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Cruiser im September 2013

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News CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />

Internationale<br />

News<br />

4<br />

Berlin<br />

Politik und Sport gegen<br />

Homophobie<br />

Mit der «Berliner Erklärung» wollen Politiker<br />

und schwul-lesbische Organisationen ein «aktives<br />

Vorgehen gegen Homophobie auf allen<br />

Ebenen des Sports» erreichen. Zu den Erstunterzeichnern<br />

gehören neben Innenminister Hans-<br />

Peter Friedrich (CSU), Justizministerin Sabine<br />

Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) und Familienministerin<br />

Kristina Schröder (CDU) auch<br />

Wolfgang Niersbach, Chef des Deutschen Fussballbunds,<br />

sowie die Präsidenten der Fussballclubs<br />

FC Bayern und Werder Bremen. Christine<br />

Lüders, Leiterin der Antidiskr<strong>im</strong>inierungsstelle<br />

des Bundes, hofft, die Berliner Erklärung werde<br />

die Voraussetzungen für ein Kl<strong>im</strong>a schaffen,<br />

in dem das Coming-Out eines Bundesligafussballers<br />

ohne Angst möglich sein wird. Bernd<br />

Schachtsiek, Vorsitzender des Völklinger Kreises,<br />

forderte, die Aufmerksamkeit nicht nur auf<br />

den Profisport zu richten, sondern auch auf den<br />

Amateurbereich.<br />

Seligenstadt<br />

Geschichte gemacht am<br />

Traualtar<br />

Christoph und Rüdiger Z<strong>im</strong>mermann sind in<br />

die Geschichte eingegangen. Als erstes gleichgeschlechtliches<br />

Paar durften die beiden Männer<br />

in einer protestantischen Kirche in Hessen heiraten.<br />

Schon bisher konnten Homopaare ihre<br />

Liebe segnen lassen, eine kirchliche Trauung<br />

war ihnen jedoch verwehrt. Mit der Trauung<br />

von Homosexuellen zog die Evangelische Kirche<br />

Hessen und Nassau als erste evangelische<br />

Landeskirche in Deutschland die Konsequenz<br />

aus der «Orientierungshilfe» für Familien, die<br />

EKD-Ratsvorsitzender Nikolaus Schneider <strong>im</strong><br />

Juni der Öffentlichkeit vorgestellt hatte. Darin<br />

stellte Schneider die Homo-Ehe der traditionellen<br />

Ehe gleich. Das Papier wie auch die Trauung<br />

<strong>im</strong> hessischen Seligenstadt stiessen jedoch innerhalb<br />

wie ausserhalb der protestantischen<br />

Kirche auch auf Ablehnung und Kritik.<br />

Münster<br />

Freibrief für Homo-Feinde<br />

In Deutschland darf die Christliche Mitte weiterhin<br />

Homosexuelle als kranke Menschen bezeichnen,<br />

Schwule als «widernatürlich» diffamieren<br />

und pauschal für sechs Millionen<br />

Aids-Tote verantwortlich machen. Die Staatsanwaltschaft<br />

Münster hat ein Ermittlungsverfahren<br />

gegen Adelgunde Mertensacker, die Parteichefin<br />

der Christlichen Mitte (CM), eingestellt.<br />

Die Dortmunder Musikprofessorin habe mit<br />

ihren homofeindlichen Äusserungen die «Angehörigen<br />

des homosexuellen Bevölkerungsteils<br />

in Deutschland nicht in ihrem unverzichtbaren<br />

Kernbereich ihrer Persönlichkeit getroffen», befand<br />

die Staatsanwaltschaft. Das deutsche Onlinemagazin<br />

queer.de hatte Strafanzeige gegen<br />

Mertensacker und die Christliche Mitte gestellt.<br />

Sotschi<br />

Boykott oder Protest?<br />

Soll man die Olympischen Winterspiele 2014<br />

in Sotschi wegen der homophoben Gesetze in<br />

Russland boykottieren? Der britische Schriftsteller<br />

und Schauspieler Stephen Fry sagt dazu<br />

rundum Ja. Andere wollen die Spiele mit einem<br />

trotzigen «Jetzt erst recht» als Plattform für<br />

die schwul-lesbische Sache nutzen. Der offen<br />

schwule deutsche Grünenpolitiker Volker Beck<br />

spricht sich für «Zeichen des Protestes während<br />

der Spiele» aus. Der schwule Eisschnellläufer<br />

Blake Skjellerup aus Neuseeland will in Russland<br />

mit seiner sexuellen Präferenz nicht hinterm<br />

Berg halten. Das Internationale Olympische<br />

Komitee verspricht, dass auch Schwule<br />

und Lesben bei den Olympischen Winterspielen<br />

in Sotschi willkommen sind. Die Gay European<br />

Tourism Association (GETA) will die Spiele zu<br />

den «gayest games» machen. In einem Schreiben<br />

an das IOC forderte die GETA die Garantie, dass<br />

in Sotschi das Recht von Olympiabesuchern<br />

auf «friedliche Proteste» gegen Russlands Antischwulenpolitik<br />

gewahrt bleibt.<br />

Boston<br />

Glückliche Kinder dank Harmonie<br />

Die sexuelle Orientierung der Eltern spielt für<br />

das Wohlergehen von Adoptivkindern keine<br />

Rolle. Gleichgeschlechtliche Adoptiveltern können<br />

ebenso gut Kinder grossziehen wie traditionelle<br />

Eltern. Das ist das Resultat einer Studie<br />

der Psychologinnen Rachel Farr von der University<br />

of Massachusetts und Charlotte Patterson<br />

von der University of Virginia. Die Arbeit der<br />

beiden amerikanischen Wissenschaftlerinnen<br />

wurde <strong>im</strong> Fachmagazin «Child Development»

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