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Atari VCS<br />
Buchempfehlung: Racing the Beam<br />
Von <strong>GamersGlobal</strong>-User Stephan Windmüller — veröffentlicht am 6. Februar 2012<br />
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Retro-Spieler aufgepasst! Ihr habt in eurer Kindheit oder Jugend an einem Atari 2600 gespielt? Euch<br />
interessiert die Funktionsweise von Retro-Hardware? Oder seid ihr neugierig, welchen Effekt eine<br />
einzige Konsole auf den Videospielmarkt Anfang der 80er hatte? Dann lest weiter in meiner<br />
Buchempfehlung zu „Racing the Beam“.<br />
W<br />
irft man einen Blick in die Zeit vor 35 Jahren, so sah<br />
die Welt der Spieleentwicklung noch deutlich anders<br />
aus. Spielkonsolen für das eigene Wohnzimmer gab es zwar<br />
bereits, sie waren jedoch nicht weit verbreitet. Dies sollte sich<br />
erst mit dem 1977 vorgestellten Atari VCS (später auch Atari<br />
2600 genannt) ändern. Allerdings war dessen Hardware aus<br />
Kostengründen sehr beschränkt worden. Zusätzlich ist das VCS<br />
in seinem Aufbau anderen Systemen derart unähnlich, dass die<br />
Entwickler beim Entwurf von Spielen völlig neue Wege gehen<br />
mussten, was durchaus einen Einfluss auf die Gestaltung und<br />
das Gameplay hatte.<br />
Das in diesem Artikel vorgestellte Buch „Racing the Beam“ aus<br />
der Reihe „Platform Studies“ der MIT Press stellt anhand einer<br />
Reihe von charakteristischen Spielen die Technik des VCS, die<br />
daraus resultierenden Einschränkungen sowie deren Einfluss auf<br />
die Entwicklung der Spiele vor. Dabei nimmt es Bezug auf die<br />
damalige Wahrnehmung von Videospielen und stellt auch<br />
Parallelen zu aktuelleren Titeln wie World of Warcraft oder Half-<br />
Life 2 her. Es gibt ebenso Antworten auf Fragen, die sich<br />
vielleicht selbst Dauerspieler von damals nie gestellt haben,<br />
selbst wenn die Effekte offensichtlich waren. Warum zum<br />
Beispiel sind in vielen Spielen die Levels horizontal gespiegelt?<br />
Wieso gibt es kein Optionsmenü, sondern vorgestanzte<br />
Schablonen, die über die Schalter der Konsole gelegt werden?<br />
Langsamer Prozessor, schneller Strahl<br />
Nach einer Einführung in die Geschichte der Videospiele<br />
beschreiben die Autoren die Fähigkeiten der Konsole anhand des<br />
Spiels Combat (Video auf Youtube). Dieses wurde als Modul<br />
zusammen mit dem VCS ausgeliefert und sollte die Fähigkeiten<br />
der Hardware demonstrieren: Ein mit 1,19 MHz getakteter MOS-<br />
Prozessor, der auf 128 Byte RAM zugreifen kann.<br />
Die vorherrschende Eigentümlichkeit der Konsole liegt jedoch im<br />
sogenannten Television Interface Adaptor (TIA), dem das Buch<br />
seinen Titel verdankt. Anstatt Objekte über einen Framebuffer<br />
gezielt an einer Stelle des Bildschirms darzustellen, läuft das<br />
VCS synchron zum Strahl des TV-Bildschirms. Informationen<br />
Lesestoff 1/2012 Buchempfehlung: Racing the Beam Seite 48 von 85