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Nur die Welt endet - muttodaya

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Kobra oder einem liebenden Weib. Sie können sich zu jeder Zeit<br />

gegen dich wenden.“<br />

Nachdem sie <strong>die</strong> Erklärungen von „Herz“, „Geist“ und<br />

„Befleckungen“ verstanden hat, muss eine Person, welche <strong>die</strong><br />

Befleckungen im Geist ausmerzen will, zuerst samádhi<br />

praktizieren, bis sie darin geschickt geworden ist. <strong>Nur</strong> dann wird<br />

sie fähig sein, <strong>die</strong> beiden auseinander zu halten, denn ohne<br />

samádhi wird der Versuch, <strong>die</strong> Befleckungen vom Geist abzulösen,<br />

wirkungslos sein, und <strong>die</strong> beiden bleiben verbunden. Samádhi ist<br />

der Zustand, in welchem der Geist fest auf ein einziges Objekt<br />

gerichtet ist, in dem er vom Wandern im Äusseren ausruht, und<br />

genau hier ist das Feld für <strong>die</strong> „Schlacht“ mit den Befleckungen.<br />

Der Geist, der gewöhnlich den Sinnes-Erfahrungen hinterher eilt,<br />

sucht jetzt nach den Befleckungen.<br />

Wenn wir nur einfach gewahr sind und dem Geist nicht gestatten,<br />

den Sinnes-Erfahrungen unangemessene Bedeutung zuzuordnen,<br />

sie nicht mental interpretieren und uns geistig damit beschäftigen,<br />

wenn es also nur das reine Wissen davon gibt, so werden sich<br />

keine Befleckungen ergeben. Damit der Geist befleckt wird, muss<br />

er von den Sinnes-Eindrücken Notiz nehmen, dabei verweilen und<br />

sich ausbreiten. Gibt es lediglich das Wissen davon, erfolgt keine<br />

Befleckung. Wenn das Auge jedoch eine Form sieht, und es gibt<br />

eine Vorstellung davon, zum Beispiel „Mann“, „Frau“, „schwarz“,<br />

„weiss“, „attraktiv“, „unattraktiv“ usw., dann denkt der Geist und<br />

breitet sich auf vielerlei Weisen über <strong>die</strong>se Wahrnehmungen aus.<br />

Dann folgen Befleckungen und trüben das natürliche Strahlen des<br />

Geistes. Als Konsequenz degeneriert der Zustand von samádhi und<br />

Befleckungen hüllen das Herz ein. Wenn <strong>die</strong> Ohren einen Ton<br />

hören, ist es genau dasselbe. Wird nur gehört, ohne Etikettieren,<br />

ohne über den Ton nachzudenken oder Sich-Ausbreiten, steigt der<br />

Ton also auf und verklingt, ohne dass etwas hinzugefügt wird,<br />

dann findet keine Befleckung statt, ähnlich wie ein Waldbewohner<br />

eben <strong>die</strong> Geräusche der Vögel oder eines Wasserfalls bloss hört.<br />

Das gleiche Prinzip gilt für <strong>die</strong> anderen Sinnes-Bereiche.<br />

Der Geist einer Person, <strong>die</strong> <strong>die</strong>se Geschicklichkeit erlangt hat, kann<br />

im Augenblick des Sinneskontaktes in samádhi eintreten und mit<br />

den Phänomenen in obiger Weise umgehen, frei von jeglicher<br />

Ausbreitung und anschliessender Befleckung. Aber eine solche<br />

Läuterung des Geistes ist nur von vorübergehender Dauer: Sie<br />

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