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CRUISER09

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CRUISER 0709<br />

Kultur<br />

Seite 15<br />

Zürcher Theater Spektakel<br />

Theater- und<br />

Tanzproduktionen<br />

aus dem Süden<br />

unserer Welt, Club-<br />

Formate und Openair-<br />

Produktionen<br />

Kaum eine europäische Theaterlandschaft<br />

war in den 80er-Jahren<br />

für das Theater Spektakel von<br />

so grosser Bedeutung wie Holland.<br />

So wird als Tribut an diese wichtige<br />

Inspirationsquelle zum Auftakt die<br />

umjubelte Produktion «Romeinse<br />

Tragedies» der Toneelgroep Amsterdam<br />

gezeigt. Ivo van Hoves knapp<br />

sechsstündige Inszenierung von<br />

Shakespeares Dramen «Coriolanus»,<br />

«Julius Cäsar» und «Antonius und<br />

Cleopatra» ist eine intelligente Auseinandersetzung<br />

mit den Mechanismen<br />

der Macht.<br />

Herausragende Produktionen<br />

kommen auch aus Lateinamerika.<br />

Der weltweit gefragte brasilianische<br />

Choreograph und Regisseur<br />

Bruno Beltrão hat mit seiner neunköpfigen<br />

Grupo de Rua aus Niterói<br />

eine erstaunlich eigene Tanzsprache<br />

entwickelt. Mit «H3» zeigt er seinen<br />

jüngsten Streich. Die 2008 am Paléo-<br />

Festival in Nyon mit Standing Ovations<br />

bedachten Sänger und Tänzer<br />

der Gruppe Barbatuques aus São Paolo<br />

werden mit ihrer mitreissenden<br />

Body-Percussion-Show für ein Fest<br />

auf der Seebühne sorgen.<br />

Die in Frankreich lebende, algerische<br />

Tänzerin Nacera Belaza zeigt<br />

mit ihrer Compagnie «Le cri», das<br />

2008 mit dem französischen Kritikerpreis<br />

ausgezeichnet wurde. Und<br />

«More, more, more ...future» ist ein<br />

sinnlicher Mix aus Tanzvorstellung<br />

und Clubnacht, kreiert vom kongolesischen<br />

Choreographen Faustin Linyekula<br />

und seiner Company mit<br />

Musikern und Tänzern. Der in Soweto<br />

aufgewachsene Choreograph Boyzie<br />

Cekwana, der als Wunderkind<br />

des südafrikanischen Tanzes gehandelt<br />

wird, präsentiert das Solo «Influx<br />

Control: I wanna be wanna be».<br />

Das Freie Schweizer Theaterschaffen<br />

ist auch im Jubiläumsprogramm<br />

prominent vertreten: Das Theater<br />

Klara untersucht in «Hochstapler<br />

und Falschspieler», welchem Druck<br />

das Individuum von Gesellschaft<br />

und Markt ausgesetzt ist. Stefan Kaegi<br />

/ Rimini Protokoll führt uns mit<br />

«Radio Muezzin», mitten in den Alltag<br />

Kairos und gleichzeitig in den<br />

aktuellen Diskurs um den Umgang<br />

mit dem Islam. Und das Openair-Programm<br />

auf der Landiwiese sowie der<br />

Turm zeigen wiederum frei zugängliche<br />

Installationen und Produktionen<br />

auf. (kb)<br />

Landiwiese, Werft, Rote Fabrik und<br />

Theaterhaus Gessenerallee, Zürich<br />

13. bis 30. August<br />

Tickets 044 412 30 30,<br />

www.theaterspektakel.ch oder<br />

www.starticket.ch<br />

Stomp<br />

Weltweit erlebten<br />

bereits 10 Millionen<br />

Zuschauer diese<br />

furiose Theater-<br />

Performance<br />

Scheppernde Ölfässer, glucksende<br />

Gummipfropfen, klappernde Mülltonnendeckel<br />

und andere obskure<br />

Objekte produzieren eine Klang-<br />

Symphonie der phantastischen Art.<br />

Hinter der genialen Schöpfung verbergen<br />

sich Luke Cresswell und Steve<br />

McNicholas. Die beiden Musiker,<br />

Theater- und Filmkünstler entwickelten<br />

«Stomp» beständig weiter<br />

und spinnen aus dem, was einst mit<br />

Händen, Füssen und ein paar Besen<br />

begann, einen faszinierenden,<br />

stetig wachsenden Kosmos – sei es<br />

in Aufsehen erregenden, für einen<br />

Oscar nominierten Filmprojekten,<br />

Film-Soundtracks oder mit ihrem<br />

jüngsten Bühnenereignis, dem «Lost<br />

and Found Orchestra».<br />

Überall setzen die beiden die universelle<br />

Stomp-Sprache und schaffen<br />

immer wieder neue umwerfende<br />

Charaktere. Das macht jede Aufführung<br />

so einmalig - seit 14 Jahren in<br />

New York City, im Londoner West<br />

End oder auf Gastspielen in aller<br />

Welt. (kb)<br />

Theater 11, Zürich<br />

1. bis 13. September<br />

Ticketcorner, 0900 800 800 oder<br />

www.ticketcorner.ch<br />

Die Zoogeschichte<br />

Erstmals und einmalig:<br />

Freilichttheater im<br />

Kocherpark Bern<br />

Zwei Männer lernen sich kennen,<br />

die unterschiedlicher nicht sein<br />

könnten: Der biedere Schweizer Peter<br />

trifft auf den Deutschen Klaus-Dieter,<br />

der an den Rand der Gesellschaft<br />

geraten ist. Der eine hat eine Frau,<br />

zwei Töchter, zwei Katzen und zwei<br />

Wellensittiche und lebt in einem<br />

Haus an der Schwarztorstrasse, Der<br />

andere hat ausser einem Büchsenöffner<br />

nicht viel mehr.<br />

Aus der scheinbaren Zufallsbegegnung<br />

entwickeln sich witzige und<br />

absurde Gespräche, die Männer nähern<br />

sich an. Und plötzlich erhält<br />

die se Geschichte eine neue Dimension,<br />

etwas völlig Unerwartetes trifft<br />

ein, für Peter ist kein Stein mehr auf<br />

dem anderen – und wird es nie mehr<br />

sein. Es ist ein Stück für Leute, die<br />

gerne lachen und doch die Absurdität<br />

des menschlichen Daseins manchmal<br />

still und leise hinterfragen. (kb)<br />

Kocherpark Bern beim City West<br />

bis 31. Juli 2009<br />

Tickets www.lart.ch oder<br />

031 901 38 79

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