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Dekodierung moderner Mythen - Von Star Wars zur Popkultur

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zwischen den Medienkonzernen umfassen inzwischen alle Medienbereiche. Der Name ‚AOL<br />

Time Warner’ mag hier als prominentes Beispiel gelten. Auch das Medienimperium von<br />

Rupert Murdoch und einige weitere glänzen durch illustre Aktivität. So wird beispielsweise<br />

pseudowissenschaftlicher ‚Content’ erzeugt, insbesondere bei Science Fiction, Abenteuer-<br />

und Katastrophenfilmen. Ein Höhepunkt dieser zielorientierten Expansion des Infotainments<br />

wurde beispielsweise während des Release von Titanic (1997) erzeugt. Kaum eine<br />

Zeitschrift und noch weniger Fernsehsender, die sich nicht mit dem Untergang der Titanic<br />

auf die ein oder andere Weise auseinandersetzten. Allerdings beschränkt sich das Interesse<br />

nicht auf den Medienkonzern, von dem der jeweilige Blockbuster veröffentlicht wird. „Um ihr<br />

Renomee nicht zu sehr zu gefährden, machen gerade branchenfremde Formate in ihren<br />

Beiträgen üblicherweise deutlich, dass sie einen Film lediglich zum Anlasse nehmen, um<br />

quasi unabhängig davon über die ‚wahren Begebenheiten und Hintergründe’ des jeweiligen<br />

Kontextes aufzuklären … fördern damit aber natürlich ein Klima, indem der Film rückwirkend<br />

zu einer Art Ersatzanschauungsmaterial und dessen Besuch zu einer fast zwingenden<br />

Begleithandlung für das scheinbar omnipräsente Medienthema wird.“ 89 Für <strong>Star</strong> <strong>Wars</strong> gelten<br />

mit Blick auf dieses Strategem ganz eigene Gesetze, da die Serie aufgrund ihrer<br />

selbstreferentiellen Verwertbarkeit aus sich selbst heraus so viel Aufmerksamkeit auf sich<br />

zieht, dass sie einen eigenen Themenkomplex generiert, der nicht auf die Verknüpfung von<br />

Crossover Publicity angewiesen ist. <strong>Star</strong> <strong>Wars</strong> ist selbst ein Thema.<br />

Durch derartige Marketingstrategien erfährt das Blockbusterkino eine Steigerung und wächst<br />

sich zum ‚Ereignis- oder Eventkino’ aus. Das Eventkino setzt sich erst gegen Ende der<br />

neunziger Jahre durch. Es umfasst Produktionen, wie den bereits erwähnten ‚Titanic’,<br />

schließt aber auch Produktionen wie ‚Jurassic Parkt’, ‚Herr der Ringe’‚Matrix’ und die<br />

Episoden I – III von <strong>Star</strong> <strong>Wars</strong> mit ein.<br />

Der Eventcharakter wird aber nicht allein auf marketingtechnischer Ebene erzeugt, sondern<br />

ist zugleich auf technologische Innovationen der Filmindustrie <strong>zur</strong>ückzuführen. Hierbei sind<br />

insbesondere die Innovationen im Bereich der Visual Effets & CGI (Computer Generated<br />

Images) sowie des digitalen Mehrkanaltons erwähnenswert.<br />

Während in den siebziger und achtziger Jahren noch die Special Effects, kurz FX genannt,<br />

dominierten 90 , gab es bereits erste, sehr limitierte Versuche, CGI Effekte in Filmen<br />

unterzubringen. Der Film ‚Tron’ von 1982 und ‚The Last <strong>Star</strong>fighter’ gelten als die<br />

bekannteren, wenn auch nicht erfolgreichen Vertreter dieses frühen Einsatzes von CGI<br />

89 Ebd. S. 185<br />

90 Beispielsweise die wegweisende Stop-Motion Technik von Ray Harryhausen in ‚Sindbad’, aber auch<br />

die spektakulären Effekte aus Katastrophen Filmen wie ‚Erdbeben’ und sämtliche Explosionen etc.<br />

fallen unter die FX.<br />

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