Nur die Welt endet - muttodaya
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hängt von der Stärke und Geläufigkeit von samádhi ab. Ist samádhi<br />
nur schwach, so bleibt sie völlig wirkungslos; zum Zweck einer<br />
echten Läuterung des Geistes ist Einsicht erforderlich.<br />
Jhána, samádhi und Wissenschaft, sie alle nützen das Immaterielle,<br />
um das Materielle zu untersuchen, sie unterscheiden sich aber in<br />
Bedeutung und Zweck. Ich möchte <strong>die</strong> Erklärungen zu den beiden<br />
ersten Begriffen etwas rekapitulieren, um euer Gedächtnis<br />
aufzufrischen.<br />
In jhána konzentriert sich das Immaterielle, d. h. der Geist, auf das<br />
Materielle: Er betrachtet zum Beispiel aufmerksam den Körper<br />
hinsichtlich der vier Elemente. Der Geist entwickelt dabei <strong>die</strong> feste<br />
Überzeugung, dass unser Körper wirklich nur eine<br />
Zusammensetzung aus jenen Dingen ist, bis von einem davon ein<br />
nimitta auftritt. Manchmal kann der Meditierende im Laufe der<br />
Kontemplation eine bezwingende Vision wahrnehmen und sich<br />
davon so täuschen lassen, dass er <strong>die</strong>se Vision für real hält,<br />
dadurch in Furcht gerät und in seltenen Fällen sogar<br />
geistesgestört wird. Da gibt es noch eine Fülle weiterer möglicher<br />
Erfahrungen. Sie liegen alle im Bereich von jhána.<br />
In samádhi verläuft <strong>die</strong> Kontemplation in gleicher Weise, schliesst<br />
aber <strong>die</strong> „inneren“ und <strong>die</strong> „äusseren“ Aspekte des Objektes mit<br />
ein, nicht so wie bei jhána, wobei man nur <strong>die</strong> „inneren“ Aspekte<br />
wahrnimmt. In samádhi sieht man den Körper als asubha an - als<br />
verfallend, verfaulend und abstossend -, bewahrt aber zugleich<br />
das Gefühl, dass letztlich überhaupt nichts wirklich Abstossendes<br />
daran ist. Die unattraktiven Aspekte des Körpers sind bloss<br />
natürliche Phänomene. Es ist ganz einfach, <strong>die</strong> Natur des Körpers<br />
so zu sehen.<br />
In der Wissenschaft müsst ihr etwas konzentriert beobachten, um<br />
es zu verstehen, bis <strong>die</strong> Kenntnis seiner Beschaffenheit erlangt<br />
worden ist. Zum Beispiel wurden aufgrund der Beobachtung<br />
anatomischer Strukturen und der Kenntnis der Natur der<br />
verschiedenen Körperteile, wie sie zusammenwirken und<br />
kooperieren, um <strong>die</strong> erforderlichen Bewegungen und Funktionen<br />
zu vollziehen, Textbücher verfasst und <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>n fortgesetzt. So<br />
geht <strong>die</strong> Wissenschaft vor, und sie hat ihren Platz: Ohne sie wäre<br />
<strong>die</strong> <strong>Welt</strong> ärmer, denn <strong>die</strong> aus der Wissenschaft geborene<br />
Technologie ist das Werkzeug, mit dem <strong>die</strong> moderne <strong>Welt</strong><br />
erschaffen wurde. Die Leute, welche <strong>die</strong> Werkzeuge der<br />
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