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Bioprozesstechnik - TCI @ Uni-Hannover.de

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Einführung in die Biotechnologie - 22 -<br />

Reduktionsäquivalente können ebenfalls in die Atmungskette eingeschleust wer<strong>de</strong>n.<br />

Dadurch ergibt sich insgesamt ein im Vergleich zur Gärung 19mal höherer Energiegewinn.<br />

Bisher wur<strong>de</strong> immer abstrakt von Energiegewinn gesprochen. Sowohl bei Pro- als auch<br />

bei Eukaryonten wird diese Energie meist in Form von A<strong>de</strong>nosintriphosphat (ATP) gespeichert,<br />

welches das zentrale Molekül <strong>de</strong>s Energiestoffwechsels ist (Abb. 20). Bei <strong>de</strong>r<br />

Hydrolyse <strong>de</strong>s ATP zum ADP (A<strong>de</strong>nosindiphosphat) wird nämlich eine große Menge an<br />

Energie freigesetzt, die für viele Stoffwechselreaktionen genutzt wer<strong>de</strong>n kann. Das ADP<br />

kann anschließend einerseits durch Prozesse <strong>de</strong>r Atmungskette, an<strong>de</strong>rseits aber auch durch<br />

Reaktion mit energiereicheren Stoffwechselzwischenprodukten wie<strong>de</strong>r phosphoryliert<br />

wer<strong>de</strong>n. Eine Spaltung zum A<strong>de</strong>nosinmonophosphat unter Energiegewinn ist ebenfalls<br />

möglich.<br />

Nach diesen einführen<strong>de</strong>n Absätzen zum mikrobiellen Stoffwechsel, <strong>de</strong>r in an<strong>de</strong>ren<br />

Kapiteln aufgegriffen und vertieft wer<strong>de</strong>n wird, soll noch ein weiterer Aspekt <strong>de</strong>s<br />

Wachstums beschrieben wer<strong>de</strong>n, nämlich <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Zellvermehrung.<br />

N<br />

O<br />

O P<br />

O<br />

O<br />

H H<br />

N<br />

H H<br />

HO OH<br />

-<br />

O<br />

P<br />

O -<br />

O<br />

P<br />

O<br />

O<br />

-<br />

-<br />

O O CH2<br />

Triphosphat<br />

A<strong>de</strong>nosin = Ribose +<br />

NH2<br />

N<br />

A<strong>de</strong>nin<br />

Abb. 20: Strukturformel <strong>de</strong>s A<strong>de</strong>nosintriphosphats<br />

N<br />

1.4.4 Zellvermehrung<br />

Prokaryonten vermehren sich<br />

überwiegend durch einfache<br />

Zweiteilung, wobei erst kurz vor <strong>de</strong>m<br />

Teilungsprozeß die DNA <strong>de</strong>s<br />

„Bakterien-Chromosoms“ dupliziert<br />

wird (s. Kap. 1.1). Es sind also<br />

Haplonten. Demgegenüber gibt es bei<br />

<strong>de</strong>n Eukaryonten zum Großteil<br />

Dikaryonten mit Ausnahme <strong>de</strong>r Pilze,<br />

wo die Verhältnisse vielfältiger sind (s.<br />

Kap. 1.3.1).<br />

Die Zellkerne von Protozoen, Algen bis hin zu <strong>de</strong>n höheren Säugetieren, die <strong>de</strong>s Menschen<br />

eingeschlossen, führen eine Teilung durch, die als Mitose bezeichnet wird und die <strong>de</strong>r<br />

Zellteilung vorausgeht. Normalerweise sind die Chromosomen eines Zellkerns nicht<br />

voneinan<strong>de</strong>r zu differenzieren, erst zu Beginn <strong>de</strong>r Mitose kontrahieren sie sich und wer<strong>de</strong>n<br />

mikroskopisch sichtbar. Die Chromosomen, die die Form eines X annehmen, bestehen dann<br />

aus zwei i<strong>de</strong>ntischen Einheiten, <strong>de</strong>n Chromati<strong>de</strong>n, die an einer speziellen Stelle, <strong>de</strong>n<br />

sogenannten Centromeren (o<strong>de</strong>r Kinetochoren) zusammengehalten wer<strong>de</strong>n. Während <strong>de</strong>s<br />

Kontraktionsvorganges verschwin<strong>de</strong>t die Kernmembran und die Kernteilungsspin<strong>de</strong>l entsteht.<br />

Ihren Ursprung hat sie an <strong>de</strong>n sogenannten Centriolen, die sich nun, nach<strong>de</strong>m sie sich<br />

aus einem einzigen herausgebil<strong>de</strong>t haben, an <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Polen <strong>de</strong>s Kerns befin<strong>de</strong>n.<br />

Die Chromosomen ordnen sich sodann in <strong>de</strong>r Äquatorebene an, die Fasern <strong>de</strong>r Kernteilungsspin<strong>de</strong>l<br />

heften sich an die Centromere an und ziehen die Chromati<strong>de</strong>n an die<br />

entgegengesetzten En<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Kerns. Dies ist ein hochgeordneter Prozeß, je<strong>de</strong> Seite erhält<br />

einen i<strong>de</strong>ntischen Satz an Chromati<strong>de</strong>n. Anschließend entspiralisieren sich diese, die<br />

Kernmembran bil<strong>de</strong>t sich wie<strong>de</strong>r aus und parallel dazu haben sich auch die Zellorganellen<br />

verdoppelt. Der Zellteilungsprozeß schließt dann mit <strong>de</strong>r Durchschnürung <strong>de</strong>r Mutterzelle ab,<br />

wobei die zwei Tochterzellen gebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n (s. Abb. 21). Bis zur nächsten Mitose muß die<br />

DNA wie<strong>de</strong>r verdoppelt wer<strong>de</strong>n.

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