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(Cottus gobio) in der Schweiz - Bundesamt für Umwelt

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Biologie und Ökologie Mitt. zur Fischerei 77<br />

Abb. 12: Magen<strong>in</strong>halt von 45 Groppen (Längen 3.4 - 11.3 cm, 6.7 cm) aus <strong>der</strong> Ybbs <strong>in</strong> Lunz (Österreich)<br />

von Ende Juli bis Anfang August. Das Schema l<strong>in</strong>ks stellt die Anzahl <strong>der</strong> verzehrten<br />

Beutetiere dar, rechts das Gewicht (nach ADAMICKA 1987).<br />

Laich- und Bruträuber von Salmoniden <br />

Die Groppe hat e<strong>in</strong>en schlechten Ruf als Laich- und Bruträuber von Salmoniden. Laut<br />

LIMBURG (1985) richtet sich die Beutejagd im Wesentlichen auf frühzeitige Wan<strong>der</strong>arten.<br />

An<strong>der</strong>e Autoren halten sie für e<strong>in</strong>en Gelegenheitsräuber (ADAMICKA 1984), von<br />

MOYLE (1977) wurden Salmonideneier <strong>in</strong> nur 0.13 % <strong>der</strong> untersuchten Mägen gefunden.<br />

Die Prädationsdruck durch die Groppe wäre demnach ger<strong>in</strong>ger als jener älterer<br />

Salmoniden (HUNTER 1959).<br />

E<strong>in</strong> Experiment, das <strong>in</strong> künstlichen Becken und e<strong>in</strong>em Bach durchgeführten wurde<br />

(GAUDIN & HELAND 1984), sche<strong>in</strong>t zu bestätigen, dass die Groppe e<strong>in</strong> Räuber von Forellenbrut<br />

ist. Allerd<strong>in</strong>gs würde <strong>in</strong> <strong>der</strong> natürlichen Umgebung die Groppenpräsenz bei<br />

den Forellen e<strong>in</strong>e Ausweichreaktion hervorrufen, <strong>in</strong>dem diese ihre Laichprodukte <strong>in</strong><br />

weniger groppenbevölkerten Gewässerabschnitte ablegen würden, um so das Risiko <strong>der</strong><br />

Prädation durch Groppen zu verr<strong>in</strong>gern. Ausserdem wäre <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em natürlichen Habitat<br />

die Groppendichte ger<strong>in</strong>ger, und die Umstände für Prädation wären weniger günstig als<br />

<strong>in</strong> dem genannten Versuch. In natürlicher Umgebung praktizieren diese sympatrischen<br />

Arten e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teraktive Trennung und vermeiden e<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, <strong>in</strong>dem sie getrennte Mikrohabitate<br />

beziehen (GAUDIN &HELAND 1984).<br />

Der Raub von Eiern und Brut, die <strong>in</strong> Laichgruben abgelaicht wurden, soll sehr selten<br />

se<strong>in</strong>, da nur sehr kle<strong>in</strong>en Groppen <strong>in</strong> die Zwischenräume dr<strong>in</strong>gen können und die ger<strong>in</strong>ge<br />

Grösse dieser Groppen es nicht erlaubt, Beute von <strong>der</strong> Grösse von Forelleneiern und<br />

-brütl<strong>in</strong>gen zu verschl<strong>in</strong>gen (THOMAS 1973).<br />

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