Infodienst #89 - Arbeitskreis Asyl Rheinland-Pfalz
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Vorwort<br />
Das Wichtigste in Kürze<br />
Das Wichtigste in Kürze<br />
Das neu eingerichtete Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen ist zwar<br />
noch nicht an einem Ort vereint, aber Ministerin Irene Alt hat einige längst überfällige Entscheidungen<br />
getroffen und mit deren Umsetzung begonnen. Das freut uns, denn es geht um jahrelang<br />
erhobene Forderungen des AK ASYL <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>.<br />
Schließung der Landesunterkunft für Ausreisepflichtige (LUfA) in Trier<br />
Nach mehr als 10 Jahren ist nun die LUFA Ende Juni geschlossen worden. Nachdem am 22.<br />
Juni von AGF Frieden und Multikulturellem Zentrum sowie all denen, die hartnäckig die Schließung<br />
des „Zentrums der Hoffnungs- und Oritentierungslosigkeit“ gefordert hatten, ein Fest<br />
zum Ende der Einrichtung gefeiert hatten, hat Irene Alt eine Woche später das Ausreisezentrum<br />
geschlossen.<br />
Die wenigen noch in der LUFA untergebrachten Flüchtlinge wurden in ihre Kommunen zurück<br />
verlegt, die nun gemeinsam mit der Clearingstelle Trier unter der Leitung von Dietmar Martini<br />
Emden die Rückführung der Personen betreiben sollen.<br />
..und wieder mal: Neues von der Clearingstelle<br />
Mit dem Briefbogen der Clearingstelle hat Martini-Emden ein bundesweites „Problem“ thematisiert<br />
im Namen einer Unterarbeitsgruppe der AG „Rück“ (Bund-Länder-Arbeitsgruppe Rückführung):<br />
Die bedauerlichen Vollzufgsdefizite bei Rückführungen. Vor allem beklagt er sich<br />
bitter über die verhängnisvolle Arbeit der Flüchtlingslobby, die es den abschiebenden Stellen<br />
so schwer mache:<br />
„Als gesellschaftspolitische Entwicklungen ist zu verzeichnen, dass man sich sowohl im<br />
Einzelfall als auch gruppenbezogen immer häufiger und stärker gegen die zwangsweise<br />
Beendigung der Aufenthalte ausreisepflichtiger Ausländer wendet. Interessierte Kreise<br />
haben es verstanden, ein funktionierendes länderübergreifendes Netzwerk aufzubauen,<br />
mit dem auf allen Ebenen in ihrem Sinne Einfluss ausgeübt wird. Sehr gute Kontakte zu<br />
Printmedien und auch zu TV-Sendern werden genutzt, um behördliches Handeln zu desavouieren<br />
und als inhuman anzuprangern.“<br />
Auszüge aus dem Papier in diesem Heft. Der AK ASYL RLP geht davon aus, dass das Integrationsministerium<br />
nicht begeistert ist über diesen verbalen Erguß aus Trier.<br />
Abschiebehaft Ingelheim: abschaffen oder schöner machen<br />
Langwieriger wird es mit dem Ingelheimer Abschiebeknast. Bei der Aktion gegen die Abschiebehaft<br />
in Ingelheim am 24. 3. Hatten wir die volle Unterstützung der Grünen:<br />
Zur Aktion des <strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Asyl</strong> RLP gegen Abschiebehaft „Es ist fünf vor zwölf: Abschiebehaft<br />
in Ingelheim schließen!“ gestern in Ingelheim erklärt Daniel Köbler, Spitzenkandidat<br />
von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>:<br />
„Wir GRÜNE unterstützen die Forderung nach einer sofortigen Schließung alle Abschiebeknäste<br />
in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>. Mitten in unserem Land leben Menschen unter menschenunwürdigen<br />
Bedingungen und werden ohne Grund wie Schwerverbrecher weggesperrt.<br />
Diese inhumane Abschiebepolitik muss umgehend beendet werden.“<br />
Die Integrationsministerin hat für den 18. August zur ersten Sitzung des „Runden Tisches<br />
Ingelheim“ geladen. Haftbedingungen verbessern statt Schließung des Hochsicherheitstrakts<br />
Der Tisch soll „ergebnisoffen“ beraten und überprüfen, wie die Unterbringung in der Gewahrsamseinrichtung<br />
für Ausreisepflichtiger unter humanitären Aspekten verbessert werden kann.<br />
4 <strong>Infodienst</strong> <strong>Asyl</strong> in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>, September 2011