Glückauf - Windhoff Bahn
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GUSS<br />
Guss – Ei sen/Stahl Au to mo ti ve: Wal ter Hund hau sen GmbH · Die cker hoff Guss GmbH · Harz Guss Zor ge GmbH · BA LO-MO TOR TEX GmbH<br />
Guss – Ei sen/Stahl Ma schi nen bau: Pleiss ner Guss GmbH · Pleiss ner GmbH · Fried rich Wil helms-Hüt te GmbH<br />
Guss – Leicht me tall: MWK Me tall wer ke Kloß GmbH (50 % Be tei li gung)<br />
Kernmacherei<br />
Fit für den Wettbewerb<br />
WH · Die Walter Hundhausen<br />
GmbH hat im letzten Jahr ein<br />
groß angelegtes Programm erarbeitet,<br />
mit dem das gesamte<br />
Unternehmen restrukturiert<br />
werden soll. Ob Verwaltung,<br />
Endfertigung, Formerei, Kernmacherei<br />
– fast alle Bereiche<br />
sind von den vielfältigen Veränderungen<br />
betroffen. Dieser<br />
Parforce-Ritt ist erforderlich,<br />
um die Gießerei für den Wettbewerb,<br />
den Markt, die Globalisierung<br />
und damit die Zukunft<br />
wieder wettbewerbsfähig zu<br />
machen.<br />
Auch die Kernmacherei wird<br />
seit Anfang Juli 2004 optimiert<br />
Erfolgreiche Beratung<br />
Die Walter Hundhausen GmbH in Schwerte stellt Gussteile für<br />
Automotive, Light Trucks, die <strong>Bahn</strong> und den allgemeinen Maschinenbau<br />
her. Das Unternehmen produziert mit 650 Mitarbeitern<br />
auf zwei vollautomatischen Formanlagen 70.000 t Guss pro<br />
Jahr in den Qualitäten Sphäroguss. Umsatz: etwa 100 Mio. Euro<br />
(2004). Die Kernmacherei fertigt Kerne nach dem Coldbox- und<br />
nach dem Croning-Verfahren.<br />
Die im Laufe der Jahrzehnte gewachsene Abteilung war über<br />
zwei Ebenen und zwei Hallen verteilt und wurde jetzt auf einer<br />
Ebene konzentriert und optimiert. Verantwortlich dafür ist die<br />
„Krapohl – Wirth Foundry Consulting GmbH“. Sie entwickelte<br />
gemeinsam mit WH ein Umstrukturierungsprogramm. Die Entscheidung<br />
für das Beratungsunternehmen ergab sich aus dessen<br />
unabhängigen Strukturen, dem hohen fachlichen Know-how,<br />
den guten Referenzen und einem günstigen Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis.<br />
Bei dem Restrukturierungsprogramm ging es unter anderem darum, die<br />
Produktivität der Kernmacherei zu erhöhen und die Kosten zu senken. Beiden<br />
Zielen ist man ein gutes Stück näher gekommen. Andreas Glomm (links)<br />
und Ireneusz Pluta haben die Veränderungen hautnah miterlebt.<br />
und grundlegend restrukturiert.<br />
Grundlage ist ein Zwei-Stufen-<br />
Konzept, das gemeinsam mit<br />
der „Krapohl – Wirth Foundry<br />
Consulting GmbH“ entwickelt<br />
wurde.<br />
In nur sechs Monaten konnte<br />
die Leistung der Kernmacherei<br />
um über 20 Prozent gesteigert<br />
werden – ohne nennenswerte<br />
Investitionen zu tätigen. Dieser<br />
Leistungssprung wurde intern<br />
zur Kostenreduktion genutzt. Er<br />
ermöglichte zudem, den externen<br />
Zukauf um über 50 Prozent<br />
zu reduzieren. Denn bisher hatte<br />
man Kernmengen, die man<br />
nicht selbst produzieren konnte,<br />
extern bezogen – im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr im sechsstelligen<br />
Euro-Bereich.<br />
Im zweiten Halbjahr 2004<br />
wurden im Wesentlichen die<br />
folgenden Maßnahmen abgearbeitet.<br />
Das Unternehmen<br />
• intensivierte den Know-how-<br />
Transfer zwischen den GMH-<br />
Automotive-Gießereien in<br />
Schwerte, Zorge und Gevelsberg,<br />
• modifizierte das hinterlegte<br />
Schichtmodell,<br />
• begrenzte die Kernmacherei<br />
von bisher zwei Ebenen auf<br />
eine Ebene – was dazu führte,<br />
dass Kernschießmaschinen<br />
(über 30 Prozent der installierten<br />
Kapazität) verschrottet<br />
werden konnten,<br />
• steigerte die spezifische Leistung<br />
der verbliebenen Kernschieß-Maschinen,<br />
indem Katalysatoren,<br />
Kernkästen und<br />
Arbeitsabläufe bzw. -inhalte<br />
optimiert wurden,<br />
• passte den Personalbestand<br />
sozialverträglich an und verschlankte<br />
die Führungsebenen<br />
in der Abteilung und<br />
• aktivierte ein Programm zur<br />
Steigerung der Inhouse-Kernherstellung.<br />
Für das erste Halbjahr 2005 ist<br />
geplant, die Optimierungsphase<br />
mit weiteren Maßnahmen<br />
abzuschließen. Das Unternehmen<br />
will<br />
• in eine moderne, leistungsstarke<br />
und mannlos arbeitende<br />
Kernsandaufbereitung<br />
investieren,<br />
• zwei neue, moderne Kernschießmaschinen<br />
erwerben<br />
und dafür weitere Exemplare<br />
des alten Kernschieß-Maschinenparks<br />
ausmustern,<br />
• die Kerntrocknung optimieren<br />
und die Umstellung auf Wasserschlichten<br />
vorantreiben,<br />
• die spezifische Ausbringung<br />
der verbleibenden Kernschießmaschinen<br />
weiter steigern, indem<br />
Arbeitsumfeld und -ablauf<br />
optimiert werden, und<br />
• moderne Kernregalsysteme<br />
entwickeln bzw. beschaffen.<br />
Diese Maßnahmen werden<br />
nicht nur die Produktivität um<br />
ein weiteres Stück erhöhen.<br />
Sie werden auch die Arbeitsbedingungen<br />
für die Mitarbeiter<br />
verbessern, die Qualität der<br />
Produkte steigern und zum Umweltschutz<br />
beitragen.<br />
Dr. Hans-Peter Krapohl<br />
Neue Turbinengehäuse für General Electric<br />
Prototypen sind reif für die Vorserie<br />
FWH · Ende letzten Jahres waren<br />
es zunächst einmal Prototypen,<br />
die von der Friedrich Wilhelms-<br />
Hütte GmbH (FWH) an die General<br />
Electric (USA) ausgeliefert<br />
wurden: sechs verschiedene Gehäuse-<br />
und Lagerteile der neuen<br />
Gasturbine LMS 100. Nach<br />
problemloser Montage und erfolgreichem<br />
Probelauf gab der<br />
Kunde grünes Licht: Die Typen<br />
können in Vorserie gehen.<br />
Es sind nicht die Dimensionen<br />
der Bauteile, die den üblichen<br />
Rahmen sprengen. Mit<br />
einem Gewicht von maximal<br />
circa 5.500 kg liegen sie sogar<br />
im unteren Gewichtsbereich<br />
des FWH-Produktspektrums.<br />
Außergewöhnlich ist allerdings,<br />
welche Belastungen sie<br />
konst ruktionsbedingt aushalten<br />
müssen.<br />
Die Turbinentype entwickelt<br />
eine Energieleistung von circa<br />
100 MW und ist eine Kombination<br />
aus Flugturbine und neu<br />
entwickelter, vorgeschalteter<br />
Verdichtereinheit. Daraus ergeben<br />
sich für das Verdichtergehäuse<br />
außergewöhnlich hohe<br />
Einsatztemperaturen. Sie liegen<br />
bei über 400 Grad Celsius.<br />
Schnittdarstellung durch die komplette Turbine LMS 100: Die von der Friedrich Wilhelms-Hütte gelieferten Teile werden sowohl im<br />
Primärverdichterbereich am Lufteintritt als auch am letzten Lager der Turbine (Abgaszone) eingesetzt.<br />
glück auf · 1/2005 ................. 22<br />
Solche Temperaturen hält<br />
normalerweise nur teurer Stahlguss<br />
aus. Die FWH konnte aber<br />
eine preiswerte Alternative vorlegen:<br />
molybdän-legiertes Guss-<br />
Eisen mit Kugelgrafit. Vorausgegangen<br />
war eine unermüdliche<br />
Suche nach Ersatz-Werkstoffen,<br />
die in den Laboren bei General<br />
Electric jeweils gründlich analysiert<br />
wurden. Auch die geforderte<br />
Beschaffenheit und Qualität<br />
der Oberfläche waren eine<br />
technische Herausforderung.<br />
Sie musste im unbearbeiteten<br />
Strömungsbereich aus Gründen<br />
des Wirkungsgrades eine besondere<br />
Anforderung erfüllen – was<br />
bereits die ersten gelieferten<br />
Gussteile einwandfrei erfüllen<br />
konnten. Denn die FWH-Spezialisten<br />
hatten das Problem während<br />
der Modellherstellung mit<br />
einem besonders konzipierten<br />
Hauptkernkasten lösen können.<br />
Mit dem US-Kunden Generel<br />
Electric macht die Friedrich Wilhelms-Hütte<br />
im Gasturbinenbereich<br />
und im Vergleich zu den<br />
Vorjahren weniger Umsatz. Dies<br />
liegt alleine daran, dass in den<br />
USA weniger Kraftwerke gebaut<br />
werden und die Währungsparitäten<br />
derzeit recht ungünstig<br />
sind.<br />
Auf der anderen Seite liefert die<br />
FWH an die Amerikaner mehr<br />
Teile denn je, seit man auch<br />
Gussteile für Windenergie-Anlagen<br />
herstellt. Diese Gussteile<br />
werden einbaufertig bearbeitet<br />
und je nach Kundenbedarf zu<br />
der Fertigungsstätte nach Salzbergen<br />
oder direkt in die USA<br />
geliefert. Aufgrund der hohen<br />
jährlichen Stückzahlen rechnet<br />
man für 2005 mit einem deutlichen<br />
Umsatzzuwachs in diesem<br />
Produktsektor.<br />
Mark Vierbaum