(Cottus gobio) in der Schweiz - Bundesamt für Umwelt
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Systematik Mitt. zur Fischerei 77<br />
2. Systematik, wirtschaftliche Bedeutung<br />
und Lokalnamen<br />
2.1 Systematik<br />
Die Groppe gehört zur Familie <strong>der</strong> Cottidae und ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>der</strong>en e<strong>in</strong>ziger Vertreter.<br />
Aufgrund ihrer zahlreichen phänotypischen Varianten wurde sie angesichts neuester<br />
genetischer Forschungen <strong>in</strong> verschiedene Unterarten e<strong>in</strong>geteilt, <strong>der</strong>en Status noch zu ü-<br />
berprüfen ist (RIFEL &SCHREIBER 1995). Im Allgeme<strong>in</strong>en werden vier Unterarten taxiert:<br />
• C. g. <strong>gobio</strong> <strong>in</strong> Zentral- und West-Europa;<br />
• C. g. koshewnikowi <strong>in</strong> Osteuropa und <strong>in</strong> Skand<strong>in</strong>avien;<br />
• C. g. ferrug<strong>in</strong>osus <strong>in</strong> Norditalien und an den Dalmatischen Küsten;<br />
• C. g. jaxartensis im Ugan-Becken von Syr-Darya (KOLI 1969, WITKOWSKI<br />
1979).<br />
MARINOV &DIKOV (1986) beschreiben e<strong>in</strong>en weiteren Taxon <strong>in</strong> Bulgarien, C. g. haemusi.<br />
Stamm (Phylum) : Chordata<br />
Unterstamm : Vertebrate<br />
Überklasse : Gnathostoma<br />
Klasse : Osteichthyes<br />
Unterklasse : Act<strong>in</strong>optergii<br />
Überordnung : Teleostei<br />
Ordnung : Scorpaenida<br />
Unterordnung : Cottoidei<br />
Familie : Cottidae<br />
Gattung (Genus) : <strong>Cottus</strong><br />
Art (Spezies) : <strong>gobio</strong> (LINNAEUS 1758)<br />
Die Gründungspopulation des <strong>Cottus</strong> <strong>gobio</strong> käme demnach aus Paratethys und hat sich<br />
im Laufe des Pliozäns <strong>in</strong> Europa verbreitet (ENGLBRECHT et al. 2000). Die erste Kolonisation<br />
Zentral-Europas fand <strong>in</strong> den östlichen Gebieten über die antike untere Donau<br />
statt. Zu Ende des Pliozäns soll e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> zentral-europäischen Populationen die Nordsee<br />
erreicht und den Küsten entlang die Kolonisation des atlantischen Beckens begonnen<br />
haben. Es wurden deutlich unterscheidbare Populationen im Hochrhe<strong>in</strong> und im Unterrhe<strong>in</strong><br />
vorgefunden, <strong>der</strong>en Unterschiede wahrsche<strong>in</strong>lich auf die Teilung dieser beiden<br />
Flussarme vor e<strong>in</strong>er Million Jahre zurückzuführen s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e Vermischung <strong>der</strong> Populationen<br />
im Laufe <strong>der</strong> Neubesiedlung nach <strong>der</strong> Eiszeit wurde im übrigen im Unterrhe<strong>in</strong> und<br />
se<strong>in</strong>en Nebenflüssen entdeckt. Wie ENGLBRECHT et al. (2000) beschreiben, hatten die<br />
Glazialperioden ke<strong>in</strong>en wichtigen E<strong>in</strong>fluss auf die Allgeme<strong>in</strong>struktur <strong>der</strong> Groppenpopulationen<br />
Zentraleuropas.<br />
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