. Die Mitarbeiter<br />

lernten mittels E-Learning, Präsenzschulungen<br />

und sparkasseninternen<br />

Veranstaltungen den Umgang mit dem<br />

neuen Buchungssystem. Insgesamt<br />

wurden während der Umstellung ca.<br />

42 Mio. Konten und über 80.000 Endgeräte<br />

(Geldausgabeautomaten, Kontoauszugsdrucker<br />

etc.) auf OSPlus übergeleitet.<br />

Rund 80.000 Sparkassenmitarbeiter<br />

waren an der Umstellung beteiligt.<br />

Die Überleitung wurde nach nur<br />

drei Jahren und damit ein Jahr früher<br />

als geplant abgeschlossen. Wesentliche<br />

Erfolgsfaktoren waren der Einsatz<br />

standardisierter Methoden sowie die<br />

Bereitschaft der Sparkassen, sich von<br />

eigenen Subsystemen zu trennen und<br />

damit eine Vereinheitlichung der IT-<br />

Landschaft herbeizuführen.<br />

Mit OSPlus bietet die SI den Sparkassen<br />

ein standardisiertes und prozessorientiertes<br />

Kernbanksystem für<br />

Betriebswirtschaft und IT-Strategien<br />

das Retailgeschäft. Zukünftige Entwicklungsschwerpunkte<br />

sind der Ausbau<br />

der Vertriebsunterstützung und des<br />

Controllings, der IT-unterstützte Kreditworkflow<br />

sowie die Bereitstellung<br />

neuer technischer Plattformen. Inzwischen<br />

sind mehr als 500 Mio. Euro in<br />

die Weiterentwicklung geflossen. Für<br />

Neuprogrammierungen sowie Prozessverbesserungen<br />

werden zukünftig<br />

100 Mio. Euro pro Jahr investiert.<br />

Mit dem Abschluss der Gesamtmigration<br />

auf OSPlus im September <strong>2005</strong><br />

hat die Sparkassen Informatik eines<br />

der wesentlichen Ziele der Fusion aus<br />

dem Jahr 2001 erreicht. Seither arbeiten<br />

229 Sparkassen in Baden-Württemberg,<br />

Hessen, Nordrhein-Westfalen<br />

und <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> – und damit rund<br />

die Hälfte aller deutschen Sparkassen –<br />

mit dieser einheitlichen Gesamtbanklösung<br />

des IT-Dienstleisters aus Frankfurt<br />

am Main.<br />

61


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong><br />

Marketing, Werbung und<br />

Marktforschung<br />

Der Verband begleitete regelmäßige<br />

Marktuntersuchungender Mitgliedsparsparkassen<br />

im Sinne von Individualanalysen<br />

für die einzelnen abgegrenzten<br />

Geschäftsgebiete – in Planung, Durchführung<br />

und Analyse. Zudem wurden<br />

im Berichtszeitraum zwei grundlegende<br />

Leitstudien für das Privatkundengeschäft<br />

und für das Qualitätsmanagement<br />

der Sparkassen durchgeführt.<br />

Diese repräsentativen, für das gesamte<br />

Verbandsgebiet gültigen Untersuchungsansätze<br />

berücksichtigten<br />

sämtliche modernen Aspekte des Sparkassengeschäftes.<br />

Sie liefern aktuelle<br />

Vergleichsdaten für einzelne Mitgliedsparkassen<br />

und grundlegende Erkenntnisse<br />

für die regionale Marketingarbeit.<br />

Für die darauf aufbauenden Einzelanalysen<br />

der Mitgliedsparkassen wurden<br />

die Befragungskonzepte so standardisiert,<br />

dass die Marktforschungsergebnisse<br />

mit den individuellen Sparkassenanalysen<br />

vergleichbar bleiben.<br />

Um die quantitative Datenbasis zu<br />

verfeinern und verschiedene Vertriebsmaßnahmen<br />

zu unterstützen, wurden<br />

erneut kleinräumige Marktanalysen für<br />

das Privat- und Firmenkundengeschäft<br />

der Mitgliedsparkassen erstellt. Die<br />

zentral gespeicherten Untersuchungsergebnisse<br />

erlauben detaillierte Erkenntnisse<br />

über die Veränderung der<br />

Marktstellung sämtlicher Mitbewerber<br />

in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> und liefern genaue<br />

Ergebnisse über die Marktstärke der<br />

wichtigsten von ihnen.<br />

Die regionalen Instrumente zur<br />

Untersuchung der Bedienungs- und<br />

Beratungsqualität sind ebenfalls regelmäßig<br />

zum Einsatz gekommen. Diese<br />

Instrumente – zumeist telefonische<br />

oder schriftliche Kundenbefragungen<br />

für die Geschäftsgebiete, Teilmärkte<br />

oder einzelne Zielgruppen – konnten<br />

zur Verbesserung der Bedienungs- und<br />

Beratungsqualität herangezogen wer-<br />

62<br />

den. Zur Qualitätskontrolle wurden erneut<br />

Testkäufe für die verschiedensten<br />

Bereiche des Sparkassengeschäftes<br />

durchgeführt. Auch diese Ergebnisse<br />

liefern wichtige Erkenntnisse. Sie wurden<br />

in einem Datenpool gespeichert<br />

und für Intensivierungsmaßnahmen im<br />

Vertriebsbereich analysiert.<br />

Regionale Gemeinschaftswerbung<br />

und Verkaufsförderung<br />

Die regelmäßig durchgeführten regionalen<br />

Werbewirkungsanalysen des<br />

Sparkassen- und Giroverbandes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

zeigen für die Berichtsjahre<br />

eine positive Entwicklung der Resonanzwerte<br />

der gemeinsamen Sparkassenwerbung.<br />

Nunmehr zahlen sich die<br />

Optimierungsarbeiten der vergangenen<br />

Jahre an der regionalen Gemeinschaftswerbung<br />

aus. Die Zahlen zeigen<br />

eindeutig: Die verstärkte Konzentration<br />

der Maßnahmen auf wenige Kommunikationsschwerpunkte,<br />

die genaue<br />

Zielgruppenorientierung und die optimierte<br />

thematische und gestalterische<br />

Koordinierung über die Ebenen der<br />

Sparkassenwerbung ermöglichen eine<br />

nachhaltige Verbesserung der Werbewirkungskennziffern.<br />

Dazu tragen auch<br />

die vielfältigen Maßnahmen der regio-<br />

nalen Beratung der Mitgliedsparkassen<br />

im Rahmen der konsequenten Markenpflege<br />

bei. Die diesbezüglichen mehrjährigen<br />

Beobachtungen belegen gerade<br />

für die beiden Berichtsjahre eine<br />

deutliche Verbesserung im Erscheinungsbild<br />

der einzelnen Mitgliedsparkassen.<br />

So sind erhebliche Fortschritte<br />

in der markentreuen Umsetzung der<br />

Sparkassenmarke, in der Gestaltung<br />

der lokalen Printwerbung und der<br />

Außenwerbung erzielt worden. Die<br />

rheinland-pfälzischen Sparkassen liegen<br />

hier deutlich über dem Bundesdurchschnitt.<br />

Mit dem einheitlichen<br />

und für alle Unternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

verbindlichen Corporate<br />

Design werden die Unverwechselbarkeit<br />

und schnelle Wiedererkennung<br />

zukünftig noch stärker gesichert.<br />

Erfolgreiche Kommunikation erzeugt<br />

eine positive Marktentwicklung –<br />

um diese zu nutzen, wurden in Kooperation<br />

mit den Verbundpartnern verschiedene<br />

zielgruppen- und produktorientierte<br />

regionale Verkaufsförderungsmaßnahmen<br />

gestartet. Diese regionale<br />

Verkaufsförderung für die verschiedensten<br />

Segmente der Zukunftskunden<br />

und vermögenden Privatkunden<br />

dient nicht zuletzt der notwendigen<br />

verstärkten Verzahnung von Kommunikations-<br />

und Vertriebsmaßnahmen.<br />

In diesem Zusammenhang wur-


den die Vertriebsmaßnahmen gerade<br />

im Sinne der ganzheitlichen Beratung<br />

fortentwickelt und aktiv an die Kunden<br />

herangetragen. Kommunikativ wurden<br />

insbesondere die Schwerpunkte »Private<br />

Vorsorge« und »Ganzheitliche Beratung«<br />

mit der Finanzplanung Privat<br />

offensiv in den Markt getragen. Die<br />

insgesamt erfolgreichen Verkaufsmaßnahmen<br />

haben nachweislich die überdurchschnittlichen<br />

Marktanteile der<br />

rheinland-pfälzischen Sparkassen gestützt<br />

und erhalten.<br />

PS-Sparen und Gewinnen –<br />

die erfolgreiche Sparkassenlotterie<br />

Das nunmehr über 50-jährige Gewinnsparen<br />

der Sparkassen »Spielend Sparen<br />

und Gewinnen mit PS« erfreut sich<br />

bei den Sparkassenkunden unveränderter<br />

Beliebtheit. Zurzeit beteiligen<br />

sich über 350.000 rheinland-pfälzische<br />

Sparkassenkunden regelmäßig an dieser<br />

Sparform und der Lotterie. Auf das<br />

Jahr <strong>2005</strong> hochgerechnet beträgt die<br />

Anzahl der teilnahmeberechtigten<br />

Lose etwa 19 Mio. Stück. Einschließlich<br />

der jeweils durchgeführten Jahresauslosungen<br />

konnten in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

etwa 12 Mio. Euro ausgeschüttet wer-<br />

den. Zusätzlich zu den Geldgewinnen<br />

wird monatlich ein VW Golf mit bester<br />

Ausstattung verlost. Neben dem reinen<br />

Lotteriebetrieb stiftet das Gewinnsparen<br />

viele positive Maßnahmen in den<br />

lokalen Bereichen der Mitgliedsparkassen.<br />

Im Berichtszeitraum konnten die<br />

rheinland-pfälzischen Sparkassen über<br />

4,2 Mio. Euro aus dem Zweckertragsaufkommen<br />

als Spenden an die freie<br />

Wohlfahrtspflege sowie an viele gemeinnützige<br />

Träger der Jugend-, Sozial-<br />

und Kulturpflege ausschütten.<br />

Aber auch ein gutes Produkt muss<br />

von Zeit zu Zeit überdacht und an geänderten<br />

Markterfordernissen oder an<br />

neuen gesetzlichen Bestimmungen<br />

ausgerichtet werden. So musste das<br />

PS-Sparen und Gewinnen aufgrund der<br />

neuen Lotteriegesetzgebung grundlegend<br />

überarbeitet werden. Im Zuge der<br />

gesetzlich veranlassten Neufassung<br />

der Auslosungsbedingungen wurde<br />

das gesamte PS-Sparen und Gewinnen<br />

modernisiert und mit neu gestalteten<br />

Kommunikationsmitteln ausgestattet.<br />

Damit sind die besten Voraussetzungen<br />

geschaffen worden, das PS-Sparen<br />

und Gewinnen im Wettbewerb mit den<br />

vielen Formen des Gewinnsparens und<br />

der sonstigen Lotterien zu stärken.<br />

Durch die geänderten Ausschüttungsbedingungen<br />

werden die Mitgliedsparkassen<br />

ab 2007 jährlich sogar 5,5 Mio.<br />

Euro aus den Reinerträgen als Spenden<br />

aus der Lotterie verteilen können.<br />

Marketing, Werbung und Marktforschung<br />

63


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong><br />

Sparkassengeschäfte<br />

und Vertrieb<br />

Der Fokus der Abteilung Sparkassengeschäfte<br />

und Vertrieb lag auch im Berichtszeitraum<br />

erneut auf der Beratung<br />

der Sparkassen. Der Verband unterstützte<br />

die Mitgliedsparkassen, indem<br />

er Strategien zur Marktbearbeitung<br />

und Unterstützungsangebote zur Umsetzung<br />

in den Instituten bereitstellte.<br />

Zahlreiche Projekte haben die Vertriebskraft<br />

und Verkaufskultur gestärkt.<br />

Neue Beratungskonzepte<br />

Sparkassen-Finanzkonzept<br />

Privatkunden<br />

Das Sparkassen-Finanzkonzept Privatkunden<br />

stand <strong>2005</strong> im Mittelpunkt der<br />

Sparkassenwerbung. Mit diesem ganzheitlichen<br />

und innovativen Beratungskonzept<br />

sind die Sparkassen in der<br />

Lage, ihre Privatkunden umfassend<br />

und kompetent über alle individuellen<br />

Bedürfnisfelder hinweg zu beraten.<br />

Dabei verfolgt das Sparkassen-Finanzkonzept<br />

Privatkunden die Zielsetzung,<br />

die in den Filialen besonders knappen<br />

Zeitressourcen effizient zu nutzen und<br />

gleichzeitig die Beratungsqualität zu<br />

erhöhen. Praxisergebnisse aus den<br />

Sparkassen sowie Befragungen der<br />

Kunden haben bestätigt, dass die beschriebenen<br />

Ziele mit diesem Beratungsansatz<br />

erreicht werden können.<br />

Das Sparkassen-Finanzkonzept<br />

hat sich mittlerweile als erfolgreiches<br />

Instrument zur Stärkung des Vertriebs<br />

bei den Sparkassen etabliert. Der Verband<br />

hat das Konzept im Rahmen eines<br />

Projekts bei einer Pilotsparkasse mit<br />

Erfolg umsetzen können. Zur flächendeckenden<br />

Einführung bei den rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen wurden<br />

verschiedene Maßnahmen getroffen.<br />

So wurde das Konzept bei sechs Veranstaltungen<br />

in den Jahren <strong>2004</strong> und<br />

<strong>2005</strong> vorgestellt, in mehreren Sparkassen<br />

wurde vor Ort präsentiert. Drei<br />

Sparkassen führten das Konzept in<br />

64<br />

Form von Projekten ein. Ende <strong>2005</strong> ergab<br />

eine Umfrage bei den rheinlandpfälzischen<br />

Sparkassen, dass die Mehrzahl<br />

der Institute das Sparkassen-Finanzkonzept<br />

Privatkunden umgesetzt<br />

hat bzw. einführen wird.<br />

Um das Konzept an die aktuellen<br />

Gegebenheiten im Vertrieb anpassen<br />

zu können, wurde auf Ebene des Deutschen<br />

Sparkassen- und Giroverbandes<br />

eine Arbeitsgruppe zur dauerhaften<br />

Weiterentwicklung des Finanzkonzepts<br />

gebildet. In dieser Gruppe arbeiten der<br />

rheinland-pfälzische Verband und eine<br />

Mitgliedsparkasse aktiv mit.<br />

Sparkassen-Finanzplanung Privat<br />

Die ganzheitliche Beratung hat im Rahmen<br />

des Sparkassen-Finanzkonzeptes<br />

Privatkunden gute Erfolge ermöglicht.<br />

Davon ausgehend ist gemeinsam mit<br />

dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband<br />

sowie zwei Sparkassen aus<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> ein weiter gehender<br />

Beratungsansatz zur hochqualifizierten<br />

und gleichzeitig standardisierten Betreuung<br />

der vermögenden Privatkunden<br />

entwickelt worden: Die Sparkassen-Finanzplanung<br />

Privat. Mit diesem<br />

Konzept werden die Sparkassen den<br />

gehobenen Ansprüchen dieses Kun-<br />

densegmentes gerecht, ohne Aspekte<br />

der Effizienz außer Acht zu lassen. Als<br />

Beispiel seien hier die knappen zeitlichen<br />

Ressourcen der Berater genannt.<br />

Das ganzheitliche Beratungskonzept<br />

basiert neben einer standardisierten<br />

Bedarfsabfrage vor allem auf ausführlichen<br />

Detailanalysen zu relevanten Themen<br />

wie Risikovorsorge, Vermögen,<br />

Altersvorsorge oder Schenken und Vererben.<br />

Damit deckt es hervorragend die<br />

individuellen Bedürfnisse dieser wichtigen<br />

Kundengruppe ab. Gemeinsam mit<br />

zwei Pilotsparkassen hat der Verband<br />

die Sparkassen-Finanzplanung Privat<br />

im Rahmen des zugrundeliegenden<br />

DSGV-Projekts implementiert. Die Befragung<br />

von Kunden und Individualkundenbetreuern<br />

zeigt, dass das Konzept<br />

von beiden Seiten sehr positiv aufgenommen<br />

wurde und den Praxistest<br />

hervorragend bestanden hat. Um diesen<br />

neuartigen Betreuungsansatz künftig<br />

in die Fläche zu tragen, sieht der<br />

Verband für das Jahr 2006 verschiedene<br />

Einführungsmaßnahmen vor.<br />

Musterkundenportfolios für<br />

Firmenkunden (MKP)<br />

Im Geschäft mit mittelständischen Unternehmenskunden<br />

besteht deutlicher<br />

Bedarf, den Vertrieb zu forcieren. In den<br />

vergangenen Jahren waren viele Kapazitäten<br />

intern in der Einführung der<br />

Ratingsysteme und der Umsetzung der<br />

Mindestanforderungen an das Kreditgeschäft<br />

(MaK) gebunden. Jetzt rückt<br />

der Vertrieb wieder stärker in den<br />

Fokus.<br />

Mit dem Konzept MKP wurde als<br />

Extrakt der Vertriebsoffensive aus dem<br />

Jahr <strong>2004</strong> ein Instrument entwickelt,<br />

das den Kundenbetreuern individuell<br />

für jeden Kunden aufzeigt, wo Potenziale<br />

schlummern – und gleichzeitig<br />

auch die Höhe dieser Potenziale ermitteln<br />

hilft. Darüber hinaus erleichtert


und verbessert dieses Instrument die<br />

Aktivitätenplanung, das Vertriebscontrolling<br />

und die Planung und Umsetzung<br />

von Kampagnen.<br />

Musterkundenportfolios erleichtern<br />

den Betreuern den Einstieg in eine<br />

individuelle Betreuung und Beratung<br />

ihrer Kunden. Sie bedeuten in der<br />

Praxis einen weitgehenden Standardisierungsansatz<br />

in der Beratung und<br />

der Vertriebssteuerung – gleichzeitig<br />

stellen sie den ganzheitlichen Beratungsansatz<br />

sicher. Damit sollen der<br />

Zeitaufwand für umfassende Kundenanalysen<br />

vor Vertriebsgesprächen<br />

deutlich gesenkt und zugleich die Treffergenauigkeit<br />

gegenüber einem unstrukturierten<br />

Abarbeiten von Produktchecklisten<br />

erhöht werden. Kundengespräche<br />

können deutlich abschlussorientierter<br />

und effizienter geführt und<br />

die Kunden zielgenauer auf ihre Bedürfnisse<br />

angesprochen werden.<br />

Die überregionale Pilotierung mit<br />

16 Sparkassen – aus <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

nahm die Sparkasse Vorderpfalz teil –<br />

konnte im Berichtszeitraum erfolgreich<br />

abgeschlossen werden. In den ca. 1.300<br />

Vertriebsgesprächen lag die Erfolgsquote<br />

bei 68 Prozent, durchschnittlich<br />

jedes zweite Kundengespräch führte<br />

zu einem Produktabschluss. Durch intensive<br />

Kommunikation und Präsentation<br />

des Konzepts in Informationsveranstaltungen<br />

sind die rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen in der Lage, das Konzept<br />

zur Intensivierung ihres Vertriebs<br />

erfolgreich einzusetzen.<br />

Sparkassen-Finanzkonzept für<br />

Geschäftskunden<br />

Noch weiter standardisiert wurde der<br />

strategische Ansatz der Musterkundenportfolios<br />

im Bereich der Geschäftskunden.<br />

Basierend auf dem Sparkassen-Finanzkonzept<br />

Privatkunden wurde<br />

auch für das Kundensegment Ge-<br />

Sparkassengeschäfte und Vertrieb<br />

Bedarfsfeldpyramide Vertriebsintensivierung –Trennung in<br />

private und geschäftliche Bedürfnisse<br />

schäftskunden (gewerblicher Umsatz<br />

bis 250.000 Euro, gewerbliches Obligo<br />

bis 50.000 Euro) ein strukturierter<br />

Beratungs- und Verkaufsansatz entwickelt.<br />

Ergebnis eines bundesweiten<br />

Projekts war ein Finanz-Check als Beratungs-<br />

und Verkaufshilfe für Geschäftskunden.<br />

Dieser verbindet den aus dem<br />

Sparkassen-Finanzkonzept Privatkunden<br />

bekannten Finanz-Check für die<br />

private mit einem Finanz-Check für die<br />

gewerbliche Seite.<br />

Zudem wurden auf Basis der 44<br />

Musterkundenprofile aus dem Projekt<br />

MKP elf Musterprofile (für Gründungsunternehmen<br />

und zehn Branchen) für<br />

das Segment der Geschäftskunden abgeleitet.<br />

Sie stehen dem Geschäftskundenberater<br />

als Expertenempfehlungen<br />

zur Verfügung.<br />

Im Rahmen der Pilotierung haben<br />

von März bis Juni <strong>2005</strong> bundesweit 24<br />

Sparkassen die Beratungsmedien erfolgreich<br />

im Beratungsalltag eingesetzt<br />

und die Praxistauglichkeit des neuen<br />

Ansatzes für Geschäftskunden bestätigt.<br />

Der Verband hat seine Mitgliedsparkassen<br />

auf einer Fachtagung sowie<br />

durch Rundschreiben und Vor-Ort-<br />

Präsentationen in den Instituten umfassend<br />

informiert und unterstützt so<br />

den erfolgreichen Rollout bei seinen<br />

Sparkassen.<br />

Kraftvolle Vertriebsoffensive mit<br />

dem Sparkassen-Privatkredit<br />

Mit einer Kundenreichweite von 55 Prozent<br />

bei den Hauptbankverbindungen<br />

der Privatkunden sind die Sparkassen<br />

in der Kreditwirtschaft klar Marktführer.<br />

Doch im Geschäftsfeld Konsumentenkredite<br />

wurden sie in der Vergangenheit<br />

von Teilzahlungs- und Autobanken<br />

überrundet. Die sich ständig verschärfende<br />

Wettbewerbssituation bei gleichzeitiger<br />

Vernachlässigung dieses Geschäftsfeldes<br />

hat in der Vergangenheit<br />

zu deutlichen Marktanteilsverlusten<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe geführt.<br />

Zur Umkehr dieses Trends hat sich die<br />

Sparkassen-Finanzgruppe im Rahmen<br />

ihrer Vertriebsoffensive das Ziel gesetzt,<br />

eine Verdoppelung des Neugeschäfts<br />

im Jahr 2006 zu erreichen.<br />

Vor diesem Hintergrund hat der<br />

Deutsche Sparkassen- und Giroverband<br />

gemeinsam mit elf Sparkassen,<br />

acht Regionalverbänden, der Deut-<br />

65


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong><br />

schen Leasing, den öffentlichen Versicherern<br />

und dem Deutschen Sparkassenverlag<br />

von Dezember <strong>2004</strong> bis Juli<br />

<strong>2005</strong> das Projekt »Neupositionierung<br />

im Konsumentenkreditgeschäft«<br />

durchgeführt. Der Verband und die<br />

Sparkasse Mainz haben als Vertreter<br />

aus <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> an diesem Projekt<br />

aktiv mitgearbeitet.<br />

Die Erfahrungen aus der Pilotierung<br />

zeigen deutlich, dass eine Neuausrichtung<br />

und Intensivierung des<br />

Konsumentenkreditgeschäfts ganzheitlich,<br />

d. h. sowohl durch vertriebliche<br />

als auch betriebliche Maßnahmen, angegangen<br />

werden muss. Wird dies bei<br />

der Umsetzung in den Sparkassen beachtet,<br />

so ist trotz der schwierigen Ausgangslage<br />

im Konsumentenkreditgeschäft<br />

eine Wiederbelebung dieses<br />

Geschäftsfelds mit sehr attraktiven Ergebnissen<br />

in kurzer Zeit möglich.<br />

Die jetzt vorliegenden vertrieblichen<br />

und betrieblichen Ergebnisse stehen<br />

zusammengefasst in einem Kommunikationspaket<br />

bereit. Auch die Positionierung<br />

als Leuchtturmprodukt im<br />

Jahr 2006 sowie regionale Unterstützungsmaßnahmen(Informationsver-<br />

66<br />

anstaltungen, Umsetzungsworkshops)<br />

tragen zu deutlich verbesserten Geschäftschancen<br />

bei: Damit verfügen die<br />

rheinland-pfälzischen Sparkassen über<br />

gute, mit begrenztem Aufwand umsetzbare<br />

Maßnahmen und Instrumente,<br />

um verlorenes Terrain im Konsumentenkreditgeschäft<br />

zügig und aus<br />

eigener Kraft wieder zurückzugewinnen.<br />

Existenzgründungsbetreuung<br />

Die Finanzierung und Betreuung von<br />

Existenzgründungen ist für die Sparkassen<br />

kein Neuland. Ihr Marktanteil in<br />

diesem Geschäft ist traditionell sehr<br />

hoch: Sparkassen finanzieren mehr als<br />

jede zweite Gründung in Deutschland,<br />

und die Tendenz steigt weiter. Sie sind<br />

häufig vor Ort die einzig verbliebenen<br />

Ansprechpartner für Finanzierungsanfragen<br />

der potenziellen Gründer.<br />

Vor diesem Hintergrund haben<br />

zahlreiche Sparkassen im Berichtszeitraum<br />

ihre Aktivitäten mit dem Ziel der<br />

Optimierung des Gründungsgeschäftes<br />

intensiviert. Eine konsistente Organisation<br />

der Existenzgründungsbetreuung<br />

bedarf aussagefähiger Daten zum<br />

Gründungsgeschäft der Sparkassen.<br />

Aus diesem Grund werden seit <strong>2004</strong><br />

bundesweit in den Sparkassen Daten<br />

erhoben, die neben der Anzahl der finanzierten<br />

Gründungsvorhaben auch<br />

Angaben zu den finanzierten Volumina<br />

beinhalten.<br />

Eigene finanzielle Mittel sind in<br />

der Regel eine unverzichtbare Voraussetzung<br />

zur Finanzierbarkeit des geplanten<br />

Gründungsvorhabens. Das<br />

Business Angels Netzwerk Deutschland<br />

(BAND) wurde 1998 mit dem Ziel gegründet,<br />

die Entwicklung eines informellen<br />

Beteiligungskapitalmarktes in<br />

Deutschland zu fördern. Der Deutsche<br />

Sparkassen- und Giroverband unterstützt<br />

BAND bei der Vermittlung von<br />

Business Angels und deren Beteiligungskapital<br />

für geeignete Vorhaben<br />

bzw. Unternehmen. Die rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen nehmen bei Interesse<br />

Kontakt zu den in ihrer Region<br />

aktiven Netzwerken auf.<br />

Ein neues Problemfeld mit zunehmender<br />

Brisanz ist das Fehlen von geeigneten<br />

Nachfolgern bei älteren Firmenkunden<br />

der rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen. Die Sparkassen arbeiten<br />

seit Jahren erfolgreich an den beiden<br />

elektronischen Nachfolgebörsen<br />

»Change« und »Nexxt« mit. Die bislang<br />

parallel betriebenen Internet-Nachfolgebörsen<br />

wurden zum Jahresbeginn<br />

2006 zu einer einheitlichen Börse unter<br />

dem Namen »Nexxt-Change« zusammengeführt.<br />

Der Sparkassen-Auto-Kredit der<br />

Deutschen Leasing<br />

Eine Marktanalyse im Jahr <strong>2004</strong> hatte<br />

ergeben, dass die Bedeutung von Autobanken<br />

insgesamt weiter steigt und<br />

insbesondere junge Kunden gegenüber<br />

Autobanken aufgeschlossen sind.<br />

Autobanken gelten hierbei als flexibel,<br />

serviceorientiert, jung und unbürokratisch.<br />

Für die Befragten zählte für die<br />

Finanzentscheidung nicht der Gesamtpreis<br />

der Finanzierung, sondern die<br />

monatlich anfallende Belastung.<br />

Als Reaktion darauf hat die Deutsche<br />

Leasing das Produkt »Sparkassen-<br />

Auto-Kredit« entwickelt. Der Sparkassen-Auto-Kredit<br />

Vario ist ein flexibles<br />

Angebot zur Finanzierung von Neuund<br />

Gebrauchtwagen. Der Kunde profitiert<br />

– im Gegensatz zum Angebot<br />

von Autobanken – voll vom Barzahlerrabatt<br />

beim Autokauf. Raten und Laufzeit<br />

werden an die individuellen Wünsche<br />

und finanziellen Möglichkeiten<br />

des Kunden angepasst.<br />

Die DIF-Bank, die Deutsche Investitions-Finanz<br />

GmbH, eine 100%ige


Tochter der Deutschen Leasing AG, hat<br />

das Produkt Sparkassen-Auto-Kredit<br />

als Teil der Sparkassen-Auto-Offensiv-<br />

Strategie der Deutschen Leasing entwickelt.<br />

Der Verband hat im August <strong>2005</strong><br />

eine Kooperationsvereinbarung mit<br />

der DIF-Bank unterzeichnet, der bereits<br />

die Hälfte der rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen beigetreten sind. Diesen<br />

Sparkassen steht mit dem Sparkassen-<br />

Auto-Kredit ein wettbewerbsfähiges<br />

Produkt zur Verfügung, das bei der<br />

Ausweitung und Sicherung ihrer Kundenverbindungen<br />

im Konsumentenkreditgeschäft<br />

erfolgreich eingesetzt<br />

werden kann.<br />

Kundenbedarfsfeld<br />

Bildungsvorsorge<br />

Die politische Diskussion um die Einführung<br />

von Studiengebühren in einzelnen<br />

Bundesländern hat auch die<br />

Frage nach der Finanzierbarkeit von Bildungsleistungen<br />

stärker in das öffentliche<br />

Blickfeld gerückt. Die Bildungsvorsorge<br />

hat sich neben der Alters- und<br />

Gesundheitsvorsorge zu einem weiteren<br />

bedeutenden Kundenbedarfsfeld<br />

entwickelt. Um diesem Bedarf gerecht<br />

zu werden und den Angeboten der<br />

Wettbewerber entgegenzutreten, haben<br />

die Sparkassen ihr Angebot zur finanziellen<br />

Vorsorge für Studierende<br />

erweitert. Die Sparkassen-Bildungsvorsorge<br />

ist eine innovative Produktlösung<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe und<br />

besteht aus mehreren Bausteinen, die<br />

flexibel miteinander kombiniert werden<br />

können.<br />

Beim Sparkassen-Bildungssparen<br />

können Eltern, Verwandte und angehende<br />

Studierende unter den bereits<br />

am Markt etablierten Produkten wie<br />

Ratensparvertrag, Ausbildungsversicherung<br />

oder Deka-Fondssparplan<br />

wählen. Je nach Dauer und Ausgestaltung<br />

der Bausteine ist somit eine voll-<br />

ständige Abdeckung des Bedarfs während<br />

des Studiums möglich.<br />

Der Sparkassen-Bildungskredit ist<br />

vollständig auf die Erfordernisse eines<br />

Studiums ausgerichtet und kann das<br />

Sparkassen-Bildungssparen optimal ergänzen.<br />

Spezielle Bedürfnisse während<br />

und nach dem Studium werden dabei<br />

berücksichtigt. Als Beispiel dafür kann<br />

die tilgungsfreie Zeit bis maximal zwei<br />

Jahre nach Studienende dienen. Um<br />

ein Höchstmaß an Sicherheit zu bieten,<br />

ist der Sparkassen-Bildungskredit mit<br />

einer Restkreditversicherung gekoppelt,<br />

welche die Risiken Tod, Arbeitsunfähigkeit<br />

und Arbeitslosigkeit absichert.<br />

Den Sparkassen in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

wurden eine Produktdokumentation,<br />

ein Rechentool zur Effektivzinsberechnung<br />

und Darstellung eines Vertragsverlaufes<br />

sowie weitere Materialien zur<br />

Verkaufsunterstützung zur Verfügung<br />

gestellt. Dies ermöglicht einen flächendeckenden<br />

Einsatz der neuen Produkte.<br />

Sparkassengeschäfte und Vertrieb<br />

Projekt »Produktoffensive« –<br />

Leuchtturmprodukte<br />

Die aggressive Preiswerbung von einzelnen<br />

Banken sowie bundesweite<br />

Marktanteilsverluste in einzelnen Produktfeldern<br />

machten es erforderlich,<br />

dass die Sparkassen deutlich ihre Produktkompetenz<br />

in den Vordergrund<br />

stellen. Es galt, Kernprodukte zu identifizieren,<br />

die sich durch<br />

• Absatzpotenzial,<br />

• Ertragspotenzial,<br />

• kundengerechte<br />

Produktgestaltung,<br />

• Darstellbarkeit in den Rechenzentren,<br />

• einfache Vorteilskommunikation<br />

und eine<br />

• breite Vermarktungszielgruppe<br />

auszeichnen und damit eine starke<br />

kommunikative Unterstützung des Produktvertriebs<br />

ermöglichen.<br />

Mit dem Projekt »Produktoffensive«<br />

wurden die Kräfte der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

erstmals gebündelt und<br />

auf der Basis gemeinsamer Produkte<br />

ein wirksamer bundesweiter Marktauftritt<br />

realisiert. Unter Beteiligung aller<br />

Verbände identifizierte das DSGV-Projekt<br />

»Produktoffensive« vier Leuchtturmprodukte:<br />

• Sparkassen-Privatkredit<br />

• Sparkassen-Baufinanzierung<br />

• Sparkassen-Zuwachssparen<br />

• Sparkassen-Private Altersvorsorge<br />

mit S-Prämienrente<br />

Diese vier Produkte wurden in die zentrale<br />

Werbung der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

integriert. Sie werden 2006 als<br />

Spezialthemen mit einheitlichen Motiven<br />

bundesweit kommuniziert. Den<br />

Auftakt bildete der Sparkassen-Privatkredit,<br />

der mit großem Erfolg in der<br />

ersten Hälfte des Jahres 2006 beworben<br />

wurde. Selbstverständlich hat auch<br />

67


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong><br />

der Verband seine regionalen Werbemaßnahmen<br />

an die zentrale Gemeinschaftswerbung<br />

angepasst. Ein optimaler<br />

Werbedruck wird zudem dadurch<br />

erzielt, dass die rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen in ihren lokalen Medien die<br />

zentralen Motive zur Bewerbung der<br />

Leuchtturmprodukte einsetzen.<br />

Diese Anfang 2006 begonnene<br />

Produktkommunikation dient der operativen<br />

Unterstützung des Vertriebserfolges<br />

der Sparkassen. Gleichzeitig<br />

werden damit langfristig eine Imagesteigerung<br />

sowie eine stärkere Wahrnehmung<br />

der Produktkompetenz der<br />

Sparkassen beim Kunden angestrebt.<br />

Die Sparkassen-Finanzgruppe positioniert<br />

sich als Anbieter attraktiver Produkte<br />

und Preise für alle Wünsche ihrer<br />

Kunden.<br />

Bedeutung der privaten<br />

Altersvorsorge nimmt zu<br />

Mit dem neuen Alterseinkünftegesetz<br />

(AltEinkG), das seit Anfang <strong>2005</strong> gilt,<br />

haben sich einige Punkte in der Altersvorsorge<br />

geändert. Das neue Gesetz<br />

regelt die Rahmenbedingungen für die<br />

gesetzliche, private und betriebliche<br />

Altersvorsorge neu: Die Beiträge zur<br />

gesetzlichen Altersvorsorge werden<br />

steuerlich gefördert oder steuerfrei gestellt.<br />

Durch die geringere Steuerlast in<br />

der Erwerbsphase soll so mehr Geld für<br />

den Aufbau der privaten Altersvorsorge<br />

zur Verfügung stehen. Im Gegenzug<br />

werden die aus der gesetzlichen Altersvorsorge<br />

erzielten Einkünfte im Alter<br />

nach und nach stärker besteuert. Dadurch<br />

steht dem Kunden im Alter unter<br />

Umständen weniger Einkommen aus<br />

der gesetzlichen Rente zur Verfügung,<br />

als er ursprünglich erwartet hat. Die<br />

eigene Altersvorsorge wird spätestens<br />

jetzt unverzichtbar. Zwar haben nach<br />

einer Studie des DSGV 80 Prozent der<br />

Deutschen die Notwendigkeit einer<br />

68<br />

privaten Absicherung erkannt. Aktuelle<br />

Marktuntersuchungen belegen jedoch,<br />

dass die Zahl der Kunden, die ausreichend<br />

Vorsorge für das Alter getroffen<br />

haben, weit hinter den Erwartungen<br />

der Experten zurückbleibt. Die rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen bieten gemeinsam<br />

mit ihren Verbundpartnern<br />

ihren Kunden ein umfassendes Produktangebot<br />

für alle Altersvorsorgeformen<br />

an. Im Rahmen der ganzheitlichen<br />

Beratung werden die Wünsche und Bedürfnisse<br />

der privaten Altersvorsorge<br />

ermittelt und individuelle Produktempfehlungen<br />

ausgesprochen.<br />

Umsetzung von Basel II in<br />

nationales Recht<br />

Im Berichtszeitraum nahmen die Vorbereitungen<br />

auf Basel II erneut einen<br />

breiten Raum ein. Nachdem am 26. Juni<br />

<strong>2004</strong> die Zentralbankgouverneure<br />

und obersten Bankaufseher der G10-<br />

Staaten den zuvor vom Baseler Ausschuss<br />

verabschiedeten neuen Eigenkapitalakkord<br />

förmlich angenommen<br />

hatten, folgte die EU-Kommission mit<br />

ihrem Richtlinienentwurf, der auf der<br />

Baseler Eigenkapitalvereinbarung ba-<br />

siert. Den nationalen Umsetzungsprozess<br />

begleitete die deutsche Bankenaufsicht<br />

zeitgleich durch einen von ihr<br />

eingesetzten Arbeitskreis. Damit erhielten<br />

die rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

zunehmend verlässlichere Vorgaben<br />

für die Umsetzung von Basel II<br />

in ihren Häusern.<br />

Der Schwerpunkt der übergreifenden<br />

Vorbereitungen lag im Berichtszeitraum<br />

bei den Anpassungen im Verbandsrechenzentrum.<br />

So mussten Programme<br />

zur Kreditsicherung entwickelt<br />

und die Meldewesenanwendungen<br />

komplett überarbeitet werden. Für die<br />

einzelnen Sparkassen war die weitergehende<br />

Implementierung der Risikoklassifizierungsverfahren(Rating/Scoring)<br />

von Bedeutung, die den Einsatz<br />

fortgeschrittener Verfahren zur Eigenkapitalunterlegung<br />

ermöglichen.<br />

Des Weiteren wurden unter Mitwirkung<br />

des Verbandes gemeinsam<br />

mit dem DSGV und weiteren Regionalverbänden<br />

das Basel II-Entscheiderkompendium,<br />

der Basel II-Umsetzungsleitfaden<br />

sowie fachliche Zusatzdokumente<br />

erstellt. Diese zeigen den Sparkassen<br />

die wesentlichen Handlungsfelder<br />

und Abhängigkeiten zwischen den<br />

relevanten Themenblöcken, wie Kreditrisikominderungstechnik,<br />

Offenlegung<br />

und Rating auf.<br />

Zur Prüfung des aktuellen Umsetzungsstandes<br />

von Basel II sowie der<br />

Darstellung weiterer Aktivitäten zur institutsspezifischen<br />

Umsetzung wurde<br />

das Gap-Analyse-Tool entwickelt. Dieses<br />

Tool ermöglicht den Sparkassen<br />

nach dem Standardansatz (StA), dem<br />

Intern-basierenden-Rating-Ansatz (IR-<br />

BA) oder dem fortgeschrittenen IRBA<br />

die Fragen zu selektieren, damit ein<br />

nach Ansatzwahl abhängiger individueller<br />

Umsetzungsstand ermittelt werden<br />

kann. Ergänzt wird das Tool durch<br />

den Masterprojektplan, der die identi-


fizierten Gaps in einen individuellen<br />

Aktivitätenplan überleiten lässt.<br />

In Vorstandsveranstaltungen und<br />

mehrtägigen Seminaren für die Fachbereiche<br />

wurde umfassend über den<br />

aktuellen Sachstand informiert. Darüber<br />

hinaus sind in zahlreichen Einzelgesprächen<br />

offene Fragen diskutiert und<br />

erläutert worden. Für das Jahr 2006<br />

sind weitere Informationsveranstaltungen<br />

für Vorstände und die betroffenen<br />

Fachbereiche geplant.<br />

Mindestanforderungen an das<br />

Risikomanagement (MaRisK)<br />

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />

(BaFin) veröffentlichte<br />

am 20. Dezember <strong>2005</strong> die endgültige<br />

Fassung der MaRisK. Vorangegangen<br />

war ein 10-monatiger Konsultationsprozess<br />

zwischen Vertretern der<br />

Kreditwirtschaft und der Aufsicht, in<br />

welchem die BaFin der Kreditwirtschaft<br />

in wichtigen Punkten entgegengekommen<br />

ist. Die MaRisK bilden den Endpunkt<br />

und die Zusammenfassung einer<br />

Kette von so genannten Mindestanforderungen.<br />

Sie haben die bisherigen<br />

Mindestanforderungen an Handelsgeschäfte<br />

(MaH, 1995), die Mindestanforderungen<br />

an die Ausgestaltung der<br />

Internen Revision (MaIR, 2000) und die<br />

Mindestanforderungen an das Kreditgeschäft<br />

(MaK 2002) abgelöst. Ergänzt<br />

wurden die MaRisK durch Regelungen<br />

zur Behandlung von Zinsänderungsrisiken,<br />

Liquiditätsrisiken und operationellen<br />

Risiken.<br />

Die unmittelbar aus den bisherigen<br />

Regelwerken in die MaRisK übergeleiteten<br />

Anforderungen sind mit ihrer Veröffentlichung<br />

von den rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen weiterhin zu beachten.<br />

Die ergänzenden Anforderungen<br />

der MaRisK, welche über die bisherigen<br />

Regelungen hinausgehen, entfalten<br />

grundsätzlich bis zum 1. Januar 2007<br />

unmittelbare Bindungswirkung. In bestimmten<br />

Fällen kann eine Umsetzung<br />

bis zum 1. Januar 2008 erfolgen.<br />

Mit den MaRisK werden die gesetzlichen<br />

Anforderungen des Paragraphen<br />

25 a Kreditwesengesetz (KWG), der die<br />

Einrichtung einer ordnungsgemäßen<br />

Geschäftsorganisation sowie die Implementierung<br />

angemessener Kontrollverfahren<br />

verlangt, konkretisiert.<br />

Gleichzeitig definieren die MaRisk auch<br />

Rahmenvorgaben, die Maßstab für die<br />

zukünftige Überprüfung durch die Bankenaufsicht<br />

im Zuge der Umsetzung<br />

von Basel II sein werden.<br />

Die MaRisK erfordern von den Sparkassen<br />

eine individuelle Umsetzung<br />

ähnlich der MaK. Sie steht unter dem<br />

Vorbehalt der Angemessenheit im Hinblick<br />

auf Art, Umfang und Risikogehalt<br />

sowie der Größe und Komplexität der<br />

betriebenen Geschäfte. Daraus folgt,<br />

dass eine externe Prüfung sich ebenfalls<br />

an die Gegebenheiten des Instituts<br />

anpassen muss (Grundsatz der doppelten<br />

Proportionalität). Diese Öffnungsklauseln<br />

und Umsetzungsspielräume<br />

ermöglichen eine flexible und risikoorientierte<br />

Umsetzung der MaRisK.<br />

Sparkassengeschäfte und Vertrieb<br />

Unter der Voraussetzung einer verantwortungsvollen<br />

Umsetzung durch die<br />

Sparkassen sowie einer entsprechenden<br />

Kontrolle durch die Aufsicht und<br />

die Prüfer können die MaRisK einen<br />

Beitrag zu mehr Flexibilität und Eigenverantwortung<br />

der Institute liefern. Der<br />

Verband hat bereits die Konsultationsphase<br />

durch mehrere Stellungnahmen<br />

aktiv begleitet. Mit Vertretern anderer<br />

Sparkassenverbände wurde für die<br />

Sparkassen ein Interpretationsleitfaden<br />

entwickelt und den Instituten zur Verfügung<br />

gestellt. Im Frühjahr 2006 folgten<br />

Veranstaltungen für Vorstände und<br />

die betroffenen Fachbereiche.<br />

Einheitliche Risikoklassifizierungsverfahren<br />

in der Sparkassen-<br />

Finanzgruppe<br />

Aussagefähige und verlässliche Instrumente<br />

zur Bonitätsbeurteilung von<br />

Kreditnehmern sind unverzichtbare<br />

Voraussetzung für einen modernen,<br />

aktuellen und den aufsichtsrechtlichen<br />

Regeln entsprechenden Kreditvergabeprozess.<br />

Vor diesem Hintergrund<br />

wurden trennscharfe Risikoklassifizierungsverfahren<br />

in den letzten Jahren<br />

69


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong><br />

sukzessiv in den rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen implementiert. Gestartet<br />

wurde mit dem Rating für gewerbliche<br />

Kreditnehmer, das bereits in den Jahren<br />

2002 und 2003 in allen Mitgliedsparkassen<br />

erfolgreich eingeführt werden<br />

konnte.<br />

Für das Privatkundengeschäft stellen<br />

Scoringverfahren zur standardisierten<br />

Bonitätsbeurteilung und Unterstützung<br />

von Kreditentscheidungen einen<br />

wesentlichen Wettbewerbsfaktor in der<br />

Finanzwirtschaft dar. Der Verband hat<br />

in den Jahren <strong>2004</strong> und <strong>2005</strong> zahlreiche<br />

Mitgliedsparkassen bei der Implementierung<br />

der Scoringverfahren erfolgreich<br />

unterstützt.<br />

Ein weiteres bedeutsames Geschäftsfeld<br />

der rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen ist die Finanzierung gewerblicher<br />

Baumaßnahmen – als Investor<br />

oder Bauträger. Mit dem Immobiliengeschäftsrating<br />

verfügen die Institute<br />

über ein Instrument für die adäquate<br />

Abbildung des Geschäfts mit Immobilienkunden.<br />

Im Berichtszeitraum<br />

wurden bereits 70 Prozent der rhein-<br />

70<br />

land-pfälzischen Sparkassen bei der erfolgreichen<br />

Einführung und Umsetzung<br />

des Immobiliengeschäftsratings durch<br />

den Verband begleitet. Damit stehen<br />

die betriebswirtschaftlichen Steuerungselemente<br />

der Sparkassen auf<br />

einer soliden und einheitlichen Basis.<br />

Modell Pro<br />

Drei von vier Unternehmen haben ein<br />

Konto bei der Sparkassen-Finanzgruppe.<br />

Gleichzeitig sind mit jährlich rund<br />

40.000 Fällen Höchststände bei den<br />

Unternehmensinsolvenzen zu verzeichnen.<br />

Dazu kommt – kaum öffentlichkeitswirksam<br />

– rund die zehnfache<br />

Menge an Unternehmen, die im vergangenen<br />

Jahr in die Liquidation gingen.<br />

Vor diesem Hintergrund kommt<br />

einer professionellen Problemkreditbetreuung<br />

in der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

eine besondere Bedeutung zu.<br />

Ziel des im Januar <strong>2005</strong> gestarteten<br />

Projekts »Organisation und Prozesse<br />

der Problemkreditbearbeitung<br />

(Sanierung und Abwicklung)« – kurz<br />

»Modell Pro« genannt – ist die Identifikation<br />

von Maßnahmen zur effektiven<br />

Bearbeitung von Problemkrediten.<br />

Durch die Neuorganisation der Problemkreditbearbeitung<br />

sollen die Kreditrisiken<br />

früher und vor allem zielgerichteter<br />

bearbeitet werden und so<br />

adäquat reduziert werden. Die Projektarbeit<br />

knüpft nahtlos an die Vorgaben<br />

aus Modell K an und setzt den eingeschlagenen<br />

Weg zur effizienten und<br />

risikoorientierten Sparkasse konsequent<br />

fort. Das Projekt wurde im Januar<br />

<strong>2005</strong> mit Vertretern aller Regionalverbände<br />

sowie zwölf ausgewählten<br />

Instituten aufgesetzt. Der Verband begleitete<br />

die Sparkasse Mainz aktiv in<br />

der Konzept- und Pilotierungsphase.<br />

2006 sollen diese Erkenntnisse allen<br />

rheinland-pfälzischen Sparkassen umfassend<br />

zur Verfügung gestellt werden.


Gemeinsame<br />

Sparkassenveranstaltungen<br />

Wertpapierberatertag<br />

Der Verband veranstaltete am 21. Mai<br />

<strong>2005</strong> in Zusammenarbeit mit der<br />

Landesbank <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> (LRP) und<br />

der DekaBank den fünften Sparkassen-<br />

Wertpapierberatertag in Trier. Mehr als<br />

200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

aus 27 rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

trafen sich in der Römerstadt, um<br />

gemeinsam über aktuelle Trends im<br />

Wertpapier- und Investmentgeschäft<br />

zu beraten. In Fachvorträgen wurde<br />

unter anderem über den neuen Leistungsverbund<br />

in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> zur<br />

Stärkung der gemeinsamen Marktposition<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe,<br />

die strategische Ausrichtung der<br />

Fondspalette sowie zu volkswirtschaftlichen<br />

Themen berichtet.<br />

Im Rahmen mehrerer Workshops<br />

vermittelten Referenten aus der Finanzgruppe<br />

und Vertreter von JPMorgan<br />

Fleming Asset Management, von Swisscanto<br />

und der Agentur Triple A aktuelle<br />

Vertriebsinformationen für die tägliche<br />

Arbeit der Beraterinnen und Berater.<br />

Daneben bestand für die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer die Gelegenheit,<br />

in Gesprächen aktuelle Problemfelder<br />

zu diskutieren und Erfahrungen auszutauschen.<br />

Forum Außenwirtschaft<br />

Traditionell veranstaltet das Ministerium<br />

für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft<br />

und Weinbau des Landes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

das jährliche Wirtschaftsforum<br />

für exportaktive und interessierte<br />

Unternehmen aus <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>.<br />

Das Außenwirtschaftsforum, das<br />

von der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> unterstützt wird, bietet<br />

als etablierte Veranstaltung im Rahmen<br />

von Vorträgen, Diskussionsrunden und<br />

Workshops aktuelle Informationen zu<br />

den wirtschaftlichen Entwicklungen im<br />

Ausland an. Die rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen beobachten bei ihren gewerblichen<br />

Kunden zunehmend grenzüberschreitende<br />

Aktivitäten und nutzen<br />

deshalb das Außenwirtschaftsforum,<br />

um gemeinsam mit der Landesbank<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> auf ihre Kompetenz<br />

hinzuweisen.<br />

Sparkassengeschäfte und Vertrieb<br />

71


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong><br />

Recht<br />

I. Sparkassenrecht<br />

Vor der Neuausrichtung der Landesbank<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> (LRP) als 100prozentige<br />

Tochter der Landesbank<br />

Baden-Württemberg (LBBW) wurde die<br />

Landesbausparkasse <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

(LBS), die bis dahin als rechtlich unselbstständiger<br />

Teilbetrieb der LRP geführt<br />

wurde, von dieser abgespalten.<br />

Für die Abspaltung der LBS von der<br />

LRP war ein Landesgesetz über die Errichtung<br />

der LBS erforderlich, das in<br />

wesentlichen Teilen dem für Privatunternehmen<br />

geltenden Umwandlungsgesetz<br />

nachgebildet ist, und in dem<br />

Umfang und Inhalt der Abspaltung geregelt<br />

sowie die Haftung der beteiligten<br />

Rechtsträger für Altverbindlichkeiten<br />

festgelegt wurden. Das Gesetz trat<br />

am 28. Dezember <strong>2004</strong> in Kraft. Die<br />

Abspaltung wurde zum 1. Januar <strong>2005</strong><br />

vollzogen; seitdem ist die LBS eine<br />

rechtlich selbstständige Anstalt des öffentlichen<br />

Rechts, die als enger Verbundpartner<br />

der rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen zu 80 Prozent vom Sparkassen-<br />

und Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

und zu 20 Prozent vom <strong>Sparkassenverband</strong><br />

Baden-Württemberg getragen<br />

wird.<br />

72<br />

Das 8. Landesgesetz zur Änderung des<br />

Sparkassengesetzes, das ebenfalls am<br />

28. Dezember <strong>2004</strong> in Kraft trat, ermöglicht<br />

es durch die Änderung der §§ 8<br />

Abs. 2 und 11 Abs. 3 SpkG dem Verwaltungsrat<br />

einer Sparkasse, für bestimmte<br />

Rechtsgeschäfte die Mitglieder des<br />

Vorstandes von den Beschränkungen<br />

des § 181 BGB zu befreien. Außerdem<br />

wurde § 25 SpkG um einen Absatz 5 ergänzt,<br />

nach dem der Sparkassen- und<br />

Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> durch<br />

Satzung regeln kann, dass die Sparkassen<br />

Vorgaben der Organe des regionalen<br />

Haftungsverbundes nachkommen<br />

müssen, wenn dies zur Steuerung der<br />

Risiken erforderlich ist. Schließlich ist<br />

das 7. Landesgesetz zur Änderung des<br />

Sparkassengesetzes vom 27. Juli 2002<br />

unter Berücksichtigung der zwischenzeitlich<br />

erlassenen Vorschriften und<br />

Regelungen am 19. Juli <strong>2005</strong> auch insoweit<br />

in Kraft getreten, als die nach<br />

der »Brüsseler Verständigung« erforderliche<br />

Abschaffung der Gewährträgerhaftung<br />

und die Modifizierung der<br />

Anstaltslast umgesetzt wurden.<br />

Als weitere wesentliche sparkassenrechtliche<br />

Veränderung ist die neue<br />

Satzung für den Sparkassen-Stützungsfonds<br />

des Sparkassen- und Giroverbandes<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> (SGVRP) zu nennen.<br />

Die Verbandsversammlung des<br />

SGVRP hat am 25. November <strong>2004</strong> die<br />

Übernahme der Mustersatzung des<br />

Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes<br />

als Satzung für den eigenen<br />

regionalen rheinland-pfälzischen Sparkassen-Stützungsfonds<br />

beschlossen.<br />

Die geänderten Satzungswerke für die<br />

Sicherungseinrichtungen der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

traten zum 1. Januar<br />

2006 in Kraft. In dem weiterentwickelten<br />

Sicherungssystem sind elf regionale<br />

Sparkassen-Stützungsfonds, die<br />

Sicherungsreserve der Landesbanken<br />

und Girozentralen sowie der Sicherungsfonds<br />

der Landesbausparkassen<br />

in Form eines Haftungsverbundes miteinander<br />

verknüpft. Über die Kernelemente<br />

dieses Systems hat der SGVRP<br />

seine Mitgliedsparkassen sowohl in<br />

Gremiensitzungen und Informationsveranstaltungen<br />

als auch in schriftlicher<br />

Form unterrichtet. Ein Schwerpunkt<br />

des Haftungsverbundes ist die Prävention<br />

vor Stützungsfällen mithilfe eines<br />

kombinierten quantitativen und qualitativen<br />

Risikomonitorings anhand einheitlicher<br />

Grundsätze.


II. Allgemeines Recht<br />

1. Neue gesetzliche Regelungen<br />

Der Berichtszeitraum war wie in den<br />

Vorjahren von zahlreichen Aktivitäten<br />

des Gesetzgebers geprägt, die vielfach<br />

im Zusammenhang mit der Umsetzung<br />

von Richtlinien der Europäischen Union<br />

standen. Nur beispielhaft sei Folgendes<br />

hervorgehoben:<br />

Am 8. Dezember <strong>2004</strong> trat das<br />

Gesetz zur Änderung der Vorschriften<br />

über Fernabsatzverträge bei Finanzdienstleistungen<br />

in Kraft, das auf der<br />

Fernabsatzrichtlinie 2002/65/EG des<br />

Europäischen Parlaments beruht. Mit<br />

dieser Gesetzesnovelle wurden auch<br />

die Finanzdienstleistungen den Regeln<br />

über den Fernabsatz unterworfen, die<br />

bereits seit längerem für den Warenverkauf<br />

und sonstige Dienstleistungen<br />

galten. Insbesondere wurde ein besonderes<br />

gesetzliches Widerrufsrecht geschaffen<br />

und darüber hinaus der Fernabsatz<br />

von Finanzdienstleistungen<br />

noch verschärften Aufklärungs- und Informationspflichten<br />

unterworfen. Durch<br />

die neuen Regelungen wurde eine umfassende<br />

Umstellung des Produktverkaufs<br />

vor allem im Internet-Banking<br />

und im Telefongeschäft notwendig, da<br />

bei unrichtiger bzw. unvollständiger Information<br />

ein unbefristetes Widerrufsrecht<br />

des Kunden und ein Verlust des<br />

Zinsanspruchs bei Dispositions- und<br />

Verbraucherkrediten droht. Daneben<br />

besteht bei unzureichender Umsetzung<br />

die Gefahr von Wettbewerbsbeschwerden<br />

durch andere Kreditinstitute oder<br />

Unterlassungsklagen von Verbraucherschutzverbänden.<br />

Die Umsetzung des neuen Fernabsatzrechts<br />

wurde durch Erstellung von<br />

Musterinformationen für die einzelnen<br />

Produkte sowie einen Umsetzungsleitfaden<br />

verbandsseitig unterstützt.<br />

Die Sparkassen haben inzwischen ihre<br />

Internetauftritte und Vertriebswege an<br />

die neue Rechtslage angepasst. Mit der<br />

für das 1. Quartal 2006 erfolgten Veröffentlichung<br />

der Musterinformationen<br />

durch den Deutschen Sparkassenverlag<br />

hat dieses Thema seinen voraussichtlichen<br />

Abschluss gefunden, zumindest<br />

bis die Rechtsprechung die nach wie<br />

vor vereinzelt verbliebenen Unsicherheiten<br />

und Unschärfen ausräumt.<br />

Die Richtlinie <strong>2005</strong>/60/EG des Europäischen<br />

Parlaments und des Rates<br />

vom 26. Oktober <strong>2005</strong> zur Verhinderung<br />

der Nutzung des Finanzsystems<br />

zum Zwecke der Geldwäsche und der<br />

Terrorismusfinanzierung (3. EU-Geldwäscherichtlinie)<br />

wurde am 25. November<br />

<strong>2005</strong> im Amtsblatt der EU veröffentlicht.<br />

Sie ist bis zum 15. Dezember<br />

2007 in nationales Recht umzusetzen.<br />

Eine Überarbeitung der bestehenden<br />

Bestimmungen war u. a. deshalb notwendig<br />

geworden, weil die Financial<br />

Action Task Force on Money Laundering<br />

(FATF) im Jahr 2003 ihre 40 Empfehlungen<br />

zu internationalen Standards zur<br />

Bekämpfung der Geldwäsche aktualisiert<br />

hatte. Des Weiteren war im Anschluss<br />

an die Ereignisse des 11. September<br />

2001 das Mandat der FATF auch<br />

auf die Bekämpfung der Terrorismusfinanzierung<br />

ausgedehnt worden. Die<br />

in diesem Zusammenhang verabschiedeten<br />

Sonderempfehlungen wurden<br />

teilweise auch in die neue Geldwäscherichtlinie<br />

integriert.<br />

Insgesamt folgt die Richtlinie einem<br />

risikoorientierten Ansatz, demzufolge<br />

Maßnahmen zur Bekämpfung der<br />

Geldwäsche in einer der jeweiligen Risikosituation<br />

angemessenen Weise angewandt<br />

werden sollen. Zulässig sind<br />

Abstufungen in der Intensität von Präventionsmaßnahmen<br />

abhängig von der<br />

spezifischen Risikosituation des Kun-<br />

73<br />

Recht<br />

den, der konkreten Geschäftsbeziehung<br />

und des konkreten Produkts oder<br />

der konkreten Transaktion.<br />

Ein Mehraufwand für die Institute<br />

ergibt sich möglicherweise im Hinblick<br />

auf die Kundenidentifizierung und die<br />

Überwachung von Geschäftsverbindungen,<br />

insbesondere unter dem Gesichtspunkt<br />

erhöhter Sorgfaltsanforderungen<br />

im Rahmen von Geschäftsbeziehungen<br />

zu so genannten »politically exposed<br />

persons« sowie an die Feststellung der<br />

Identität der wirtschaftlichen Eigentümer<br />

von juristischen Personen.<br />

Die Umsetzung der 3. EU-Geldwäscherichtlinie<br />

in nationales Recht bleibt<br />

abzuwarten.


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong><br />

2. Gerichtsentscheidungen<br />

Im Berichtszeitraum haben erneut<br />

diverse Gerichtsurteile die tägliche Arbeit<br />

bestimmt. Die nachfolgenden Entscheidungen<br />

sind exemplarisch zu<br />

erwähnen:<br />

Der II. Zivilsenat des Bundesgerichtshofes<br />

(BGH) hat in insgesamt sechs Urteilen<br />

vom 14. Juni <strong>2004</strong> allgemeine<br />

Rechtsgrundsätze für die Abwicklung<br />

kreditfinanzierter Fondsbeteiligungen<br />

aufgestellt. Danach haben Anleger in<br />

bestimmten Fallkonstellationen einen<br />

Anspruch gegen die beteiligten Kreditinstitute<br />

auf Rückzahlung all dessen,<br />

was sie aus ihrem eigenen Vermögen<br />

an das Institut gezahlt haben. Im Gegenzug<br />

müssen sie den erworbenen<br />

Fondsanteil und etwaige Schadensersatzansprüche<br />

abtreten, sind jedoch<br />

nicht verpflichtet, die Darlehensvaluta<br />

zurückzuzahlen.<br />

Die Entscheidungen sind in der<br />

juristischen Literatur und in der Praxis<br />

auf teils heftige Kritik gestoßen. Aber<br />

auch der für Immobilienfinanzierungen<br />

zuständige XI. Zivilsenat des BGH hat<br />

sich in nachfolgenden Urteilen intensiv<br />

kritisch mit den Entscheidungen des<br />

II. Zivilsenats auseinandergesetzt und<br />

lehnt dessen Erwägungen zum Teil<br />

ausdrücklich ab.<br />

Mit zwei Urteilen vom 4. November<br />

<strong>2004</strong> und einem weiteren Urteil vom<br />

2. Juni <strong>2005</strong> hat der BGH die Situation<br />

der Sparkassen als Gläubiger in der Insolvenz<br />

weiter kompliziert. In den erstgenannten<br />

Urteilen hatte er dem Insolvenzverwalter<br />

– auch dem sogenannten<br />

»schwachen« vorläufigen Insolvenzverwalter<br />

– zuerkannt, allen noch nicht<br />

durch den Schuldner genehmigten<br />

Einzugsermächtigungslastschriften die<br />

Genehmigung verweigern zu dürfen,<br />

was eine Rückabwicklung der betref-<br />

74<br />

fenden Buchungen zur Folge hat. Damit<br />

hat der BGH dem Insolvenzverwalter<br />

weiter gehende Rechte eingeräumt<br />

als dem Schuldner, der eine Lastschrift<br />

nur bei Vorliegen anerkennenswerter<br />

Gründe folgenlos widerrufen darf. Dies<br />

ist insbesondere dann kritisch, wenn<br />

eine Lastschrift außerhalb der Sechswochenfrist<br />

des Lastschriftabkommens<br />

zurückgegeben wird, da die Schuldnerbank<br />

dann von der Einreicherbank keine<br />

Erstattung des wiedergutgeschriebenen<br />

Betrages verlangen kann.<br />

In dem letztgenannten Urteil hat<br />

der BGH die Globalzession als Sicherheit<br />

in einem Sicherheitenpoolvertrag<br />

teilweise entwertet. Er stellte fest, dass<br />

die Treuhandabrede der Poolbanken,<br />

eine Globalzession auch für alle anderen<br />

Banken des Pools als Sicherheit zu<br />

halten, eine Insolvenzanfechtung dann<br />

nicht verhindern könne, wenn ein Drittschuldner<br />

zwar auf die abgetretene<br />

Forderung, nicht aber an die Bank zahle,<br />

für die die Sicherheit ursprünglich<br />

bestellt war.<br />

Alle Urteile zwingen dazu, eingeschliffene<br />

Handlungsweisen teilweise<br />

zu überdenken. Die erweiterten Rechte<br />

des vorläufigen Insolvenzverwalters<br />

erfordern eine noch engere Begleitung<br />

kritischer Engagements und sonstige<br />

flankierende Maßnahmen. Dazu zählt<br />

etwa eine Verkürzung der Rechnungsperiode<br />

bei Firmenkunden, um das<br />

Risiko nicht einbringlicher Lastschriftrückgaben<br />

zu verringern. Die eingeschränkte<br />

Insolvenzfestigkeit von Forderungen,<br />

die durch eine Globalzession<br />

abgetreten wurden, sollte zumindest<br />

zu einer Überprüfung der Werthaltigkeit<br />

dieser Sicherheit Anlass geben.


III. Personalrechtsberatung<br />

Neues Tarifrecht für die<br />

Sparkassen-Finanzgruppe<br />

Die Tarifverhandlungen zur Neugestaltung<br />

des Tarifrechts des öffentlichen<br />

Dienstes konnten im Berichtszeitraum<br />

erfolgreich abgeschlossen werden. Am<br />

13. September <strong>2005</strong> unterzeichneten<br />

die Tarifvertragsparteien für die Bereiche<br />

Bund und Kommunen den Tarifvertrag<br />

für den öffentlichen Dienst (TVöD)<br />

und dessen besondere Teile. Mit dem<br />

Inkrafttreten des TVöD am 1. Oktober<br />

<strong>2005</strong> gibt es im öffentlichen Dienst im<br />

Bereich des Bundes und der Kommunen<br />

– und somit auch für die Sparkassen-Finanzgruppe<br />

– ein neues Tarifrecht.<br />

Der bislang geltende Bundes-<br />

Angestelltentarifvertrag (BAT) und der<br />

Bundes-Manteltarifvertrag für Arbeiter<br />

(BMT-G) wurden durch den TVöD abgelöst.<br />

Auch das Tarifrecht für Auszubildende<br />

wurde neu geregelt.<br />

Der TVöD ist geprägt von dem<br />

Streben nach Transparenz und Vereinfachung<br />

des Tarifrechts, von der Loslösung<br />

vom Beamtenrecht, sowie von<br />

mehr Flexibilität und Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Er hebt die Unterscheidung<br />

zwischen Angestellten und Arbeitern<br />

auf. Mit seinem Inkrafttreten wurden<br />

bzw. werden mehr als 100 Tarifverträge<br />

abgeschafft. Nur noch wenige Tarifverträge<br />

gelten weiter (Zusatzversorgung,<br />

Altersteilzeit, Entgeltumwandlung und<br />

Rationalisierungsschutz).<br />

Nachdem am 1. Oktober <strong>2005</strong> die<br />

Beschäftigten der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

erfolgreich in den TVöD übergeleitet<br />

wurden, gilt es nunmehr, die<br />

neuen Regelungen umzusetzen und<br />

die durch den TVöD gewonnenen neuen<br />

Möglichkeiten in der Praxis anzuwenden.<br />

Eine dieser Möglichkeiten ist<br />

die speziell für die Sparkassen eingeführte<br />

Sparkassensonderzahlung (SSZ).<br />

Diese ist zum 1. Januar 2006 an die<br />

Stelle der Überstundenpauschvergütung,<br />

des Urlaubsgeldes und der Zuwendung<br />

getreten. Sie setzt sich aus<br />

einem garantierten und einem variablen<br />

Monatsgehalt zusammen; der variable<br />

Teil der SSZ ist wiederum zu 50<br />

Prozent individuell-leistungsbezogen<br />

und zu 50 Prozent unternehmens-erfolgsbezogen<br />

ausgestaltet. Über den<br />

variablen Teil müssen Sparkasse und<br />

Personalrat eine Dienstvereinbarung<br />

abschließen. Der Verband hat den<br />

Sparkassen hierzu eine Arbeitshilfe<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Abzuwarten bleibt die weitere<br />

Entwicklung der Arbeitszeit. Der TVöD<br />

sieht vor, dass sich im Bereich der Vereinigung<br />

der kommunalen Arbeitgeber<br />

die Tarifvertragsparteien auf landesbezirklicher<br />

Ebene darauf einigen können,<br />

die wöchentliche Arbeitszeit auf bis zu<br />

40 Stunden zu verlängern. Der Kommunale<br />

Arbeitgeberverband <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> hat zwischenzeitlich die Gewerkschaften<br />

zur Aufnahme von entsprechenden<br />

Tarifverhandlungen aufgefordert.<br />

75<br />

Recht


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong><br />

Steuerberatung<br />

Im Berichtszeitraum wurden eine Reihe<br />

von Steueränderungsgesetzen verabschiedet,<br />

die Auswirkungen auf die Besteuerung<br />

unserer Mitgliedsparkassen<br />

bzw. deren Kunden hatten.<br />

Durch das Haushaltsbegleitgesetz<br />

<strong>2004</strong> wurde der Sparer-Freibetrag erneut<br />

geringfügig abgesenkt, was bei<br />

den Mitgliedsparkassen erfreulicherweise<br />

nur begrenzten zusätzlichen Aufwand<br />

verursachte, da bestehende Freistellungsaufträge,<br />

die unterhalb der<br />

neuen Höchstbeträge lagen weiterhin<br />

in der bisher erteilten Höhe angewendet<br />

werden konnten.<br />

Mit dem Gesetz zur Förderung der<br />

Steuerehrlichkeit erhielten die Finanzbehörden<br />

mit dem 1. April <strong>2005</strong> die<br />

Möglichkeit, über das Bundesamt für<br />

Finanzen zu ermitteln, bei welchem<br />

Kreditinstitut der Steuerpflichtige Konten<br />

und Depots unterhält. Die Informationen<br />

können über die bei den Kreditinstituten<br />

bereits geführte Kontenabrufdatei<br />

nach § 24 c Abs. 1 Kreditwesengesetz<br />

erlangt werden. Informationen<br />

über Kontostände und -bewegungen<br />

sowie Kapitalerträge dürfen nicht verlangt<br />

bzw. abgefragt werden.<br />

Das Gesetz zur Umsetzung der EU-<br />

Zinsrichtlinie und die Zinsinformationsverordnung<br />

verlangen – teils rückwirkend<br />

– von deutschen Kreditinstituten<br />

seit dem 1. Juli <strong>2005</strong> die Meldung von<br />

Zinszahlungen in das EU-Ausland. Dazu<br />

haben inländische Zahlstellen (z. B.<br />

Kreditinstitute) dem Bundesamt für<br />

Finanzen Auskünfte über gezahlte Zinsen<br />

und weitere Erträge aus Kapitalvermögen<br />

zu erteilen, wenn der wirtschaftliche<br />

Eigentümer der Zinsen in einem<br />

anderen EU-Mitgliedsstaat ansässig ist.<br />

In der praktischen Umsetzung sind verschärfte<br />

Identifizierungs- und Aufzeichnungspflichten<br />

zu erfüllen.<br />

Durch das Gesetz zur Neuordnung<br />

der einkommensteuerrechtlichen Be-<br />

76<br />

handlung von Altersvorsorgeaufwendungen<br />

und Altersbezügen (Alterseinkünftegesetz)<br />

wurde die Besteuerung<br />

der Altersbezüge neu geregelt und auf<br />

die nachgelagerte Besteuerung umgestellt.<br />

Mit dem Gesetz reagiert die Bundesregierung<br />

auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes<br />

aus dem Jahr<br />

2002, in dem die Unvereinbarkeit der<br />

unterschiedlichen Besteuerung der Beamtenpensionen<br />

und der Renten aus<br />

der gesetzlichen Rentenversicherung<br />

mit dem Gleichheitssatz des Grundgesetzes<br />

festgestellt wurde. Neben der<br />

erweiterten Steuerpflicht der Altersbezüge<br />

wurde auch der Sonderausgabenabzug<br />

für Beiträge zur gesetzlichen<br />

Rentenversicherung und zu privaten<br />

Rentenversicherungen erweitert. Zugleich<br />

wurden die Steuerprivilegien für<br />

neu abgeschlossene Kapitallebensversicherungen<br />

beseitigt. Damit entfallen<br />

auch die Anzeigepflichten der Versicherungsunternehmen<br />

und Kreditinstitute<br />

über die Abtretung von Ansprüchen<br />

aus diesen Versicherungsverträgen<br />

(§ 29 EstDV).<br />

Dieser Systemwechsel bei der Alterseinkünftebesteuerung<br />

hatte auch<br />

Auswirkungen auf Produktanforderungen<br />

bzw. Produktgestaltung und den<br />

Vertrieb der Mitgliedsparkassen.<br />

Mit dem Gesetz zur Umsetzung<br />

von EU-Richtlinien in nationales Steuerrecht<br />

und zur Änderung weiterer Vorschriften<br />

ergaben sich Änderungen des<br />

Investmentsteuergesetzes. Nachdem<br />

die Zwischengewinnbesteuerung erst<br />

<strong>2004</strong> abgeschafft worden war, wurde<br />

sie zum 1.Januar <strong>2005</strong> wieder eingeführt.<br />

Der Gesetzgeber begründete seine<br />

Kehrtwende damit, dass bei Verabschiedung<br />

des Investmentsteuergesetzes<br />

von der Besteuerung des Zwischengewinns<br />

nur deshalb abgesehen<br />

worden war, weil von einer kurzfristigen<br />

Neuregelung der Besteuerung von Ver-<br />

äußerungsgewinnen bei Kapitalanlagen<br />

ausgegangen wurde. Eine Neuregelung<br />

steht allerdings immer noch<br />

aus.<br />

Gegen Ende des Berichtszeitraumes<br />

ergaben sich durch die vorgezogenen<br />

Neuwahlen zum Deutschen Bundestag<br />

und die Bildung einer neuen<br />

Bundesregierung nochmals wichtige<br />

Einschnitte. So wurde mit dem Gesetz<br />

zur Abschaffung der Eigenheimzulage<br />

die Eigenheimzulage für Neufälle ab<br />

dem 1. Januar 2006 abgeschafft. Ebenfalls<br />

abgeschafft wurde die degressive<br />

Abschreibung für Mietwohngebäude<br />

(§ 7 Abs. 5 Einkommensteuergesetz),<br />

soweit der Bauantrag erst in 2006 gestellt<br />

oder der Kaufvertrag in 2006<br />

abgeschlossen wird. Durch Einführung<br />

eines neuen § 15b EStG und gleichzeitige<br />

Abschaffung des § 2b EStG wurden<br />

Verluste aus Steuerstundungsmodellen<br />

von der Verlustverrechnung mit<br />

anderen Einkünften ausgeschlossen.<br />

Betroffen von dieser Neuregelung sind<br />

insbesondere geschlossene Fonds, die<br />

ihren Anlegern konzeptionelle Verluste<br />

zuweisen.<br />

Aus Verbandssicht galt es, aus der<br />

Informationsflut die für die Mitgliedsparkassen<br />

relevanten Informationen<br />

herauszufiltern, zu bewerten und die<br />

daraus entstandenen Auslegungs- und<br />

Umsetzungsfragen individuell zu beantworten.


Steuerberatung<br />

77


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong><br />

Prüfungsstelle<br />

Zur Tätigkeit der<br />

Prüfungsstelle<br />

78<br />

<strong>2005</strong><br />

Prüfungsart Anzahl der Prüfungs-<br />

Prüfungen tage<br />

Jahresabschlussprüfungen<br />

bei Mitgliedsparkassen<br />

Jahresabschlussprüfungen<br />

bei Tochtergesellschaften<br />

von Sparkassen<br />

Kreditprüfungen<br />

davon: das Vorjahr betreffend<br />

Depotprüfungen /Prüfungen<br />

des Wertpapierdienstleistungsgeschäftes<br />

IT-Prüfungen bei<br />

Mitgliedsparkassen<br />

IT-Prüfungen bei Sparkassen<br />

eines anderen Verbandes<br />

Prüfungen nach § 44 KWG bei<br />

Mitgliedsparkassen<br />

Prüfungen nach § 44 KWG bei<br />

Sparkassen anderer Verbände<br />

Unvermutete<br />

Ordnungsprüfungen<br />

Sonstige Prüfungen<br />

Prüfungen insgesamt 142 5.750 143<br />

27<br />

31<br />

27<br />

26<br />

10<br />

5<br />

<strong>2005</strong><br />

2.257<br />

170<br />

2.376<br />

(885)<br />

424<br />

144<br />

94<br />

11 187<br />

Anzahl der Wirtschaftsprüfer 4<br />

4<br />

Anzahl der Prüferinnen und<br />

Prüfer im Jahresdurchschnitt<br />

davon: mit Examen<br />

Anzahl der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter im<br />

Innendienst<br />

5<br />

-<br />

-<br />

36<br />

(35)<br />

11<br />

98<br />

-<br />

-<br />

Anzahl der<br />

Prüfungen<br />

28<br />

<strong>2004</strong><br />

27 139<br />

27<br />

26<br />

9<br />

2<br />

-<br />

9<br />

<strong>2004</strong><br />

2.181<br />

1.982<br />

(512)<br />

386<br />

145<br />

46<br />

-<br />

9 405<br />

321<br />

6 57<br />

34<br />

(33)<br />

11<br />

Prüfungstage<br />

5.662


Jahresabschluss-<br />

und Kreditprüfungen<br />

Im Mittelpunkt der Jahresabschlussprüfungen<br />

standen die wirtschaftlichen<br />

Verhältnisse, die Betriebsorganisation<br />

und die Risikosteuerung, das interne<br />

Kontrollsystem sowie die Ordnungsmäßigkeit<br />

der Rechnungslegung. In<br />

beiden Berichtsjahren lag ein Schwerpunkt<br />

der Prüfungen auf der Ordnungsmäßigkeit<br />

des EDV-gestützten Rechnungswesens<br />

der Sparkassen in der<br />

Migration auf das neue Betriebssystem<br />

»One System Plus (OSPlus)« der Sparkassen<br />

Informatik GmbH & Co. KG (Verbandsrechenzentrum).<br />

<strong>2005</strong> waren die<br />

Jahresabschlussprüfungen im Prüffeld<br />

»Risikosteuerung« im Besonderen auf<br />

die Beurteilung der Risikotragfähigkeit<br />

ausgerichtet. Sämtlichen im Berichtszeitraum<br />

geprüften Jahresabschlüssen<br />

wurden uneingeschränkte Bestätigungsvermerke<br />

erteilt.<br />

Mitte Juli <strong>2005</strong> waren nahezu alle<br />

im Rahmen von Verwaltungsratssitzungen<br />

im Anschluss an die Jahresabschlussprüfungen<br />

stattfindenden<br />

Schlussbesprechungen durchgeführt.<br />

An diesen Sitzungen nahm in der Regel<br />

ein Vertreter der Sparkassenaufsichtsbehörde<br />

teil. Erörtert wurden außer<br />

dem jeweiligen Ergebnis der Prüfung –<br />

insbesondere was die wirtschaftlichen<br />

Verhältnisse und die Risikolage im Kreditgeschäft<br />

anbelangt – auch aktuelle<br />

sparkassenpolitische Themen.<br />

Zur Entlastung der Prüfungstätigkeit<br />

im ersten Kalenderhalbjahr werden<br />

seit mehreren Jahren jeweils in der<br />

zweiten Jahreshälfte Kreditprüfungen<br />

als Zwischenprüfungen des folgenden<br />

Jahresabschlusses durchgeführt. Sie<br />

erstrecken sich sowohl auf die Einhaltung<br />

der sparkassen- und kreditwesengesetzlichen<br />

Vorschriften als auch auf<br />

die Sicherstellung, die wirtschaftliche<br />

Vertretbarkeit und den Risikogehalt<br />

der Forderungen. Ferner werden die organisatorische<br />

Abwicklung des Kreditgeschäftes,<br />

die Kreditüberwachung,<br />

die Kreditkontrolle und die Kreditrisikosteuerung<br />

in diese Prüfungen einbezogen.<br />

Ein besonderer Schwerpunkt<br />

lag im Rahmen der Kreditprüfungen<br />

<strong>2004</strong> in der Umsetzung und der Einhaltung<br />

der Verlautbarung vom 20. Dezember<br />

2002 der Bundesanstalt für<br />

Finanzdienstleistungsaufsicht über die<br />

»Mindestanforderungen an das Kreditgeschäft<br />

der Kreditinstitute (MaK)«.<br />

Im Rahmen der Kreditprüfungen <strong>2005</strong><br />

wurden die Prozesse der Kredit-Rating-<br />

Verfahren eingehend untersucht.<br />

Prüfungen des<br />

Wertpapierdienstleistungs- und<br />

Depotgeschäfts<br />

Den durchgeführten Prüfungen des<br />

Wertpapierdienstleistungs- und Depotgeschäfts<br />

lagen insbesondere der Abschnitt<br />

6 der Prüfungsberichtsverordnung<br />

vom 17. Dezember 1998 der Bundesanstalt<br />

für Finanzdienstleistungsaufsicht,<br />

deren Bekanntmachung vom<br />

21. Dezember 1998 über die Anforderungen<br />

an die Ordnungsmäßigkeit des<br />

Depotgeschäfts und der Erfüllung von<br />

Wertpapierlieferungsverpflichtungen<br />

sowie die Verordnung über die Prüfung<br />

der Wertpapierdienstleistungsunternehmen<br />

nach § 36 des Wertpapierhandelsgesetzes(Wertpapierdienstleistungs-Prüfungsverordnung<br />

– WpDPV)<br />

vom 6. Januar 1999 bzw. in der Fassung<br />

vom 16. Dezember <strong>2004</strong> zugrunde.<br />

Die jährlichen Prüfungen des Wertpapierdienstleistungs-<br />

und Depotgeschäfts<br />

wurden in den beiden Berichtsjahren<br />

jeweils bei 26 Mitgliedsparkassen<br />

durchgeführt. Sämtliche Prüfungen<br />

konnten abgeschlossen werden.<br />

EDV-Prüfungen<br />

Prüfungsstelle<br />

Im Berichtszeitraum wurde bei neunzehn<br />

rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

und – aufgrund eines Kooperationsabkommens<br />

mit dem benachbarten <strong>Sparkassenverband</strong><br />

Saar – bei allen sieben<br />

saarländischen Sparkassen die Informationstechnologie<br />

(IT) geprüft. Die<br />

IT-Prüfungen haben die Datenverarbeitung<br />

für das gesamte Rechnungslegungssystem<br />

einer Sparkasse zum Gegenstand.<br />

Beurteilt wird die Ordnungsmäßigkeit<br />

und Sicherheit des Rechnungswesens.<br />

Von zwei Fällen abgesehen<br />

ist das Rechnungswesen bei den<br />

zu prüfenden Sparkassen als »Buchführung<br />

außer Haus« organisiert, d. h.<br />

der überwiegende Teil der Datenverarbeitung<br />

wird über die Sparkassen Informatik<br />

GmbH & Co. KG abgewickelt bzw.<br />

im Falle der saarländischen Sparkassen<br />

über die FinanzIT GmbH.<br />

Bei diesen Sparkassen erstreckte<br />

sich die Prüfung in erster Linie auf die<br />

IT-Strategie der Sparkasse, die IT-Organisation<br />

(Regelung der Arbeitsabläufe<br />

und Verantwortlichkeiten), die IT-Infrastuktur<br />

(physische Sicherungsmaßnahmen,<br />

logische Zugriffskontrollen, Datensicherungs-<br />

und Archivierungsverfahren,<br />

Maßnahmen für den Regel- und<br />

Notbetrieb, Sicherung der Betriebsbereitschaft),<br />

die IT-gestützten Geschäftsprozesse<br />

(u. a. Datenerfassung, Belegfluss,<br />

Kontroll- und Abstimmungsverfahren,<br />

Zahlungsverkehr) und auf das<br />

IT-interne Überwachungssystem. Bei<br />

den beiden Eigenanwendern wurde jeweils<br />

eine umfassende IT-Prüfung unter<br />

besonderer Berücksichtigung der IT-<br />

Anwendungen (u. a. Systementwicklung,<br />

Auswahl sowie Implementierung<br />

von rechnungslegungsrelevanter Software)<br />

durchgeführt. Sämtliche Prüfungen<br />

konnten abgeschlossen werden.<br />

79


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong><br />

Prüfungen nach § 44 KWG und<br />

unvermutete Ordnungsprüfungen<br />

Auf Anordnung der Bundesanstalt für<br />

Finanzdienstleistungsaufsicht gemäß<br />

§ 44 Abs. 1 Satz 2 KWG führte die Prüfungsstelle<br />

im Berichtszeitraum neun<br />

Prüfungen im Rahmen der so genannten<br />

Überkreuzprüfungen bei Sparkassen<br />

benachbarter Verbände durch.<br />

Die Prüfungen erstreckten sich auf bestimmte<br />

Einzelkredite, auf die Einhaltung<br />

der Verlautbarung vom 23. Oktober<br />

1995 des Bundesaufsichtsamtes<br />

für das Kreditwesen über die »Mindestanforderungen<br />

an das Betreiben von<br />

Handelsgeschäften der Kreditinstitute<br />

(MaH)« und auf die Funktionsfähigkeit<br />

der Kreditrevision. Des Weiteren waren<br />

die Regelungen der Sparkassen zur<br />

Steuerung, Überwachung und Kontrolle<br />

der Risiken und zur Einhaltung der<br />

gesetzlichen Bestimmungen sowie die<br />

Geschäftsorganisation und das interne<br />

Kontrollsystem Gegenstand der Überkreuzprüfungen.<br />

Darüber hinaus wurden in den Jahren<br />

<strong>2004</strong> und <strong>2005</strong> 14 unvermutete<br />

Ordnungsprüfungen bei den rheinlandpfälzischen<br />

Sparkassen durchgeführt,<br />

die neben bestimmten Einzelkrediten<br />

im Wesentlichen die Beachtung von<br />

Vorschriften des Kreditwesengesetzes<br />

für das Kreditgeschäft sowie die Kreditbearbeitung,<br />

die Kreditrevision und die<br />

Prozesse der Kredit-Rating-Verfahren<br />

zum Gegenstand hatten.<br />

Beratung der Sparkassen sowie<br />

weitere Aufgabengebiete<br />

Neben den Prüfungen nahm die Beratungstätigkeit<br />

der Prüfungsstelle auch<br />

im Berichtszeitraum <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> wieder<br />

einen breiten Raum ein. Im Mittelpunkt<br />

standen naturgemäß Fragen der Betriebsüberwachung,<br />

des Rechnungswesens<br />

und der Ordnungsmäßigkeit<br />

80<br />

der elektronischen Datenverarbeitung.<br />

Weiterer Beratungsbedarf ergab sich<br />

insbesondere zur Umsetzung der »Mindestanforderungen<br />

an das Kreditgeschäft<br />

der Kreditinstitute«, zur Abwicklung<br />

des Wertpapierdienstleistungsgeschäfts<br />

und zu den Anforderungen an<br />

die Offenlegung der wirtschaftlichen<br />

Verhältnisse der Kreditnehmer nach<br />

§ 18 KWG. Bei den alljährlich im Spätjahr<br />

mit den Vorständen der Mitgliedsparkassen<br />

durchgeführten Informationsveranstaltungen<br />

wurden schwerpunktmäßig<br />

Kennzahlen zu den wirtschaftlichen<br />

Verhältnissen der Sparkassen<br />

und Erfahrungen aus den durchgeführten<br />

Prüfungen erörtert. Zudem<br />

standen aktuelle Fragestellungen auf<br />

der Tagesordnung. Auch im Berichtszeitraum<br />

<strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> wirkten Mitarbeiter<br />

der Prüfungsstelle wieder bei regionalen<br />

und überregionalen Arbeitskreisen<br />

und Veranstaltungen mit, von denen<br />

insbesondere die alljährlich stattfindenden<br />

Fachtagungen »Innenrevision«<br />

und »Buchführung, Bilanzen und<br />

Steuern« zu erwähnen sind. In den<br />

Fachtagungen wurde u. a. auf Fragen<br />

des Wertpapierhandels- und Depotgeschäfts,<br />

der IT-Sicherheit sowie auf Aspekte<br />

neuer und geänderter gesetzlicher<br />

Bestimmungen zur Rechnungslegung<br />

eingegangen.<br />

Personelle Ausstattung, fachliche<br />

Weiterbildung<br />

<strong>2004</strong> beschäftigte die Prüfungsstelle<br />

neben den 34 Verbandsprüfer/-innen<br />

vier Wirtschaftsprüfer. Anfang <strong>2005</strong><br />

wurden zwei weitere Prüfungskräfte<br />

eingestellt, sodass im Jahresdurchschnitt<br />

36 Prüferstellen besetzt waren.<br />

Prüferinnen und Prüfer haben hohe<br />

Anforderungen zu erfüllen. Aus diesem<br />

Grund wurden auch im Berichtszeitraum<br />

<strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> wiederum zahlreiche<br />

Weiterbildungsmaßnahmen ange-<br />

boten und genutzt – zumeist in Form<br />

spezieller Seminare und Informationsveranstaltungen<br />

der Sparkassenakademien.<br />

Hinzu kamen verstärkt interne<br />

Schulungsmaßnahmen in Spezialprüfungsgebieten.<br />

Jeweils zwei Prüferbesprechungen<br />

in den Berichtsjahren<br />

<strong>2004</strong> und <strong>2005</strong> dienten der Erörterung<br />

aktueller Prüfungsfragen. Eine Mitarbeiterin<br />

der Prüfungsstelle wurde <strong>2005</strong><br />

nach erfolgreichem Abschluss des<br />

Steuerberaterexamens als Steuerberaterin<br />

bestellt.<br />

Teilnahme am System<br />

der Qualitätskontrolle nach<br />

§ 57 WPO<br />

Die Prüfungsstelle ist nach § 57 h in<br />

Verbindung mit § 57a WPO seit <strong>2005</strong><br />

gesetzlich verpflichtet, ihre Grundsätze<br />

und Maßnahmen zur Qualitätssicherung<br />

im Abstand von jeweils drei Jahren<br />

einer Prüfung zu unterziehen.<br />

<strong>2005</strong> ist eine entsprechende Prüfung<br />

durchgeführt worden; die erfolgreiche<br />

Teilnahme am System der Qualitätskontrolle<br />

wurde der Prüfungsstelle am<br />

1. Dezember <strong>2005</strong> durch die Wirtschaftsprüferkammer<br />

bescheinigt.


Prüfungsstelle<br />

81


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong><br />

Sparkassenakademie<br />

Schloß Waldthausen<br />

Kunden und Mitarbeiter sind das wertvollste<br />

Kapital der Sparkassen-Finanzgruppe.<br />

Dieses Kapital im zunehmenden<br />

Wettbewerb zu sichern und zu vermehren<br />

ist das Ziel aller Aktivitäten der<br />

Sparkassenakademie Schloß Waldthausen.<br />

Als Ort der Kommunikation und<br />

Begegnung vermittelt sie die identitätsstiftenden<br />

Werte der Kultur der Sparkassen-Finanzgruppe.<br />

Denn gemeinsame<br />

Bildung ist das bewährte Fundament<br />

für nachhaltigen Erfolg.<br />

Diagnose der beruflichen Eignung<br />

durch Potenzialanalyseverfahren<br />

und Assessment-Center<br />

Die eignungsdiagnostische Kette im<br />

Angebot der Sparkassenakademie<br />

Schloß Waldthausen unterstützt die<br />

rheinland-pfälzischen Sparkassen bei<br />

der Umsetzung der betriebswirtschaftlichen<br />

Maxime »Auswahl vor Schulung«<br />

sowohl vor Beginn der Berufsausbildung<br />

als auch vor verschiedenen Stufen<br />

der Aufstiegsweiterbildung.<br />

In zeitgemäßer Interpretation ihres<br />

öffentlichen Auftrags haben die rheinland-pfälzischenMitgliedsparkassenerneut<br />

attraktive Ausbildungsplätze über<br />

die betriebswirtschaftlichen Erfordernisse<br />

hinaus bereitgestellt. Den weiterentwickelten<br />

»Berufseignungstest<br />

Bankkaufmann/-frau (BEST)« – Basis<br />

der eignungsdiagnostischen Kette –<br />

nutzten in den Jahren <strong>2004</strong> und <strong>2005</strong><br />

jeweils 27 bzw. 26 Institute mit 2.049<br />

bzw. 2.105 Probanden und Probandinnen.<br />

Damit erhielten diese Sparkassen<br />

eine valide Voraussage der kognitiven<br />

Potenziale der Bewerber/-innen. Zur<br />

zunehmend erwünschten Prognose<br />

der verkäuferischen und sozialen Kompetenz<br />

der Ausbildungsplatzbewerber/<br />

-innen bot die Sparkassenakademie<br />

den Instituten die »Potenzialanalyse I«<br />

an. Schriftliche und mündliche Testverfahren<br />

ermöglichen multimodal fun-<br />

82<br />

dierte Gutachten. Im Berichtszeitraum<br />

unterzogen sich 2.267 Kandidaten und<br />

Kandidatinnen der »Potenzialanalyse<br />

I«. Die Kombination beider eignungsdiagnostischen<br />

Instrumente erlaubt<br />

eine fundierte Auswahlentscheidung<br />

bei Bewerberinnen und Bewerbern um<br />

einen Ausbildungsplatz.<br />

Auch in der Aufstiegsweiterbildung<br />

treffen die Institute die Entscheidung<br />

über geeignete Qualifizierungsmaßnahmen<br />

für ihre Mitarbeiter/-innen auf<br />

der Basis von Eignungsdiagnosen, die<br />

die Akademie durchgeführt hat. So ist<br />

es möglich, die Potenziale der Probanden<br />

und Probandinnen mittels einer<br />

Stärken- und Schwächenbetrachtung in<br />

den wichtigsten Anforderungsdimensionen<br />

mit den Profilen der Arbeitsplätze<br />

in den Mitgliedsparkassen optimal abzugleichen.<br />

Im Berichtszeitraum nahmen 213<br />

Mitarbeiter/-innen an der »Potenzialanalyse<br />

II« (nach Abschluss Bankkaufmann/-frau)<br />

und 96 Mitarbeiter/-innen<br />

an der »Potenzialanalyse III« (Führung<br />

und komplexe Beratung) teil. Ebenfalls<br />

erfreulich oft nachgefragt wurde von<br />

Mitgliedsparkassen das eignungsdiagnostische<br />

Instrument des Assessment-Center,<br />

vor allem bei der Besetzung<br />

von Führungspositionen.<br />

Lehrgänge für Auszubildende<br />

Die berufliche Ausbildung ist das Fundament<br />

der Mitarbeiterqualifizierung<br />

in der Sparkassen-Finanzgruppe. Das<br />

bewährte Bausteinsystem der Sparkassenakademie<br />

bot den Auszubildenden<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe erneut<br />

die Möglichkeit, sich spezifisch auf die<br />

Abschlussprüfung »Bankkaufmann/frau«<br />

vorzubereiten. In Ergänzungslehrgängen<br />

im Auslands- und Wertpapiergeschäft,<br />

in Lehrabschlusskursen einschließlich<br />

Simulation der schriftlichen<br />

IHK-Prüfung sowie bei Trainings im<br />

wichtigen Prüfungsfach »Kundenberatung«<br />

der mündlichen IHK-Prüfung stehen<br />

den Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />

mehrere Ausbildungsangebote<br />

zur Verfügung. Diese sind eng miteinander<br />

verzahnt und bilden so eine didaktische<br />

Einheit.<br />

Im Berichtszeitraum nahmen 354<br />

Auszubildende an 16 Ergänzungslehrgängen,<br />

437 Auszubildende an 21 Lehrabschlusskursen<br />

sowie 77 Auszubildende<br />

an acht Prüfungssimulationen teil.<br />

Qualifizierungslehrgang<br />

Der Qualifizierungslehrgang ist eine<br />

Weiterentwicklung des in vielen Jahren<br />

bewährten Sparkasseneinführungslehrgangs<br />

(Förderkurs), der verstärkt in<br />

Richtung verkäuferische Kompetenz<br />

ausgerichtet wurde. Die Prüfungsordnung<br />

orientiert sich an den Regularien<br />

der IHK-Prüfung zum Bankkaufmann.<br />

Deshalb erhalten die Absolventen und<br />

Absolventinnen die berufsqualifizierende<br />

Bezeichnung »Sparkassenkaufmann«.<br />

Das Bestehen der Abschlussprüfung<br />

ermöglicht Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern mit einer abgeschlossenen<br />

Berufsausbildung in einem anderen<br />

Beruf sowie mehrjähriger Sparkassenpraxis<br />

den Einstieg in das organisationsinterne<br />

System der Aufstiegsweiterbildung.<br />

Im Berichtszeitraum<br />

wurden in zwei Lehrgängen 26 Mitarbeiter/-innen<br />

zum/zur Sparkassenkaufmann/-frau<br />

qualifiziert.


Differenzierte Struktur der<br />

Aufstiegsweiterbildung<br />

Die neue Struktur der Aufstiegsweiterbildung<br />

ist durch Flexibilisierung, Differenzierung<br />

und Individualisierung der<br />

Personalentwicklungswege gekennzeichnet.<br />

So werden mit unterschiedlichen<br />

curricularen Schwerpunkten drei<br />

verschiedene Studiengänge zum Sparkassenfachwirt<br />

angeboten – für den<br />

Markt-, Marktfolge- und Stabs-/Verwaltungsbereich.<br />

Der Studiengang zum<br />

Sparkassenfachwirt im Marktbereich<br />

wiederum ist in drei Studienmodule<br />

gegliedert. Vor dem ersten Modul und<br />

zwischen den Modulen erhalten die<br />

Lernenden an der individuellen Praxis<br />

orientierte Arbeitsaufträge. Bei der<br />

Lösung dieser Aufträge werden sie von<br />

Lernpaten in der Sparkasse unterstützt,<br />

die in engem Kontakt mit den Dozenten<br />

der Akademie stehen. Diese Vorgehensweise<br />

fördert den Transfer vom<br />

Lernfeld Sparkassenakademie auf das<br />

Funktionsfeld Sparkasse.<br />

Der Studiengang zum »Bankfachwirt«<br />

wird als Präsenzstudium oder als<br />

tutorialunterstütztes Eigenstudium angeboten.<br />

In einem auf zwei Jahre angelegten<br />

Pilotprojekt wird es den Absolventen<br />

dieses Studiengangs in Kooperation<br />

mit der Industrie- und Handelskammer<br />

Rheinhessen, Mainz, ermöglicht,<br />

Teile der Abschlussprüfung zum<br />

Bankfachwirt auf den staatlich anerkannten<br />

Abschluss »Geprüfter Bankfachwirt<br />

« der IHK anrechnen zu lassen.<br />

Aufbauend auf den »Bankfachwirt<br />

S« oder den geprüften Bankfachwirt<br />

der IHK führen Fachmodule, die an den<br />

veränderten Vertriebsstrukturen in den<br />

Mitgliedsparkassen orientiert sind, in<br />

Form von Pflichtmodulen und Wahlmodulen<br />

zum Abschluss Sparkassenbetriebswirt.<br />

Dieser bereitet auf die<br />

Übernahme von Führungspositionen<br />

im mittleren Management der Institute<br />

sowie auf anspruchsvolle Aufgaben im<br />

Stabsbereich und das Bewältigen komplexer<br />

Beratungsaufgaben im Individual-<br />

und Firmenkundengeschäft vor.<br />

Im Berichtszeitraum haben 158<br />

Teilnehmer an 14 Studiengängen die<br />

Prüfung zum Sparkassenfachwirt, 38<br />

Teilnehmer an 2 Studiengängen den<br />

Abschluss »Bankfachwirt S« und 48<br />

Teilnehmer die Prüfung zum Sparkassenbetriebswirt<br />

bestanden.<br />

Zielgruppenorientierte<br />

Anpassungsweiterbildung<br />

Auf der Basis einer systematischen Bedarfsanalyse<br />

bot die Sparkassenakademie<br />

den Mitgliedsparkassen erneut ein<br />

strikt aufgabenorientiertes, praxisnahes<br />

Programm in der Anpassungsweiterbildung<br />

an. In 177 Seminaren, Fachseminaren,<br />

Spezialseminaren, Fachtagungen<br />

und Workshops nutzten im<br />

Jahr <strong>2004</strong> 2.695 Teilnehmer diese Angebote.<br />

<strong>2005</strong> nahmen 2.671 Mitarbeiter<br />

an 183 Veranstaltungen teil. Bemerkenswert<br />

war der verstärkte Trend zu<br />

Inhouse-Veranstaltungen. So wurden<br />

zusätzlich im Berichtszeitraum in 32<br />

Veranstaltungen rund 400 Teilnehmer<br />

geschult, um den spezifischen Bedarf<br />

einzelner Institute vor Ort maßgeschneidert<br />

zu decken. Die konstant hohe<br />

Nachfrage nach zielgruppenorientierter<br />

Anpassungsweiterbildung beweist<br />

die hohe geschäftspolitische Relevanz<br />

und Nutzenstiftung dieser Qualifizierungsmaßnahmen.<br />

Erfolgreiche Unterstützung der<br />

Mitgliedsparkassen bei der<br />

Migration auf OSPlus durch die<br />

Sparkassenakademie<br />

Ein wesentlicher Tätigkeitsschwerpunkt<br />

der Akademie im Berichtszeitraum war<br />

die Unterstützung der rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen bei der Migration auf<br />

Sparkassenakademie Schloss Waldthausen<br />

das neue Kernbanksystem OSPlus der<br />

Sparkassen Informatik GmbH & Co. KG.<br />

Aufgrund der guten Kooperation<br />

der Verantwortlichen der SparkassenInformatik,<br />

der Rheinischen Sparkassenakademie,<br />

der externen Schulungspartner<br />

und der Abteilung IT-Services des<br />

Verbandes einerseits und den beteiligten<br />

Sparkassen aus dem <strong>Rheinland</strong> und<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> andererseits ist es gelungen,<br />

die Mitarbeiter der Sparkassen<br />

fachlich optimal auf die jeweiligen Umstellungstermine<br />

vorzubereiten. So<br />

wurden <strong>2004</strong> in der Serie 2 mit 10 Mitgliedsparkassen<br />

in 143 Seminaren<br />

1.463 Teilnehmer, <strong>2005</strong> in Serie 4 mit<br />

15 Mitgliedsparkassen in 143 Seminaren<br />

2.133 Teilnehmer zentral geschult.<br />

Die Mehrheit der Sparkassen hat<br />

außerdem das ergänzende Angebot<br />

flankierender Inhouse-Schulungen<br />

durch den externen Schulungspartner<br />

der beiden Sparkassenakademien genutzt.<br />

Im Jahr <strong>2004</strong> fanden 104 Inhouse-Seminare<br />

mit 1.040 Teilnehmern<br />

statt, <strong>2005</strong> wurden diese Zahlen auf<br />

228 Seminare mit 2.280 Teilnehmern<br />

gesteigert.<br />

Mit dem Auslaufen der OSPlus-<br />

Migrationsschulungen im August <strong>2005</strong><br />

setzten ab September <strong>2005</strong> die Regelschulungen<br />

für OSPlus und weitere IT-<br />

Lösungen der Sparkassen Informatik<br />

für die Sparkassen ein. Die Regelschulungen<br />

werden in Kooperation aller<br />

Sparkassenakademien im Geschäftsge-<br />

83


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong><br />

biet der Sparkassen Informatik durchgeführt,<br />

sodass die beteiligten Sparkassen<br />

im Bedarfsfall auch die Möglichkeit<br />

haben, Teilnehmer zu Seminaren<br />

der Sparkassenakademie eines anderen<br />

Verbandsgebietes zu entsenden. In<br />

55 Seminaren nutzten 849 Mitarbeiter<br />

die Angebote der Akademie Schloß<br />

Waldthausen.<br />

Internet-Lernplattform s-win<br />

Nachdem 2003 die Mehrzahl der migrationsbegleitenden<br />

Schulungen für<br />

das Wertpapierabrechnungsprogramm<br />

BOS/DIS der Landesbank Baden-Württemberg<br />

durchgeführt worden war,<br />

wurden in den Jahren <strong>2004</strong> und <strong>2005</strong><br />

mit stark abnehmender Tendenz nur<br />

noch Nachzügler geschult. Die LBBW-<br />

Lernprogramme und der internetbasierte<br />

Abschlusstest werden ab 2006<br />

nicht mehr angeboten. Die s-win-Lernplattform<br />

wird ab 2006 mit einer neuen<br />

leistungsfähigeren Software betrieben.<br />

Neue Bildungsarchitektur der<br />

Sparkassen-Finanzgruppe<br />

Vor dem Hintergrund der Herausforderungen<br />

des Bildungsmarktes und um<br />

den Anforderungen der Zukunft gerecht<br />

zu werden, haben die regionalen<br />

Sparkassenakademien und die Deutsche<br />

Sparkassenakademie, Bonn, in der<br />

Berichtsperiode intensiv beraten, um<br />

mögliche Synergieeffekte einer noch<br />

gezielteren Zusammenarbeit auszuloten<br />

und Effizienzsteigerungspotenziale<br />

zu identifizieren. Im Projekt »Kooperation<br />

der Sparkassenakademien« wurden<br />

die Teilprojekte »Betriebsvergleich<br />

der Akademien«, »Bildungsmarktanalyse«<br />

und »Harmonisierung von<br />

Produkten und Leistungen« bearbeitet.<br />

Als Ergebnis entsteht eine neu gestaltete<br />

Bildungsarchitektur, welche die<br />

Personalentwicklungsarbeit der Sparkassenakademien<br />

weitgehend harmo-<br />

84<br />

nisieren, die Kosten im Bildungssystem<br />

beachtlich senken und die Erträge steigern<br />

wird. Gleichzeitig wird im Verbund<br />

der Sparkassenakademien die Zusammenarbeit<br />

der Akademien weiter<br />

intensiviert.<br />

Personalwirtschaftliches Konzept<br />

Die Aufgabe, den Vertriebserfolg ganzheitlich<br />

und nachhaltig zu fördern, stellt<br />

für das qualifizierte Personalmanagement<br />

der Mitgliedsparkassen eine erhebliche<br />

Herausforderung dar. Vor allem<br />

maßgeschneiderte Trainings und<br />

Coachings sind wirkungsvolle flankierende<br />

Instrumente, um die geschäftspolitischen<br />

Strategien der Mitgliedsparkassen<br />

erfolgreich umzusetzen.<br />

Verhaltenstraining findet sowohl<br />

integriert in den Lehr- und Studiengängen<br />

der Aufstiegsweiterbildung als<br />

auch als eigenständiges Seminarangebot<br />

mit zentralen Veranstaltungen in<br />

der Sparkassenakademie und vor allem<br />

mit institutsspezifischen Trainings vor<br />

Ort statt. Die Unterstützung der Vertriebskonzepte<br />

für die verschiedenen<br />

Kunden-Zielgruppen wird zunehmend<br />

in Form von Inhouse-Veranstaltungen<br />

in den Mitgliedsparkassen nachgefragt.<br />

Für die Privat-, Gewerbe- und Firmenkundenberater,<br />

die Finanzdienstleistungsfilialen<br />

und die Bereiche Private<br />

Banking sowie Vertriebsoffensive SVM<br />

(Individualkundenberatung) sind neben<br />

den Trainern der Sparkassenakademie<br />

bewährte Kooperationspartner im Einsatz.<br />

Dazu passende Trainingspakete<br />

werden von der Akademie gemeinsam<br />

mit der Abteilung Sparkassengeschäfte<br />

entwickelt. So wurden im Berichtszeitraum<br />

in 73 Inhouse-Trainings 742 Mitarbeiter<br />

geschult; zusätzlich nahmen<br />

an 118 zentralen Verkaufs- bzw. Führungstrainings<br />

1.090 Mitarbeiter teil.<br />

Kooperation mit der Hochschule<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

Im Sommer 2003 hat der Deutsche<br />

Sparkassen- und Giroverband die Hochschule<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

eröffnet: die University of Applied<br />

Sciences. Diese ermöglicht Absolventen<br />

des Studiengangs zum Sparkassenbetriebswirt<br />

der Sparkassenakademie<br />

Schloß Waldthausen, ihre in der organisationseigenenAufstiegsweiterbildung<br />

erworbenen Kenntnisse und<br />

Schlüsselqualifikationen bis zu einem<br />

Drittel auf das Hochschulstudium


anrechnen zu lassen und so einen international<br />

und staatlich anerkannten<br />

Bachelor- oder Masterabschluss zu erwerben.<br />

Das in 36 Module gegliederte<br />

Studium ist primär netzbasiert, wesentliches<br />

Lernmedium ist das Internet.<br />

Dieser Lernweg wird durch Präsenzveranstaltungen<br />

in regionalen Studienzentren<br />

unterstützt und vertieft. Die Sparkassenakademie<br />

Schloß Waldthausen<br />

hat den Status eines regionalen Studienzentrums<br />

erhalten.<br />

Im Berichtszeitraum fanden vier<br />

Präsenzveranstaltungen der Hochschule<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe mit<br />

60 Teilnehmern statt.<br />

Kooperation mit der<br />

Fachhochschule Kaiserslautern<br />

Ergänzend zum überwiegend internetbasierten<br />

Studium an der Hochschule<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe bietet<br />

die Sparkassenakademie Absolventen<br />

des Studiengangs zum Sparkassenbetriebswirt<br />

mit Prädikatsexamen in<br />

Kooperation mit der Fachhochschule<br />

Kaiserslautern, Standort Zweibrücken,<br />

seit Sommersemester <strong>2004</strong> die Möglichkeit,<br />

in einem dualen Präsenzstudiengang<br />

den Abschluss Diplom-Betriebswirt<br />

(FH) zu erreichen. Diese bildungspolitische<br />

Innovation erkennt<br />

Curriculum und Prüfungen des Studiengangs<br />

zum Sparkassenbetriebswirt<br />

weitestgehend als äquivalent dem Vordiplom<br />

der Fachhochschule an. Darauf<br />

aufbauend führt unter Würdigung des<br />

beruflichen Werdegangs der Studierenden<br />

als Praxissemester ein dreisemestriges<br />

Aufbaustudium zum Abschluss.<br />

Im Berichtszeitraum nahmen vier Sparkassenmitarbeiter<br />

das Studium auf.<br />

Eberle-Butschkau-Stiftung<br />

Die Nachwuchsförderung durch die<br />

Mitgliedsparkassen umfasst seit mehr<br />

als zehn Jahren auch diejenigen Mitarbeiter,<br />

die nach einer Berufsausbildung<br />

die Sparkasse verlassen, um ein Studium<br />

aufzunehmen. Soweit es sich bei<br />

ihnen um leistungsfähige und motivierte<br />

Mitarbeiter handelt, werden sie auch<br />

während ihres Studiums über die Eberle-Butschkau-Stiftung<br />

weiter gefördert.<br />

Der Förderkreis an der Universität Trier<br />

mit 21 Mitgliedern und der Förderkreis<br />

Mainz/Wiesbaden (in dem Studenten<br />

unterschiedlicher Hochschulen und<br />

Fachhochschulen auch aus <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> zusammengefasst sind) mit<br />

23 Mitgliedern werden von der Sparkassenakademie<br />

im Interesse der Mitgliedsinstitute<br />

betreut. Fachlicher Austausch<br />

mit den Sparkassen, Teilnahme<br />

an Veranstaltungen der Akademie und<br />

spezielle Seminare bilden den Rahmen<br />

eines interessanten Betreuungsangebotes.<br />

Kooperation mit der LBS<br />

Landesbausparkasse<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

In Zusammenarbeit mit der LBS Landesbausparkasse<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> führte<br />

die Sparkassenakademie in der Berichtsperiode<br />

erstmals Studiengänge<br />

für selbstständige Handelsvertreter<br />

nach § 84 HGB durch, die mit der Prüfung<br />

als »Geprüfter Bauspar- und Finanzierungskaufmann<br />

der LBS Landesbausparkasse<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>« abschließen.<br />

Auf der Grundlage der bisherigen<br />

beruflichen Bildung und Praxis<br />

lernen die Teilnehmer in diesem Stu-<br />

Sparkassenakademie Schloss Waldthausen<br />

diengang, Verkaufsgespräche im Finanzwesen<br />

korrekt, umfassend und<br />

kundenorientiert zu führen. Mit diesem<br />

Qualifizierungsangebot werden die jeweils<br />

vorgeschriebenen gesetzlichen<br />

Bildungsmaßnahmen für Personen erfüllt,<br />

die gewerbsmäßig Finanzdienstleistungen<br />

vermitteln. Grundlage ist<br />

der Lernzielkatalog für die Grundausbildung<br />

neuer Außendienstmitarbeiter<br />

der Bundesgeschäftsstelle der Landesbausparkassen.<br />

Im Berichtszeitraum legten in drei<br />

Studiengängen 25 Absolventen erfolgreich<br />

die Prüfung ab.<br />

Personalentwicklungscontrolling<br />

Ende <strong>2005</strong> waren in der Sparkassenakademie<br />

Schloß Waldthausen zehn<br />

hauptamtliche und ca. 450 nebenamtliche<br />

Dozenten tätig. Letztere setzen<br />

sich vor allem aus Fach- und Führungskräften<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

sowie aus Unternehmensberatern und<br />

Vertriebsprofis zusammen. Die Entsendung<br />

von Mitarbeitern zur Sparkassenakademie<br />

stellt für die Mitgliedsinstitute<br />

ein wichtiges Instrument dar, um<br />

operationelle Risiken zu reduzieren.<br />

Aus diesem Grund gleichen die QualifizierungsmaßnahmenKomplementärinvestitionen<br />

in Humankapital.<br />

Um Effektivität und Effizienz ihrer<br />

Tätigkeit zu erhöhen, evaluiert die Akademie<br />

ihre Aufgabenfelder systematisch<br />

sowohl pädagogisch als auch betriebswirtschaftlich.<br />

So erhält sie wertvolle<br />

Hinweise auf fachliche und pädagogische<br />

Kompetenzen von Dozenten<br />

und Trainern sowie auf die Wirtschaftlichkeit<br />

ihrer Bildungsarbeit.<br />

85


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong><br />

Gesellschaften<br />

des Sparkassen-<br />

und Giroverbandes<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

SSG – Die Sparkassen-Service-<br />

Gesellschaft <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> mbH<br />

Das Geschäftsfeld Erschließung von<br />

Wohnbau- und Gewerbeflächen<br />

Der Berichtszeitraum war geprägt von<br />

einem insgesamt schwierigen gesamtwirtschaftlichen<br />

Umfeld, einer weiter<br />

rückwärtsgerichteten Baukonjunktur<br />

und nachlassenden Investitionsausgaben<br />

für die kommunale Infrastruktur.<br />

Neben der Rückführung der staatlichen<br />

Eigenheimförderung verschärfte die<br />

stärkere Fokussierung der Bundes- und<br />

Landesregierungen auf Sanierung und<br />

Bauen im Bestand – anstelle einer Erschließung<br />

von Neubaugebieten – die<br />

Wettbewerbssituation. Nach der starken<br />

Wachstumsphase insbesondere in<br />

den Jahren 2000 bis 2003 konnte die<br />

Zahl der aktuellen Projekte mit Erschließungsvertrag<br />

dennoch konstant bei ca.<br />

40 Maßnahmen gehalten werden.<br />

Die positiven Erfahrungen sowie<br />

die teilweise nicht unerheblichen Ertragspotenziale<br />

und Chancen verstetigen<br />

trotz schwierigem Umfeld das Interesse<br />

der rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

an einer Zusammenarbeit mit<br />

der SSG. Bis auf wenige Ausnahmen –<br />

insbesondere bei Sparkassen mit eigenen<br />

Aktivitäten im Bereich der Baulandentwicklung<br />

– kooperiert die SSG in<br />

den aktuellen Projekten sowie im Rahmen<br />

der Akquise von Neuprojekten mit<br />

fast allen rheinland-pfälzischen Sparkassen.<br />

86<br />

Neue Märkte und neue<br />

Tätigkeitsfelder der SSG<br />

Neben der privaten Erschließung von<br />

Wohnbau- und Gewerbeflächen entwickelt<br />

die SSG ständig neue Dienstleistungen<br />

in Geschäftsfeldern, die der<br />

Erschließung vor- und nachgelagert<br />

oder mit ihr verwandt sind. Im Berichtszeitraum<br />

hat die SSG weiter gehende<br />

Standortanalysen und baugebietsbezogene<br />

Machbarkeitsstudien<br />

für Städte, Gemeinden und Sparkassen<br />

erstellt. Im Rahmen ihrer Mitgliedschaft<br />

im Bauforum <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>, in welchem<br />

sich das Land <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>,<br />

die Landesbank <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>, die<br />

Berufs- und Fachverbände, die kommunalen<br />

Spitzenverbände, die Wohnungsund<br />

Versicherungswirtschaft sowie<br />

die Hochschulen des Landes zu einer<br />

Austauschplattform zusammengeschlossen<br />

haben, wurde die SSG mit<br />

der Federführung für eine regionale<br />

Wohnungsmarktbeobachtung (ReWoB)<br />

für <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> beauftragt.<br />

In einem Pilotprojekt hat die SSG<br />

mit der Entwicklung eines internetbasierten<br />

Geoinformationssystems begonnen.<br />

Von entscheidender Bedeutung<br />

ist aber auch die mit dem Projekt<br />

verbundene Entwicklung eines Entscheidungsunterstützungssystems<br />

in<br />

wohnbauwirtschaftlichen Fragen, das<br />

künftige Fehlinvestitionen angesichts<br />

einer immer schwieriger werdenden<br />

Marktsituation vermeiden hilft. Ein<br />

wichtiger Schritt war die Fertigstellung<br />

eines ersten Projektabschnitts und<br />

die Bereitstellung der Ergebnisse über<br />

eine Internetanwendung (www.rewob.<br />

de), die ein durchweg positives Echo<br />

seitens der Marktteilnehmer fand. Es<br />

kommt nunmehr darauf an, durch eine<br />

gezielte Vermarktung die Finanzierung<br />

künftiger Entwicklungskosten zu sichern.<br />

Die SSG ist zuversichtlich, mit<br />

diesem Projekt neue, zukunftsweisende<br />

Geschäftsfelder in Zusammenarbeit mit<br />

den rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

entwickeln zu können.<br />

Des Weiteren hat sich gezeigt, dass<br />

bei den Sparkassen ein Bedarf nach<br />

Überplanung, Entwicklung und Vermarktung<br />

von Flächen besteht, welche<br />

im Rahmen von Kreditengagements als<br />

Sicherheit hereingenommen wurden.<br />

Hier konnten erste vielversprechende<br />

Ansätze weiterverfolgt werden.


Das Geschäftsfeld des<br />

Service-Centers (Call Center)<br />

Das Call Center der SSG unterstützte im<br />

Berichtszeitraum die rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen bei der abzuwickelnden<br />

Telefonie und bei der Erbringung<br />

von Marketing- und Vertriebsdienstleistungen.<br />

Das Kernangebot des Call Centers<br />

besteht aus den Produkten<br />

• STelefon,<br />

• SOrder,<br />

• SDirektmarketing<br />

und<br />

• STelefonbanking.<br />

In den Jahren <strong>2004</strong> und <strong>2005</strong> hat sich<br />

im Call Center ein positiver Entwicklungstrend<br />

bei der Produktnutzung eingestellt.<br />

Die höchste Inanspruchnahme<br />

lag im Berichtszeitraum beim Produkt<br />

STelefon, der Übernahme von Telefonzentralen<br />

der Sparkassen und der eingehenden<br />

Telefonate im Filialbereich,<br />

insbesondere bei FDL-Filialen. Auch<br />

das STelefonbanking in der Mensch-<br />

Maschinen-Kommunikation wurde von<br />

den Sparkassenkunden gut angenommen.<br />

Bei dem Produkt SOrder spiegelte<br />

sich die Situation an den Börsen auch<br />

im Nutzungsumfang wider. SDirektmarketing<br />

hat im Jahr <strong>2005</strong> durch diverse<br />

Kampagnen des DSGV und des Regionalverbandes<br />

an Bedeutunggewonnen.<br />

Neuausrichtung des Call Centers<br />

In den Jahren 2003 und <strong>2004</strong> bemühten<br />

sich die regionalen Sparkassenverbände,<br />

die Gesellschafter der Sparkassen<br />

Informatik GmbH & Co. KG sind, gemeinsam<br />

mit dem Rechenzentrum ergebnislos<br />

um eine Konsolidierung der<br />

Call Center-Landschaft.<br />

Da das Geschäftspotenzial in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

aber dauerhaft keine ausreichende<br />

Geschäftsbasis für den Betrieb<br />

eines eigenständigen Call Centers dar-<br />

Gesellschaften des Sparkassen- und Giroverbandes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

stellte, wurde durch den Verband ein<br />

Partner gesucht, mit dem Mengen gebündelt<br />

und Synergien gehoben werden<br />

konnten. Ziel war es, für die rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen einen<br />

preiswerten Anbieter mit einer leistungsfähigen<br />

Dienstleistungspalette<br />

vorzuhalten.<br />

Nach intensiven Gesprächen wurde<br />

als geeigneter Partner die S Direkt<br />

Marketing GmbH & Co. KG (S Direkt) in<br />

Halle ausgewählt. Im Rahmen eines<br />

Asset Deals übernahm die S Direkt das<br />

Call Center in Kaiserslautern zum 1. Dezember<br />

<strong>2005</strong>. Der Verband hat im Gegenzug<br />

eine 9-prozentige Beteiligung<br />

an dem Unternehmen erworben.<br />

Die S Direkt bietet den rheinlandpfälzischen<br />

Sparkassen eine umfassende<br />

und gegenüber dem Call Center<br />

Kaiserslautern erweiterte Dienstleistungspalette<br />

zu marktgerechten Preisen<br />

an. Das Call Center in Kaiserslautern<br />

wird als Niederlassung der S Direkt<br />

beibehalten. Damit ist langfristig eine<br />

gute und preisgünstige Abwicklung<br />

der Call-Center-Dienstleistungen für<br />

die rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

sichergestellt.<br />

Die Integration des Call Centers<br />

Kaiserslautern unter das Dach der<br />

S Direkt trägt zur Entwicklung einer<br />

tragfähigen Gesamtlösung, die bereits<br />

in Ostdeutschland, in Niedersachsen,<br />

in Schleswig-Holstein, im Saarland sowie<br />

in Bayern und <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> genutzt<br />

wird, bei. Die Chance, mit der<br />

S Direkt zu einer bundesweiten Call-<br />

Center-Lösung zu kommen, vergrößert<br />

sich deutlich. Dies könnte sich auch positiv<br />

auf die Standardisierung der Sparkassenprodukte<br />

und die Verbesserung<br />

der Servicequalität für Sparkassenkunden<br />

auswirken. Zudem würde so eine<br />

weitere Einbeziehung des Call Centers<br />

in die Entwicklung von Vertriebsstrategien<br />

und -konzeptionen möglich.<br />

87


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong><br />

Gesellschaften<br />

des Sparkassen- und<br />

Giroverbandes<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

S-Innovations-Beteiligungsfinanzierungsgesellschaft<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> mbH (S-IFG)<br />

Die S-Innovations-Beteiligungsfinanzierungsgesellschaft<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

mbH (S-IFG), gegründet im Juni 1997,<br />

verfügt heute über ein Stammkapital in<br />

Höhe von 10,5 Mio. Euro. Die letzte Kapitalerhöhung<br />

wurde im Oktober <strong>2004</strong><br />

beschlossen, die Eintragung ins Handelsregister<br />

erfolgte am 15. März <strong>2005</strong>.<br />

Gesellschafter der S-IFG sind der Sparkassen-<br />

und Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> mit einem Anteil von 60 Prozent<br />

sowie die Landesbank <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

(LPR) und die Investitions- und Strukturbank<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> GmbH (ISB)<br />

mit einem Anteil von jeweils 20 Prozent.<br />

Die S-IFG ist ein Finanzunternehmen<br />

im Sinne des § 1 Abs. 3 Nr. 1 Kreditwesengesetz<br />

(KWG).<br />

Die laufenden Geschäfte der S-IFG<br />

werden im Rahmen eines Geschäftsbesorgungsvertrages<br />

mit der ISB wahrgenommen,<br />

wodurch Synergieeffekte<br />

mit den weiteren von der ISB betreuten<br />

Venture-Capital-Gesellschaften realisiert<br />

werden können. Geschäftszweck<br />

der Gesellschaft ist der Erwerb und die<br />

Verwaltung von Beteiligungen auf Zeit<br />

an mittelständischen Unternehmen in<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>, insbesondere zur Förderung<br />

neuer Technologien oder innovativer<br />

Produkte, Verfahren und Dienstleistungen.<br />

Die Beteiligungen der S-IFG<br />

werden überwiegend im Zusammenhang<br />

mit größeren Finanzierungskonzepten<br />

bewilligt, in die im Regelfall weitere<br />

Beteiligungen von Tochtergesellschaften<br />

der ISB, privates Beteiligungskapital<br />

sowie öffentliche Finanzierungshilfen<br />

eingebunden sind. Der Beteiligungsausschuss<br />

der S-IFG bewilligte im<br />

Jahr <strong>2004</strong> 14 und im Jahr <strong>2005</strong> zehn<br />

neue Beteiligungsengagements in offener<br />

und stiller Form.<br />

88<br />

Die Jahre <strong>2004</strong> und <strong>2005</strong> waren von<br />

einer Konsolidierung des Beteiligungsgeschäftes<br />

gekennzeichnet. Nachdem<br />

in den Vorjahren das Beteiligungsvolumen<br />

kontinuierlich bis auf 10,5 Mio. Euro<br />

ausgeweitet werden konnte, hat es<br />

sich in den letzten zwei Jahren jeweils<br />

verringert. Unter Berücksichtigung abgeschriebener<br />

und stornierter Beteiligungsengagements<br />

betrug das seit<br />

Gründung der Gesellschaft beschlossene<br />

Beteiligungsvolumen zum 31. Dezember<br />

<strong>2004</strong> knapp 9,9 Mio. Euro und<br />

zum 31. Dezember <strong>2005</strong> knapp 9,0 Mio.<br />

Euro. Es verteilte sich am Ende des Berichtszeitraumes<br />

auf 72 Beteiligungen,<br />

davon 38 stille und 34 offene. Valutiert<br />

waren zum Jahresende <strong>2005</strong> 35 stille<br />

Beteiligungen mit einem Volumen von<br />

5,3 Mio. Euro und 28 offene Beteiligungen<br />

mit einem Volumen von 2,0 Mio.<br />

Euro.<br />

Die Anzahl der offenen Beteiligungen<br />

ist im Berichtszeitraum – wie beabsichtigt<br />

– erheblich gestiegen; betragsmäßig<br />

entfallen mittlerweile 28 Prozent<br />

des gesamten Beteiligungsvolumens<br />

auf offene Beteiligungen. Sollten in Zukunft<br />

wieder vermehrt Verkäufe von<br />

Unternehmensanteilen oder Exits über<br />

Börsengänge möglich werden, wird die<br />

S-IFG durch diese Strukturveränderung<br />

ihres Portfolios auch verstärkt von<br />

solchen Exiterlösen profitieren können.<br />

Bisher konnten Beteiligungen der S-IFG<br />

nach Unternehmensverkäufen nur in<br />

wenigen Fällen zurückgeführt werden,<br />

allerdings im Berichtszeitraum mit<br />

leicht steigender Tendenz.<br />

Die Ertrags- und Aufwandspositionen<br />

der S-IFG sind im Wesentlichen an<br />

das bestehende Beteiligungsvolumen<br />

gebunden. Solange Exiterlöse nicht<br />

oder nur in geringem Maße realisiert<br />

werden können, müssen nicht nur die<br />

laufenden Aufwendungen (Zinsen für<br />

Refinanzierungsdarlehen der KfW, Ge-<br />

schäftsbesorgungsentgelte etc.), sondern<br />

auch Wertberichtigungen auf<br />

Finanzanlagen und Forderungen aus<br />

den laufenden Beteiligungsentgelten<br />

finanziert werden. Das war in den zwei<br />

Berichtsjahren durch erhöhte Risikovorsorge<br />

nur bedingt möglich, sodass<br />

für <strong>2004</strong> ein negatives Ergebnis von<br />

806.000 Euro, für <strong>2005</strong> von 511.000<br />

Euro ausgewiesen wurde.<br />

Die künftige Entwicklung der S-IFG,<br />

wie des gesamten Venture-Capital-<br />

Marktes, wird von der allgemeinen wirtschaftlichen<br />

Entwicklung und damit der<br />

Frage, ob mittelfristig neben festen und<br />

erfolgsabhängigen Vergütungen auch<br />

wieder Exiterlöse aus Börsengängen<br />

und Trade Sales erzielt werden können,<br />

abhängen. Einige Portfoliounternehmen<br />

der S-IFG sprechen momentan für<br />

eine solche Entwicklung. Zielsetzung<br />

der Gesellschaft ist es ferner, den Bereich<br />

Kapitalbeteiligungen für bereits<br />

etablierte, wachstumsstarke Unternehmen<br />

auszubauen, um so die Ertragslage<br />

der S-IFG durch auf Dauer angelegte<br />

feste Vergütungen zu stabilisieren. Der<br />

Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit soll<br />

jedoch auch weiterhin bei jungen, innovativen<br />

Unternehmen liegen. In ihrem<br />

Portfolio hat die S-IFG heute 37 dieser<br />

jungen Unternehmen aus den Bereichen<br />

Biotechnologie, Medizintechnik,<br />

Kommunikationstechnologie, EDV-<br />

Software, Internet, Maschinen- und Anlagenbau<br />

sowie Umwelttechnologie<br />

und Mikrotechnik.


Organe der S-IFG<br />

Geschäftsführung<br />

Angelika Adamzik-Brüderle<br />

Dipl.-Volkswirtin<br />

Sparkassen- und Giroverband<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Dr. Hans-Ulrich Link<br />

Dipl.-Volkswirt<br />

Investitions- und Strukturbank<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> (ISB) GmbH<br />

Aufsichtsrat<br />

Hans Otto Streuber<br />

Präsident des Sparkassen- und<br />

Giroverbandes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Vorsitzender<br />

Werner Fuchs<br />

Mitglied des Vorstandes der<br />

Landesbank <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

Dieter Grau<br />

Vorsitzender des Vorstandes der<br />

Kreissparkasse Daun<br />

Horst Hoffmann<br />

Vorsitzender des Vorstandes der<br />

Sparkasse Südliche Weinstraße<br />

in Landau<br />

Joachim Köls<br />

Vorsitzender des Vorstandes der<br />

Kreissparkasse Birkenfeld<br />

Hans-Joachim Metternich<br />

Sprecher der Geschäftsführung<br />

der Investitions- und Strukturbank<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> (ISB) GmbH<br />

Siegmar Müller<br />

Vorsitzender des Vorstandes der<br />

Kreissparkasse Germersheim-Kandel<br />

Dieter Zimmermann<br />

Vorsitzender des Vorstandes der<br />

Kreissparkasse Ahrweiler<br />

Beteiligungsausschuss<br />

Gesellschaften des Sparkassen- und Giroverbandes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Horst Hoffmann<br />

Vorsitzender der Sparkasse<br />

Südliche Weinstrasse in Landau<br />

Vorsitzender<br />

Hans-Joachim Metternich<br />

Sprecher der Geschäftsführung der<br />

Investitions- und Strukturbank<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> (ISB) GmbH<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

Werner Fuchs<br />

Mitglied des Vorstandes der<br />

Landesbank <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Karl Heinz Dielmann<br />

Vorsitzender des Vorstandes der<br />

Stadtsparkasse Kaiserslautern<br />

Winfried Gassen<br />

Vorsitzender des Vorstandes der<br />

Sparkasse Mittelmosel –<br />

Eifel·Mosel·Hunsrück<br />

Manfred Graulich<br />

Vorsitzender des Vorstandes der<br />

Sparkasse Koblenz<br />

Siegmar Müller<br />

Vorsitzender des Vorstandes der<br />

Kreissparkasse Germersheim-Kandel<br />

Norbert Wahl<br />

Geschäftsführender Direktor des<br />

Sparkassen- und Giroverbandes<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Stellvertreter<br />

Joachim Köls<br />

Vorsitzender des Vorstandes der<br />

Kreissparkasse Birkenfeld<br />

Dieter Grau<br />

Vorsitzender des Vorstandes der<br />

Kreissparkasse Daun<br />

Dieter Zimmermann<br />

Vorsitzender des Vorstandes der<br />

Kreissparkasse Ahrweiler<br />

Stand: 31. 12. <strong>2005</strong><br />

89


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong><br />

Schlichtungsstelle<br />

Rückblick auf zehn Jahre<br />

Sparkassenschlichtung in<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Die Schlichtungsstelle der Sparkassenorganisation<br />

hat ihre Arbeit 1996 begonnen.<br />

Der <strong>Verbandsbericht</strong> für die<br />

Jahre <strong>2004</strong> und <strong>2005</strong> gibt deshalb zugleich<br />

Gelegenheit zu einem kurzen<br />

Rechenschaftsbericht über die Entwicklung<br />

der Sparkassenschlichtung in<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>.<br />

Die Sparkassenschlichtung<br />

hat sich bewährt<br />

Sie bekräftigt den Anspruch der Sparkassen,<br />

Belange ihrer Kunden ernst zu<br />

nehmen und ihnen eine faire Partnerschaft<br />

anzubieten.<br />

In etwa 800 Fällen, die seither Gegenstand<br />

eines Schlichtungsverfahrens<br />

waren, ist es konkret gelungen, den<br />

Anspruch der Kundenfreundlichkeit<br />

einzulösen, auch wenn nicht immer alle<br />

Erwartungen erfüllt werden konnten.<br />

Verfahrensrechtliche Grundlage<br />

der Schlichtungsarbeit in <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> ist eine Schlichtungsordnung, die<br />

dem Sinn und Zweck außergerichtlicher<br />

Streitbeilegung im Sparkassenwesen<br />

optimal gerecht wird. Das Schlichtungsverfahren<br />

ermöglicht auf der Basis von<br />

Vertrauen, Unabhängigkeit des externen<br />

(nicht verbandsinternen) Schlichters,<br />

Transparenz und weitgehender<br />

Formfreiheit eine Zeit und Aufwand<br />

sparende Arbeitsweise, die den jeweiligen<br />

Bedürfnissen vor allem der Kunden<br />

entgegenkommt.<br />

Nicht zuletzt wird der Erfolg der<br />

Sparkassenschlichtung durch eine konstruktive<br />

und partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

zwischen dem Schlichter<br />

und den rheinland-pfälzischen Sparkassen,<br />

ihren Vorständen und allen Mitarbeitern<br />

gewährleistet.<br />

90<br />

Bewährt hat sich auch das in das deutsche<br />

Sparkassenwesen eingeführte<br />

Prinzip, wonach alle Streitfälle unabhängig<br />

vom Streitwert und sowohl für<br />

Privat- wie für Geschäftskunden der<br />

Schlichtung zugänglich sind. Akzeptanzfördernd<br />

für Sparkassen und für<br />

beschwerdeführende Kunden wirkt es<br />

sich aus, dass sie sich nicht automatisch<br />

einem Schiedsspruch unterwerfen<br />

müssen, sondern dass ihnen (im geeigneten<br />

Fall) ein Schlichtungsvorschlag<br />

angeboten wird, über den sie frei entscheiden<br />

können.<br />

Im Ergebnis konnte fast durchweg<br />

zumindest eine Klärung aufgekommener<br />

Meinungsverschiedenheiten erreicht<br />

werden; in den meisten Fällen<br />

auch eine Konfliktlösung im Sinne der<br />

Beschwerdeführer. Thematisch haben<br />

die Schlichtungsverfahren sehr unterschiedliche<br />

Fragen zum Gegenstand.<br />

Beispielhaft kann man nennen:<br />

• Probleme der Kreditabwicklung,<br />

• Gebühren und Entgelte,<br />

• Vorfälligkeitsentschädigung,<br />

• Fragen der Beratung im<br />

Wertpapiergeschäft,<br />

• Ärger bei der Einlösung von<br />

Bürgschaften und anderen<br />

Sicherheiten,<br />

• Konflikte bei der Einrichtung<br />

und Führung so genannter<br />

Girokonten für jedermann und<br />

• Auseinandersetzungen zu<br />

Fragen des Pfändungsschutzes.<br />

Statistik der Inanspruchnahme<br />

der Schlichtungsstelle in den Jahren<br />

<strong>2004</strong>/<strong>2005</strong><br />

In den Jahren <strong>2004</strong> und <strong>2005</strong> wurde die<br />

Schlichtungsstelle mit 263 neuen Eingaben<br />

befasst; 142 davon sind im Jahr<br />

<strong>2004</strong> anhängig geworden und 121 Fälle<br />

im Jahr <strong>2005</strong>.<br />

Im Monatsdurchschnitt waren etwa elf<br />

neue Fälle zu bearbeiten. Die Inanspruchnahme<br />

der Schlichtung erfolgte<br />

mit sehr unterschiedlicher Begründung<br />

und mit verschiedenen Zielen. Nach<br />

den Hauptgegenständen von Beschwerden<br />

aufgeteilt stellt sich die<br />

Arbeit der Schlichtungsstelle wie in der<br />

nebenstehenden Tabelle dar. Besondere<br />

Schwerpunkte der Schlichtertätigkeit<br />

waren in den Berichtsjahren erneut<br />

Probleme, die mit wirtschaftlichen<br />

Schwierigkeiten und Notlagen zusammenhingen.<br />

Auffällig erscheint, dass sich Kunden<br />

über eine mangelhafte oder unfreundliche<br />

Behandlung relativ selten<br />

beklagen. Allerdings spielen persönliche<br />

Animositäten und Beschwerden<br />

gegen eine angeblich mangelhafte<br />

Sachbearbeitung im Zusammenhang<br />

mit einem in der Sache beanstandeten<br />

Geschäftsvorgang sehr häufig eine<br />

Rolle.<br />

Verfahren und Ergebnis von<br />

Schlichtungen<br />

Mit wenigen Ausnahmen wurden die<br />

Beschwerden im schriftlichen Verfahren<br />

behandelt und innerhalb von durchschnittlich<br />

etwa zwei bis vier Wochen<br />

abgeschlossen.<br />

Nach Eingang einer Beschwerde<br />

wurde unverzüglich die betroffene<br />

Sparkasse um Äußerung zu der Eingabe<br />

gebeten: Im Besitz der Stellungnahme<br />

konnte im Regelfall ein Schlichtungsvorschlag<br />

unterbreitet werden,<br />

der in den meisten Fällen angenommen<br />

wurde.<br />

Die Erfahrung lehrt allerdings, dass<br />

die gemeinsame mündliche Erörterung<br />

mit Kunde und Sparkasse unersetzliche<br />

Vorteile bietet. Das Gespräch mit den<br />

Beteiligten macht oft erst den Sachverhalt<br />

mit seinen Details und Hintergründen<br />

deutlich und ermöglicht damit ei-


nen sachgerechten, konstruktiven Ausweg<br />

aus dem Konflikt. Außerdem bietet<br />

das Gespräch wesentlich bessere<br />

Voraussetzungen dafür, Verständnis zu<br />

wecken, verloren gegangenes Vertrauen<br />

wieder aufzubauen und damit eine<br />

notleidend gewordene Kundenbeziehung<br />

zu heilen. In jedem Fall geschieht<br />

die Schlichtung bei aller strikt gewahrten<br />

Unabhängigkeit des Schlichters im<br />

Benehmen mit der betroffenen Sparkasse.<br />

Unverändert gegenüber den Vorjahren<br />

ist auch im Berichtszeitraum in<br />

rund der Hälfte aller Fälle ein Ergebnis<br />

zugunsten des Beschwerdeführers erzielt<br />

worden.<br />

Es sollte aber nicht unberücksichtigt<br />

bleiben, dass unabhängig von dem<br />

unmittelbaren Ergebnis eines Schlichtungsverfahrens<br />

schon die Klärung einer<br />

Meinungsverschiedenheit, vor allem<br />

der Rechtslage, einen Vorteil (zumeist<br />

im Interesse beider Seiten) bietet.<br />

Denn oft wird auch in den Fällen, in denen<br />

die Schlichtung das Begehren des<br />

Kunden vordergründig nicht bestätigt,<br />

durch Klärung des Sachverhalts und<br />

der Rechtslage sowie der wechselseitigen<br />

Interessen ein Gewinn an Einsicht<br />

und damit eine bessere Einschätzung<br />

der Situation für die Zukunft erzielt.<br />

Dr. Christian Roßkopf<br />

Schlichter der rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassenorganisation<br />

Schlichtungsstelle<br />

Gegenstand der Eingabe Anteil an der Gesamtzahl in %<br />

Meinungsverschiedenheiten<br />

bei der Abwicklung von<br />

Krediten<br />

Eingaben im Zusammenhang<br />

mit Wertpapiergeschäften<br />

Rechtsfragen<br />

(darunter auch Beschwerden gegen<br />

die Verweigerung eines Kontos)<br />

Beschwerden gegen Gebühren<br />

und Entgelte<br />

Sonstiges<br />

(Bürgschaftsangelegenheiten,<br />

Überweisungen – vor allem im Lastschriftverfahren<br />

–, Wertstellungsfragen,<br />

allgemeine Hilfe)<br />

<strong>2005</strong><br />

33<br />

7<br />

45<br />

10<br />

5<br />

<strong>2004</strong><br />

38<br />

14<br />

31<br />

13<br />

4<br />

2003<br />

25<br />

17 18<br />

34<br />

8<br />

16<br />

91<br />

2002<br />

33<br />

18<br />

15<br />

16


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong><br />

Ansgar Nierhoff<br />

Lichtspiel<br />

(5-teilig, Ausschnitte)<br />

2002/<strong>2004</strong><br />

formgeschmiedeter Stahl<br />

Ø 70 cm, 31 cm, 65 cm,<br />

54 cm, 52 cm<br />

92


Kunst im Park<br />

93


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong><br />

94


Statistische Daten<br />

Statistische Daten<br />

95


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong><br />

96


Die Sparkassen<br />

in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Bilanzsumme<br />

Gesamteinlagen 1)<br />

davon: Spareinlagen<br />

davon: Eigenemissionen<br />

Kreditvolumen 2)<br />

Eigenkapital 3)<br />

Sparkassen 4)<br />

Zweigstellen<br />

Mitarbeiter<br />

davon: bankspezifisch Beschäftigte<br />

davon: Auszubildende<br />

Girokonten 5)<br />

Kreditkonten 5)<br />

Depotkonten 5)<br />

Bankkunden-Karten 5)<br />

Geldausgabeautomaten 5)<br />

Kontoauszugsdrucker 5)<br />

Kombigeräte 5)<br />

1) Verbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken<br />

2) Kredite gegenüber Nichtbanken (Kreditvolumen III)<br />

3) ohne Genussrechtskapital<br />

<strong>2005</strong><br />

53.202,5<br />

36.785,8<br />

16.387,0<br />

4.856,7<br />

34.159,3<br />

2.527,9<br />

27<br />

1.023<br />

14.183<br />

12.383<br />

825<br />

1.866.420<br />

584.781<br />

144.219<br />

2.193.407<br />

186<br />

1.166<br />

1.086<br />

4) nur Sparkassenhauptstellen<br />

5) ohne die Zweigstellen der Nassauischen Sparkasse<br />

in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Bestände in Mio. Euro<br />

Anzahl<br />

<strong>2004</strong><br />

51.589,6<br />

36.127,9<br />

16.525,7<br />

4.778,4<br />

33.132,5<br />

2.417,0<br />

27<br />

1.047<br />

14.498<br />

12.543<br />

868<br />

1.828.778<br />

609.685<br />

158.909<br />

2.139.699<br />

Statistische Daten<br />

319<br />

1.225<br />

848<br />

97


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong><br />

Gesamtstatus der Sparkassen<br />

in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Aktiva<br />

@ Kassenbestand<br />

; Guthaben bei Zentralnotenbanken<br />

= Schatzwechsel, unverzinsliche<br />

Schatzanweisungen u.ä.<br />

% Wechsel, refinanzierbar<br />

& Forderungen an Banken (MFIs)<br />

( Forderungen an Nichtbanken<br />

(Nicht-MFIs)<br />

) Schuldverschreibungen und andere<br />

festverzinsliche Wertpapiere<br />

+ Aktien und andere nicht<br />

festverzinsliche Wertpapiere<br />

§ Beteiligungen<br />

/ Anteile an verbundenen Unternehmen<br />

: Treuhandvermögen<br />

· Ausgleichsforderungen gegen die<br />

öffentliche Hand<br />

$ Sachanlagen<br />

£ Sonstige Aktiva<br />

⁄ Bilanzsumme<br />

Differenzen durch Runden der Zahlen<br />

98<br />

in Mio. Euro<br />

335,6<br />

885,6<br />

18,7<br />

4.754,2<br />

9.011,4<br />

740,2<br />

49,5<br />

13,6<br />

0,0<br />

590,2<br />

282,5<br />

53.202,5<br />

Dezember <strong>2005</strong><br />

0,0<br />

34.126,4<br />

2.394,5<br />

in % in Mio. Euro<br />

0,6<br />

1,7<br />

0,0<br />

8,9<br />

16,9<br />

1,4<br />

0,1<br />

0,0<br />

0,0<br />

1,1<br />

0,5<br />

100,0<br />

Dezember <strong>2004</strong><br />

329,4<br />

736,2<br />

27,2<br />

4.035,3<br />

9.436,9<br />

695,6<br />

56,3<br />

16,4<br />

0,0<br />

602,5<br />

270,7<br />

51.589,6<br />

in %<br />

0,6<br />

1,4<br />

0,0 0,0 0,0<br />

0,1<br />

7,8<br />

64,1 33.087,6 64,1<br />

18,3<br />

4,5 2.295,4 4,4<br />

1,3<br />

0,1<br />

0,0<br />

0,0<br />

1,2<br />

0,5<br />

100,0


Passiva<br />

@ Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Banken (MFIs)<br />

; Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Nichtbanken (Nicht-MFIs)<br />

davon: Spareinlagen<br />

davon: andere Verbindlichkeiten<br />

= Verbriefte Verbindlichkeiten<br />

davon:<br />

begebene Schuldverschreibungen<br />

davon: begebene Geldmarktpapiere<br />

davon: eigene Akzepte<br />

und Solawechsel im Umlauf<br />

% Treuhandverbindlichkeiten<br />

& Wertberichtigungen<br />

( Rückstellungen<br />

) Sonderposten mit Rücklagenanteil<br />

+ Nachrangige Verbindlichkeiten<br />

§ Genussrechtskapital<br />

/ Fonds für allgemeine Bankrisiken<br />

: Eigenkapital<br />

· Sonstige Passiva<br />

$ Bilanzsumme<br />

Differenzen durch Runden der Zahlen<br />

in Mio. Euro<br />

11.519,0<br />

35.449,3<br />

16.387,0<br />

19.062,3<br />

Dezember <strong>2005</strong><br />

940,6<br />

912,2<br />

28,3<br />

0,0<br />

13,6<br />

106,5<br />

445,1<br />

0,5<br />

434,9<br />

17,7<br />

24,5<br />

2.527,9<br />

1.723,0<br />

53.202,5<br />

in %<br />

21,7<br />

66,6<br />

30,8<br />

35,8<br />

1,8<br />

1,7<br />

0,1<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,2<br />

0,8<br />

0,0<br />

0,8<br />

0,0<br />

0,0<br />

4,8<br />

3,2<br />

100,0<br />

in Mio. Euro<br />

11.100,2<br />

34.814,4<br />

16.525,7<br />

18.288,7<br />

Dezember <strong>2004</strong><br />

871,8<br />

848,3<br />

23,5<br />

0,0<br />

16,4<br />

76,5<br />

435,0<br />

0,5<br />

479,9<br />

16,8<br />

16,5<br />

2.417,0<br />

1.344,6<br />

51.589,6<br />

Statistische Daten<br />

in %<br />

99<br />

21,5<br />

67,5<br />

32,0<br />

35,5<br />

1,7<br />

1,6<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,1<br />

0,8<br />

0,0<br />

0,9<br />

0,0<br />

0,0<br />

4,7<br />

2,6<br />

100,0


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong><br />

Die Sparkassen<br />

in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Sparkassen<br />

Ahrweiler, KSK<br />

Altenkirchen, KSK<br />

Birkenfeld, KSK<br />

Differenzen durch Runden der Zahlen<br />

100<br />

Bilanzsumme<br />

in Mio. €<br />

1.489,0<br />

1.062,5<br />

1.259,0<br />

Gesamteinlagen 1)<br />

in Mio. €<br />

Kreditvolumen 2)<br />

in Mio. €<br />

1.171,6 910,4<br />

789,7 686,1<br />

974,0 672,8<br />

Zweigstellen<br />

Anzahl<br />

Bitburg-Prüm, KSK 1.163,2<br />

884,0 730,0<br />

26<br />

Daun, KSK 759,9<br />

521,7 592,2<br />

15<br />

Donnersberg, SK 1.225,0<br />

644,1 709,0<br />

15<br />

Germersheim-Kandel, SK 1.449,0<br />

1.041,3 922,4<br />

27<br />

Kaiserslautern, KSK<br />

Kaiserslautern, SSK<br />

Koblenz, SK<br />

Kusel, KSK<br />

Landstuhl, SSK<br />

Mainz, SK<br />

Mayen, KSK<br />

Mittelmosel – Eifel·Mosel·Hunsrück, SK<br />

Neuwied, SK<br />

Rhein-Haardt, SK<br />

Rhein-Hunsrück, KSK<br />

Rhein-Nahe, SK<br />

Rhein-<strong>Pfalz</strong>, KSK<br />

Speyer, KSSK<br />

Südliche Weinstraße, SK<br />

Südwestpfalz, SK<br />

Trier, SK<br />

3.100,7<br />

837,7<br />

3.901,2<br />

1.664,5<br />

431,0<br />

1.985,4<br />

1.145,2<br />

2.905,9<br />

2.492,9<br />

1.209,2<br />

2.845,1<br />

2.215,4<br />

3.323,2<br />

1.899,4 2.258,0<br />

601,0 635,6<br />

2.519,0 2.612,5<br />

942,2 1.138,3<br />

247,8 337,0<br />

1.438,7 1.313,3<br />

850,5 701,5<br />

2.151,4 1.955,4<br />

1.511,0 1.524,0<br />

658,1 766,4<br />

1.798,4 1.589,0<br />

1.644,7 876,2<br />

2.306,6 2.144,5<br />

Vorderpfalz, SK 2.282,4<br />

1.460,8 1.333,0<br />

19<br />

Worms-Alzey-Ried, SK 2.409,2<br />

1.837,9 1.501,6<br />

41<br />

Nassauische Sparkasse, LSK 1.939,6<br />

1.489,7 1.899,9<br />

78<br />

Verband insgesamt<br />

1.498,9<br />

2.152,1<br />

1.896,1<br />

3.115,9<br />

53.202,5<br />

987,4 1.037,5<br />

1.583,1 1.206,6<br />

1.538,2 1.174,0<br />

2.276,5 1.977,6<br />

Westerwald, KSK 1.451,3<br />

1.016,8 954,5<br />

48<br />

1) Verbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken<br />

2) Kredite gegenüber Nichtbanken (Kreditvolumen III)<br />

36.785,8 34.159,3<br />

58<br />

21<br />

38<br />

43<br />

18<br />

51<br />

31<br />

9<br />

28<br />

38<br />

42<br />

44<br />

47<br />

17<br />

54<br />

21<br />

14<br />

54<br />

58<br />

68<br />

1.023


Mitarbeiter<br />

Gesamt<br />

516<br />

358<br />

412<br />

340<br />

227<br />

273<br />

440<br />

596<br />

268<br />

1.002<br />

383<br />

99<br />

549<br />

456<br />

622<br />

635<br />

806<br />

347<br />

886<br />

310<br />

297<br />

698<br />

636<br />

1.065<br />

553<br />

677<br />

315<br />

14.183<br />

davon: bank-<br />

spezifisch<br />

davon: Azubi<br />

und Trainee<br />

Girokonten 3)<br />

Anzahl<br />

Kreditkonten 3)<br />

Anzahl<br />

416 28 62.669<br />

18.402<br />

307 15 46.378<br />

20.152<br />

371 17 46.595<br />

15.751<br />

283 19 40.266<br />

14.642<br />

200 12 28.573<br />

10.856<br />

236 13 41.096<br />

11.530<br />

391 19 64.121<br />

19.791<br />

538 45 86.096<br />

35.643<br />

247 15 39.155<br />

9.216<br />

869 59 127.561<br />

39.563<br />

328 18 45.538<br />

18.228<br />

74 15 14.184<br />

5.636<br />

484 38 82.619<br />

16.409<br />

396 33 64.664<br />

20.954<br />

515 33 77.580<br />

27.253<br />

544 31 79.168<br />

23.229<br />

686 48 104.187<br />

37.729<br />

288 25 48.168<br />

13.238<br />

267 23 38.001<br />

11.940<br />

644 36 89.553<br />

27.673<br />

551 13 93.705<br />

19.687<br />

930 58 131.696<br />

44.240<br />

511 25 100.767<br />

23.141<br />

592 47 92.907<br />

23.278<br />

283 32 -<br />

-<br />

12.383 835 1.866.420 584.781<br />

Sparkassen<br />

Ahrweiler, KSK<br />

Altenkirchen, KSK<br />

Birkenfeld, KSK<br />

Bitburg-Prüm, KSK<br />

Daun, KSK<br />

Donnersberg, SK<br />

Germersheim-Kandel, SK<br />

Kaiserslautern, KSK<br />

Kaiserslautern, SSK<br />

Koblenz, SK<br />

Kusel, KSK<br />

Landstuhl, SSK<br />

Mainz, SK<br />

Mayen, KSK<br />

Mittelmosel – Eifel·Mosel·Hunsrück, SK<br />

Neuwied, SK<br />

Rhein-Haardt, SK<br />

Rhein-Hunsrück, KSK<br />

Rhein-Nahe, SK<br />

Rhein-<strong>Pfalz</strong>, KSK<br />

Speyer, KSSK<br />

Südliche Weinstraße, SK<br />

Südwestpfalz, SK<br />

Trier, SK<br />

Vorderpfalz, SK<br />

417 372 28 69.059<br />

21.532<br />

Westerwald, KSK<br />

3) ohne die Zweigstellen der Nassauischen Sparkasse<br />

in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

783 61 113.919<br />

32.372<br />

277 29 38.195<br />

22.696<br />

Statistische Daten<br />

Worms-Alzey-Ried, SK<br />

Nassauische Sparkasse, LSK*<br />

Verband insgesamt<br />

101


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong><br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Sparkassen- und Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Im Wald 1<br />

55257 Budenheim<br />

Postfach 38 69<br />

55028 Mainz<br />

Tel.: 06131 - 145-0<br />

Fax: 06131 - 145-100<br />

E-Mail: info@sgvrp.de<br />

Internet: www.sgvrp.de<br />

Gestaltung:<br />

Jean-Claude Wiedl<br />

Grafik-Designer AGD, BBK<br />

www.art-sign.de<br />

Fotos:<br />

SV, DSGV, SI, Klaus Benz, Andrea Enderlein,<br />

Getty Images, Deutsche Leasing, DekaBank,<br />

LRP, LBBW, LBS, VKB, Provinzial, Jugend forscht,<br />

Nah dran, SimCorp, FH Kaiserslautern, IRP,<br />

Isabel Steinhäuser<br />

102

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