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Die deutsch isländischen Beziehungen

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<strong>Die</strong> Isländer verfügten, anders als noch zur Wikingerzeit, während der norwegisch-dänischen<br />

Herrschaft fast gar nicht über seegehende Boote. Handel mit Island fand in dieser Zeit vor<br />

allem von Norwegen aus statt. Erst im 15. Jahrhundert trat eine Änderung ein: Deutsche (und<br />

auch englische) Kaufleute zeigten mehr und mehr Interesse am Islandhandel. Besonders im<br />

15. und 16. Jahrhundert waren <strong>deutsch</strong>e Hansekaufleute stark im Islandhandel engagiert –<br />

sogar so sehr, dass Island beinahe einmal <strong>deutsch</strong> geworden wäre. Doch dazu später mehr.<br />

Wiederum ist es also der Norden Deutschlands, der <strong>Beziehungen</strong> zu Island unterhält: nun<br />

zwar nicht mehr das Erzbistum Hamburg-Bremen, sondern die nord<strong>deutsch</strong>en Hansestädte.<br />

<strong>Die</strong> wirtschaftliche Entwicklung Islands ab dem 15. Jahrhundert war von den <strong>deutsch</strong>en<br />

Hansestädten beeinflusst, d.h. Kaufleute aus den nord<strong>deutsch</strong>en Hansestädten übernahmen<br />

die Versorgung der Insel mit den nötigen Lebensmitteln und Rohstoffen. Bereits 1423<br />

befanden sich Hamburger Kaufleute auf der Insel, im Folgenden auch aus Danzig, Lübeck<br />

und Bremen. Auch Städte wie Rostock, Wismar, Stralsund und Lüneburg hatten an dem<br />

Islandhandel teil.<br />

Hamburg kam jedoch von den <strong>deutsch</strong>en Städten sicher die größte Rolle im Islandhandel zu.<br />

Zu Spitzenzeiten im 16. Jahrhundert brachen jährlich 21 Schiffe aus Hamburg nach Island<br />

auf. Aus Hamburg wurden in der Hauptsache Getreide, Bier, Teer, Pech, Holz und Stoff nach<br />

Island verschifft, auf der Rückreise nahmen die Hansekaufleute Wolle, Schwefel, Stockfisch<br />

und Falken mit, die zur Jagd an den europäischen Fürstenhöfen gefragt waren.<br />

In Hamburg gründete sich als einziger Stadt Ende des 15. Jahrhunderts eine<br />

Islandfahrergesellschaft, die beispielsweise eine Versorgungskasse für die Witwen und<br />

Kinder von Islandfahrern unterhielt.<br />

Was Hamburg betrifft, hatten die Islandfahrer keinen großen Einfluss auf die Geschicke der<br />

Stadt, dafür war ihre Gruppe zahlenmäßig zu klein und umsatzschwach und ihre Abwesenheit<br />

relativ lang: ihre Tour nach Island dauerte etwa von Ende März bis Juli/August, manchmal<br />

errichteten sie sogar ein Winterlager auf Island. Auch die Isländer, die mit den Schiffen der<br />

Hamburger in die Hansestadt kamen, waren im Vergleich zu anderen Zuwanderergruppen<br />

eher unbedeutend.<br />

Dennoch ergaben sich einige fruchtbare Entwicklungen aus diesen Handelsverbindungen,<br />

denn die <strong>deutsch</strong>en Hansekaufleute brachten nicht nur Handelsware, sondern auch neue Ideen<br />

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