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(Cottus gobio) in der Schweiz - Bundesamt für Umwelt

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Biologie und Ökologie Mitt. zur Fischerei 77<br />

ten bei <strong>der</strong> Revierverteidigung zurück, jedoch machen Groppen auch während <strong>der</strong> Reproduktionsperiode<br />

von diesen akustischen Signalen Gebrauch (MORRIS 1954).<br />

5.6 Interspezifische Interaktionen<br />

Prädatoren und Konkurrenzarten<br />

Ihre kle<strong>in</strong>en Körpermasse machen die Groppe zu e<strong>in</strong>er leichten Beute für e<strong>in</strong>e Anzahl<br />

von Prädatoren. Ihr Hauptfe<strong>in</strong>d ist die Bachforelle. E<strong>in</strong>e mittelgrosse Forelle (20 cm)<br />

kann bis zu 8 cm lange Groppen verschl<strong>in</strong>gen. Sie ist ebenfalls die Beute von an<strong>der</strong>en<br />

Fischen: Hechten (Esox lucius), Aalen (Anguilla anguilla), Barschen (Perca fluviatilis)<br />

und Alet (Leuciscus cephalus).<br />

Der Signalkrebs (Pacifastacus lenisculus) wird als Räuber von Eiern und kle<strong>in</strong>en Groppen<br />

betrachtet. Darüber h<strong>in</strong>aus besteht nach GUAN &WILES (1997) zwischen den beiden<br />

Arten Konkurrenz h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Habitate und Ernährungsbereiche.<br />

Es kommt vor, dass bestimmte Vögel ebenfalls auf Groppenjagd gehen. Dazu gehören<br />

<strong>der</strong> Gänsesäger (Mergus merganser), <strong>der</strong> Graureiher (Ardea c<strong>in</strong>erea), die Wasseramsel<br />

(C<strong>in</strong>clus c<strong>in</strong>clus) und <strong>der</strong> Eisvogel (Alcedo atthis). Der letztere sucht sich entsprechend<br />

dem Alter se<strong>in</strong>er Jungen die Grösse <strong>der</strong> Groppen aus (zwischen 1.3 cm und 10 cm)<br />

(HALLET 1982).<br />

Groppen-Eier werden von bestimmten Invertebraten geschätzt, unter an<strong>der</strong>em von Trichopterenlarven<br />

wie Halesus digitatus und Potamophylax c<strong>in</strong>gulatus (FOX 1978b).<br />

Zusammenleben mit an<strong>der</strong>en Arten<br />

Als typischer Bewohner <strong>der</strong> Forellenregion bef<strong>in</strong>det sich die Groppe oft <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

<strong>der</strong> Leitfischart Forelle. Laut STRASKRABA et al. (1966) besteht ke<strong>in</strong>e direkte<br />

Nahrungskonkurrenz zwischen den beiden Arten, da sie verschiedene Mikrohabitate<br />

bewohnen. DAHL (1998) beobachtete <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em natürlichen Fliessgewässer, dass 80 %<br />

<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Bachforelle verzehrten Beute terrestrisch war, während die Groppe nur<br />

benthische Tiere jagte. Der Autor schliesst daraus, dass die beiden Fischarten verschiedene<br />

ökologische Nischen besetzen.<br />

In bestimmten Fliessgewässern s<strong>in</strong>d Groppen mit Schmerlen (Barbatula barbatula) und<br />

Elritzen (Phox<strong>in</strong>us phox<strong>in</strong>us) vergesellschaftet. Das Menu <strong>der</strong> Schmerle weist Ähnlichkeit<br />

mit dem <strong>der</strong> Groppe auf. Jedoch wird laut HYSOLP (1982) die Konkurrenz zwischen<br />

den beiden Arten durch die Verschiedenartigkeit <strong>der</strong> Nahrungssuche und <strong>der</strong> Morphologie<br />

(Maulöffnung) begrenzt. Die Schmerle jagt hauptsächlich nachts und benutzt ihre<br />

Barteln um kle<strong>in</strong>e Beutetiere aufzuspüren, während die Groppe mit Vorliebe im Morgengrauen<br />

o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Dämmerung auf Sicht jagt und substantiellere Beute verschl<strong>in</strong>gt<br />

(WELTON et al. 1991).<br />

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