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Die deutsch isländischen Beziehungen

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auch das Leben der katholischen Gemeinde in Island, bis das Krankenhaus 1976 in staatliche<br />

Trägerschaft überging und Anfang 2000 mit dem Universitätsklinikum zusammengelegt<br />

wurde. Außerdem hat die katholische Kirche Islands über Jahrzehnte Unterstützung aus<br />

Deutschland erhalten, vor allem vom Ansgar- und dem Bonifatiuswerk. Auch bei der<br />

evangelischen Kirche bestehen auch heute noch <strong>Beziehungen</strong>. Sichtbarster Ausdruck mag<br />

sein, dass die Orgeln sowohl in der Hallgrímskirche in Reykjavík als auch in der Kirche von<br />

Hafnarfjörður jeweils von <strong>deutsch</strong>en Orgelbauern stammen. 16<br />

Aber zurück zu Nonni: wie kam nun sein Bezug zu Deutschland und der <strong>deutsch</strong>en Sprache<br />

Es scheint: ganz pragmatisch. Nonni selber erklärte dazu:<br />

„Mehr als zwanzig Jahre war ich Lehrer an einer Lateinschule in Ordrup in Dänemark. Aber<br />

1912 wurde Arthritis ein Problem für mich. Mein Arzt gab mir den Rat, dass ein wärmeres<br />

Klima gesünder für mich wäre. Und so ging ich nach Holland und hielt mich dort bei einem<br />

Freund auf. Ich hatte schon lange meine Lebenserinnerungen schreiben wollen. Aber ich fand<br />

es nicht ratsam, in Dänisch zu schreiben, da der dänische Literaturmarkt relativ klein ist.<br />

Aber Deutsch sah ich als die beste Sprache zum Schreiben für mich an. So verbrachte ich die<br />

nächsten Monate in Holland und vertiefte mich in die <strong>deutsch</strong>e Literatur, vor allem in die<br />

Werke von Goethe, der als der Meister der <strong>deutsch</strong>en literarischen Brillanz angesehen<br />

wird.“ 17<br />

Nonni erhoffte sich demnach scheinbar, über den <strong>deutsch</strong>en Buchmarkt ein größtmögliches<br />

Publikum für seine Bücher zu gewinnen.<br />

Quellen:<br />

Lesbók Morgunblaðsins. Sunnudagur 6.maí 1945. 18.tbl. XX árg. P.258<br />

(http://timarit.is/view_page_init.jspissId=240365&pageId=3276148&lang=is&q=Morgunblaðið lesbók 1945).<br />

9. Ein „isländischer Baron“ in Deutschland: Halldór „von“ Laxness<br />

Der eine Generation später geborene Halldór Laxness stand Zeit seines Lebens in Kontakt zu<br />

Deutschland, wenn sich auch die jeweilige Motivation im Laufe seines Lebens verändern<br />

mochte. Von der frühen Kindheitslektüre über die ersten Auslandserfahrungen des jungen<br />

Laxness über das politische Interesse bis zu dem wichtigen Absatzmarkt Deutschland für den<br />

erfolgreichen Autor spiegeln sich in Laxness´ <strong>Beziehungen</strong> zu Deutschland gleichermaßen<br />

auch die verschiedenen Phasen seines Lebens wider.<br />

16 <strong>Die</strong> Orgel der Hallgrímskirche in Reykjavík wurde von Orgelbau Johannes Klais in Bonn gebaut und 1992<br />

eingeweiht. <strong>Die</strong> Orgel der Kirche von Hafnarfjörður wurde von der Orgelwerkstatt Scheffler in Sieversdorf<br />

gebaut und 2008 eingeweiht.<br />

17 Lesbók Morgunblaðsins. Sunnudagur 6.maí 1945. 18.tbl. XX árg. P.258<br />

(http://timarit.is/view_page_init.jspissId=240365&pageId=3276148&lang=is&q=Morgunblaðið lesbók 1945).<br />

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