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(Cottus gobio) in der Schweiz - Bundesamt für Umwelt

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Biologie und Ökologie Mitt. zur Fischerei 77<br />

Substrat und Gewässerstruktur<br />

Die Groppe hat e<strong>in</strong>e Vorliebe für strukturierte, harte und grobe Substrate (Schotter und<br />

Ste<strong>in</strong>e; Abb. 9 und 10). Bäche mit diesem Bodentyp s<strong>in</strong>d – im Gegensatz Gewässern<br />

mit Sand- und Sandste<strong>in</strong>sohlen – oft dicht besiedelt (MILLS &MANN 1983). Die Groppe<br />

versteckt sich hauptsächlich unter Ste<strong>in</strong>en, zeitweise zwischen totem Holz und<br />

Makrophyten (PERROW et al. 1997, WELTON et al. 1991). Das grobe Substrat, das für die<br />

Laichablage <strong>der</strong> Groppen nötig ist, gewährt ihr ebenfalls Schutz vor die Strömung und<br />

Deckung gegen Prädatoren (TOMLINSON &PERROW 2003).<br />

Die Anfor<strong>der</strong>ungen und <strong>der</strong> Nutzung unterschiedlicher Substratkorngrössen än<strong>der</strong>n sich<br />

im Verhältnis zur Grösse und zum Alter <strong>der</strong> Individuen. Die Groppe besiedelt ke<strong>in</strong>e<br />

Sandböden, nur selten s<strong>in</strong>d darauf vere<strong>in</strong>zelte e<strong>in</strong>gewan<strong>der</strong>te Individuen nachgewiesen<br />

worden. Kiesschüttungen beherbergen vor allem Jungtiere; im Laufe ihrer Entwicklung<br />

kolonisieren die heranwachsenden Tiere immer gröbere Substrate. Die grossen Individuen<br />

(> 9.5 cm) suchen hauptsächlich unter massiven Ste<strong>in</strong>en Schutz (LEUNER 1994,<br />

BLESS 1983). Für e<strong>in</strong>en vollen Lebenszyklus braucht die Groppe deshalb e<strong>in</strong> Habitat,<br />

das sich auf beschränktem Raum aus e<strong>in</strong>em Mosaik verschiedener Substrate zusammensetzt.<br />

Dennoch halten sie gewisse Autoren nicht für e<strong>in</strong>en guten Indikator <strong>der</strong> Substratdiversität<br />

(ROTH &UTZINGER 1993).<br />

Neben dem Substrat ist auch das Bestehen e<strong>in</strong>es Gehölz-Ufersaums und e<strong>in</strong>e ausreichende<br />

Beschattung wichtig. Wurzelüberhänge und Ablagerungen (Laub, totes Holz)<br />

von Sträuchern und Bäumen an <strong>der</strong> Böschung bieten attraktive Deckung vor Strömung<br />

und Prädatoren. Laut GAUDIN &CALLIERE (1990) sche<strong>in</strong>t jedoch e<strong>in</strong>e über 40%-ige<br />

Vegetationsdecke von den Groppen nicht geschätzt zu werden.<br />

Photos GREN<br />

Abb. 9 - 10:<br />

Die Groppe f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> Fliessgewässern wie dem Allondon (l<strong>in</strong>ks) o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Versoix (rechts)<br />

die verschiedenen Susbstratmosaike, die sie zur Vollendung des Lebenszyklus’ braucht.<br />

Die Ufervegetation bietet zusätzliche <strong>in</strong>teressante Schlupfw<strong>in</strong>kel.<br />

Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

Die benthische Lebensweise <strong>der</strong> Groppe schützt sie vor starker Strömung, und sie kann<br />

deshalb auch Fliessstrecken mit hohen Oberflächenströmungen kolonisieren (TOMLINSON<br />

&PERROW 2003).<br />

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