Februar 2013 - CDU Kreisverband Ravensburg
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Besonderes Schwerpunktthema<br />
Redebeitrag des<br />
Delegierten Eugen Abler<br />
beim <strong>CDU</strong>-Bundesparteitag<br />
2012 in Hannover<br />
KREISTEIL<br />
Herr Präsident, Frau Bundeskanzlerin, meine<br />
sehr geehrten Damen und Herren,<br />
Respekt und Anerkennung für Ihre Bilanz, Ihre Leistung, Frau<br />
Bundeskanzlerin, und für Ihre Richtung für das kommende Wahljahr.<br />
Ihre Erfolge sind unbestritten. Weniger erfreulich ist aber ein<br />
Blick auf die Situation unserer <strong>CDU</strong>. Wir blicken auf viele verlorene<br />
Wahlen zurück. Warum laufen uns die Wähler weg?<br />
Für welche Politik steht die <strong>CDU</strong>, fragen sich viele Bürgerinnen<br />
und Bürger. Wir müssen wieder verstärkt unsere Positionen klar<br />
und deutlich benennen. Wir brauchen eine Vision für die Zukunft.<br />
Von großer Bedeutung ist -wie überall- aber die Glaubwürdigkeit.<br />
Dazu muss in unserer Partei mit dem C im Namen das christliche<br />
Menschenbild klar erkennbar sein. Begreifen wir das „C“ in unserem<br />
Namen als Richtschnur für unser Handeln, als Inbegriff für<br />
Werte, Überzeugungen, Richtungen. Christlich und fortschrittlich<br />
sind keine Gegensätze, vielmehr sind sie zwei Seiten einer Medaille.<br />
Wir müssen aufgeschlossen für Neues sein, dürfen uns aber nicht<br />
vom Zeitgeist treiben lassen. Wir müssen wieder die Stammwähler<br />
ansprechen. Geben wir den Konservativen wieder eine Heimat. Konservative<br />
Inhalte sind für mich: Lebensschutz; Bewahrung der Schöpfung,<br />
Ehe und Familie als Grundlage unserer Gesellschaft, ein Patriotismus<br />
in gutem Sinne. Wir brauchen eine Schärfung unseres Profils<br />
mit einer Rückbesinnung auf christliche Werte.<br />
Mir ist noch wichtig:<br />
Stichwort Familienpolitik: Den Verfassern des Grundgesetzes war<br />
die Bedeutung von Ehe und Familie für die Gesellschaft klar. Dass die<br />
von ihnen beabsichtigte Bevorzugung der Ehe auch eine Benachteiligung<br />
anderer Lebensformen bedeutet, liegt in der Natur einer Entscheidung<br />
für eine Wertvorstellung. Die Homo-Ehe, das Adoptionsrecht<br />
für gleichgeschlechtliche Partnerschaften sowie die steuerrechtliche<br />
Gleichstellung von Homo-Ehepaaren unterhöhlt die Absicht<br />
des Grundgesetzes und ist das falsche Signal an die Gesellschaft.<br />
Der Staat sollte nicht vorschreiben, was für die Familie gut ist,<br />
sondern er sollte Eltern finanziell in die Lage versetzen, in voller Freiheit<br />
die hauptberufliche Erziehung zu wählen oder diese Leistung, die<br />
dann qualitativ eher einer Betreuung denn einer Erziehung entspricht,<br />
in der Kita nachzufragen.<br />
Wir brauchen Rahmenbedingungen, die ein Ja zu Familie und<br />
Kindern fördern. Das Betreuungsgeld ist ein Schritt in die richtige<br />
Richtung, wenn es an deutsche Sprachkenntnisse gekoppelt<br />
ist, allerdings keineswegs ausreichend. Erinnern wir uns an<br />
ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes, in dem es heißt:<br />
„Die außerhäusliche Erziehung darf nicht bessergestellt werden<br />
als die inhäusige“. Ich setze mich für echte Wahlfreiheit<br />
ein. Eltern, die ihr Kind zu Hause erziehen, sollten vom Staat<br />
den gleichen Betrag erhalten, den er auch für einen Krippenplatz<br />
aufwendet.<br />
Erziehungsarbeit in den Familien ist eine wichtige gesellschaftliche<br />
Leistung. Honorieren wir diese stärker! Investitionen<br />
in Familien wären besser als Milliarden nach Griechenland!<br />
Familienarbeit muss auch rentenrechtlich stärker zu Buche<br />
schlagen. Jedweder Diskriminierung von Eltern, die ihre Kinder<br />
zu Hause erziehen, trete ich entschieden entgegen. Es ist<br />
schlimm genug, dass das grünlinke Lager aus ideologischen<br />
Gründen die Familien schwächen will. Wir Christdemokraten<br />
müssen an einem Klima mitarbeiten, das Kinder als Reichtum<br />
begreift.<br />
Ich werde nicht müde, mich für den Lebensschutz einzusetzen.<br />
Meine Damen und Herren, für eine Partei, die sich christlich<br />
nennt, muss der Schutz des menschlichen Lebens von der Zeugung<br />
bis zum natürlichen Tod höchste Priorität haben. Das „C“<br />
in unserem Namen verpflichtet uns, zur Tötung von rund<br />
<strong>Ravensburg</strong> 2/<strong>2013</strong> >>> Seite 16