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08 Aktiv<br />

Lehrlinge bauen eine Schule in Kenia<br />

14 Lehrlinge und Azubis aus dem Kreis Altenkirchen kehrten unlängst<br />

von einem bemerkenswerten Arbeitseinsatz in Kenia zurück: Innerhalb<br />

von nur zwei Wochen bauten die Straßenbauer- und Anlagenmechanikerlehrlinge<br />

am Stadtrand von Nakuru eine neue Schule, in<br />

der ab diesem Sommer 120 kenianische Kinder lernen. Lehrer Norbert<br />

Rink von der Berufsbildenden Schule Betzdorf/Kirchen, bei der das<br />

Projekt angesiedelt ist, und HwK-Lehrlingswart Paul Sauer aus Koblenz<br />

leiteten den Einsatz.<br />

Ob es an der sengenden Hitze oder der ungewohnten Tätigkeit lag: An<br />

seinen ersten Arbeitstag auf der Baustelle in Nakuru hat Ricardo<br />

Ermert aus Betzdorf nicht die allerbesten Erinnerungen. „Wir haben<br />

zunächst nur Steine geschleppt. Das ging richtig in die Knochen“,<br />

erzählt der Anlagenmechanikerlehrling, der mit 16 Jahren der Jüngste<br />

in der Truppe um Straßenbauermeister Paul Sauer und Berufsschullehrer<br />

Norbert Rink war.<br />

Als der mühevolle Anfang jedoch erst einmal überstanden war,<br />

„kamen wir von Tag zu Tag besser zurecht“, erinnert sich Ricardo. Und<br />

jetzt im Rückblick spricht er „von einer der interessantesten Erfahrungen“,<br />

die er in seinem jungen Leben gemacht hat.<br />

„Wir sind durch Slums gekommen, wir haben die schwierigen Lebensumstände<br />

der Menschen in Kenia kennen gelernt. Trotzdem waren die<br />

Afrikaner immer ausgesprochen freundlich zu uns.“ Besonders imponiert<br />

haben Ricardo die kenianischen Handwerker, die mit ihnen täglich<br />

von früh bis spät auf der Baustelle arbeiteten. „Die haben sich<br />

richtig ins Zeug gelegt“, betont der Handwerker.<br />

Der Fremde<br />

entgegen<br />

Lehrlinge zogen prima mit<br />

Begeistert vom Engagement seiner jugendlichen Mitstreiter, die die<br />

Kosten für Flug und Unterkunft weitestgehend aus der eigenen Tasche<br />

bezahlten, ist HwK-Lehrlingswart Paul Sauer. „Wenn die Jungs nicht<br />

so prima mitgezogen hätten, hätten wir das alles niemals in so kurzer<br />

Zeit fertig bekommen“, ist sich der Bauunternehmer sicher. Die<br />

Mauern dreier großer Gebäude zogen die Helfer aus dem Westerwald<br />

hoch. Sie zimmerten Dachstühle, deckten die Dächer mit Blech und<br />

setzten Fenster und Türen ein. Vier Klassen-, ein Lehrerzimmer, eine<br />

Küche, ein WC und ein Büro richteten sie so weit her, dass die kenianischen<br />

Partner die Räume in den nächsten Tagen nur noch verputzen<br />

müssen.<br />

Um die Schule mit Möbeln ausstatten zu können, hoffen Sauer und<br />

Rink indessen noch auf die eine oder andere Spende. Schließlich<br />

möchten sie den Schulbau ähnlich erfolgreich abschließen wie die<br />

Projekte, die sie und andere Handwerkslehrlinge in den beiden vorangegangenen<br />

Jahren in Kenia realisierten. Hatten sie 2005 bei Nakuru<br />

einen Hochbehälter für die Trinkwasserversorgung gebaut, so verlegten<br />

sie im Vorjahr eine insgesamt vier Kilometer lange Wasserleitung.<br />

Mehrere tausend Menschen, die früher lange Fußmärsche zu den<br />

nächst gelegenen Brunnen auf sich nehmen mussten, haben seither<br />

schnellen Zugang zu klarem, unbelasteten Wasser.<br />

Informationen zu dem Projekt:<br />

Paul Sauer, Tel. 0261/61078<br />

www.ich-moechte-zukunft-haben.de

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