CRUISER Edition September 2013
Dieses Magazin ist schwul
Photoprapher:
Ohm Phanphiroj
Film «Der Kreis»
Offener Brief an Wladimir Putin
Akzeptanz der Homosexualität
Thomas Fuchs (SVP) im Interview
Sinnesfreuden mit Queermeal
Kjell M. Droz über Nacktheit
Luis Bonfiglio, Laura Marling, Cher,
Wentworth Miller, Ben Whishaw
Wo Persönlichkeiten Paare werden
Florian T. und Daniel K.
„Abenteuer finde ich woanders. Die wahre Liebe nur bei PARSHIP.“
Auch Frauen
finden bei
gayPARSHIP
eine passende
Partnerin.
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08.02.2013 10:37:12 Uhr
Russland 16 %
Israel 40 %
Libanon 18%
Kanada 80 %
Palästina 4 %
Jordanien 3%
England 76 %
USA 60 %
Deutschland 87%
Türkei 9%
Japan 54%
Polen 42 %
China 21 %
Tschech. Republik 80%
Frankreich 77 %
Aegypten 3 %
Südkorea 39 %
Spanien 88%
Mexico 61 %
Italien 74 %
Tunesien 2 %
Griechenland 53%
El Salvador 34 %
Philippinen 73 %
Pakistan 3 %
Venezuela 51 %
Uganda 4 %
Malaysia 9 %
Kenja 8 %
Ghana 3 %
Indonesien 3 %
Brasilien 60 %
Nigeria 1 %
Bolivien 43 %
Senegal 3 %
Australien 79 %
Chile 68 % Südafrika 32 %
Argentinien 74 %
Akzeptanz der Homosexualität in der Bevölkerung
Nicht beschriftete Länder wurden
in der Studie nicht miteinbezogen.
Grafik: © www.ruthfeurer.ch
Quelle: PEW research center, 2013
CRUISER Edition September 2013
Inhalt
Editorial
Schwerpunkt in dieser CR-Ausgabe ist der Umgang der Gesellschaft mit Schwulen und Lesben.
Der Film «Der Kreis» zeigt, wie Schwule in der Nachkriegszeit in Zürich versteckt leben mussten.
Thomas Fuchs sagt uns, wie die SVP zur LGBT-Comunity steht. Das Meinungsforschungsinstitut
«Pew Research Center» deckt auf, inwieweit Schwule und Lesben weltweit akzeptiert werden. Aus
Sorge über die Entwicklung in Russland schreiben wir einen offenen Brief an Wladimir Putin. Wir
berichten aber auch unterhaltsam über Kultur, nackte Tatsachen und kulinarische Sinnesfreuden.
Die Sinne anregen sollen auch die Bilder von Ohm Phanphiroj.
Martin Ender, Verleger
6
«Der Kreis» kommt auf die Kinoleinwand
Wie war das damals in der Zürcher Schwulenszene?
13
Interview mit dem Berner Grossrat Thomas Fuchs
«Die SVP hat sich nie schwulenfeindlich verhalten!»
14
Weltweite Proteste gegen Russland
Offener Brief an Russlands Präsidenten Wladimir Putin
28
Homosexualität, Gott und die Welt
Was beeinflusst die Einstellung gegenüber Homos?
30
Die nackte Wahrheit
Kjell M. Droz spricht über Nacktheit und Toleranz
32
Queermeal
Kulinarische Sinnesfreuden unter Gays erleben
News 4 • News Schweiz 9 • Prominent 10 • Szene 16
Hot4You 18 • Fotostrecke 19 • Kultur 26 • Kolumne 31
Raphael Biedermann 32 • Pia 34 • Dr. Gay 34 • Agenda 36
3
News CRUISER Edition September 2013
Internationale
News
4
Berlin
Politik und Sport gegen
Homophobie
Mit der «Berliner Erklärung» wollen Politiker
und schwul-lesbische Organisationen ein «aktives
Vorgehen gegen Homophobie auf allen
Ebenen des Sports» erreichen. Zu den Erstunterzeichnern
gehören neben Innenminister Hans-
Peter Friedrich (CSU), Justizministerin Sabine
Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) und Familienministerin
Kristina Schröder (CDU) auch
Wolfgang Niersbach, Chef des Deutschen Fussballbunds,
sowie die Präsidenten der Fussballclubs
FC Bayern und Werder Bremen. Christine
Lüders, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle
des Bundes, hofft, die Berliner Erklärung werde
die Voraussetzungen für ein Klima schaffen,
in dem das Coming-Out eines Bundesligafussballers
ohne Angst möglich sein wird. Bernd
Schachtsiek, Vorsitzender des Völklinger Kreises,
forderte, die Aufmerksamkeit nicht nur auf
den Profisport zu richten, sondern auch auf den
Amateurbereich.
Seligenstadt
Geschichte gemacht am
Traualtar
Christoph und Rüdiger Zimmermann sind in
die Geschichte eingegangen. Als erstes gleichgeschlechtliches
Paar durften die beiden Männer
in einer protestantischen Kirche in Hessen heiraten.
Schon bisher konnten Homopaare ihre
Liebe segnen lassen, eine kirchliche Trauung
war ihnen jedoch verwehrt. Mit der Trauung
von Homosexuellen zog die Evangelische Kirche
Hessen und Nassau als erste evangelische
Landeskirche in Deutschland die Konsequenz
aus der «Orientierungshilfe» für Familien, die
EKD-Ratsvorsitzender Nikolaus Schneider im
Juni der Öffentlichkeit vorgestellt hatte. Darin
stellte Schneider die Homo-Ehe der traditionellen
Ehe gleich. Das Papier wie auch die Trauung
im hessischen Seligenstadt stiessen jedoch innerhalb
wie ausserhalb der protestantischen
Kirche auch auf Ablehnung und Kritik.
Münster
Freibrief für Homo-Feinde
In Deutschland darf die Christliche Mitte weiterhin
Homosexuelle als kranke Menschen bezeichnen,
Schwule als «widernatürlich» diffamieren
und pauschal für sechs Millionen
Aids-Tote verantwortlich machen. Die Staatsanwaltschaft
Münster hat ein Ermittlungsverfahren
gegen Adelgunde Mertensacker, die Parteichefin
der Christlichen Mitte (CM), eingestellt.
Die Dortmunder Musikprofessorin habe mit
ihren homofeindlichen Äusserungen die «Angehörigen
des homosexuellen Bevölkerungsteils
in Deutschland nicht in ihrem unverzichtbaren
Kernbereich ihrer Persönlichkeit getroffen», befand
die Staatsanwaltschaft. Das deutsche Onlinemagazin
queer.de hatte Strafanzeige gegen
Mertensacker und die Christliche Mitte gestellt.
Sotschi
Boykott oder Protest?
Soll man die Olympischen Winterspiele 2014
in Sotschi wegen der homophoben Gesetze in
Russland boykottieren? Der britische Schriftsteller
und Schauspieler Stephen Fry sagt dazu
rundum Ja. Andere wollen die Spiele mit einem
trotzigen «Jetzt erst recht» als Plattform für
die schwul-lesbische Sache nutzen. Der offen
schwule deutsche Grünenpolitiker Volker Beck
spricht sich für «Zeichen des Protestes während
der Spiele» aus. Der schwule Eisschnellläufer
Blake Skjellerup aus Neuseeland will in Russland
mit seiner sexuellen Präferenz nicht hinterm
Berg halten. Das Internationale Olympische
Komitee verspricht, dass auch Schwule
und Lesben bei den Olympischen Winterspielen
in Sotschi willkommen sind. Die Gay European
Tourism Association (GETA) will die Spiele zu
den «gayest games» machen. In einem Schreiben
an das IOC forderte die GETA die Garantie, dass
in Sotschi das Recht von Olympiabesuchern
auf «friedliche Proteste» gegen Russlands Antischwulenpolitik
gewahrt bleibt.
Boston
Glückliche Kinder dank Harmonie
Die sexuelle Orientierung der Eltern spielt für
das Wohlergehen von Adoptivkindern keine
Rolle. Gleichgeschlechtliche Adoptiveltern können
ebenso gut Kinder grossziehen wie traditionelle
Eltern. Das ist das Resultat einer Studie
der Psychologinnen Rachel Farr von der University
of Massachusetts und Charlotte Patterson
von der University of Virginia. Die Arbeit der
beiden amerikanischen Wissenschaftlerinnen
wurde im Fachmagazin «Child Development»
CRUISER Edition September 2013
News
veröffentlicht. Demnach ist die Qualität der
Beziehung der Eltern wichtiger für das Kind als
die sexuelle Orientierung. Verhaltensauffälligkeiten
wie Aggressionen seien seltener bei
Kindern, deren Eltern in einer harmonischen
Beziehung lebten, erklärte Studienleiterin Rachel
Farr. Welcher Elternteil welche Aufgaben
übernehme, sei egal, solange die Erwachsenen
sie im Konsens erfüllten.
Sacramento
Freie Klowahl als Bürgerrecht
Transsexuelle an den Schulen Kaliforniens haben
in Zukunft die freie Wahl bei Toiletten und
Umkleidekabinen. Das hat der kalifornische Senat
mit der deutlichen Mehrheit von 21 zu neun
Stimmen beschlossen. Im Mai hatte bereits das
Repräsentantenhaus den Gesetzentwurf verabschiedet.
Die Zustimmung des demokratischen
Gouverneurs Jerry Brown steht allerdings noch
aus. Kalifornien ist der erste us-amerikanische
Bundesstaat mit einer gesetzlichen Regelung
der Nutzung von Toiletten durch Transsexuelle.
Das Thema wird in den USA kontrovers diskutiert.
Transsexuellen werden meistens durch
Behörden und Polizei gezwungen, sich bei der
Wahl öffentlicher Toiletten an ihrem biologischen
statt an ihrem gefühlten Geschlecht zu
orientieren.
Mexiko
Colima sagt Ja zu Homo-
Paaren
Colima hat Lebenspartnerschaften für
Schwule und Lesben eingeführt. Das Regionalparlament
des mexikanischen Bundeslands
stimmte Anfang Juli mit überwältigender
Mehrheit dem Gesetz zu. Nach dem
nordmexikanischen Coahuila ist Colima der
zweite der insgesamt dreizehn mexikanischen
Bundesländer mit einem Lebenspartnerschaftsgesetz
für gleichgeschlechtliche
Paare. Es gibt aber in Mexiko auch schon Regionen,
in den Schwule und Lesben heiraten
können. 2009 hatten Mexiko City und Anfang
2012 Cancun und einige andere Touristenorte
im Bundesland Quintana Roo die Homo-Ehe
eingeführt. Laut einem Urteil des Obersten
Gerichts müssen die Homo-Ehen im ganzen
Land rechtlich anerkannt werden.
Port-au-Prince
Molotowcocktails statt Champagner
Ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes und sein haitianischer
Lebenspartner wurden bei ihrer Verlobungsfeier
in Port-au-Prince Opfer militanter
Schwulenhasser. Ein aufgebrachter Mob griff
die Gesellschaft mit Molotowcocktails an und
bewarf sie mit Steinen. Mehrere Gäste der Verlobungsfeier
wurden verletzt, zwei Autos in Brand
gesetzt und die Fenster des Anwesens des Paares
eingeworfen. Die Polizei konnte noch rechtzeitig
eingreifen, um Schlimmeres zu verhindern.
Der Brite und sein Lebenspartner blieben unverletzt,
meiden jedoch aus Angst vor weiteren
homophoben Angriffen vorerst die Öffentlichkeit.
Mitglieder protestantischer Kirchen skandierten
bei einer Strassendemonstration «no
to gay marriage in Haiti». Der karibische Inselstaat
steht seit vielen Jahren in dem Ruf, extrem
schwulenfeindlich zu sein.
Sydney
Ab auf die schwulenfeindliche
Insel
Australien gewährt Bootsflüchtlingen kein
Asyl mehr. Flüchtlinge aus dem Irak, dem
Iran, Sri Lanka und Afghanistan, die per Boot
Australien zu erreichen versuchen, werden in
Lagern in Papua Neuguinea interniert. Selbst
ein positiver Bescheid des Asylantrags durch
die australischen Behörden berechtigt nicht
mehr zu einem Aufenthalt in Australien. Die
Flüchtlinge werden stattdessen in Papua Neuguinea
(PNG) angesiedelt. Das gilt auch für
homosexuelle Asylbewerber, ungeachtet der
Kriminalisierung der Homosexualität und
der Verfolgung von Homosexuellen im pazifischen
Inselstaat. Sex zwischen Männern wird
in PNG mit Gefängnis bedroht. Ein Sprecher
der australischen Regierung erklärte, Australien
beabsichtige nicht, von PNG eine Änderung
seiner schwulenfeindlichen Politik
zu verlangen.
Singapur
Mega-Pink-Dot
Die Gay Pride in Singapur wird von Jahr zu
Jahr grösser. Normalerweise sind Kundgebungen
politischer Natur in dem mit «väterlicher»
Strenge regierten Stadtstaat verpönt,
solange sie nicht von der regierenden
Peoples Action Party veranstaltet werden.
Bei der jährlichen schwul-lesbischen Veranstaltung
Pink Dot an der Speaker’s Corner
im Hong Lim Park machen die Behörden erstaunlicherweise
eine Ausnahme. In diesem
Jahr waren sensationelle 20 000 Menschen zu
dem rosa Fest gekommen. Damit dürfte Pink
Dot nach der Gay Pride in Taiwan das zweitgrösste
schwul-lesbische Fest Asiens sein. Politische
Forderungen wie nach der Entkriminalisierung
der Homosexualität in Singapur
können bei Pink Dot jedoch nur verklausuliert
erhoben werden.
Manila
Franziskus begeistert Homos
Philippinische Schwulenorganisationen preisen
die Worte von Papst Franziskus über die
Akzeptanz von Schwulen und Lesben nach den
«bösartigen Bemerkungen» seines Vorgängers
als Durchbruch für eine grössere gesellschaftliche
Akzeptanz von Homosexuellen. Die Philippinen
sind ein mehrheitlich katholisches Land
und inzwischen eines der wenigen Länder der
Welt, in denen die Katholische Kirche noch über
einen dominierenden gesellschaftspolitischen
Einfluss verfügt. In einer Erklärung lobte die
Progressive Organization of Gays in the Philippines
(ProGay) auch die Stellungnahmen des
neuen Papstes gegen Armut sowie politische
und soziale Unterdrückung. ProGay lud den
Papst ein, die «armen, arbeitslosen und unterbezahlten
schwulen, lesbischen, bi- und transsexuellen
Jugendlichen in den urbanen Zentren»
zu besuchen. Der Papst hat angekündigt, Asien
besuchen zu wollen.
Hanoi
Rosa Tupfer auf roter Fahne
Anfang August zog zum zweiten Mal eine Gay
Pride-Parade durch Hanoi. Mehr als dreihundert
vietnamesische Schwule und Lesben hatten
den Mut aufgebracht, für ihre Rechte und
gegen Diskriminierung zu demonstrieren. Demonstrationen
gegen gesellschaftliche Missstände
sind in der kommunistischen Volksrepublik
Vietnam gefährlich. In diesem Jahr hat
die Führung in Hanoi die Unterdrückung von
Dissidenten verschärft. Eine grosse Zahl Blogger,
die für Demokratie eintreten und Übel wie
die weit verbreitete Korruption anprangern,
wurde in diesem Jahr verhaftet und zu langjährigen
Gefängnisstrafen verurteilt. Die Gay Pride
blieb jedoch unbehelligt. Kritiker werfen der Regierung
Vietnams vor, mit der Duldung der Gay
Pride Schwule und Lesben zu benutzen, um sich
ein liberales Image zu geben.
5
Kino CRUISER Edition September 2013
Erinnerungen für
die Kinoleinwand
Wie war das damals in der Zürcher Schwulenszene?
Von Michi Rüegg
Kreis-Übervater Rolf (Stephan Witschi, Mitte) stellt dem Ernst (Matthias Hungerbühler, links)
den Kreis-Redaktor Felix (Anatole Taubman, rechts) vor.
6
CRUISER Edition September 2013
Kino
Mit «Der Kreis» von Stefan
Haupt entsteht derzeit ein
Film über die Schwulenszene
im Nachkriegs-Zürich.
Im Mittelpunkt stehen zwei
gut bekannte Zeitzeugen:
Ernst Ostertag und Röbi
Rapp. Sie sind gleichzeitig
Erzähler und Figuren einer
1,8 Millionen Franken teuren
Mischung aus Fiktion
und Dokumentarfilm.
Es ist, als wäre man in eine Zeitmaschine gestiegen. Fesche GIs in allen
Farben sitzen auf den Stühlen wie die Hühner auf der Stange. Die Kulisse
passt, eine alte Fabrikhalle an der Glatt in Wallisellen. Die amerikanischen
Soldaten warten zusammen mit anderen hübsch drapierten Statisten
im Look der 50er-Jahre auf ihren Auftritt. Die Sonne scheint durch
die grossen Fenster der alten Fabrik, zum Untergeschoss hat sie keinen
Zutritt. Dort steht die Barfüsser-Bar. Nicht der Sushi-Tempel, in dem junge
Frauen an Cosmopolitans nippend einen Blick auf Schwule werfen
können. Es ist der alte Barfüsser, der im Jahr 1958, wie er nur noch auf
Schwarzweissfotos und in der verblassenden Erinnerung alter Zürcher
Schwuler existiert.
Ein historischer Film entsteht hier in Wallisellen, daran besteht kein
Zweifel. Mit den angekarrten Kostümen könnte man eine ganze Garnison
einkleiden, ein Raum im Erdgeschoss ist mit Möbeln und Accessoires
aus alten Zeiten so vollgestopft, dass man sich im Brockenhaus wähnt.
Es sind zwei Geschichten, die hier erzählt werden. Die Geschichte zweier
junger Männer, die sich kennen und lieben lernen. Und die Geschichte
des schwulen Zürichs der Nachkriegszeit.
Der junge Lehrer Ernst entdeckt an einem Fest des Kreises eine betörende
Sängerin. Die Wette, dass es sich bei der hübschen Dame um eine Frau
handelt, verliert er. Dafür gewinnt er ihr Herz, respektive seines. Es ist
Röbi, der da auf der Bühne steht. Viele Jahre später werden sich Ernst Ostertag
und Röbi Rapp als erstes gleichgeschlechtliches Paar auf Zürcher
Boden das Ja-Wort geben – quasi, denn die «Willst du?»-Frage ist nicht Teil
des Rituals, bei dem zwei Männer oder zwei Frauen verpartnert werden.
Die erste Schwulenorganisation der Schweiz
Bevor sich die beiden Senioren im neuen Jahrtausend ihren Lebenstraum
erfüllen können, streift sie die wechselhafte Geschichte der Zürcher
Schwulenszene der Nachkriegszeit. Eine Geschichte, die sie zu einem
wesentlichen Teil mitgeprägt und später auch dokumentiert haben. Eine
Geschichte von rauschenden Festen, abenteuerlichen Schmuggelaktionen,
Mordfällen, Polizeirazzien, Hausdurchsuchungen und Verhaftungen.
Es ist die Geschichte der ersten Schwulenorganisation der Schweiz,
die weit über die Landesgrenzen hinaus strahlte: des berühmten Kreises.
Daher auch der Titel.
Dass «Der Kreis» überhaupt gedreht wird, ist im Wesentlichen Ivan Madeo
zu verdanken. Der gebürtige Berner arbeitet seit sieben Jahren darauf
hin. Er lernte Ernst und Röbi kennen, tauchte in ihre Geschichte ab
und recherchierte, schuf erste Fassungen des Drehbuchs. Dann machte
er sich zusammen mit seinem Produktionspartner Urs Frey und
Regisseur Stefan Haupt auf die Suche nach der Finanzierung. 1,8 Millionen
Franken brachten sie zusammen, hauptsächlich vom Schweizer
Fernsehen und der Zürcher Filmstiftung, die das Projekt mit 600 000
Franken unterstützt. Auch die Filmförderung des Bundes und diverse
Stiftungen tragen zum Gelingen bei. 1,8 Millionen klingt zwar nach
viel, «aber für einen historischen Film ist das wenig», erklärt Madeo.
Der Aufwand sei ungemein grösser, allein in der Maske sässen die Darsteller
drei bis viermal so lange wie normal.
Ernst und Röbi im Original und gespielt
Ernst und Röbi kommen im Film gleich doppelt vor. Einerseits sind sie
selber Erzähler ihrer Geschichte, rund ein Viertel bis ein Drittel des Films
wird dokumentarisch ausfallen. Im Spielfilmteil sind die beiden als junge
Männer zu sehen, gespielt von zwei Schweizer Schauspielern. Einer
davon ist der Basler Sven Schelker, Ensemblemitglied am Hamburger
Thalia-Theater. Er spielt den jungen Röbi Rapp. «Der Kreis» ist sein erster
Spielfilm. Dass er darin eine Figur verkörpert, die noch lebt, ist im Kino
eher die Ausnahme. «Wir haben Röbi und Ernst ein paar Mal getroffen»,
sagt Schelker. Dabei habe er so einiges mitbekommen, «aber ihn zu imitieren,
wäre sicher der falsche Weg».
Bei den Dreharbeiten zum Spielfilmteil sind der Original-Röbi und der echte
Ernst in der Regel nicht dabei. «Alles andere wäre zu schwierig», findet
der Produzent. «Sie haben uns im Vorfeld unglaublich viel Wissen mitgegeben»,
so Madeo, «aber beim Dreh über jedes Detail zu sprechen, würde
den Rahmen sprengen». Denn trotz Historie, ein Film braucht einen gewissen
Spielraum, Fiktion bleibt immer auch ein Stück Interpretation. Und
so überrascht es Zeitzeugen vielleicht, dass die Barmaid der bekannten
Mary’s Bar, in der nach dem Krieg so mancher junge Zürcher im Austausch
für ein Päckchen Kaugummi mit einem amerikanischen Soldaten auf Urlaub
in die Pfanne stieg – dass ebendiese Barmaid im Film plötzlich bei der
Konkurrenz im Barfüsser auftaucht, verpflanzt und mit neuem Namen.
Es ist eine Liebesgeschichte
Dass er den Ansprüchen der Originalfigur nicht genügt, davor hat auch
der Zürcher Matthias Hungerbühler, der den jungen Ernst Ostertag verkörpert,
keine Angst: «Ernst nimmt alles sehr genau, aber ich habe deswegen
keine schlaflosen Nächte». Ebenso wenig kümmert ihn, dass er, der wie
sein Filmpartner selber nicht schwul ist, dem Publikum in dieser Rolle
begegnet. «Sven und ich haben das Ziel, so gut zu sein, dass dem Publikum
die sexuelle Ausrichtung der Figuren egal ist», gibt Hungerbühler zu Protokoll,
und ergänzt: «Es ist eine Liebesgeschichte, egal ob hetero oder gay».
Weniger egal war diese Frage in den Sechzigerjahren dem Zürcher Stadtrat.
1960 liess der damalige SP-Finanzvorstand Adolf Maurer – Vater der
späteren Polizeidirektorin Esther Maurer – einen Bericht über das homosexuelle
Treiben erstellen. Das Lokal am Neumarkt war schliesslich in
städtischem Besitz, da durfte man auf protestantische Ordnung hoffen.
Auf Druck des damaligen Polizeivorstehers Albert Sieber sprach der Stadtrat
dem Kreis ein Verbot der Tanzabende aus. Später wurde bekannt, dass
der Beschluss mit 5 zu 4 Stimmen erfolgt ist, gegen den Willen des damaligen
Stadtpräsidenten Emil Landolt, wie Ernst Ostertag auf der Website
schwulengeschichte.ch schreibt.
«Der Kreis» wartet mit interessanten Namen auf
Nach den vergleichsweise liberalen Vierzigern und Fünfzigern brach für
die Zürcher Schwulen mit den Sechzigerjahren eine Zeit der Repression an:
7
Kino CRUISER Edition September 2013
Polizeirazzien, Verhaftungen, Hausdurchsuchungen und Schwulenregister
waren Ausdruck des Umgangs der Behörden mit den Zürcher Homosexuellen.
Auch davon erzählt der Film. Die Polizeiuniformen für die Razzia-
Szene hängen bereits im ersten Stock, zusammen mit etlichen Laufmetern
weiterer historischer Kostüme, die meisten davon in Berlin geliehen.
In den weiteren Rollen neben Matthias Hungerbühler (links): Marianne
Sägebrecht als Röbis Mutter und Sven Schelker als Röbi Rapp.
Neben den beiden Hauptdarstellern wartet «Der Kreis» mit interessanten
Namen auf. So taucht «Out of Rosenheim»-Legende Marianne Sägebrecht
in der Rolle von Röbis deutschstämmiger Mutter auf. Ernsts Vater wird
gespielt von Schauspielhaus-Altmeister Ueli Jäggi, die Rolle von Kreis-Redaktor
Felix Schupp spielt der ehemalige Bond-Bösewichts-Assi Anatole
Taubman. Und dann wären da noch die Statisten, ohne die der Film zum
Kammerspiel werden würde. Deren Job besteht auf dem Set in erster Linie
aus Warten. Wie viel Geduld sie bewiesen hatten, zeigte sich in der
Massenszene eines Kreis-Balls. Über hundert Leute mussten 18 Stunden
lang im Saal die Feiernden spielen, unter der Hitze der Scheinwerfer.
«Der Einsatz der Statisten hat mich schlichtweg begeistert», sagt Madeo.
Die leerstehende Halle auf dem Fabrikgelände in Wallisellen ist ein
Glücksfall für die Produktion. Hier sind Büros, Lager und Studio in
ein und demselben Gebäude untergebracht. Nur wenige Szenen kann
die Crew an Originalschauplätzen drehen. Das meiste muss mühevoll
nachgebaut werden. An Liebe zu Details mangelt’s den Ausstattern
jedenfalls nicht. Die Tafel an der Wand zeigt Preise, bei denen
einem heute die Tränen kommen, und die Sinalco-Flaschen werden
mit Etiketten versehen, wie sie eben in den 50-ern ausgesehen haben
vor dem leichten Facelift. Für ein paar der Aussendrehs musste
die Zürcher Altstadt herhalten: «Dafür haben wir sehr viel Goodwill
seitens der Polizei erhalten», meint Madeo. – Für die Akten: Von derselben
Polizei, die einst Jagd auf die Männer der Zürcher Schwulenszene
machte.
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CRUISER Edition September 2013
News Schweiz
Network Kulturpreis
2014
Der Verein Network vergibt
nächstes Jahr einen Kulturpreis
in der Sparte Literatur.
Die Förderung von schwuler Kultur ist ein Bedürfnis
von Network, dem Verein von schwulen
Führungskräften, Freiberuflern, Künstlern und
Studenten. Dafür wurde 2001 der Kulturfonds ins
Leben gerufen. Der damit verbundene Network-
Kulturförder-Preis ist eine Auszeichnung für herausragende
Leistungen zu Gunsten der Publikmachung
schwuler Anliegen, im direkten Wirken in
der «Gay-Community» oder zur Würdigung des
künstlerisch Geschaffenen.
Für das Jahr 2014 ist die «Literatur» an der Reihe.
Network sucht bis Ende Oktober einen herausragenden
literarischen Text eines Schweizers oder
eines mit der Schweiz verbundenen Autors. Dessen
Werk muss in den letzten drei Jahren publiziert
worden sein oder unmittelbar vor der Publikation
stehen. Eine schwule Thematik oder offen
schwule Positionierung des Autors ist Voraussetzung.
Zugelassen sind Werke in unseren Landessprachen
(oder in eine Landessprache übersetzt).
Der Preis beträgt 15 000 Franken. Die Preisübergabe
ist für Ende Mai 2014 im Rahmen der Solothurner
Literaturtage geplant. Einsendeschluss ist der
31. Oktober 2013.
Das Werk ist in sieben Exemplaren zusammen
mit einem kurzen Lebenslauf einzu senden an:
David Streiff, Zürichstrasse 18, 8607 Aathal
www.network.ch
Ja zum neuen
Epidemiengesetz
Sollte das nationale HIV-Programm
im Epidemiengesetz
verankert werden, kann es
langfristig gesichert werden.
Am 22. September kommen in der Schweiz
drei Vorlagen zur Abstimmung. Eine Gesetzesvorlage
betrifft auch die Prävention von HIV
und Geschlechtskrankheiten. Im sogenannten
Epide miengesetz (EpG) ist neu das nationale HIV-
Programm verankert. Das Programm bekämpft
in der Schweiz auch die Diskriminierung aufgrund
sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität
und macht die Aufklärung bezüglich
HIV und sexuell übertragbarer Krankheiten für
die Schweizer Schulen verbindlich. Ein «Ja» für
das Epidemiengesetz kann das HIV-Programm
langfristig sichern.
Das nationale HIV-Programm ruft mit seinen
Kampagnen die Safer-Sex-Regeln in Erinnerung
und fördert den Zugang zu HIV-Tests, Information
und Beratung. Auch die Aidshilfen und die
Checkpoints sind dem Programm angegliedert.
Unter anderem folgende Organisationen rufen
zu einem «Ja» für das Epidemiengesetz auf: Pink
Cross, LOS, Network, fels, Public Health Schweiz
und die Interessengruppe für eine vernünftige
Sexualkunde.
Weitere Informationen unter:
www.jazumepg.ch
Russischer
Wodka: Boykott
Immer mehr Schweizer
Gay-Betriebe boykottieren russischen
Wodka.
Wie der Tages-Anzeiger im August berichtete, reagieren
die Zürcher Gay-Bars auf das umstrittene
Gesetz gegen die «Homosexuellen-Propaganda»
in Russland: Sie streichen den russischen Wodka
aus ihrem Sortiment. Laut dem Bericht verzichten
bislang der Barfüsser, die Dynasty-Bar sowie
die Platzhirsch-Bar auf Hochprozentiges aus dem
Putin-Land. Weitere Bars sollen folgen.
Die Cranberry-Bar geht dabei noch einen Schritt
weiter und kennzeichnet die von nun an unbenutzten
Flaschen mit dem Vermerk «Please boycott
Russian Wodka». Mitbesitzer Jvan Paszti will
damit laut dem «Tages-Anzeiger» ein Zeichen setzen.
Die Gäste sollen realisieren, dass jeder etwas
gegen das Gesetz in Russland tun kann. Auch an
der Gaywest-Party in Bern wurde öffentlich zum
Boykott gegen das russischen Wässerchen aufgerufen.
So erklärte Organisatorin Amal Chaoui
gegenüber dem «Bund», dass «alle Gay-Bars keine
russischen Getränke mehr ausschenken sollen».
Der Bums-Baum
Neben dem «Täschli-Gate» war
besonders der Zürcher «Bums-
Baum» ein Sommerloch-Thema.
Bevor US-Moderatorin Oprah Winfrey zu Promotionszwecken
die Rassismuskeule gegen eine
Zürcher Luxus-Boutique schwang und dies weltweit
zum sogenannten «Täschli-Gate» mutierte,
hielt zumindest in Zürich der «Bums-Baum» den
Blätterwald in Atem. Und es rauschte ganz gewaltig:
In den Fokus der Aufmerksamkeit geriet
die Klopstockwiese, welche trotz neuen Medien
in schwulen Kreisen noch heute als angesagte
Cruising-Area gilt. Besonders die Gegend rund
um eine über 50jährige Mirabelle wurde zum
kleinen Sommerskandal. Vom «Blick am Abend»
flugs als «Bums-Baum» betitelt, schaffte es die «aktivste
Outdoorszene von Zürich» auch in den «Tages-Anzeiger»,
der das Gewächs als riesigen «Bio-
Darkroom» und «gigantische Vulva» bezeichnete.
Während sich einige Anwohner ob dem nächtlichen
Treiben verunsichert oder gar angewidert
fühlen, weiss jedoch der «Blick am Abend» laut
einem Informanten, dass einige «hippe Gays» nur
wegen diesem Baum in das ansonsten eher ruhige
Enge-Quartier ziehen.
Checkpoint im
Gespräch
Die Veranstaltungsreihe widmet
sich im September dem
Rauchen.
«Checkpoint im Gespräch» wird ab September wieder
jeden letzten Freitag im Monat stattfinden. Am
27. September stehen die Raucher in der Pflicht: Im
Zürcher Restaurant Bubbles werden Gründe und
Vorgehen präsentiert, wie man der Sucht Einhalt
gebieten kann. Noch immer steht das Rauchen in
enger Verbindung zu einem gewissen Lifestyle der
Szene, oft ungeachtet der gesundheitlichen Schäden,
besonders, wenn der Raucher auch mit HIV infiziert
ist. Der Vortrag von Patrick Weber beginnt
um 19 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich
Restaurant Bubbles
Freitag, 27. September, ab 18 Uhr
Verlosung
FUCK POSITIVE-Sommertuch zu gewinnen!
Das limitierte Sommertuch, bekannt von Rothirsch, ist ein luftiges und hochwertiges
Tuch aus 100 % Baumwolle und kann vielseitig eingesetzt werden, zum Beispiel als Badituch,
Hammamtuch, Stola, Pareo oder sogar als Tischtuch.
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FUCK POSITIVE-Label schmückt die Rückseite.
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9
Prominent CRUISER Edition September 2013
Cher
Wentworth Miller
Ein russisches Filmfestival wollte den TV-Star
Wentworth Miller (41, Prison Break) nach St.
Petersburg einladen. Dieser reagierte in aller
Öffentlichkeit und outete sich dabei gleich als
homosexuell: «Als jemand, der Russland früher
gerne besucht hat und auch russische Vorfahren
hat, würde ich gerne zusagen. Allerdings:
Als homosexueller Mann muss ich absagen.»
Dass Miller auf Männer steht, war bislang ein
offenes Geheimnis. Nun, da seine Neigung offiziell
ist, findet er auch klare Worte zur Situation
in Russland: «Ich bin zutiefst erschüttert von der
Haltung gegenüber homosexuellen Männern
67 und kein bisschen leise: Pop-Diva Cher meldet
sich in diesen Wochen fulminant zurück.
Nach elfjähriger Pause veröffentlicht die US-
Sängerin im Oktober ihr mittlerweile 25. Studioalbum
«Closer to the Truth». Cher kündigte
das Album schon länger an, jedoch wurde
es aus bis dato unbekannten Gründen immer
wieder verschoben. Ebenso die aktuelle Single
«Womans World». Ungewohnt heftige Elektro-
Beats sollen Cher zu einem Hit wie «Believe»
aus dem Jahre 1998 verhelfen. Schliesslich geht
auch eine Ikone wie Cher mit der Zeit. Und was
Madonna recht ist, kann Cher nur billig sein. Sie
gibt sich gewohnt jugendlich und überrascht
im neuen Musikvideo mit einer Vielzahl an
Outfits und Perücken – eine davon besteht aus
lauter Zeitungsschnipseln. Als fleischgewordener,
anonymer Brief besingt sie die Herrschaft
der Frauen. Das wäre auch ganz ok, nur leider
stammt «Womans World» aus der Feder von drei
Männern: Paul Oakenford, Matt Morris und Anthony
Crawford. Dies entpuppt den musikalischen
Feminismus als reine Fassade. Und für
Cher ist die neue CD wohl auch so etwas wie ein
Hobby. Laut Wikipedia gilt sie mit einem Vermögen
von 750 Millionen Dollar als «reichste
Künstlerin der Welt», alleine ihre Kunstsammlung
wird vom «Forbes Magazin» auf 200 Millionen
Dollar geschätzt. Immerhin macht dies
deutlich, dass sich Cher nicht des Geldes wegen
erneut im Markt positioniert. Weiterhin bleibt
auch die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit
Luis Bonfiglio
Beim CSD in Konstanz wurde auch das «Gay Model
of the Year 2013» gewählt: Luis Bonfiglio (25)
machte das Rennen und repräsentiert seither
die schwule Schweiz. Das Label «Gay Model of
the Year» wurde von der Nouba Events GmbH ins
Leben gerufen. Nach dem Scheitern der «Mr. Gay
Switzerland»-Wahlen ist dies eine willkommene
Alternative. Besonders, da Stephen Bitterlin,
der Mr. Gay 2011, nun endgültig genug von diesem
Amt hat (CR berichtete). Ein Model ist zwar
kein Mister, aber diese Grenzen sind bekanntlich
ziemlich verschwommen. Trotzdem, neben
und Frauen durch die russische Regierung.»
Weiter schrieb Miller in seiner Absage, er habe
kein Interesse an einem Festival, das in einem
Land stattfindet, in dem Menschen wie er «systematisch
daran gehindert werden, frei zu leben
und zu lieben». Eine Welle der Sympathie erreichte
Miller nach seinem Statement, welches
die Organisation GLAAD (Gay & Lesbian Alliance
Against Defamation) stolz auf ihrer Webseite
veröffentlichte. Miller gelang der internationale
Durchbruch mit einer Hauptrolle 2006
in der Serie «Prison Break», die bis 2009 gedreht
wurde. Danach wurde es etwas ruhig um ihn.
Neben Milla Jovovich war er noch in «Resident
Evil: Afterlife» zu sehen. Für den Horrorfilm
«Stoker» (2013) mit Nicole Kidman schrieb er
erstmals das Drehbuch.
10
© pd
© Warner Music
Cher als Schauspielerin bestehen. Die Nebenrolle
in «Burlesque» (2010) war nett, doch die Fans
wünschen sich weitere warmherzige Filme wie
«Mermaids» oder «Moonstruck». Für Letzteren
erhielt Cher 1987 den Oscar als beste Hauptdarstellerin.
(dd)
© Nouba Events
einem attraktiven Äusseren wurden bei der
Wahl auch die Persönlichkeit sowie der Community-Faktor
bewertet. Die Organisatoren legten
grossen Wert darauf, dass ein «Gay Model»
auch einen gewissen Vorbild-Charakter hat.
Den hat offenbar Luis Bonfiglio. Jury und Organisatoren
sind nach eigener Aussage stolz, dass
mit ihm ein talentierter und engagierter junger
Mann gewählt wurde. Er habe die Jury im Finale
durch seinen Charme, gutes Aussehen und seine
Talentshow begeistert. Eine Show, die es in
sich hatte: In nur 90 Sekunden kreierte er auf
einer zwei Meter grossen Leinwand eine Mode-
Skizze für ein extravagantes Abendkleid. Auch
wenn Luis Bonfiglio im Hauptberuf Modedesigner
ist, ist das doch eine grossartige Leistung.
Und er kann sich gewiss sein, dass sein Fashion-
Talent eine glorreiche Zukunft verspricht. Als
«Gay Model» konnte er bislang international
nicht überzeugen: Bei der Wahl zum «Mr. Gay
Europe» Ende Juli in Prag gewann Luis Bonfiglio
in keiner Kategorie. Auch keinen Titel gab
es bei der «Mr. Gay World-Wahl» wenige Tage
später in Belgien. Was soll’s, dabei sein ist alles.
Ausserdem lebt unser «Gay Model» bereits
seinen Traum durch sein Label «Luis Bonfiglio
Couture», wie er auf Facebook berichtet. (dd)
CRUISER Edition September 2013
Prominent
Lovelace
Anna Netrebko
Die Russin Anna Netrebko (42) gilt als die grösste
Diva, welche die Oper derzeit bieten kann. Zudem
hat die Sopranistin den Ruf weg, eine flammende
Befürworterin von Präsident Wladimir
Putin zu sein. Allerdings ist laut Pressberichten
unklar, ob Anna Netrebko auch wirklich
die politische Linie des russischen Präsidenten
versteht. Ihr Mentor, der Dirigent Valery Gergiev,
steht hinter dem jüngsten Wahlaufruf,
den die Opern-Diva unterzeichnete, um Putin
Ben Whishaw
«Q» ist schwul» – so kurz liesse sich die folgende
Nachricht zusammenfassen. Aber wir schreiben
gerne ein bisschen mehr. Schauspieler Ben
Whishaw (32), bekannt aus dem jüngsten Bond-
Film «Skyfall» als Tüftler «Q», sowie für seine
Rolle als Mörder in «Das Parfüm» avancierte
seit geraumer Zeit zu einem heimlichen Objekt
der Begierde in der Gay-Community. Im August
dann die Überraschung: Der Brite outete sich
als schwul. Doch bevor sich nun alle Fans zarte
Hoffnungen auf den smarten Schauspieler machen
– er ist bereits vergeben. Vielleicht fühlte
sich Ben Whishaw ob all der Liebesbriefe genötigt,
den Schritt an die Öffentlichkeit zu gehen?
Egal, er dürfte wohl auch genug von all den
Spekulationen gehabt haben. Wobei er dazu,
ganz wie ein waschechter Hollywood-Star, einen
Sprecher benötigte. Dieser erklärte der britischen
Website «dailymail.co.uk»: «Aufgrund
der Spekulationen kann ich bestätigen, dass
sich Ben seit August 2012 in einer eingetragenen
Lebenspartnerschaft befindet. Das Paar ist
stolz darauf und sehr glücklich». Laut der Stellungnahme
ist Ben mit dem australischen Komponisten
Mark Bradshaw zusammen. Weiter
hiess es, dass Ben seine Sexualität nie versteckt
habe, er zog es jedoch vor, wie so viele andere
Schauspieler auch, nicht über sein Privatleben
zu sprechen. Ob Ben Whishaw auch 2015 wieder
© pd
Die Geschichte rund um den erfolgreichsten
Pornofilm aller Zeiten kommt in die Kinos: «Lovelace»
– sozusagen Hollywoods Antwort auf
«Feuchtgebiete». Zur Erinnerung: Als 1972 der
Schmuddel-Streifen «Deep Throat» in die Kinos
kam, der die damals «sensationelle Begabung
zum Oralverkehr» in den Mittelpunkt stellte,
standen die Konservativen Kopf – und das Publikum
Schlange. Hauptdarstellerin Linda Lovelace
avancierte zum Star und verteidigte den
Film vehement gegen die Kritik. Später der Sinneswandel:
Linda Lovelace schrieb 1980 in ihrer
Autobiographie «Die Wahrheit über Deep Throat»
von dunklen Machenschaften hinter der
Kamera. Allerdings war ebenso offensichtlich,
dass Linda Lovelace zum Spielball zwischen feministischen
Gruppen und der Porno-Industrie
mutierte. Sie starb 2002 an den Folgen eines
Autounfalls. Diese spannende Geschichte wurde
nun mit «Mamma-Mia»-Maus Amanda Seyfried
medienwirksam verfilmt. «Lovelace» ist
ferner ein Prestige-Projekt mit einem Budget
von «nur» zehn Millionen Dollar. Ein Schnäppchen
für Hollywood. Diverse Stars liessen es
sich nicht nehmen, ihren makellosen Namen
mit etwas «Porno» zu bestäuben. So spielen u.a.
Sharon Stone, Robert Patrick oder James Franco
gewichtige Rollen. Die Besetzungsliste musste
jedoch immer wieder geändert werden. Ursprünglich
sollte Skandalnudel Lindsay Lohan
die Titelrolle spielen, musste jedoch wegen einer
Entziehungskur durch Amanda Seyfried
ersetzt werden. Auch eine andere Schauspielerin
wurde wegen Suchtproblemen von der Liste
gestrichen: Demi Moore. Die Aktrice sollte die
Frauenrechtlerin Gloria Steinem verkörpern.
Ersetzt wurde Moore durch Sarah Jessica Parker.
Dummerweise wurde ihre Szene in der Endfassung
von «Lovelace» rausgeschnitten. Vergebene
Liebesmüh. Ein Schweizer Kinostart steht noch
nicht fest. (dd)
© Deutsche Grammophon
an der Macht zu halten. Seit Putin aber das Gesetz
gegen Homopropaganda unterzeichnete,
wird auch Anna Netrebko mit unbequemen
Fragen konfrontiert. Seither befindet sich die
Diva in Erklärungsnot. Besonders, da die Sängerin
Ende September in der Metropolitan-Opera
in New York mit Tschaikowsky und dessen «Eugen
Onegin» die Saison eröffnet. Brisant, denn
es gilt als belegt, dass der russische Komponist
Tschaikowsky schwul war. Mehr noch, die Regisseurin
des Stücks, Deborah Warner, ist eine
bekennende Lesbe, und der Sänger der Titelrolle,
der polnische Bariton Mariusz Kwiecien, soll
mit seinem Manager zusammenleben. Nun reagierte
Anna Netrebko auf den zunehmenden
Druck mit einem Statement auf ihrer Facebook-
Seite: «Als eine Künstlerin ist es mir eine grosse
Freude, mit all meinen wunderbaren Kollegen
zu arbeiten – ungeachtet von deren Rasse, Nationalität,
Religion, Geschlecht oder der sexuellen
Orientierung. Ich habe niemals und werde niemals
jemanden diskriminieren.» (dd)
© pd
den «Q» spielen wird ist unklar. In einem Interview
aus dem Jahre 2012 gab der Schauspieler
zu, dass er in technischen Belangen hoffnungslos
unbegabt sei. Aber dafür ist er ein ausgezeichneter
Schauspieler. (dd)
11
ZURICH PLACES // gaycity.ch
STAUFFACHERSTRASSE
8
HOHLSTRASSE
BÄCKERANLAGE
14
LANGSTRASSE
MILITÄRSTRASSE
LAGERSTRASSE
9
13 4 17
PLATZSPITZ
MUSEUMSSTRASSE
HAUPTBAHNHOF
3 14 17
Walche-Brücke
17
4
13
8
15
SEEBAHNSTRASSE
2 3
KALKBREITENSTRASSE
11 12
ENGELSTRASSE
BADENERSTRASSE
10
13
2 3
LANGSTRASSE
HELVETIAPLATZ
8
STAUFFACHERSTRASSE
9 14
STAUFFACHER
2 3 9 14
8
KASERNENAREAL
KASERNENSTR.
Sihlbrücke
Sihl
3 14 3 14
GESSNERALLEE
2 9
13
BAHNHOFSTRASSE
13
LINDENHOF
Bahnhofbrücke
Rudolf-Brun-
Brücke
4
15
LIMMATQUAI
1
CENTRAL
4 3 5 6
15 7 10
NIEDERDORFSTRASSE
7
3 5
4
6
SEILERGRABEN
2
9 14
9 14
BIRMENSDORFERSTRASSE
Stauffacherbrücke
8
PARADEPLATZ
2 9 6 7
8 13 11
Münsterbrücke
Rathausbrücke
4
15
4
15
BAHNHOFSTRASSE
Limmat
8 13
BELLEVUE
4 15 5
2 9 8 11
A1
2 9 8
Quaibrücke
10 herr grün
BLUMEn & GESTALTUnG
Badenerstrasse 131
www.herrgruen.ch
1 cranberry
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Metzgergasse 3
www.cranberry.ch
6 Macho
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Häringstrasse 16
www.macho.ch
11 Moustache
DIE SAUnA FÜR MÄnnER
Engelstrasse 4
www.moustache.ch
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12 huusMaa
KAFI – RESCHTI – BAR
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2 tiPtoP bar
SCHLAGER – DRInK – TREFF
Seilergraben 13
www.tip-top-bar.ch
3 Paragonya
WELLnESS CLUB
Mühlegasse 11
www.paragonya.ch
7 johanniter
RAUCHER LoUnGE
Zähringerstrasse 33
www.johanniter.com
8 leonhardsaPotheke
Stampfenbachstr. 7
www.leonhards.apotheke.ch
13 ZahnarZt aM
helvetiaPlatZ
Langstrasse 20
www.zahn-arzt.ch
043 243 80 00
14 les garÇons
BAR / TAnZBAR
Kernstrasse 60
(ab Herbst 2013 täglich geöffnet)
4 Predigerhof
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Mühlegasse 15
www.predigerhof.ch
5 the dynasty club
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Zähringerstrasse 11
www.dynastyclub.ch
9 checkPoint
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www.checkpoint-zh.ch
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CRUISER Edition September 2013
Politik
«Die SVP hat sich
nie schwulenfeindlich
verhalten!»
Dossier: Das September-Interview
mit Berner Grossrat
Thomas Fuchs (SVP).
Von Lola-Sara Arnold Korf
Mit viel Verve wird die SVP
durch sämtliche politischen
Schlammgruben gezogen. Erstaunlich
ist das nicht: Die
Partei und ihre Exponenten
stossen besonders die LGBT-
Community immer wieder vor
den Kopf. Nun wehrt sich die
stärkste Partei der Schweiz und
gibt sich offen, wenn es um
Akzeptanz und Toleranz in der
Schweizer Gesellschaft geht.
Jahrzehntelang galt die SVP in der Schwulenszene
als nicht wählbar. Die allseits bekannten
Werte, Parolen und Kampagnen der wählerstärksten
Partei der Schweiz galten als unvereinbar
mit der Lebensauffassung von Schwulen
und Lesben. Als jüngstes Beispiel gilt die Aussage
von Jean-Claude Carreira der jungen SVP.
Dieser attackierte noch im Juni verbal die Besucher
der Pride und bezeichnete sie als «Linkswähler».
Solche Aussagen sind der Grund, warum
die SVP in der Szene oft stigmatisiert wird.
Dabei wären wirtschaftsfreundliche Schwule
laut der SVP bei der grössten Partei gut aufgehoben.
Dies meint zumindest Grossrat und Alt
Nationalrat Thomas Fuchs (47). Wir haben den
bekennenden Homosexuellen zur SVP und deren
angeblichen Toleranz befragt.
CR-Magazin: Traditionell wird die SVP politisch
als schwulenfeindlich eingestuft.
Kommt dies daher, weil die Partei
die traditionellen Werte hochleben
lässt?
THOMAS FUCHS: Es gibt leider viele
Leute, die der SVP immer
wieder alles Mögliche und Unmögliche
unterstellen. Tatsache
ist aber, dass sich die SVP
nie schwulenfeindlich verhalten
hat. Die Unterstützung und
Förderung der traditionellen Familie
ist keine Kampfansage gegen
andere Lebensformen, wie
dies einige offenbar vermuten
oder behaupten. Meist kommen
die Vorwürfe zudem von Leuten,
die sich sonst als tolerant
und weltoffen
«verkaufen». Hier
würde ich mehr
Solidarität verlangen,
wenn
schon die Prioritäten
auf diese
Themen gelegt
werden.
Ist die Homosexuali-
tät für die SVP überhaupt ein relevantes Thema?
Die SVP hat als Partei andere Schwerpunkte,
wie ein «nein» zu einem EU-Beitritt, tiefere Steuern,
keine neuen Gebühren, ein unabhängiger
und neutraler Staat und eine glaubwürdige
Landesverteidigung. Das heisst aber nicht, dass
alle anderen Themen nicht relevant sind. Als
grösste Partei des Landes nimmt die SVP auf
Wunsch zu allen Fragen Stellung. Wirtschaftsfreundlich
eingestellte schwule Wähler lassen
sich nicht davon abhalten, die SVP zu wählen.
Ist die jahrelange Stigmatisierung und Polarisierung
innerhalb der Reihen der SVP Vergangenheit?
Ich denke schon, dass die Leute in der SVP sowie
unsere Wähler wissen, dass man die Menschen
nach deren Fähigkeiten und Leistungen beurteilt
und nicht nach deren sexuellen Neigungen.
Für Christoph Blocher war dies schon immer
so. Es erstaunt nicht, dass in Biel mit Beat
Feurer erstmals seit vielen Jahren wieder ein
Gemeinderat in die Exekutive gewählt wurde.
Der SVPler ist gleichzeitig auch Präsident der
GaySVP Schweiz. In Bern stellt die SVP mit dem
schwulen Stadtratspräsident Rudolf Friedli sogar
den höchsten Stadtberner und wahrscheinlichen
künftigen Parteipräsidenten.
Die SVP selbst positionierte sich jedoch nie
eindeutig beim Thema LGBT. Ist es das alleinige
Privileg der Linken, schwulenfreundlich
zu sein?
Dieses Gefühl habe ich schon seit
Jahren. Gewisse Linke meinen, sie
alleine hätten den Anspruch auf
Schwulenfreundlichkeit. Gegenüber
Schwulen aus bürgerlichen
Parteien betreiben sie dann eine
Hetze, die widerlich ist.
(Fortsetzung auf Seite 15)
Thomas Fuchs, Berner Grossrat © pd
13
Politik CRUISER Edition September 2013
Weltweite Proteste
gegen Russland
Offener Brief an Russlands
Präsidenten Wladimir Putin
Von Martin Ender
Das Thema «Russland und
die Homosexualität» ist breit
in allen Medien abgehandelt
worden. Nach der Einführung
menschenrechtswidriger Gesetze
werden Boykotte gegen
die Winterspiele in Sotschi erwogen.
CR richtet sich in dieser
Situation mit einem offenen
Brief an Wladimir Putin.
Sehr geehrter Herr Putin,
der Umgang mit Schwulen und Lesben durch
den Staat in Ihrem Land beunruhigt mich zutiefst.
Die jüngst veröffentlichte Studie des USamerikanischen
Meinungsforschungsinstituts
«Pew Research Center» zeigt auf, dass weltweit
die Gleichstellung Homosexueller immer weiter
voranschreitet und die Akzeptanz in der Bevölkerung
zunimmt. In über 80 Ländern aber
ist Homosexualität noch immer kriminalisiert,
und – ein Sonderfall – neuerdings wieder verstärkt
in Ihrem Land. Jede sachliche Aufklärung,
welche die ablehnende Haltung in der
Bevölkerung ändern könnte, wird durch neue
Gesetzgebungen bewusst unterbunden.
© Sochi
Fallen die Winterspiele in Sotschi 2014 aufgrund Russlands neuer Homophobie ins Wasser?
In der Regel stellen sich vor allem die Menschen
in stark religiös geprägten Ländern gegen die
Homosexualität. Wie kommt es aber, dass in
Ihrem Land, in dem das Volk nach Jahrzehnten
des Kommunismus säkular eingestellt ist,
nur gerade 16 Prozent der Leute Homosexualität
akzeptieren? Kann es sein, dass Ihre regelmässige
Verteufelung der Homosexualität als
«Auswüchse der dekadenten westlichen Kultur»
im russischen Volk ganz in Ihrem Sinne
Früchte trägt?
Zum Thema dekadent
Glauben Sie gar, Missbräuche – die eh nur am
Rande mit Homosexualität zu tun haben – verhindern
zu können, wenn Sie die Homosexuellen
aus der Gesellschaft ausschliessen, an den
Rand drängen, unterdrücken? Ich rede von jenen
Missbräuchen an jungen und sehr jungen
Männern, über deren Hintergründe sich die
Journalistin Yulia Latynina kürzlich in «The
Moscow Times» Gedanken gemacht hat. Wie ihr
stellen sich auch mir brisante Fragen.
Auf dem atomaren Kriegsflotten-Flagschiff
«Peter der Grosse» hat Vasily Midtsev, Chef des
Clubs «Young Eagles of the Navy» ihm anvertraute
junge Männer missbraucht. Vergnügt
hat er sich mit ihnen ausgerechnet in der luxuriösen
Präsidentensuite auf diesem Schiff.
Inzwischen ist Midtsev verurteilt. Ein Exempel
wurde statuiert. Nach Mitwissern oder Mittätern
wurde nicht gesucht. Wie konnte Midtsev
Zutritt bekommen zur luxuriösen Präsidentensuite,
um sich hier mit den jungen Männern zu
vergnügen? Ohne Komplizen ist dies auf einem
bestens bewachten Kriegsschiff undenkbar. Ist
es überdies üblich, auf einem Kriegsschiff eine
Luxus-Präsidenten-Suite zu unterhalten, und
zeugen goldene Toiletten in der für Sie bestimmten
Suite auf diesem Flagschiff nicht von einem
dekadenten russischen Machtgehabe? Yulia Latynina
stellt dazu fest: In der Midtsev-Affaire
gab es keinen «westlichen» Einfluss. Jugendliche
wurden auf einem russischen Schiff genötigt
unter dem Vorwand der Ausbildung zum
«Dienst an Russland». Und wer ist der Verantwortliche,
der es zuliess, dass der Stolz der russischen
Kriegsflotte «Peter der Grosse» zu einem
schwimmenden Bordell für kleine Jungs und
Lovers werden konnte?
14
CRUISER Edition September 2013
Politik
Zum Thema Unterdrückung
Herr Putin, Sie haben inzwischen das Gesetz
gegen die Gay-Propaganda unterschrieben. Sie
schaffen damit Unterdrückung.
Ich meine Unterdrückung in dem Sinne, dass
Kinder in Russland noch unaufgeklärter aufwachsen
und somit noch anfälliger werden für
sexuellen Missbrauch durch Erwachsene.
Ich meine Unterdrückung in dem Sinne, dass
junge Mensche Ihr Land verlassen wollen. Die
internationale Internetplattform Gayromeo
spricht eine klare Sprache: Noch nie haben so
viele junge Russen Kontakt aufgenommen mit
Menschen im restlichen Europa. Sie suchen Kontakt,
um ein neues Leben ohne Unterdrückung
in einem andern Land zu beginnen. Irgendwo,
nur nicht mehr in ihrem Heimatland. Herr Putin,
Sie rauben damit Ihrem Land einen Teil seiner
intellektuellen Zukunft.
Und ich meine Unterdrückung in dem Sinne,
dass Sie die Arbeit von Organisationen verunmöglichen,
welche sich bisher einsetzten für
eine Minderheit, die es schon bis anhin nicht
leicht hatte in Ihrem Land. Organisationen, die
junge Menschen aufklären wollen, weil sie wissen,
dass aufgeklärte Menschen weniger anfällig
sind für versteckten Missbrauch.
Protestaktionen gegen Sotschi 2014
Das Gesetz gegen die Gay-Propaganda hat eine
Lawine von Protesten ausgelöst. In mehreren
Staaten wurden Protestaktionen lanciert, welche
die Homophobie in Russland anklagen. Die
Olympischen Winterspiele in Sotschi 2014 und
die Fussball-Weltmeisterschaft 2018, mit denen
sich Ihr Land als modernes und weltoffenes
Land zeigen möchte, geraten ins Kreuzfeuer
der Kritik. In Deutschland bezeichnen Politiker
und Behördenvertreter das Gesetz als Verstoss
gegen die Europäische Menschenrechtskonvention.
Teilweise verlangen sie einen Boykott der
Spiele in Sotschi.
Der deutsche Aussenmister Guido Westerwelle
hält wenig von einem Boykott, Premierminister
David Cameron in London ebenso wenig, und
auch Barack Obama will trotz allem Athleten
aus den USA zu den Winterspielen schicken.
Ein Boykott kommt wohl kaum zustande. Aber
seien Sie sich bewusst, dass die ganze Welt auf
Sotschi schauen wird und jedes homophobe
Verhalten seitens Russlands verurteilen wird.
Herr Putin, ich bin stolz auf mein Land. Ich kann
mich offen bewegen und spüre, dass ich als
Schwuler von einer Mehrheit in der Gesellschaft
als vollwertiges Mitglied respektiert werde. Ich
bin stolz darauf, dass ich es mir als Verleger einer
Zeitung für Schwule und Lesben erlauben kann,
Ihnen in dieser Offenheit zu schreiben – ohne
mit Repressionen rechnen zu müssen.
Und zum Schluss bin ich stolz auf die Gay-Bars
in «meiner» Stadt Zürich. Sie boykottieren russischen
Wodka. Aber auf eine subtile Art, wie zum
Beispiel die Cranberry-Bar. Russischer Wodka
ist immer noch zu haben, aber er ist gekennzeichnet.
So kann jeder Gast frei entscheiden,
ob er ein Zeichen gegen Russland setzen will
oder nicht.
Nastrovje, Herr Putin! Ich gönne mir gerade einen
einheimischen Kirsch.
Martin Ender
Verleger CR-Magazin
Die Pride ist laut Jean Claude Carreira zu
einer reinen Party verkommen, ohne politische
Inhalte und Ziele. Ist sein Standpunkt ein Hinweis
darauf, dass das Thema «Coming-Out» und
Akzeptanz bereits gesellschaftlich überholt ist?
Hier bin ich anderer Meinung. Es wurde in den
letzten Jahren viel erreicht. Aber man darf Desinteresse
nicht mit Akzeptanz verwechseln. Für
junge Schwule und Lesben ist das Outing auch
heute oft noch schmerzhaft und mit viel Leid
verbunden. Zudem führt die starke Einwanderung
von Leuten aus schwulenfeindlichen
Ländern dazu, dass auch an Schulen wieder vermehrte
Aufklärung nötig ist. Selbst die Gleichstellung
von Frau und Mann ist für viele Zuwanderer
nicht selbstverständlich.
Was wird die SVP in der Zukunft unternehmen,
um Akzente in der Schwulenpolitik zu
setzen?
Die GaySVP vertritt gezielt Anliegen aus der
Community und hat neu auch in der Romandie
einen Stützpunkt. Die Junge SVP und zahlreiche
Kantonalsektionen hatten die JA-Parole
zum Partnerschaftsgesetz beschlossen. Damals
wurde versichert, dass es keine Salamitaktik sei
und die Adoption nicht als Folge eingefordert
werde. Das volle Adoptionsrecht sollte aus meiner
Sicht daher heute nicht auf die Schnelle erzwungen
werden. Wenn heute zwei Frauen ein
Kind wollen, finden sie einen Weg oder haben
ihn schon gefunden. Für bestehende Paare mit
Kindern sollte eine rechtliche Möglichkeit geschaffen
werden, damit sich der überlebende
Partner um das ihm bekannte Kind kümmern
kann und dies nicht vom Staat bestimmte Pflegeeltern
tun müssen. Die völlige Gleichstellung
wird eine Frage der Zeit sein. Letztendlich muss
das Kindeswohl immer im Vordergrund stehen.
Komischerweise muss man in diesem Land für
das Halten eines Hundes einen Kurs absolvieren,
um Mutter zu werden, gibt es keinerlei Anforderungen.
Länder wie Russland haben eine sehr limitierte
Toleranz gegenüber schwulen Menschen.
Welche Auswirkungen hat dies auf
die aussenpolitischen Positionen der SVP?
Die Schweiz als unabhängiger und neutraler
Staat hat die Pflicht, auf solche Missstände hinzuweisen.
Die SVP hat schon oft verlangt, dass
Zahlungen an ausländische Staaten (Fördergelder)
an gewisse Auflagen gebunden werden
sollten. Wer seine Kriminellen nicht zurücknimmt
oder eben Menschenrechte mit Füssen
tritt, darf kein Geld aus der Schweiz erhalten.
Die Community sollte sich zudem bei Ferienreisen
vermehrt überlegen, ob man solche Länder
mit Devisen unterstützen soll. Gerade die Haltung
von Russland ist bedenklich und zeigt auf,
wie zerbrechlich die erzielten Erfolge sind und
über Nacht dahinschwinden können.
Thomas Fuchs
Ab 1995 war Thomas Fuchs Mitglied des Berner
Stadtrats, bis er im Juni 2002 in den Grossrat
des Kantons Bern gewählt wurde. Bis 2002 war
Fuchs Vizepräsident der Jungen SVP Schweiz.
Zudem ist er Ehrenpräsident derselben Kantonalpartei
sowie Ehrenmitglied der Jungen SVP
Schweiz. Seit 2010 ist Fuchs Mitglied der Justizkommission
und Leiter der Aufsicht über die
Generalstaatsanwaltschaft.
Fuchs kandidierte 2007 für den Nationalrat
wurde aber knapp nicht gewählt. Nach der
Wahl von Adrian Amstutz in den Ständerat im
März 2011 wurde dessen Nationalratssitz für
Thomas Fuchs frei. Bei den Wahlen im Oktober
2011 wurde Fuchs jedoch nicht wiedergewählt
und ist nun wieder auf dem Ersatzplatz. Fuchs
ist der wohl prominenteste Schwule in der SVP.
Gruppe Gays in der SVP
Die «Gruppe Gays in der SVP» ist ein Verein, der
innerhalb der SVP Schweiz politisch aktiv ist.
Es sind heute mehr als 100 Frauen und Männer,
die sich mit der SVP identifizieren bzw. in der
SVP aktiv sind und gleichzeitig homosexuell
sind. Die Gruppe besteht seit dem Jahr 2010.
Beat Feurer ist Präsident der Gruppe, wurde
Ende September 2012 in den Gemeinderat der
Stadt Biel gewählt und ist dort Direktor im Amt
«Soziales und Sicherheit».
15
Szene CRUISER Edition September 2013
Partys und Events X-Sonntag
Tanz Bar
X-TRA Bar & Terasse
Angels, Flexx und Luca Papini haben die Köpfe
zusammengesteckt und wollen am Sonntag
wieder einen Ort schaffen zum Chillen, Leute
treffen und Tanzen.
Sie haben sich entschieden, einen «Sunday
Dance» zu organisieren. Der Event wurde bereits
gestartet und wird nun jeden Sonntag
durchgeführt. Von 17 Uhr bis spätestens um
1 Uhr. Und zwar bei jedem Wetter. Bar mit Fumoir,
Terrasse zum Chillen und dazu Live-Musik
der besten DJs. Für alle ab 18 zugänglich bei
freiem Eintritt.
Bei schönem Wetter auch mit Grillangeboten
im grossen Garten mit Sitzgelegenheiten.
X-Sonntag Tanz Bar
Immer sonntags, ab 17 Uhr
Club X–Tra, Limmatstrasse 118, 8005 Zürich
www.x-tra.ch
Plan D – Opening
Party
D steht für donnerstags
Heile Welt für Ausgehfreudige: Zürich hat einen
neuen Donnerstag. Der Heaven Club belebt
das Niederdorf ab September bereits am Donnerstag.
Wer also Party machen will, braucht
nicht mehr bis zum Freitag zu warten. Jeweils
ab 23 Uhr laden DJs wie Louis de Fumer (Studio
91), Angel O (Angels), José Parra (Heaven Zürich)
oder Zör Gollin (Boyahkasha!) zum Start des Wochenendes
ins Himmelreich.
Open Format
ist der Club wie gewohnt geöffnet. Mit DJ Pezza
sowie DJ Angel O. and Friends sind wiederum renommierte
DJs dabei. Paradise Garage, benannt
nach dem weltberühmten Club in New York, feiert
jeweils am 1. Freitag im Monat in Zürich ein
Revival. Einlass ab 18 Jahren.
Paradise Garage
Freitag, 6. September, ab 23 Uhr
Supermarket, Geroldstr. 17, 8005 Zürich
www.supermarket.li
Seite 69
Start in die dritte Saison
Es wird getanzt, bis der Tag anbricht. Die Partyreihe
bringt drei musikalische Lieblinge der
Seite 69-Crew. Discoknabe. Sein Name bringt
die Sache auf den Punkt: pure Liebe zur Musik
und zum Tanzen. Treibende Bässe und flächige
Beats sind sein Rezept, um das Publikum zur
Ekstase zu führen. Zum Zürcher Florian, alias
Sauvage, gehören seine wilden Sets, das nervöse
Gezappel hinter dem DJ-Pult und die verspielten
technoiden Sounds. Racker ist Teil des Technokollektivs
aus Bern. Er strahlt eine unbändige
Energie aus, die er tagsüber als Velokurier und
nachts als wilder Reiter hinter den Turntables
versprüht.
Seite 69 – homosexuell, heterofreundlich
Eintritt: Fr. 15.–
Freitag, 6.September, ab 22 Uhr
Kapitel Bollwerk, Bollwerk 41, 3011 Bern
www.seite69.ch
Aviator
Marrakesch Layover
Diesmal gehts mit Aviator ab nach Marrakesch:
Die marokkanische Metropole hat immer noch
magische Anziehungskraft. Die Jungs von Aviator
holen nun die Träume aus 1001 Nacht nach
Zürich, und zwar zur September-Ausgabe ihrer
Partyreihe in der Alten Kaserne im Kreis 4.
An den Decks stehen Thiago, bekannt von den
Circuit Partys, sowie der Zürcher Angel O. Fürs
Auge gibts Gogo Dancers aus dem Orient wie aus
dem Märchen...
Aviator, Samstag,7. September, 23. Uhr
Alte Kaserne, Kanonengasse 16, 8004 Zürich
www.altekaserne.com
Plan D – Opening Party
Donnerstag, 5. September, Ab 23 Uhr
Heaven Club, Spitalgasse 5, 8001 Zürich
www.heavenclub.ch
Paradise Garage
mit Open Air Area
Clubbing wie in den Ferien
Paradise Garage findet auch diesmal wieder in
der Outdoor-Lounge statt. Natürlich ist das Ganze
regensicher, und zum Tanzbeinschwingen
Klubnacht
DJ Zach Burns (Heaven
London)
Immer am ersten Samstag im Monat wartet
das Heaven mit ganz besonderen Leckerbissen
aus der internationalen DJ-Szene auf. Diesmal
kommt ein ganz dicker Fisch aus dem berühmten
Heaven Club in London. DJ Zach Burns ist
ein Virtuose seiner Zunft und Resident-DJ im bekanntesten
Gay Club der englischen Hauptstadt.
Sein Sound passt perfekt zur Klubnacht und
zum Geschmack des Zürcher Partyvolks. Aber
nicht nur an den Plattentellern wirds britisch.
Auch an der Tür stehen zwei Personen die für
das Vereinigte Königreich bekannt sind. Vicky
16
CRUISER Edition September 2013
Szene
Pollard und Bubbles aus Little Britain werden
dafür sorgen, dass die Party für jedermann
schon bei der Ankunft mit einem Smile beginnt.
Klubnacht
Samstag, 7.September, ab 23 Uhr
Heaven Club, Spitalgasse 5, 8001 Zürich
www.heavenclub.ch
Jack
The Out Of The Blue Issue
Zum Herbstbeginn meldet sich Jack am 14. September
mit der Out Of The Blue-Issue zurück
und bringt gleich hohen Besuch aus London
mit: DJ und Producer Terry Vietheer kommt
Terry Vietheer, © pd
ursprünglich aus Sydney, doch spätestens mit
dem Umzug in die britische Metropole ging es
auch mit seiner Karriere unaufhaltsam bergauf.
Disco-Sounds werden frech und ungeniert mit
Progressive-Elementen vermischt, und damit
eroberte er nicht nur das legendäre «Heaven»
in London im Sturm, sondern stand auch an der
Brighton Pride an den Decks. Der Neo-Londoner
fokussiert längst nicht mehr nur auf das DJing,
sondern er verdingt sich auch stundenlang im
Studio, um mit immer neuen Outputs zu überraschen
und die Clubs zu rocken.
Zürcher Unterstützung erhält der Kosmopolit
in dieser Nacht von Juiceppe und von Angel O.
Einem fulminanten Jack-Saison-Opening steht
mit diesem Trio nichts mehr im Wege.
JACK – The Out Of The Blue Issue
Samstag, 14. September, ab 23 Uhr
Festsaal, Pelikanplatz, 8001 Zürich
www.jackcompany.com
Hell on Heels
Grosse Drag Queen
Im September kommt Berlins grösste Drag
Queen Gloria Viagra an die Hell on Heels. Sie
ist ebenso bekannt durch ihre Fernsehauftritte
wie auch durch ihre DJ-Sets unter anderem im
GMF in Berlin. Die Hell on Heels-Party gehört
zu den witzigsten Events überhaupt im Heaven
Club, verzückt doch der DJ die Besucher nicht
nur mit der Musik, sondern auch mit verrückten
Outfits und dem perfekten Style. Wer also eine
crazy Nacht erleben will, sollte sich diese Party
keinesfalls entgehen lassen. Auch wenn er lieber
Sneakers und nicht gerne High Heels trägt…
Klubnacht
Samstag, 14.September, ab 23 Uhr
Heaven Club, Spitalgasse 5, 8001 Zürich
www.heavenclub.ch
queerPlanet
Im Basler Singerhaus
Nach der Sommerpause im August findet queer-
Planet wieder im gewohnten, monatlichen
Rhythmus im Basler Singerhaus statt. Im September
wird neben Resident–DJane Taylor Cruz
Jose Jones an den Decks im Singerhaus stehen.
Man kennt ihn aus dem legendären T&M, doch
auch international startete er bereits durch. So
spielte er schon am Circuit Festival in Barcelona
sowie auch in diversen Clubs in Berlin.
QueerPlanet
Samstag, 14.September, ab 23 Uhr
Singerhaus, Marktplatz 34, 4051 Basel
www.singerhaus.ch
Jungle the
Gay-Party
The Official Pre-Party of
Hustlaball Berlin
Die weltweit grösste und erfolgreichste Hustla-
Ball-Party aus Berlin ist zu Gast in der Schweiz
mit einer einmaligen Atmosphäre von Erotik,
sexueller Freiheit und Spass.
Die Party geht auf vier Etagen mit drei Dancefloors
über die Bühne. Natürlich im Mad, Lausanne.
Hustler Main Floor: DJ D’Johnny, DJ Antoine909
Porn Stars David Avila, Tony Axel, Alex Pain, Joe
Gunner, gorgeous & pervert gogo-boyz
Level2: Bedroom Girlie Bar & Cocktails, She-
DJ Yazz
Restaurant mit Jungle Menue ab 20.00 Uhr
Level 3: JetLag Funky Club mit DJ LukJLite und
DJ Juiceppe
Jungle – Hustlaball Berlin
Sonntag, 15. September, ab 22 Uhr
MAD Club, Rue de Genève 23, 1003 Lausanne
www.gay-party.com, www.hustlaball.de
KUNT
Zu Gast: Francois Sagat
Das bunte, wilde und coole Partylabel Kunt gastiert
an seiner nächsten Party im legendären
Stall 6 an der Gessnerallee in Zürich. Die schrägen
Jungs rund um den Künstler Lukas Beyeler
werden von keinem geringeren als Francois
Sagat aus Paris lustvoll unterstützt. Der ehemalige
Pornostar mischt nun gekonnt die Kunst
und Partyszene auf und das mit viel Humor und
Selbstironie. DJ Monsieur begleitet die Partycrowd
mit fetten Beats durch die Nacht.
Kunt
Freitag, 20. September, ab 23 Uhr
Stall 6, Gessnerallee 8, 8001 Zürich
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Lifestyle CRUISER Edition September 2013
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2Legendärer Klassiker
3Starke Ticker
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Outdoor-Freaks. Neben allen Trainingsfunktionen der Ambit2 S bietet die
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Gehäuse und einer Batterielaufzeit von bis zu 50 Stunden
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Saphirglas die Funktionsvielfalt durch einen Hauch von Luxus und ist somit
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Ein Klassiker kehrt in neuer und spannender Ausführung zurück. Die
legendäre Ray-Ban Clubmaster aus den fünfziger Jahren gibt in eleganter
und kühler Aluminium-Optik ein Comeback und überzeugt
mit einer äusserst leichten Brillenfassung. Ab September gibt es zusätzlich
für alle Ray-Ban-Fans das exklusive Faltmodell Clubmaster
Folding. Seine einzigartige Struktur erlaubt, dass das Modell verbogen
werden kann und doch seine Form bewahrt. Es stehen vier Modelle zur
Verfügung – auch mit polarisierten Gläsern erhältlich.
Gesehen bei Komplementair Men Zürich, ab CHF 350.–
oder unter: www.ray-ban.com
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4Leckeres Sushi
Im Herzen von Zürich und nur wenige Schritte vom Hauptbahnhof
entfernt eröffnete der Sushi-Experte Yooji‘s vor kurzem sein neues
Flagship an der weltberühmten Bahnhofstrasse. Auf zwei Etagen und
einer Fläche von über 200 Quadratmetern finden Sushi-Liebhaber sowohl
einen Take-Away-Bereich als auch ein Restaurant mit Sushi-Laufband.
Neben Tatar-Variationen, die Lachs, Thunfisch oder Gemüse mit
Limetten, grünem Apfel oder Avocado kombinieren, liegt der Fokus
vor allem auf vegetarischen Sushi-Kreationen, die nach dem Motto
«no fish, no meat» gänzlich ohne Fisch und Fleisch auskommen. Das
neue Yooji‘s hat bereits zur morgendlichen Rush Hour geöffnet und
bietet ab 7 Uhr ein vielseitiges Frühstücksangebot.
Yooji‘s, Bahnhofstrasse 102, 8001 Zürich
CRUISER Edition September 2013
Fotostrecke
Photographer
Ohm Phanphiroj
Ohm Phanphiroj stammt aus Thailand. Er hat
sich als Kunst- und Modefotograf in Thailand
und auch in den USA einen Namen gemacht.
Ohm studierte erst in Thailand 1991 Jura, 1993
Sprach- und Kulturwissenschaft an der State
University in Memphis, 1995 machte er den Master
in Kommunikation an der Universität von
Northern Iowa. Im Jahre 2000 erlangte er den
zweiten Master, diesmal in «Filmmaking and
Photography» (Georgia State University).
Bis heute hat Ohm in mehr als 80 Ausstellungen
seine Bilder einem weltweiten Publikum
präsentiert und bereits 4 Bücher herausgegeben.
Kontrovers diskutiert wurde er aufgrund seiner
«Transsexual Series», in der transidentische
Menschen während ihrer Transformation gezeigt
werden. Vor allem aber war sein Stricher-
Projekt in seinem Heimatland umstritten. Man
warf ihm vor, dem Ansehen Thailands zu schaden
und das Klischee des «Kinderschänder-Paradieses»
zu bedienen. Doch die Kunden der
porträtierten Jungs waren keine ausländischen
Touristen, sondern Einheimische. Handlungsort
Bangkok. In seiner inszenierten Doku «Underage»
zeigte er minderjährige Sexarbeiter.
Sie sind im Alter zwischen zehn und 15 Jahren.
Es sind schockierende menschliche Schicksale,
festgehalten mit der Digitalkamera.
Im CR zeigt Ohm jedoch eine schönere Welt und
hat eine Auswahl seiner Bilder mit volljährigen
Jungs zusammengestellt.
www.ohmphotography.com
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Kultur CRUISER Edition September 2013
Völlig ausgebucht
Über 80 Mal spielte Peter
Denlo den Comedy-Hit «Völlig
ausgebucht». Nun bringt er
das Stück für wenige Vorstellungen
wieder ins Boulevard.
Schauspieler und Comedy-Autor Peter Denlo
wurde in New York auf das Solo-Stück «Völlig
ausgebucht» aufmerksam und spielte diese rasante
Komödie zwischen Oktober 2009 und Januar
2011 über 80 Mal in der gesamten Deutschschweiz.
Das Besondere an dem Stück liegt
darin, dass ein einziger Schauspieler vierzig
Figuren verkörpert. Vom indischen Koch über
die Emmentaler Bäuerin bis zum schmierigen
Diktator ist alles dabei.
Um diesen Kraftakt zu vollbringen, setzt Regisseur
und Kameramann Iuri Rigo auf unzählige
Videoinstallationen, die es auf der Bühne Peter
Lange Nacht der
Zürcher Museen
42 Zürcher Museen öffnen am
7. September ab 19 Uhr ihre
Tür und laden ein, entdeckt
zu werden. Unser Tipp ist das
Medizinhistorische Museum.
Die Lange Nacht der Zürcher Museen hat sich
längst ihren festen Platz im Zürcher Kulturkalender
erobert. Jeweils am ersten Samstag
im September öffnen zahlreiche Museen
abends um 19 Uhr ihre Tore wieder, um sie
nicht vor 2 Uhr in der Früh zu schliessen. Das
abwechslungsreiche Programm ermöglicht
eine einmalige Entdeckungsreise durch die
unterschiedlichsten Sammlungen, Dauer- und
Sonderausstellungen.
So kann eine spannende Reise im Mondschein
beginnen, wie man sie nicht alle Nächte erlebt.
In diesem Jahr nehmen erstmals 42 Museen
teil sowie zwei „Gäste“: Das Friedhof-Forum im
Friedhof Sihlfeld, das sich informativ mit den
Themen Sterben, Tod, Bestatten und Trauern
befasst, sowie das Cabaret Voltaire, die Geburtsstätte
des Dadaismus.
AIDS-Aktivismus in den USA
Besonders spannend dürfte ein Besuch im Medizinhistorischen
Museum werden, das neben seiner
Ausstellung zur Geschichte der Medizin von
der Antike bis ins späte 20. Jahrhundert auch
den Film „United in Anger. A History of ACT
UP“ von Jim Hubbard zeigt. Der noch junge Film
(2012) ist eine Dokumentation zur Geschichte
des AIDS-Aktivismus in den USA. Mit seltenem
Archivmaterial und ausführlichen Interviews
Stunde des
Herzens
Nina Hagen und Gotthard
unplugged im Opernhaus Zürich:
Benefizgala zugunsten
25 Jahre Zürcher Lighthouse
Am 8. September kommt unter dem Patronat
von Bundespräsident Ueli Maurer und mit viel
Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
die Benefiz-Gala «Stunde des Herzens» ins
Opernhaus Zürich. Begünstigt wird das Zürcher
Lighthouse, das seinen 25. Geburtstag feiert. Die
erfolgreichste Schweizer Rock-Band Gotthard
und Punk-Ikone Nina Hagen setzen sich für das
Lighthouse ein und stehen erstmals auf den
Brettern der Oper Zürich.
© pd © Lighthouse
Denlo erlauben, mit sich selbst zu interagieren.
Das Konzept hat sich als Erfolgsrezept entpuppt.
«Völlig ausgebucht», der Comedy-Hit aus New
York, wurde auch in der Schweiz zum Erfolg.
Telefonterror im Restaurant
«Völlig ausgebucht» ist nicht nur der Titel des
Stückes, sondern auch das Restaurant, in dem
es spielt. Sämi, arbeitsloser Schauspieler mit
Diplom, der sich seinen Lebensunterhalt in der
telefonischen Reservierungsannahme eines
Promi-Restaurants verdient, muss wissen, wer
keinen und wer einen Tisch bekommt. Für den
Telefonterror, den er durch die Schickeria aushalten
muss, bemitleidet man ihn von Herzen.
Arrogante Tussis, Mafia-Liebchen, sehr ernste
Sekretärinnen, ahnungslose Provinzler – alle
versuchen einen Tisch zu ergattern. Dazu dringen
noch nervende Drangsalierungen des Ausbeuter-Chefs
und Horrornachrichten aus dem
Restaurant zu Sämi, dabei möchte er doch nur
eines: Weihnachten bei seinem Papa verbringen...
Völlig ausgebucht, 6., 7., 12., 13. September
Boulevard, Zürich
www.blvd.ch
© pd
stellt der Film die Chronik einer Bewegung dar,
welche die öffentliche Wahrnehmung von AIDS
nicht nur in den USA verändert hat. Gezeigt
wird der Film an der „Langen Nacht“ dreimal:
um 19.30, 21.30 und 22.30 Uhr.
Lange Nacht der Zürcher Museen, Samstag, 7.
September
www.langenacht.ch
Gotthard spielt das erste akustische Konzert
mit ihrem neuen Frontmann Nic Maeder und
wird bei einigen Stücken von einem Streichquartett
begleitet. Punk- und Stilikone Nina
Hagen interpretiert unplugged Lieder von Kurt
Weill mit Texten von Bertolt Brecht und begleitet
sich selber an der Gitarre. Hans-Peter Portmann,
Präsident Stiftung Zürcher Lighthouse:
«Wir freuen uns sehr, dass dank der Gala vielen
Menschen auf ihrem letzten Lebensweg geholfen
werden kann.»
Sven Epiney moderiert
Durchs Programm führt Moderator Sven Epiney.
Anschliessend an die Konzerte und Festansprachen
wird ein Gala-Dinner von Starkoch
Hans-Peter Hussong auf der Opernhaus-Bühne
serviert. Die Stiftung «Stunde des Herzens» wurde
gegründet, um bedürftigen Institutionen
und Privatpersonen zu helfen. Sie unterstützen
mit dieser Gala das letzte Zuhause für unheilbar
kranke Menschen, in welchem sie zur Ruhe
kommen und in Würde sterben können.
Lighthouse Gala 2013, 8. September,
18.30 Uhr, Zürich
www.opernhaus.ch
26
CRUISER Edition September 2013
Kultur
Zurich Film
Festival
Unscheinbare Juwelen auf
der Leinwand, protzige Klunker
auf dem Grünen Teppich
und schillernde Perlen der
kommenden Kino-Saison.
Was 2005 klein angefangen hat, schmückt sich
zur neunten Ausgabe bereits mit einer eindrücklichen
Mischung aus Promibesuchen,
Skandalen, etwas willkürlich verliehenen
Awards und einem goldenen Auge für aufregende
Filme, die man sonst nie im Kino sehen
würde. Inzwischen ist Nadja Schildknecht und
Karl Spoerri der Spagat zwischen Glamour und
Ambition geglückt, das Zurich Film Festival ist
auf gutem Weg, sich als international bedeutende
Plattform zu etablieren.
Eine hochkarätige Jury unter dem Präsidium
von Marc Forster urteilt über die Wettbewerbsbeiträge,
die Reihe «Neue Welt Sicht»
widmet sich diesmal dem Gastland Brasilien.
Der Filmmusikwettbewerb mit krönendem
Abschlusskonzert wird zum festen Bestandteil.
Gala-Premieren des Biopics «Diana» von
Oliver Hirschbiegel, des Weltraumspektakels
«Gravity» mit Clooney und Bullock und des
hoch gelobten Niki Lauda-Dramas «Rush» zeigen
kommende internationale Blockbuster.
Mit Erstaufführungen von Xavier Kollers «Die
Schwarzen Brüder» sowie der Markus Werner-
Verfilmung «Am Hang» richtet sich der Fokus
auch auf das Schweizer Filmschaffen. Kombiniert
mit zahlreichen Rahmenveranstaltungen,
Liebesgeschichten
Die berührendsten Geschichten
schreibt das Leben. Der
Luzerner Journalist und Autor
Erwin Koch sammelt und
erzählt sie.
Da sind zwei schwule Priester in Kolumbien, die
den Mord an sich selbst in Auftrag geben, um ihre
Liebe zu verbergen. Nur ein kleines Missgeschick
des Killers bringt die Wahrheit ans Licht. Da ist
Agnes, die ihre 14-jährige Tochter umgebracht
hat. Aus Angst, sie könnte ihrem Vater ähnlich sehen.
Da ist ein Migros-Bäcker, Familienvater und
Sohn eines italienischen Gastarbeiters. Was wird
aus seinem Lebensentwurf, wenn er Gefühle zu
einem Mann entdeckt? Da ist ein Mädchen mit
Leukämie, ein gelähmter Maler, ein totgeweihtes
Kind. Da, irgendwo im wahren Leben.
Erwin Koch schreibt über Verhängnisse, die unter
die Haut gehen, von der fatalen Hoffnungslosigkeit
des Lebens und der beglückend-zerstörerischen
Kraft der Liebe, die alles zusammenhält
und alles auseinander bringen kann. Seine Berichte,
veröffentlicht in der «Zeit», der «FAZ» und
dem Tagi-Magazin, kommen mitten aus der Realität,
treffen mitten ins Herz. Auf dem schmalen
Grat zwischen tiefschürfender Reportage und
hochstehender Literatur kommt Koch nie ins
Straucheln, findet für das ausufernd Tragische
einen sachlichen wertfreien Stil, der alles sagt
und fein nuanciert jeder Geschichte gerecht
wird. «Koch erzählt Schicksale so, dass Literatur
daraus wird», brachte es Elke Heidenreich
auf den Punkt. Da ist kaum ein Happy End zu
finden, aber trotzdem verzweifelt man nicht
beim Lesen dieser Sammlung. Man schaudert,
staunt und ist fasziniert von diesem verzwickten
Leben, dessen Kern die Liebe ist. Ein Buch,
das man lesen muss. Und lieben wird. (rg)
Erwin Koch
Von dieser Liebe darf keiner wissen
Nagel&Kimche
Laura Marling
Eine Stimme, eine Gitarre, ein
Händchen für verführerische
Songs. Mehr braucht es nicht
für eines der besten Alben
des Jahres.
Es war einmal: Die blutjunge Elfe Laura Marling
stand am Mikro der Band «Noah and the
Whale» und verzauberte alle. Später war sie
musikalisch und privat mit einem gewissen
Marcus Mumford liiert. Heute sind «Noah and
the Whale» bekannt für ihren Song «Give a little
Love», der in der US-TV-Serie « Cougar Town»
verwendet wurde und für «The First Days of
Spring», Soundtrack der Youtube-Dokumentation
«The Gay Rights Movement». Mr. Mumford
hat mit seinen Söhnen einen eigenen erfolgreichen
Weg eingeschlagen, Laura ebenfalls.
Kurz vor ihrem Umzug von London nach Los
Angeles sinnierte sie auf der winzigen Terrasse
ihrer Dachwohnung über das Leben, schrieb
poetisch-philosophische Folk-Songs über eine
Frau namens Rosie, die sich in Begleitung eines
Vogels durchs Leben schlägt. Mit bittersüss
eindringlicher Stimme fliegt sie entlang ungewohnt
eckiger Strukturen und unvergesslich
geschmeidiger Melodiebögen, macht alles
selbst und alles richtig. Laura spielt Gitarre, Bass
und Piano, komponiert und interpretiert, hat
für ihre neue Tour kurzerhand ganz bescheiden
auch gleich noch den Manager- und Buchhalterjob
übernommen. Für eine märchenhafte Karriere
stehen der 23-jährigen Engländerin nun
alle Türen offen, und schmunzelnd erinnert sie
© ZFF
unter anderem einer Hommage an den Starfotografen
Edward Quinn und diversen Partys
serviert das Festival einmal mehr ein üppiges
Menü für Filmgourmets, auserwählte Leckerbissen
für kulturelle Häppchenpicker und einige
prickelnde Drinks für Scheinwerferjäger.
Das vollständige Programm wird am 12.9. veröffentlicht,
Tickets sind ab 16.9. erhältlich. (rg)
9. Zurich Film Festival, 26.9. bis 6.10.2013
www.zff.com
© pd
© pd
sich an 2007, als sie für einen Auftritt in einer
Bar gebucht war, die sich als Gay-Stripclub mit
strikter Altersbeschränkung entpuppte. Vom
Türsteher abgewiesen, spielte sie spontan auf
der Strasse. Zu jung war gestern, mit Handkuss
an der Tür kann man heute höchstens noch
sagen: zu schön für eine Welt, die nicht an Märchen
glaubt. (rg)
Laura Marling, Once I Was An Eagle
Universal
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Gesellschaft CRUISER Edition September 2013
Homosexualität,
Gott und die Welt
Welche Faktoren beeinflussen
die Einstellung gegenüber
Homosexualität?
von Michael Lenz
Mit Menschen- und Bürgerrechten
ist es in dieser Welt
so wie mit Reichtum: Sie sind
ungleich verteilt. Das wird besonders
deutlich bei gesellschaftlichen
Einstellungen
gegenüber Schwulen und Lesben.
In den westlichen Industriestaaten ist die
Gleichstellung Homosexueller weit fortgeschritten.
Immer mehr Länder führen bürgerliche
Partnerschaften oder gar die Homo-Ehe
ein. In den Entwicklungs- und Schwellenländern
hingegen gehört noch sehr viel Mut dazu,
sich als Schwuler oder Lesbe zu outen. Die konservativen
Gesellschaften lehnen Menschen
anderer sexueller Orientierungen als der heterosexuellen
ab, und in über 80 Ländern ist Homosexualität
(meist «nur» die männliche) gar
noch immer kriminalisiert – oder wieder, wie
neuerdings in Russland.
Dieses Bild zeichnet die jüngst veröffentlichte
Studie des Pew Research Center. Das us-amerikanische
Meinungsforschungsinstitut hatte
im Mai gut 38 000 Menschen in 39 Ländern zu
ihrer Einstellung gegenüber Homosexuellen
befragt. Am schlechtesten schneiden dabei die
islamischen und streng christlichen afrikanischen
Länder ab, welche seit vielen Jahren
wegen ihrer extremen Schwulenfeindlichkeit
am Pranger der
internationalen
(westlichen) Gemeinschaft
stehen.
In den meisten
der 39 Länder
sind die Einstellungen
gegenüber
Homosexua lität
auch vom Alter der Befragten abhängig,
wobei jüngere positiver eingestellt
sind als ältere. Keine signifikante Rolle
hingegen spielte das Geschlecht, mit
der Ausnahme von Ländern mit einem
gros sen «Gender gap». In diesen Ländern
akzeptieren mehr Frauen als Männer
Homosexualität.
Mexico 61 %
Homosexualität von der Gesellschaft akzeptiert
werden soll».
Mit anderen Worten: In Ländern, wo wenige
steinreich und viele entsetzlich arm sind, wo
Korruption grassiert, es an Schulen und Ausbildungsmöglichkeiten
fehlt, wo ein Rechtsstaat
nicht existiert, bieten Religionen Werte, Identität
und Zuflucht. Gleichzeitig instrumentalisieren
die Mächtigen Religionen gerne im Kampf
um Macht und Pfründe – wie aktuell im mehrheitlich
muslimischen Malaysia.
Ausnahmen von der Regel
Aber wie immer gibt es auch bei dem gerade skizzierten
Diskriminierungsmuster bemerkenswerte
Ausnahmen von der Regel. Zwei deckt die Pew-
Umfrage in Russland und China auf. Obwohl in
beiden Ländern das Volk nach Jahrzehnten des
Kommunismus reichlich säkular eingestellt ist,
akzeptieren in Russland nur 16 Prozent und in
China gerade mal 21 Prozent Homosexualität.
Ein gemischtes Bild, aber mit deutlichem Trend
zur Akzeptanz, zeigt sich in Israel. 61 Prozent
der säkularen Juden akzeptieren Homosexualität,
aber nur 26 Prozent ihrer orthodoxen
Kanada 80 %
El Salvador 34 %
USA 60 %
England 76 %
Deutschland 87%
Polen 42 %
Tschech. Republik 80%
Frankreich 77 %
Spanien 88%
Italien 74 %
Griechenland 53%
Faktor Religion
Als einen wesentlichen Faktor bei der
Einstellung gegenüber Homosexualität
macht die Pew-Umfrage jedoch Religionen
aus: «Die Umfrage zeigt, dass
die Akzeptanz von Homosexualität in
Ländern weit verbreitet ist, in denen Religion
eine weniger zentrale Rolle im Leben
der Menschen spielt. Diese gehören
gleichzeitig zu den reichsten Ländern
der Welt. In den ärmeren Ländern mit
einem hohen Religiositätslevel hingegen
sind nur wenige der Ansicht, dass
Venezuela 51 %
Bolivien 43 %
Chile 68 %
Argentinien 74 %
Brasilien 60 %
28
CRUISER Edition September 2013
Gesellschaft
Glaubensgenossen sowie nur zwei Prozent der
israelischen Muslime.
Das andere Extrem sind zwei erzkatholische
Länder. In Brasilien sind die Menschen mehrheitlich
tolerant, vor allen in der Gruppe der
bis 50-jährigen. Das gilt auch für die Philippinen.
Obwohl im grössten katholischen Land
Asiens die Worte von Papst und Bischöfen noch
Gewicht haben, akzeptieren über 70 Prozent
der Filipinos Schwule und Lesben. Eine ähnlich
hohe Zustimmungsrate erfährt laut Umfragen
auf den Philippinen übrigens auch das Gesetz
über reproduktive Gesundheit, das Verhütungsmittel
und Sexualaufklärung legalisiert. Trotz
einer massiven Kampagne der Bischöfe hatten
vor einem dreiviertel Jahr beide Häuser des Parlaments
das Gesetz mit grosser Mehrheit beschlossen.
Die Macht der Kirche zeigt auch in
dem südostasiatischen Inselstaat erste Risse.
Ghana 3 %
Nigeria 1 %
Senegal 3 %
Tunesien 2 %
Aegypten 3 %
Türkei 9%
Israel 40 %
Libanon 18%
Palästina 4 %
Jordanien 3%
Südafrika 32 %
Pakistan 3 %
Uganda 4 %
Kenja 8 %
Ambivalente Evangelikale
Risse werden auch in der bislang extrem homophoben
Gruppe der evangelikalen Christen
in den USA sichtbar. Die seit Präsident Ronald
Reagan von den Republikanern hofierte selbsternannte
moralische Mehrheit war lange Zeit
die – in Teilen gar gewaltbereite – Speerspitze
im Kampf für amerikanische Familienwerte
und gegen Schwule. Jetzt aber wenden sich zunehmend
mehr Evangelikale von der dumpfen
Schwulenfeindlichkeit ab, wie eine ebenfalls
kürzlich veröffentlichte Untersuchung von Wissenschaftlern
der Baylor-Universität zeigt. Demnach
sind 24 Prozent der Evangelikalen in der
Homosexualitätsfrage «ambivalent». Das heisst:
Sie sind gegen Diskriminierung, auch wenn
sie Homosexualität moralisch immer noch
verwerflich finden. «Wir erleben, dass immer
mehr Leute öffentlich sagen, ich als Evangelikaler
will nicht Teil dieser Bewegung gegen die
Gleichberechtigung von Gays sein», erläutert
Lydia Bean, Koautorin der Studie, die neue Entwicklung.
Indonesien 3 %
Russland 16 %
China 21 %
Südkorea 39 %
Philippinen 73 %
Australien 79 %
Japan 54%
Malaysia 9 %
Debatte mit und ohne Religion
In den Debatten in Asien über die Rechte von
Homosexuellen ist Religion ein Thema, mit
dem die Befürworter der schwul-lesbischen
Emanzipation sehr unterschiedlich umgehen.
In Thailand bereitet eine Reihe von Abgeordneten
einen Gesetzentwurf zur Einführung
der Homo-Ehe vor. Die prominente Gay-Rights-
Aktivistin Anjana Suvarnananda warnt jedoch
davor, in den Debatten buddhistische Mönche
einzubeziehen. Das würde die Auseinandersetzung
nur unnötig «verkomplizieren», sagte Anjana
gegenüber der englischsprachigen Tageszeitung
The Nation. Sie weiss nur zu gut, dass
in Thailand hinter verschlossenen Türen vieles
möglich ist, die konservative Gesellschaft aber
abrupt ihr Dauerlächeln verliert, wenn diese
Dinge öffentlich und gar politisch werden.
Im überwiegend muslimischen Indonesien
hingegen – wo 93 Prozent der Bevölkerung
Homosexualität ablehnen – fährt der kühne
muslimische Schwulenaktivist Hartoyo den
umgekehrten Ansatz: Er spricht offen über Homosexualität
und Islam. Obwohl der Muslim
am eigenen Leib erfahren hat, welche Gefahr
das mit sich bringen kann. 2007 wurden der
heute 37jährige und sein Lebenspartner in
Aceh, der islamischsten Provinz Indonesiens,
wegen seiner Homosexualität von der Polizei
verfolgt und gefoltert. Auch im Rest Indonesiens
nimmt die Ablehnung von Homosexualität
unter dem immer stärker werdenden Einfluss
islamischen Hardliner weiter zu.
Trotzdem oder gerade deswegen hat Hartoyo in
diesem Jahr in einem offenen Brief an den neuen
Verfassungsrichter Arief Hidayat appelliert,
Homosexuelle unbehelligt ihr Leben leben zu
lassen. Es war nicht zuletzt das
in vielen homophoben Ländern
gerne vorgebrachte
Argument, Homosexualität
und Homo-Ehe seien
nichts als Auswüchse der dekadenten
«westliche Kultur», das Arief
Hidayat den Richterjob eingebracht hatte.
In ergreifender Klarheit schreibt der inzwischen
in Jakarta lebende Hartoyo: «Lieber Arief
Hidayat, ich war niemals in westlichen Ländern,
aber ich habe mich in Männer verliebt,
lange bevor ich verstand, was Indonesien und
der Islam sind. Ich war homosexuell, bevor ich
wusste, dass Homosexualität in vielen Religionen
als Sünde betrachtet wird (...) Ich möchte
daran erinnern, dass Homosexualität in diesem
Teil der Welt lange bevor Indonesien eine Nation
wurde existierte».
Nach seiner Wahl zum Richter entschuldigte
sich übrigens Arief Hidayat gegenüber der
«Gay Community» für seine antischwulen
Ausführungen während der parlamentarischen
Anhörung der Bewerber für den Richterposten
und versprach hoch und heilig: «Ich
werde Gott um Vergebung bitten».
Akzeptanz der Homosexualität in der Bevölkerung. Nicht beschriftete Länder
wurden in der Studie nicht miteinbezogen.
Quelle: PEW research center, 2013. Grafik: © www.ruthfeurer.ch
29
Interview CRUISER Edition September 2013
Die nackte
Wahrheit
Interview mit Kjell M. Droz
über Nacktheit und Toleranz
Von Daniel Diriwächter
30
Viele in der Zürcher Szene kennen
Kjell Marc Droz besonders
aus den glorreichen Labyrinth-Zeiten,
als er meist unbekleidet
die Tanzfläche beherrschte.
Auch sein Blog auf
GaYmeBoys.com findet rege
Beachtung. Kjell scheut sich
nicht, das auszusprechen,
was viele denken. Im August
sorgte er für Schlagzeilen, als
er nackt wie Gott ihn schuf bei
der Streetparade mittanzte.
Zeit für das CR-Magazin, dem
Szene-Kenner einige Fragen
zu stellen.
CR-Magazin: Kjell, du bist in Zürich eine Art
«Szene-Grösse», die gerne auch polarisiert,
wie stehst du selber dazu?
KJELL M. DROZ: Wenn die Welt um mich herum immer
bünzliger wird, und ich einfach bleibe wie
ich bin, dann bin ich wohl relativ polarisierend.
Viele kennen dich auch als denjenigen, der
gerne ab und an mal «die Hosen runterlässt»,
woher kommt dieser Drang zur Nacktheit?
Ich bin nackt geboren worden. Das muss mich
irgendwie geprägt haben (lacht). Nacktsein ist
ein wunderschönes Gefühl der Freiheit, eben
einfach so zu sein, wie man ist, ohne sich gesellschaftlichen
Zwängen zu unterwerfen oder
sich verstellen zu müssen. Und ich dachte, ich
fang mal damit an, bevor ich 75 bin und alle
«buh» rufen.
© by: Kjell M. Droz
Würdest du dich als Nudist oder Exhibitionist
bezeichnen?
Wohl eher als Nudist oder einfach als etwas weniger
verklemmter Mensch. Ich mache keine
Religion daraus und trage auch Kleider, wenn’s
nackt zu kalt ist.
Spielt für dich die Sexualität beim Nacktsein
eine Rolle?
Nudismus ist eine Lebensart. Exhibitionismus
eine Straftat. Es geht mir nicht darum, jemandem
meine Sexualität aufzuzwingen, und es
macht mich auch nicht an, Leute zu schockieren.
Aber es kann durchaus geil sein, einem
verklemmten Schwulen nackt gegenüber zu
stehen und zuzusehen, wie er gedanklich mit
Engelchen und Teufelchen kämpft und gleichzeitig
eine Latte kriegt…
Hattest du durch dein Nacktsein schon Probleme
im privaten oder beruflichen Umfeld?
Nein, Nacktsein ist dort kein Thema. Aber wenn
mich jemand fragt, mache ich auch kein Geheimnis
draus.
An der vergangen Streetparade hast du nackt
mitgetanzt, wie lautet dein Fazit?
Das Motto hiess «Dance for Freedom» – und was
symbolisiert Freiheit mehr als nackte Haut?
Nackt sein ist in der Schweiz legal! Tatsächlich
bewies mein Experiment, dass die grosse Mehrheit
der Zürcher Street Parade-Teilnehmer supercoole,
tolerante Menschen sind, die absolut
kein Problem mit nackten Schwänzen haben.
Aber die abschliessende, blutige Attacke von einer
Gruppe Schwulenhasser zeigte leider auch,
dass eine kleine intolerante Minderheit ausreicht,
um unsere Ideale von Frieden und Freiheit
zu vernichten.
Hat sich für dich die schwule Szene in jüngster
Zeit verändert?
Als ich vor bald 20 Jahren in die Szene kam, war
das Outing noch ein sehr bewusster Schritt.
Um in einen Schwulenclub zu gehen, musste
man mit der Gesellschaft brechen. Man liess
alle Konventionen hinter sich und betrat eine
neue, freie Welt, in der alles möglich war. Die
heutigen Gays müssen sich nicht mehr outen.
Gaypartys sind Bestandteil der normalen Gesellschaft
geworden und deshalb auch in ihren
Konventionen gefangen. Unsere Partys knisterten
vor Erotik – heute geht’s fast nur noch
um Kommerz und Alkohol, statt an Schwänzen
fummeln alle am iPhone, und überall patrouillieren
Aufpasser, die uns Schwule davon abhalten,
Schwules zu tun.
Trotz der Fortschritte wurde die Toleranz
also kleiner?
Wir haben für gleiche Rechte gekämpft, aber
hauptsächlich das Recht erhalten,
(Fortsetzung rechts)
CRUISER Edition September 2013
Kolumne
Calling the
Ghetto-Bitch
Von Michi Rüegg
Die Handtaschenepisode um die amerikanische
Medienkönigin Oprah Winfrey hat in Zürich zu
Irritationen geführt. Lange wurde spekuliert,
ob Tina Turner nach der Veröffentlichung der
Vorwürfe an die Adresse der Verkäuferin mit
ihrer Freundin Oprah telefoniert hat. Das ist in
der Tat der Fall. Die National Security Agency
(NSA) hat das Gespräch routinemässig abgehört
und stellt uns exklusiv das Transkript des Telefonats
zur Verfügung, hier eine Übersetzung:
STIMME 1: Oprah Winfreys Büro.
STIMME 2: Hi, hier ist Claudia, Tina Turners Assistentin.
Mrs. Turner für Ms. Winfrey.
STIMME 1: Moment, ich stelle durch.
STIMME 2: Tina, sie stellen durch.
TINA: Gut, gib mir den Hörer. (ins Telefon) Oprah?
STIMME 3: Hier ist die Winfrey-Residenz, wer
spricht da?
TINA: Claudia, nimm du wieder, das ist nicht
Oprah.
STIMME 2: Hier ist Claudia, Mrs. Turner für
Ms. Winfrey.
STIMME 3: Welche Mrs. Turner?
STIMME 2: TINA Turner. Ich rufe aus Zürich an.
TINA TURNER: Die macht das extra, die steht garantiert
neben dem Telefon.
STIMME 3: Moment, ich stelle Sie durch.
Oprah: Tina?
STIMME 2: Hallo Ms. Winfrey, ich habe Mrs. Turner…
TINA: (unterbricht Stimme 2) Her mit dem Ding
(in den Hörer) Oprah?
Oprah: Tina! Wie schön, von dir zu hören. Gayle
und ich haben gerade darüber geredet, wie absolut
wundervoll deine Hochzeit war.
TINA: Jaja, danke. Hör zu, was soll das Gelaber bei
Larry King wegen der Handtasche?
Oprah: Ach, dieser kleine Vorfall in dem Laden?
TINA: Lass uns zur Sache kommen, die machen
hier eine Staatsaffäre draus. Trudi sass heute
Morgen drei Stunden heulend auf meiner
Couch.
Oprah: Wer?
TINA: Trudi Götz, ihr gehört der Laden.
Oprah: Ah, der Laden mit der Verkäuferin, die
mir die Handtasche nicht verkaufen wollte, weil
ich schwarz bin?
TINA: Verdammt, hör auf die Ghetto-Bitch zu spielen.
Du wolltest die verfluchte Tasche gar nicht,
ich kenn dich doch. Das hier ist die Schweiz,
ok? Wenn du hier Kohle hast, dann kennen sie
keinen Rassismus, das funktioniert blendend.
Und wie eine Flüchtlingsbraut aus Eritrea siehst
du nicht mal aus, wenn du drei Nächte nicht
gepennt hast. Trudi schwört, dass ihre Verkäuferin
viel zu doof ist, um Rassistin zu sein. Und
ich hab mit Trudi einen Deal. Sie darf mich als
ihre beste Freundin bezeichnen, dafür krieg ich
all die Fetzen gratis. Und DEN Deal, Darling, lass
ich mir von dir nicht versauen.
Oprah: Honey, sorry. Ich sass da halt bei Larry,
und er wollte irgendeine Geschichte hören.
Was sollte ich denn tun? Hast du das Gefühl, in
den Staaten diskriminiert mich noch irgendeiner?
Hier kriecht mir sogar die Tea Party in den
Arsch. Ich dachte, well, Zürich, das ist so weit
weg, das interessiert eh keine Sau.
TINA: Na wunderbar. Und weil die Verkäuferin
dich, die grosse Oprah, nicht erkannt hat, warst
du eh beleidigt und hast ihr das heimgezahlt.
Also gut, Schwamm drüber. Wir machens so,
kein Wort mehr über die Story. Du lässt über
deinen PR-Fuzzi verlauten, Zürich sei ganz toll
gewesen und die Menschen seien alle wundervoll
und so weiter, inklusive Facebook und Twitter.
Trudi schickt dir eine Kiste Dom Pérignon
und du sagst an den nächsten fünf Partys, wie
toll die Hochzeit war und wie jung ich aussehe.
Deal?
Oprah: Okay, kein Problem. Grüss Erwin von mir.
TINA: Mach ich. Bye, meine Liebe.
Oprah: Bye, Schwester.
gleich zu sein. Gleich langweilig wie die konservative
Heterowelt. Früher war z.B. der CSD eine
bunte, extravagante Parade. Heute bezeichnet
man schrille Tunten als kontraproduktiv und
bittet alle, möglichst «normal» zu tun. So vergrössern
wir wohl unsere Akzeptanz in rechtskonservativen
Kreisen, verlieren aber gleichzeitig
Sympathie und Identität. Obwohl wir
jahrelang gegen Diskriminierung gekämpft
haben, beginnen wir nun schon in unseren eigenen
Reihen, Menschen auszugrenzen, die nicht
zum schwulen Mainstream passen.
Was sollten wir, die Gay-Medien, unternehmen,
um diesen «Trend» abzuwenden?
Kriecht den Heten nicht in den Arsch, seid
selbstbewusst und verkauft euch nicht zu billig!
Schwule sind keine asexuellen Wesen, die nur
mit Wattebäuschchen spielen und Lady Gaga
vergöttern. Wir sind nette Männer, aber auch
Männer mit Schwänzen. Müssen wir wirklich
auf jedem zweiten Foto mit Hemd und Kragen
beweisen, wie angepasst wir sind? Warum dürfen
Gaymagazine keine nackten Jungs mehr zeigen?
Wenn man uns Konsumartikel verkaufen
will, dann soll man uns bitte mitsamt unserer
Sexualität akzeptieren.
Zur Person:
Kjell Marc Droz (42), dipl. Arch. ETH, ist Inhaber
der Webdesignagentur KMD-Design GmbH in
Uster und hat die Webseiten Zuerigay.ch und
GaYmeBoys.com programmiert. Er liebt schwule
Partys mit Musik von Punk bis Psy-Trance,
aber auch Natur und Sonnenschein und alles,
was man in den Bergen nackt tun kann. Kjell
ist seit 14 Jahren glücklich verliebt.
31
Community CRUISER Edition September 2013
Queermeal
Kulinarische Sinnesfreuden
unter Gays erleben
Von Martin Ender
32
Gegründet wurde Queermeal
2011 von Tom Wyss, People-
Journalist in Zürich, und Peter
Wäch, Journalist in Bern. Die
zwei kochbegeisterten Gays
wollen der Online-Öde abhelfen,
indem sie die Leute mit
den einzelnen Queermeal-
Kochgruppen ins «Real Life»
holen.
Queermeal ist ein durchdachtes und gut organisiertes
Projekt. Sobald vier bis sechs Anmeldungen
da sind, verabredet man sich bei einem
Gastgeber zum Welcome-Dinner, um die Idee
von Queermeal live mitzuerleben. Wer von der
Idee begeistert ist, trifft sich später bei einem
Open-Dinner. Man kann einmal an diesen Anlässen
teilnehmen oder auch mehrere Male.
Wer öfters kommt, wir allerdings angefragt, ob
er mal Gastgeber sein möchte. Die Open-Dinners
stehen und fallen mit den Gastgebern und
den jeweiligen Platzverhältnissen. Leute mit
viel Raum und grosser Tafel können an die zwölf
Gäste beherbergen. Wer gerne regelmässig zum
Kochen zusammenkommen will, schliesst sich
einer fixen Gruppe an. Sie besteht in der Regel
aus vier bis sechs Personen aus einer bestimmten
Region. Wenn z.B. alle zwei Monate ein Essen
bei einem der Mitglieder stattfindet, kann
man den Turnus in einem Jahr beenden und
dann entscheiden, ob man in dieser Konstellation
zusammen bleiben oder via Queermeal-
Pool frisches Blut in die Runde bringen möchte.
Queermeal gibt es bis heute in Zürich, Bern,
Winterthur und im Berner Seeland. CR stellte
ein paar Fragen per Mail ein paar Fragen an die
beiden Initiatoren.
CR: Seit wann gibt es Queermeal?
Tom: Seit Mai 2011
Peter: Die Idee dazu entstand bei einem gemeinsamen
Nachtessen in Bern – Ziel ist es, gesellige
Abende anzubieten, z.B. für Partymuffel, und
das Zusammensein mit dem Thema Kochen zu
verbinden.
Ist das Projekt gut angelaufen??
Peter: In Bern wurde Queermeal schnell zum
Selbstläufer. Das lag auch daran, dass es einige
«Gastgeber» gibt, die bereit sind, bei sich zu
Hause zum Open-Dinner einzuladen. Im Vergleich
zu den fixen Gruppen kann man beim
Open-Dinner so oft dabei sein, wie man will.
Das heisst konkret: Einmal oder jedes Mal! Es
gibt keine Verpflichtung.
Tom: In Zürich gibt es punkto Open-Dinner noch
Potenzial. Interessenten können sich via Website
/ Mail informieren. In den Gay-Bars werden
zudem nun vermehrt Flyer aufgelegt. Für eine
ordentliche Inseraten-Kampagne fehlt uns das
Budget, denn bei Queermeal gibt es keine Mitgliedergebühr
oder ähnliches.
Wie gut muss ich kochen können, um bei
Queermeal mitzumachen?
Peter: Bei Queermeal ist kochtechnisch alles
möglich. Vom Anfänger über den Hobbykoch
bis hin zum Profi. Man kann im Team kochen,
Speisen vorbereiten und vor Ort zu Ende kochen
oder seinen Gang mitbringen. Bei den Open-
Dinners spielt das sowieso keine Rolle, bei der
Zuteilung zu fixen Gruppen würde man im Vorfeld
absprechen, wer mit wem, und in welchem
«Koch-Grad» die Männer wirken wollen.
Tom: Wer die Menüs der diversen Gruppen selber
nachkochen möchte, findet zudem Inspiration
in unserer Rezeptsammlung auf der Queermeal-Website.
Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen.
Ist das Kochen und Essen Tarnung für kribbelnde
Treffen?
Peter: Kribbeln und Kontakte knüpfen ist freilich
erlaubt, eine Tarnung für ein – sagen wir mal –
«Nacktkochen» oder dergleichen ist Queermeal
aber ganz klar nicht!
Tom: Ob sich schon Pärchen gefunden haben,
entzieht sich meiner Kenntnis, aber es ist schon
zu schönen Freundschaften gekommen.
Mit welchen Kosten muss ich rechnen, wenn
ich mitmache?
Peter: Queermeal ist auch in Bezug auf die Kosten
interessant. In der Regel beträgt ein Mehrgänger
mit gutem Wein um die 30 Franken für
jeden Einzelnen. Beim Wein geben wir auch
Empfehlungen raus, denn hier kann man locker
Geld sparen, wenn man auch bei einem gehobenen
Anbieter die Aktionen beachtet.
Peter Wäch und Tom Wyss
© queermeal.ch
Tom: Man darf natürlich auch tafeln wie Gourmets,
das müssen die Mitglieder einer fixen
Gruppe vorher unter sich ausmachen. Bei den
Open-Dinners wird darauf geachtet, dass es pro
Nase nicht mehr als 35 Franken kostet. Es sei
denn, man plant ein exquisites Silvestermenü
mit Kaviar und Schämpis.
Peter und Tom, danke fürs Gespräch, und «en
Guete» fürs nächste Dinner.
Infos: www.queermeal.ch oder eine Mail an
info@queermeal.ch
CRUISER Edition September 2013
Branko B. Gabriel
trifft...
Raphael Biedermann,
Personaltrainer
Von Branko B. Gabriel
Der sympathische Kerl weiss,
wo der innere Schweinehund
lauert, er packt ihn und motiviert
mit viel Geschick und
Können seine Klientel. Auch
Branko hatte das harte Vergnügen
mit Raphy Biedermann
zu trainieren, und nach
drei Monaten hat er doch tatsächlich
einen sportlichen und
muskulösen Body bekommen.
CR: Raphy, ich wollte diese Sommer 10 Kilo an
Muskelmasse zulegen. Dies ist mir nicht
ganz gelungen. Woran lag es?
RAPHY Biedermann: Ich würde nicht sagen, dass du
gescheitert bist. Schau dich jetzt mal an! – im
Vergleich zu vor drei Monaten. Da kam ein unsportlicher,
träger Mann mit einer Wampe zu
mir. Jetzt siehst du topfit aus, und das strahlst
du auch aus. Das gesteckte Ziel wurde nicht
ganz erreicht, aber mir war von Anfang an klar,
dass 10 kg in 90 Tagen bei deinem Körpertyp
ein sehr ambitioniertes Ziel sind. Jeder Körper
reagiert anders auf die Trainingseinheiten.
Raphael Biedermann, © Vanessa Bachmann
War demnach das Training nicht hart genug?
Habe ich zu wenig trainiert?
Klar kann man das Training immer härter gestalten.
Zu viel und zu hart trainieren kann
aber auch kontraproduktiv sein. Wir mussten
ja bei dir zuerst mal eine Basis schaffen. Du hast
in den drei Monaten einen gewaltigen Schritt
gemacht. Von der ausgepowerten Partyqueen
zur fitten Sportskanone. Es lag bei dir eher an
deinem Körpertyp und Stoffwechsel, der bei dir
ausgesprochen aktiv ist. Dein Körper verbrennt
sämtliche Kalorien extrem schnell. Es ist somit
sehr schwer für dich, Masse zuzulegen.
Sehe ich das richtig, dass Abnehmen einfacher
ist als an Masse zu zulegen?
Würde ich nicht so verallgemeinern. Jeder
Mensch ist ein Individuum, und daher muss
man jeden Kunden wieder neu beurteilen. Es
müssen auf beiden Seiten so viele Faktoren berücksichtigt
werden, die schlussendlich jemanden
zu seinem gewünschten Ziel bringen.
Ich habe nun doch einige Kilos an Muskeln
zugelegt. Damit sie nicht gleich wieder verschwinden,
auf was muss ich achten?
Nachgefragt
Trainieren und nochmals trainieren, und das
am besten 2-3 mal die Woche mit deinem Personal
Trainer! Weiterhin solltest du vermehrt auf
Krafteinheiten setzen und Ausdauertraining
zum Ausgleich machen. Und du solltest auf eine
für dich abgestimmte ausgewogene Ernährung
achten und genug Eiweiss zu dir nehmen.
Was ist deiner Meinung nach das wichtigste
für ein erfolgreiches Training?
Das wichtigste sind der Wille und natürlich die
Disziplin. Wenn du wirklich was an deinem Leben
oder besser gesagt an deinem Körper ändern
willst, sind diese zwei Komponenten unumgänglich.
Kontinuität bringt den Erfolg. Im Weiteren
kann dir ein Personal Trainer helfen, indem
er dir ein individuelles Trainingsprogramm
zusammenstellt und dich immer wieder aufs
Neue motiviert. Die Chemie zwischen Trainer
und Kunde sollte entspannt und ehrlich sein,
so macht das Training um einiges mehr Spass.
Viele Gays haben ein Gym-Abo gelöst und benützen
regelmässig die Fitnessgeräte. Warum
ist ein Personal Trainer effizienter als jedes
öffentliche Fitness-Studio?
Das liegt klar auf der Hand. Dein persönlicher
Trainer kümmert sich nur um dich und deine
Bedürfnisse und überwacht jede deiner Übungen.
Er motiviert dich und weiss besser als du,
wo deine Grenzen sind. Drei Monate mit einem
Personal Trainer bringt den meisten Trainierenden
mehr als ein Jahr in einem normalen Fitness-
Studio. Garantiert! (a.d.R. Aus eigener Erfahrung
kann ich hier voll und ganz zustimmen).
Warst du als Kind auch schon sportliche?
Schon früh war mir klar, dass Bewegung eine
zentrale Rolle in meinem Leben spielen sollte.
Ich spielte aktiv Fussball und war in meiner
Freizeit sehr polysportiv. Während meinem fast
zweijährigen Aufenthalt in Los Angeles liess ich
mich als Personal Trainer ausbilden, sammelte
erste Arbeitserfahrungen in diesem Bereich und
war bei einem American-Football-Team aktiv.
Seit wann gibt es Nextlevel Personal Training?
Ich gründete Nextlevel vor bald fünf Jahren, zusammen
mit meinem Kumpel Sämi.
In deinem Studio trainiert das Who-is-who
der Schweizer Showszene, aber auch diverse
Sportgrössen. Bist du der Personaltrainer
der nationalen Cervelatprominenz?
(schmunzelt) Nein, überhaupt nicht. Bei uns
trainieren ganz viele Normalos, die sich und ihrem
Body einfach was Gutes tun möchten. Hie
und da erblickt man auch einen Promi. Auch die
haben ihre Problemzonen und wollen fit und
frisch aussehen.
Bei Nextlevel trainieren aber auch viele Gays.
Hast du keine Berührungsängste?
(lacht) Nein, wieso auch? Viele meiner Kunden,
auch viele Gays sind mittlerweile auch privat
Freunde geworden. Ich schätze sie sehr, ich mag
ihren Humor, ihre offene Art, und sie bringen
mir auch Farbe in meine Bude!
Gratis Probetraining? Infos unter:
www.nextlevelpt.ch
Das Sommer-Experiment unter:
www.cr-online.ch
33
Gesundheit CRUISER Edition September 2013
Pia
Aktiv oder passiv?
Hart oder soft?
Sling oder Box?
Eine Kolumne der Zürcher Aids-Hilfe
Und schon haben wir auch die Aufmerksamkeit
derjenigen Leser, die immer nur an sexuellen Inhalten
interessiert sind. Voilà quoi. Dabei geht
es heute ausnahmsweise gar nicht um Schweinkram
– wenngleich der sonst zu meinen Kernkompetenzen
gehört. (Talking dirty with the queen of
clean…) Eigentlich wollte ich bloss fragen, ob ihr
immer noch an der Zigi saugt oder ob ihr da schon
etwas gefunden habt, was euch mehr «ausfüllt»? In
meiner Funktion als Zuständige-für-eh-alles stellte
ich nämlich schon verschiedentlich bei meinen
eindringlichen Beratungen fest, dass fehlende Härte
und Softpack oft Hand in Hand gehen. Ich sehe
es daher als meine Pflicht, euch heute den direkten
Zusammenhang von Rauchen und Schweinkram
aufzuzeigen:
Rauchen verschlechtert die Durchblutung des
Körpers. Davon bleibt auch der Schwanz nicht
verschont. Das Kohlenmonoxid in den Zigaretten
führt dazu, dass sich die Arterien im Körper verengen,
was zur Folge hat, dass weniger Sauerstoff
ins Gewebe gelangt. Und weniger Sauerstoff bedeutet
schlapperer Schwanz. Mit zunehmendem
Alter, ab 30 Jahren, kann das Risiko, keinen mehr
hoch zu kriegen, sogar bis auf 50% wachsen.
Ausserdem senkt das Rauchen den Elastingehalt
im Gewebe. Auf lange Sicht heisst das, dass der
Schwanz nicht mehr so dehnungsfähig ist wie bei
einem Nicht-Raucher – also noch schlapperer.
Soviel Poppers und Viagra könnt ihr euch gar
nicht reinpfeifen, um das auszugleichen. Wer
also schon gelegentlich ein Hardware-Problem
hatte, der sollte dringend die eine oder andere
mal nicht rauchen.
Ein weiterer Sexkiller: Der Odem des Todes! Kim
Basinger hat nach den Dreharbeiten zu «9 1/2
weeks» in einem Interview gesagt, Mickey Rourke
zu küssen habe sich angefühlt, wie einen Aschenbecher
auszulecken. …Mein Gott, ich schwöre,
dass ich jeden Aschenbecher auslecken würde, der
aussieht wie Mickey Rourke 1986. Ich habe allerdings
noch nie so einen gefunden. Rauchen macht
dich zum Stinkküsser – ohne Zigi schmeckst du
geiler, das äh…schleckt keine Geiss weg.
Und zuletzt wollen wir nicht vergessen, dass Zigaretten
die Haut erwiesenermassen faltig und
grau machen. Mag sein, dass dir das jetzt egal ist,
weil du immer noch jung und frisch bist. Aber
wenn du in zehn Jahren aussiehst wie eine ausgelutschte
Nuss, dann wärst du vielleicht noch froh,
wenn du es damals dem Frölein Pia geglaubt hättest.
Und die Falten werden sich nicht nur auf dein
Gesicht beschränken. Ich bin schon sehr gespannt,
wie viel Mut es dich kosten wird, mit einem Hottentottenpopo
in der Sauna aufzukreuzen.
Gute Nachricht für alle, die an chronischer Motivationsinsuffizienz
leiden: Queer Quit, der Raucherentwöhnungskurs
für schwule Männer!
Queer Quit verzehnfacht die Wahrscheinlichkeit
eines erfolgreichen Rauchstopps.
Der kostenlose Rauchentwöhnungskurs findet an
sieben Kursabenden à ca. zwei Stunden an sieben
aufeinander folgenden Wochen statt.
Kursabend 1 und 2 dienen vor allem der Information
und der Vorbereitung auf den Rauchstopp.
Du kannst also als Raucher in den Kurs einsteigen,
und du hast zwei Wochen Zeit, deinen Entschluss
zum Aufhören zu festigen. Am dritten Abend hören
alle Teilnehmer auf zu rauchen: vollständige
Abstinenz.
Ich denke, es braucht keine weiteren Worte, Männer.
Ficken statt Rauchen heisst das Thema. Ihr
könnt aber natürlich wählen… Blasen oder ziehen.
9 inch oder 9 mg. Deepthroat oder Lungenzug.
Eure Pia
Bin ich noch ansteckend?
HIV-Risiko beim Wichsen?
Hallo Dr. Gay
Ich habe mir heute auf einem Cruising-Gelände beim Parkplatz von einem
Fremden einen wichsen lassen. Angefasst habe ich ihn dabei nicht. Jedoch
hatte er, bevor er mich wichste, seinen Schwanz kurz gewichst. Kann es
bei dieser Situation in irgendeiner Art zu einer HIV-Übertragung gekommen
sein? Zum Beispiel, wenn von seinem Schwanz Lusttropfen über die
Hände auf meinen gekommen wären, oder durch eine Wunde an seiner
Hand? Bemerkt habe ich allerdings nichts. Vielen Dank schon mal für
deine Antwort.
Gruss, Urs, 29
Hallo Urs
Nein, das ist nicht möglich. HIV überträgt sich nicht über die Hände oder über
das alleinige Berühren der Geschlechtsteile. Gemeinsames Wichsen ist eine
der sichersten Sexpraktiken überhaupt, auch der Lusttropfen birgt hier keine
Gefahr. Der Lusttropfen ist selbst beim Blasen unbedenklich, Sperma sollte
dabei aber keines in den Mund gelangen. Das grösste Risiko für eine HIV-Infektion
ist ungeschützter Analverkehr. Wenn du also beim Analverkehr ein
Kondom benutzt und beim Blasen zudem darauf achtest, dass kein Sperma in
den Mund kommt, brauchst du dir über HIV keine Sorgen zu machen.
Alles Gute, Dr. Gay
Hallo Dr. Gay
Ich bin HIV-positiv und habe vor einigen Wochen jemanden kennen gelernt,
den ich sehr mag. Er möchte eine Beziehung mit mir eingehen, aber ich weiss
nicht, ob oder wann ich ihn über meinen HIV-Status informieren soll. Er ist
wie ich ein Student und sagte vor kurzem, dass er in einer festen Beziehung
auf Kondome verzichten will, nachdem beide einen HIV-Test gemacht haben.
Was kannst du mir raten? Ich bin unter wirksamer HIV-Therapie und meine
Viruslast ist nicht mehr nachweisbar. Bin ich überhaupt noch ansteckend?
Danke für deine Hilfe.
Gruss, Roland, 28
Hallo Roland
Die Entscheidung, wann und wem du von deiner HIV-Infektion erzählst,
ist sehr persönlich und kann dir niemand abnehmen. Solange du Safer Sex
machst, ist ein Outing nicht zwingend nötig. Wenn ihr aber eine neue Beziehung
eingeht und unsafen Sex haben möchtet, musst du deinen Partner informieren.
Wenn sich abzeichnet, dass es etwas Ernstes wird, wirst du von alleine
deinen Partner informieren wollen. Du bist mit den HIV-Medikamenten unter
wirksamer antiretroviraler Therapie (ART). Wenn deine Virenlast länger als
6 Monate unter der Nachweisbarkeitsgrenze liegt und keine andere sexuell
übertragbare Infektion (STI) vorliegt, bist du nicht mehr ansteckend, und es
kann nach Rücksprache mit dem Arzt auf das Kondom verzichtet werden.
Am besten, ihr lasst euch zusammen von deinem Arzt beraten. Sollte er mit
dem Thema HIV nicht so sehr vertraut sein, kann euch vielleicht die Broschüre
«Beziehung & Sexualität» der Aids-Hilfe Schweiz unterstützen. Du kannst
die Broschüre kostenlos im Shop auf www.aids.ch bestellen oder ruterladen.
Alles Gute, Dr. Gay
Eine Dienstleistung der Aids-Hilfe Schweiz
34
PRESENTS ThE official PRE-PaRTy of hUSTlaBall BERliN
SONNTAG 15. SEPTEMBER
HUSTLABALL BERLIN
MAD>LAUSANNE
D’JOHNNY>UK
(Beyond, Fire, WE party)
ANTOINE909>UK
(Circuit Festival)
LUKJLITE>CH
(25Up, Baselworld)
JUICEPPE>CH
(Jack, Aviator)
YAZZ>CH
(Nikky’s club)
Guest Porn Starz
H DAVID AVILA
H TONY AXEL
H ALEX PAIN
H JOE GUNNER
Die weltweit größte und erfolgreichste
HustlaBall Party aus Berlin zu Gast in
der Schweiz: eine einmalige Atmosphäre
von Erotik, sexueller Freiheit & Spaß
www.hustlaball.de
40.000 Leds giant Screen
State of the Art Sound & Light
club MAD
Rue de Genève 23
LAUSANNE
Info:021-340 69 69
www.gay-party.net
Agenda CRUISER Edition September 2013
SA 31. August
Winterthur
10.00 GO!:
GayOstschweiz hat ein Festzelt mit 50 Sitzplätzen
mit Getränken und Speisen und Musik ab CD am
Dorffest «Seemer Dorfet 2013», Stand 118, Buslinie 2
ab Bahnhof Richtung Seen bis Hinterdorf Seen
Zürich
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen. U30
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Cruising
unlimited
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-
Anlass Ultrarubber. Bierpass 3 für 2
23.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Hell on Heels.
DJs Zaine Sascha Fierce & Zör Gollin
September 2013
01. Sept.
Winterthur
11.00 GO!:
GayOstschweiz hat ein Festzelt mit 50 Sitzplätzen
mit Getränken und Speisen und Musik ab CD am
Dorffest «Seemer Dorfet 2013», Stand 118, Buslinie 2
ab Bahnhof Richtung Seen bis Hinterdorf Seen
Zürich
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.
Old & Young
20.00 Tanzleila@Exil: Party von Frauen für
Frauen. Ab 20h Salsa. Ab 21h DJs Anouk Amok,
Madame Léa & N.Cole
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Disco-Party
MI 04. Sept.
Zürich
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.
Naked (Mask) Party. Masken können für Fr. 5.– gemietet
werden
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240
DJ Alex Brand - oldschool techno
21.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Naked only!
DO 05. Sept.
Winterthur
19.30 Badgasse 8: LesBiGay & Friends Treff im
Lokal Badgasse 8
Zürich
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.
Mega Darkroom
Anzeige
19.00 Bi-Treffpunkt: offener Treff für bisexuelle
Männer und Frauen 19h Treff im Café Rathaus,
Limmatquai 61 zum Apéro, dann ab 20.15h im
HAZ-Centro, Sihlquai 67 zu geleiteten Gesprächen
zum Thema Bi-Sexualität und Polyamory
20.00 Sector c; Fetish Club: Wagistrasse 13,
Schlieren. Mega Nackt-Party
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 80s-Party
23.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Plan D.
Opening Party mit diversen DJs wie Louis de Fumer,
Angel O, José Parra oder Zör Gollin
FR 06. Sept.
Bern
22.00 Seite 69 – homosexuell, heterofreundlich:
Saisonstart mit DJs Sauvage, Racker & Discoknabe.
Im Kapitel Bollwerk, Bollwerk 41, Fr. 15.–.
Infos www.seite69.ch
Zürich
12.00 Renos Relax:
Kernstrasse 57. Nachtsauna zudem BI Day
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.
Grosser Stutenmarkt
20.00 Lollipop Party: mit klimatisierter Fussball
Arena. Übertragung Spiel Schweiz – Island auf HD-
Grossleinwand. Party ab 22h, Lollipop Floor: Schlager,
Schweizerhits, Mallorca, Klassiker & Canzoni
mit DJs Rolly & Wollana; Wannabe Floor: 80er/90er
Party Hits mit DJs Adrinardi & Timon; Après Suisse
Floor: Die grössten Pistenheuler und Hitparaden
Knaller mit DJ Schneekönig, Badi & Freunde. Plus
Karaoke Lounge. X-Tra, Limmatstr. 118. Eintritt inkl.
anschliessender Party Fr. 20.–. Infos
www.lollipopparty.ch
22.00 Rage:
Wagistr. 13, Schlieren Suck & Fuck Friday
23.00 Paradise Garage@Supermarket:
Gay & Lesbian Party. DJs Peeza, Angel O & Friends.
Supermarket, Geroldstr. 17.
Infos www.housefashion.ch
23.00 Turnt: Sophisticated Electronica for Gays &
Friends Opening Party mit DJ Team Rumlaut, DJs
Juen, Zwillingsmann & Dario La Mazza. Hosted by
BlackCat & EroKawai. Im Revier, Hohlstrasse 14
23.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Leider geil!
Opening Party. DJ Polabdul spielt Musik, welche
sonst nur heimlich gehört wird
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29
Party mit djradio
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter
Dresscode Open sector, no dresscode
SA 07. Sept.
Basel
21.00 Isola Club@saXo: Theaterstrasse 4. Openingparty
for Gays, Lesbians & Friends an neuer
Location. Music from 80s till today. Fr. 15.–
Bern
09.00 Born this way!: Erste Schweizer Transtagung
Eine zweitägige Tagung für Menschen, die
sich mit dem Geschlecht, das ihnen bei Geburt zugewiesen
wurde, nicht identifizieren können. Und
für Angehörige, FreundInnen und all jene, die sich
für das Thema interessieren. Diverse Workshops.
Weitere Infos: www.transtagung.ch
Biel/Bienne
22.30 GayLes: Party für Lesben, Schwule und
Freunde. DJane Shanya & DJ Prognautik. Im Ufo
Club, Untergasse / rue Bass 21.
Thurgau
19.30 HOT: Spezialanlass im HOT, Wilerstrasse 5,
9545 Wängi Movie Night 2013. 20.15h To Wong Foo
thanks for Everything - Julie Newmar. Ab 22.45h
Priscilla Queen of the Desert. Tür & Bar ab 19.30h
Snacks und Getränke. Anmeldung bis 3.9. unter
anmeldung@hot-tg.ch
Zürich
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.
Bären Sex Party
22.00 Offstream: The alternative Gay Party Sommerparty
mit Musik von Indie bis Elektro. Im Exil,
Hardstrasse 245. Infos www.offstream.ch
22.00 Rage:
Wagistrasse 13, Schlieren Crusing4men
23.00 Aviator Layover Party: Marrakesch Gay
Party mit DJs Thiago & Angel O. Gogo Boys & Girls.
Alte Kaserne, Kanonengasse 16
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter
Dresscode-Anlass Motorbiker, Leather & Rubber
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen
23.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Klubnacht
powered by London Pride. DJs Zach Burns & José
Parra
SO 08. Sept.
Ganze Schweiz
10.00 Les lacets roses: Auf historischen Wegen.
Treffpunkt 10h in Beromünster-Post. Führung
durch das historische Städtchen. Entlang des
Beromünster-Radioweges über Eich nach Sursee.
Infos www.lacetsroses.ch
H. Woodtli 041 310 81 15, 079 478 25 13
Zürich
09.00 HAZ Outdoor: Velotour Region Zimmerberg.
Genaue Infos anfangs September unter
www.ursmaier.ch/HAZ/hazw2.html
19.00 GayAqua:
Hertistrasse 24, Wallisellen. U45 (35-45)
21.00 Cube@Club Bellevue: Rämistrasse 6 /
Freieckgasse. Knabenschiesse special.
Infos www.cubezürich.com
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Schlagerparty
36
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Junge Gays Live
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CHF 2.-/Min.
aus dem
Festnetz
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der Männerzone.
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alle Getränke gratis!
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10
Jahre
Agenda CRUISER Edition September 2013
23.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Shoot the
Boys – Jetzt wird es wild! Knabenschiessen special.
DJs Angel O & LaLuna
MI 11. Sept.
Bern
18.30 3gang in der Villa Stucki: Seftigenstrasse
11. Essen und Kultur. Treffpunkt für das
translesbischwule Bern. Apéro Bar ab 18.30h,
Essen ab 19.30h
Winterthur
19.30 Badgasse 8: Lesbenbar
Zürich
19.00 GayAqua:
Hertistrasse 24, Wallisellen. Bukkake Party
20.00 Heldenbar@Provitreff:
Sihlquai 240 DJ Polabdul
21.00 Magnusbar: Magnusstr. 29
Underwear (obligatorisch), Naked (freiwillig)
DO 12. Sept.
Zürich
19.00 GayAqua:
Hertistrasse 24, Wallisellen. Mega Darkroom
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Worker-Party
23.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Plan D. Diverse DJs
wie Louis de Fumer, Angel O, José Parra oder Zör Gollin
FR 13. Sept.
Zürich
12.00 Renos Relax:
Kernstrasse 57. Nachtsauna zudem BI Day
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.
Fucking Sklavenmarkt
19.00 Gay Bikers Zürich:
Höck am Rheinfall. Infos www.gaybikers.ch
19.30 HAZ-Centro: Sihlquai 67. Freitags-Centro
mit speziellem kulinarischem Angebot präsentiert
von Franz
20.00 gay: my way: Schwule Männer im
Coming-out Treff im HAZ-Centro, Sihlquai 67.
Coming-out Gespräche in Kleingruppen
20.00 LMZ:
der Schwule Schweizer Motorradclub Stamm im
Restaurant Moléson, Grüngasse 7, 8004 Zürich
22.00 Rage:
Wagistr. 13, Schlieren Cruising unlimited
23.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Scream &
Shout. DJ Louis de Fumer legt Platten auf mit RnB,
Pop & Dance
23.00 Magnusbar:
Magnusstr. 29 Party mit djradio
23.00 Sector c; Fetish Club:
Wagistr. 13. Strikter Dresscode Full Fetish
SA 14. Sept.
Basel
23.00 QueerPlanet Party: The hot house & electro
house party for gays, lesbians and friends. DJs
Taylor Cruz & Jose Jones. Im Singerhaus, Marktplatz
34. Infos www.queerplanet.ch
Thurgau
20.00 GO!: GayOstschweiz! Hollywood Filmabend
mit American Snack-Food. Film: «Brokeback
Mountain». Im Go! Lokal, Frauenfelderstr. 100, 9548
Matzingen. Anmeldung bis 12.9. unter anmeldung@go-club.ch
Winterthur
17.00 WILSCH: Winterthurer Lesben und
Schwule We are family! Essen, Geniesserabend für
die LesBiSchwule Community im Lokal Badgasse
8 Tessiner Küche mit Roli und Leo. Anmeldung bis
12.9. unter www.badgasse8.ch
Zürich
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.
Schaumparty mit Dampfbad
21.00 come together: Lesbian & Gay Party 30+.
DJ Matteo. Marquee Club, Weinbergstrasse 68
(Tram 7 & 15, N6, Sonneggstrasse).
Infos www.party4lesandgay.ch
22.00 Rage:
Wagistrasse 13, Schlieren SportsLAB Xtra-Large
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-
Anlass SportsLAB Xtra-Large. Sports-gear only!
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 80s-Party
23.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Hell on Heels.
DJ Drag Queen Gloria Viagra & DJ Zör Gollin
23.00 Jack-Party: Djs Terry Vietheer, Juiceppe ,
Angel O. Im Festsaal (Kaufleuten) Pelikanplatz
Infos www.jackcompany.com
SO 15. Sept.
Lausanne
22.00 JUNGLE Official Pre-Party of Hustlaball
Berlin: Main Floor: DJ D’Johnny, DJ Antoine909.
Level +02: Bedroom Girlie Bar & Cocktails. Restaurant
mit Jungle menu. (Reservation erforderlich)
She-DJ Yazz. Level +03: JetLag Funky Club, DJ
LukJLite, DJ Juiceppe
MAD, rue de Genève 23, www.gay-party.net
Basel
21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche
Anzeige
38
CRUISER Edition September 2013
Homobar am Sonntag im Keller des Restaurants
Hirscheneck, Lindenberg 23. DJ High Heels on
Speed – Reise durch die Sümpfe
Zürich
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen. 60+
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Disco-Party
DI 17. Sept.
Aarau
20.00 Aarglos: Lesbengruppe Treff Minigolf.
Genaue Infos nach Anmeldung bis 3.9. bei schlifer@
hotmail.com
Bern
21.00 Uncut: warme Filme im Kino Kunstmuseum
Bern Hodelstrasse 8. «Loose your head», D 2013.
Infos www.gaybern.ch/uncut
MI 18. Sept.
Zürich
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.
Mask-Party naked
19.30 Renos Relax Masken Party:
Ab 19.30h ist Maskenpflicht
20.00 Heldenbar@Provitreff:
Sihlquai 240 DJ David Karasek – best of soul, funk &
pop (70ies bis heute)
21.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Naked only!
DO 19. Sept.
Zürich
19.00 GayAqua:
Hertistrasse 24, Wallisellen. Mega Darkroom
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 House-Party
23.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Plan D.
Diverse DJs wie Louis de Fumer, Angel O, José Parra
oder Zör Gollin
FR 20. Sept.
Luzern
22.00 Frigay Night: happy sound for happy
people@The Loft Haldenstr. 21 DJ C-Side. Boys ab 18,
Girls ab 20 Jahre
Zürich
12.00 Renos Relax:
Kernstrasse 57. Nachtsauna zudem BI Day
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24,
Wallisellen. FF & Stutenmarkt
22.00 Rage: Wagistr. 13,
Schlieren Bad boyz friday
23.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Cityboy.
DJ König Balthasar & Schwebekastenjunge, DJ
Marco De Rosa (Deep-House, Tech-House)
23.00 Magnusbar:
Magnusstr. 29 Party mit djradio
23.00 Sector c; Fetish Club:
Wagistr. 13. Strikter Dresscode Friday naked
SA 21. Sept.
Lausanne
21.00 Naked Bastards: Nackte Sexparty im
Trafick Sex Club, Avenue de Tivoli 22 (gegenüber
Pink Beach). Strikter Dresscode: Nackt! Nur die
Schuhe kannst du anbehalten. Fr. 20.– (inkl. 1
Getränk). Einlass nur bis 23h.
Infos www.gayromeo.com/naked_bastards
Zürich
19.00 GayAqua:
Hertistrasse 24, Wallisellen. Oral Orgie
22.00 Lollipop Party: besucht das Adagio & Le Bal,
Gotthardstrasse 5. Lollipop Floor (Schlager, Canzoni,
Chansons, CH Hits): DJs Rolly & Wollana. Wannabe
Floor (80s & 90s Disco): DJ Adrinardi. Fr. 25.–
22.00 Rage:
Wagistrasse 13, Schlieren Cruising unlimited
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-
Anlass X-treme Leather & Rubber
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Trance-Party
23.00 Heaven Club:
Spitalgasse 5. Gravity. DJ José Parra (House)
SO 22. Sept.
Basel
21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche
Homobar am Sonntag im Keller des Restaurants
Hirscheneck, Lindenberg 23.
DJ Superhomo – The total Movie Massacre
Zürich
07.30 HAZ Outdoor:
Bergwanderung Niederbauen Chulm. Genaue Infos
über www.ursmaier.ch/HAZ/hazw2.html
19.00 GayAqua:
Hertistrasse 24, Wallisellen. Old & Young
20.00 Sector c; Fetish Club: Wagistrasse 13,
Schlieren. sportsCODE. Sportswear only!
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen
DI 24. Sept.
Zürich
19.00 Lesbentreff Zürich-Wiedikon: Trinken,
essen, kennenlernen. Im Huusmaa, Badenerstr. 138
MI 25. Sept.
Bern
18.30 3gang in der Villa Stucki: Seftigenstrasse
11. Essen und Kultur. Treffpunkt für das translesbischwule
Bern. Apéro Bar ab 18.30h, Essen ab 19.30h
Zürich
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.
Bukkake Mask Party
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240
DJ Ricardo-R-Uhga – new bouncy techno-shite
21.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Underwear
(obligatorisch), naked (freiwillig)
Agenda
DO 26. Sept.
Zürich
19.00 GayAqua:
Hertistrasse 24, Wallisellen. Mega Darkroom
19.30 z&h Schwule Studis an Uni & ETH:
z&h Nachtessen im HAZ-Centro, Sihlquai 67. Fr.
10.–. Wein bitte selber mitbringen
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen
23.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Plan D. Diverse DJs
wie Louis de Fumer, Angel O, José Parra oder Zör Gollin
FR 27. Sept.
Bern
22.30 Uncut: warme Filme im Kino Kunstmuseum
Bern Hodelstrass 8. «Interior: Leather Bar», USA 2013.
Infos www.gaybern.ch/uncut
Zürich
12.00 Renos Relax:
Kernstrasse 57. Nachtsauna zudem BI Day
18.00 Checkpoint im Gespräch@Bubbles:
Werdstrasse 54. Anmeldung nicht erforderlich. Mit
Rauchen aufhören? Sicher nicht, oder? Vortrag und
Diskussionsleitung Patrick Weber. Ab 18h Apéro,
19h Vortrag und anschliessend Essen & Trinken
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.
GangBang & Stutenmarkt
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Kick-off! Sport
23.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Balkan Gay
Night. DJ QBass. Balkan Beats & Show mit der Truppe
um Denny Doll
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Party mit djradio
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter
Dresscode Kick-off! Sport. Sports & Sneaks only!
SA 28. Sept.
Bern
22.00 ISC Club: Neubrückstr. 10. Tolerdance für
Schwule, Lesben und FreundInnen. Golden Tolerdance.
Disco Diva mit DJs Ludwig & Dodo
Chur
14.00 Schlagerparade 2013: Der Umzug der 17.
Schlagerparade startet um 14h auf dem Parkplatz der
Stadthalle Chur. Die genaue Streckenführung ist von
der Stadthalle durch das Welschdörfli, über die Grabenstrasse,
über den Postplatz und Poststrasse zum
Martinsplatz. Livekonzerte auf der Schlagerbühne
Arcas ab 16h: Hossanova, Chris Roberts, Johnny Gold,
Jürgen Marcus, Die Rexis & das Polyester Orchester.
Ab 23h Schlagerparties in diversen Lokalen bis in den
frühen Morgen. Infos www.schlagerparade.ch
Zürich
19.00 GayAqua:
Hertistrasse 24, Wallisellen. U30-Sauna
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Cruising
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-Anlass
Schweinebucht. Full Fetish (yellow). Bierpass 3 für 2
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Disco-Party
23.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Dudecute! DJ
Merte Rox (Pop, Charts, House)
Impressum
Herausgeber und Verleger: AfM-Publikationen, Martin Ender
Redaktion und Verlagsadresse: AfM-Publikationen, Martin Ender, Mühlebachstrasse 174, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, info@cruiser.ch
Infos für die Agenda: agenda@cruiser.ch
Infos an die Redaktion: redaktion@cruiser.ch
Redaktionelle Mitarbeit: Martin Ender (Chefredaktor), Daniel Diriwächter (Stv. Chefredaktor), Lola Sara Arnold-Korf, Thomas Borgmann, Charly Büchi,
Branko B. Gabriel, René Gerber, Oliver Hölcke, Hanspeter Künzler, Michael Lenz, Alex Rudolf
Fotograf: Stefan Büchi, talk@stefanbuechi.ch
Grafik / Layout: Deny Fousek, Bertastrasse 1, 8003 Zürich Litho: Beni Roffler, Letzigraben 114a, 8047 Zürich
Inserate: AfM-Publikationen, Martin Ender, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, anzeigen@cruiser.ch
Druck: Neue Luzerner Zeitung AG, Auflage: 15 000 Exemplare, 10 Ausgaben jährlich
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