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Bioprozesstechnik - TCI @ Uni-Hannover.de

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Einführung in die Biotechnologie - 12 -<br />

In <strong>de</strong>r Mykologie ist die Darstellung von Lebenszyklen gebräuchlich, um alle<br />

morphologischen und physiologischen Formen eines Pilzes zu erfassen und <strong>de</strong>ren Beziehung<br />

<strong>de</strong>utlich zu machen. An<strong>de</strong>rs als beispielsweise beim Menschen, bei <strong>de</strong>m sich aus diploi<strong>de</strong>n<br />

vegetativen Zellen durch Meiose haploi<strong>de</strong> Keimzellen bil<strong>de</strong>n, die sich nach Vereinigung<br />

wie<strong>de</strong>r zu diploi<strong>de</strong>n vegetativen Zellen entwickeln, sind die Verhältnisse bei Pilzen sehr viel<br />

vielfältiger und komplexer (s. Kap. 1.4.4). Einerseits gibt es neben <strong>de</strong>r sexuellen Vermehrung,<br />

die immer eine<br />

Neukombination<br />

von Erbmaterial<br />

mit einschließt,<br />

auch eine<br />

vegetative asexuelle<br />

Vermehrung,<br />

wie sie z. B. auch<br />

bei Pflanzen auftritt.<br />

Auf die<br />

Plasmogamie, also<br />

die Verschmelzung<br />

irgendwie gearteter<br />

Vermehrungsstrukturen,<br />

folgt<br />

nicht unmittelbar<br />

zwingend die<br />

Karyogamie, d. h.<br />

die Vereinigung <strong>de</strong>r<br />

Zellkerne. Es gibt<br />

bei <strong>de</strong>n Pilzen<br />

<strong>de</strong>shalb nicht nur<br />

haploi<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r<br />

diploi<strong>de</strong> Zellen,<br />

son<strong>de</strong>rn ebenfalls<br />

Formen mit zwei<br />

o<strong>de</strong>r mehr<br />

Zellkernen.<br />

Letzteres tritt zwar<br />

nicht bei S.<br />

cerevisiae auf<br />

(Abb. 11), doch<br />

können an diesem<br />

Beispiel einige<br />

an<strong>de</strong>re<br />

Sachverhalte<br />

illustriert wer<strong>de</strong>n.<br />

Zur näheren<br />

Beschäftigung mit<br />

<strong>de</strong>m Thema Pilze<br />

sei auf o. g. Lehrbücher verwiesen. Des weiteren wird im 2. Kapitel eine Kultivierung mit<br />

dieser Hefe durchgeführt.<br />

.<br />

Kernverschmelzung<br />

(Karyogamie)<br />

Vermehrung durch<br />

Sprossung<br />

Zygote<br />

Vereinigung zweier<br />

Ascosporen<br />

(Plasmogamie)<br />

aus Ascospore<br />

gekeimte<br />

haploi<strong>de</strong> Zelle<br />

Ascus, (Ort<br />

<strong>de</strong>r Meiose<br />

und Ascosporendifferenzierung)<br />

Ascospore<br />

(haploid)<br />

Vermehrung durch<br />

Sprossung<br />

vegetative,<br />

diploi<strong>de</strong> Zellen<br />

vegetative,<br />

haploi<strong>de</strong> Zellen<br />

weitere<br />

Vermehrung durch<br />

Sprossung<br />

Ascusbildung<br />

Abb. 11: Entwicklungszyklus von Saccharomyces cerevisiae<br />

- Bildung von Asci nur bei Anzucht auf „armen“ Medien<br />

- viele Kulturrassen bil<strong>de</strong>n überhaupt keine Asci mehr<br />

- Haploi<strong>de</strong> Vermehrung nicht natürlich, son<strong>de</strong>rn nur künstlich<br />

erreichbar (s. Esser)<br />

weitere<br />

Vermehrung<br />

durch<br />

Sprossung

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