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Nur die Welt endet - muttodaya

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Alle Dinge, materiell oder immateriell, existieren aufgrund<br />

natürlicher Gesetzmässigkeiten. So sehr wir auch danach streben,<br />

sie unserem Willen zu unterwerfen, übersteigt es doch unsere<br />

Kräfte. Anattá bedeutet nicht, dass gar nichts wirklich existiert,<br />

sondern, dass <strong>die</strong> Dinge auf eine Weise existieren, der wir<br />

unserem Willen nicht aufzwingen können.<br />

Wenn <strong>die</strong> inneren und <strong>die</strong> äusseren Sinnes-Bereiche in Kontakt<br />

treten und Empfindung aufsteigen lassen, so sollten jene, <strong>die</strong><br />

vipassaná entwickeln, in jedem Augenblick und in jeder Haltung<br />

den Vorgang, wie oben umrissen, hinsichtlich der drei Erfahrungs-<br />

Merkmale (vergänglich, leidhaft, wesenlos) kontemplieren. Für<br />

jemand, der in <strong>die</strong>ser Form der Kontemplation geschickt ist,<br />

erfolgt das ganz spontan, ohne eine Lücke zu lassen für das<br />

Aufsteigen von Befleckungen im Geist, wie etwa dem sinnlichen<br />

Verlangen. Die Energie, <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Entwicklung von<br />

jhána/samádhi und vipassaná bis zu einem ausreichenden Niveau<br />

erzeugt wird, bringt maggasamaògi hervor.<br />

Maggasamaògi ist nicht der gleiche Zustand wie jhána oder samádhi,<br />

hat mit ihnen aber gemein, dass der Geist in einen geeinten<br />

Zustand eintaucht. Wenn <strong>die</strong> vipassaná-Betrachtung <strong>die</strong> inneren<br />

und äusseren Ursache-Wirkung-Beziehungen untersucht und ihre<br />

Natur so klar erkannt hat, dass es <strong>die</strong>sbezüglich keinerlei Zweifel<br />

und Unsicherheiten mehr gibt, führt der Geist alle acht Faktoren<br />

des Pfades (kurz: sìla, samádhi und paññá) in einem einzigen<br />

Gedanken-Augenblick in der Rechten Ansicht zusammen.<br />

Nachfolgend gibt es ein Zurückziehen in den Sinnes-Bereich, aber<br />

<strong>die</strong> Erfahrungen in <strong>die</strong>sem Bereich sind jetzt ständig von einem<br />

klaren Wissen um <strong>die</strong> wahre Natur der Sinnes-Objekte begleitet,<br />

und der Geist wird von ihnen nicht mehr getäuscht wie zuvor. Der<br />

Buddha lehrte, dass jedes Pfad-Bewusstsein (maggacitta) einmal,<br />

und nur einmal, auftritt. Nach dem Erlangen des ersten magga<br />

fährt man fort wie zuvor, vipassaná zu entwickeln. Wie klar aber<br />

dabei <strong>die</strong> Dinge auch gesehen werden, wenn <strong>die</strong> Einsicht nicht<br />

über <strong>die</strong> Durchdringung des ersten Pfadmoments hinausgeht,<br />

wird es nicht maggasamaògi genannt. Es ist so, als wäret ihr nach<br />

dem Aufwachen vom Schlaf in der Lage, einen Traum, den ihr<br />

gerade hattet, genau zu erzählen: Ihr würdet <strong>die</strong> Erzählung davon<br />

aber nicht für den Traum selbst halten.<br />

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