(Cottus gobio) in der Schweiz - Bundesamt für Umwelt
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Biologie und Ökologie Mitt. zur Fischerei 77<br />
GAUDIN (1985) ist <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung, dass Groppen die Forellenbrut erst nach dem Schlupf<br />
fangen können. Er hat <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Versuch e<strong>in</strong>en l<strong>in</strong>earen Zusammenhang zwischen <strong>der</strong><br />
Grösse <strong>der</strong> Groppe und <strong>der</strong> Grösse <strong>der</strong> gefressenen Forellenbrut festgestellt (Abb. 13).<br />
Länge Forellenbrütl<strong>in</strong>ge [mm]<br />
Ke<strong>in</strong>e Prädation<br />
Mit Prädation<br />
Länge Groppe [mm]<br />
Abb. 13: Grenzwerte für Frass (Prädation) von Forellenbrütligen durch Groppen, untersucht für unterschiedliche<br />
Längen <strong>der</strong> Groppen (x-Achse) und <strong>der</strong> Forellenbrütl<strong>in</strong>ge (y-Achse). Im Experiment<br />
wurden seit 48 Std. ungefütterte Groppen bestimmter Grösse <strong>in</strong> Gefässen von 30 cm Seitenlänge<br />
und mit zwei Unterschlupfste<strong>in</strong>en (Wasserhöhe 10 cm, Temperatur 15 o C, bei stetigem<br />
Wasseraustausch) 24 Stunden lang mit 5 Forellenlarven gleicher Länge gehalten (nach GAUDIN<br />
1985).<br />
5.3 Fortpflanzung und Entwicklung<br />
Die Groppe pflanzt sich <strong>in</strong> Gewässern fort, die e<strong>in</strong> sauberes und grobes Substrat aufweisen.<br />
In Seen f<strong>in</strong>det die Reproduktion nicht nur an ste<strong>in</strong>igen Ufern son<strong>der</strong>n auch <strong>in</strong><br />
bis über 20 m Tiefe statt (CRISP &MANN 1991).<br />
Der Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Laichzeit hängt vom Gewässer ab. In produktiven Gewässern und bei<br />
hohen mittleren Temperaturen erstreckt sie sich von Februar bis Juni. E<strong>in</strong>ige Individuen<br />
erreichen bereits nach dem ersten Jahr die Geschlechtsreife, und die Weibchen legen<br />
mehrere Eierklumpen im Jahr ab. In kle<strong>in</strong>en, wenig produktiven und kühleren Gebirgsbächen<br />
beg<strong>in</strong>nt die Laichzeit erst Ende April und endet Anfang Mai (FOX 1978a). Ke<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>jähriger Fisch wird hier geschlechtsreif, und die Weibchen laichen nur e<strong>in</strong>mal im<br />
Jahr (MILLS &MANN 1983).<br />
Während <strong>der</strong> letzten drei Wochen vor dem Ablaichen gräbt das Männchen unter e<strong>in</strong>em<br />
breiten Ste<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Kuhle <strong>in</strong> das Substrat. Nach Been<strong>der</strong> se<strong>in</strong>er Arbeit stösst es arteigene,<br />
klopfende Laute aus (siehe Kap. 5.5), vermutlich zur Verteidigung des Reviers (LADICH<br />
1989). Manche Männchen ziehen so mehrere Weibchen an (SMYLY 1957). Zu diesem<br />
Zeitpunkt kann man die Männchen an ihrer dunklen Färbung, e<strong>in</strong>em cremefarbenen<br />
Streifen auf <strong>der</strong> ersten Rückenflosse und den hervortretenden Geschlechtswarzen erkennen.<br />
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