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Nur die Welt endet - muttodaya

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Obwohl wahr ist, dass jhána weltlich ist, muss ein Meditierender<br />

der samádhi übt, natürlich zuerst jhána durchlaufen, da <strong>die</strong> beiden<br />

Zustände jhána und samádhi bei Anwendung geschickter Mittel<br />

austauschbar sind. Davon ausgehend, dass sich beide aus einer<br />

einzigen Quelle ergeben, ist es unausweichlich, dass eine Person,<br />

<strong>die</strong> den Geist schult, früher oder später beide erfährt. Jhána und<br />

<strong>die</strong> Anfangsstufen von samádhi sind das Übungsgelände des<br />

Meditierenden. Nachdem er oder sie sich dann in beiden, jhána<br />

und samádhi, ausreichend geschult hat und <strong>die</strong> feine<br />

Unterscheidung treffen kann, was richtig ist und was nicht,<br />

vermag der Meditierende effektiv vipassaná (Einsicht) zu<br />

entwickeln.<br />

Vipassaná zu erlangen ist gar nicht so leicht, wie es sich <strong>die</strong> meisten<br />

vorstellen. Manche Meditierende erfahren gelegentlich das<br />

Hinübergleiten des Geistes in jhána und samádhi und nehmen dann<br />

an, dass sie <strong>die</strong>se oder jene Stufe der Verwirklichung erlangt<br />

haben. Tatsächlich wissen sie aber nicht wirklich, welche Stufe sie<br />

erreicht haben, ob es nun jhána oder samádhi oder sonst etwas ist,<br />

aber sie gehen einfach her und prahlen damit. Im folgenden<br />

Verlauf verflacht der Konzentrationszustand und wird für sie<br />

unzugänglich.<br />

Samádhi bringt grosse Haltung und Grazie mit sich, aber in einer<br />

anderen Weise wie jhána. Es ist wie der Unterschied zwischen<br />

jemand, der Sport um der Gesundheit willen betreibt, und<br />

jemand, der es um des reinen Vergnügens willen tut.<br />

Wenn der Geist in samádhi übergeht, ist man sich dessen bewusst,<br />

dass er es tut - es ist durchgängig Wissen vorhanden. Achtsamkeit<br />

bemerkt <strong>die</strong> Grobheit oder Feinheit des Geistes in jedem<br />

Augenblick des Bewusstseins. Wenn der Geist noch grob ist, ist<br />

das Wissen auf das „Aussen“ beschränkt. Indem er aber feiner<br />

wird, gibt es Wissen vom „Innen“ und „Aussen“. Man wird von<br />

den unterschiedlichen Zuständen des Geistes nicht mehr<br />

getäuscht: Man kennt beide, den Geist, der Dhamma ist, und den<br />

Geist, der noch in der <strong>Welt</strong> verfangen ist. Man ist nicht auf eine<br />

einzige Perspektive beschränkt. Der Geist von einem, der auf <strong>die</strong>se<br />

Weise sieht, wird gleichmütig sein, fähig, alle mentalen Zustände<br />

loszulassen. Unter gegebenen Umständen handelt er auch nicht;<br />

entschliesst er sich aber zu handeln, so wird sein Tun<br />

unveränderlich massvoll, passend und gewinnbringend sein.<br />

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