Glückauf - Windhoff Bahn
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SCHMIEDE<br />
Bei der Werkstoffprüfung<br />
geht jetzt vieles automatisch<br />
SWG · 2006 wurde die Härteprüfung modernisiert, 2007 die Zerstörende<br />
Werkstoffprüfung, 2008 kommt die Probenfertigung an die Reihe.<br />
Wenn Kunden höhere Anforderungen<br />
stellen und immer<br />
mehr Probennahmen fordern, sind<br />
modernste Prüftechnik und Knowhow<br />
gefragt. Die Schmiedewerke<br />
Gröditz (SWG) haben vorausschauend<br />
reagiert und Festigkeitsprüfung<br />
und Metallografie den neuen<br />
Gegebenheiten angepasst.<br />
Für die mechanische Prüfung<br />
wurde die in die Jahre gekommene<br />
hydraulische Prüfmaschine durch<br />
eine elektromechanische Variante<br />
ersetzt: eine 250-kN-Prüfmaschine<br />
(Hegewald & Peschke) mit umfangreichem<br />
Zubehör, darunter ein automatisches<br />
Dehnungsmessgerät,<br />
Doppelprüfstand für Warmzugversuche<br />
und Hochtemperatur-Extensometer.<br />
Auch die Steuerung der hydraulischen<br />
500-kN-Prüfmaschine wurde<br />
modernisiert – was den Betrieb beider<br />
Maschinen mit einer umfangreichen<br />
und flexiblen Prüfsoftware<br />
ermöglicht. Die EDV-Abteilung der<br />
SWG hat diese Software mit einem<br />
SAP-Modul so angepasst, dass die<br />
Prüfdaten für Zug- und Kerbschlagbiegeversuche<br />
bzw. Härtemessungen<br />
auftragsbezogen protokolliert<br />
werden.<br />
Die Gröditzer Messtechniker<br />
haben die Labor-Wärmebehandlungstechnik<br />
ins werkumfassende<br />
Schon im letzten Jahr war das<br />
Schreiben auf den Tisch der<br />
Geschäftsführer in Brand-Erbisdorf<br />
und Ilsenburg geflattert: der<br />
Anstoß, sich am „Betrieblichen<br />
Gesundheitsmanagement“ (BGM)<br />
zu beteiligen. Im Anhang gab es Infos<br />
zur Projektplanung sowie handfeste<br />
und bewährte Hinweise zur<br />
Durchführung – schließlich sollte<br />
keiner das Rad neu erfinden.<br />
Die Projektverantwortlichen der<br />
Radsatzfabrik Ilsenburg und der<br />
<strong>Bahn</strong>technik Brand-Erbisdorf holten<br />
zunächst die Belegschaft mit ins<br />
Boot. Gemeinsam mit der regionalen<br />
AOK informierten sie über Sinn<br />
ProDin-Netz integriert. Dies ermöglicht,<br />
die Temperaturen der Laboröfen<br />
und der Öfen für den Warmzugversuch<br />
online zu erfassen.<br />
In der Metallografie arbeitet ein<br />
neues Olympus-Mikroskop mit Autofokus,<br />
motorisiertem Tisch für<br />
drei Proben und einer Software, die<br />
automatisch den mikroskopischen<br />
Reinheitsgrad nach allen üblichen<br />
Sich gesund leben<br />
und Zweck des Projektes, erarbeiteten<br />
Vorschläge zur personellen<br />
Besetzung von Arbeitskreisen und<br />
motivierten die Belegschaft, an der<br />
geplanten Fragebogenaktion teil-<br />
nationalen und internationalen<br />
Prüfnormen bestimmt. Die SWG<br />
kann damit auch andere Messungen<br />
von Gefügeparametern automatisieren<br />
– was die Präzision steigert,<br />
die Effizienz erhöht und von<br />
monotonen Arbeiten entlastet. Als<br />
Nächstes wird die Probenfertigung<br />
modernisiert.<br />
Bernd Schumann<br />
RAFIL/BTBED · Das Gesundheitsmanagement bahnt sich seinen Weg<br />
durch die GMH-Gruppe – und hinterlässt überall nur positive Spuren.<br />
Workshop zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement unter Leitung der AOK<br />
Niedersachsen mit den Moderatoren Dr. Frank Roetzsch und Kerstin Becker<br />
Karin Rink bei der Auswertung am inversen Lichtmikroskop GX 51. Die neue Technik<br />
bei laufendem Tagesgeschäft zu implementieren, war aufwendig und forderte die Einsatzbereitschaft<br />
und Beharrlichkeit aller Beteiligten.<br />
Foto: Dr. Frank Roetzsch<br />
Das BGM soll die Gesundheit<br />
der Mitarbeiter verbessern, die<br />
gesundheitliche Belastung am<br />
Arbeitsplatz verringern, die krankheitsbedingten<br />
Ausfallzeiten reduzieren,<br />
Wettbewerbsfähigkeit und<br />
Wirtschaftlichkeit der Unternehmen<br />
stärken sowie Motivation und<br />
Mitarbeiterzufriedenheit steigern.<br />
Foto: Bernd Schumann<br />
zunehmen. Nachdem die Arbeitskreise<br />
gebildet waren, begannen in<br />
Kooperation mit der AOK gezielte<br />
Schulungen und Workshops. Dabei<br />
wurde deutlich, dass viele BGM-<br />
Ziele mit anderen Projekten übereinstimmen<br />
(z. B. Leitbild) – und<br />
was erreicht werden soll.<br />
Fünf Schwerpunkte – so ergab<br />
eine Analyse – beeinflussen die Gesundheit<br />
der Beschäftigten: Arbeitsorganisation,Arbeitsplatzgestaltung,<br />
Führungsstil, Betriebsklima<br />
und gesundheitsgerechtes Verhalten.<br />
Aus den Schwerpunkten wurden<br />
gesundheitsrelevante Aspekte<br />
herausgearbeitet, die gemeinsam<br />
mit der AOK bearbeitet werden –<br />
beispielsweise untersucht man Zusammenhänge<br />
zwischen Arbeitsbedingungen<br />
und Erkrankungen oder<br />
auch wie sich Entwicklungs- und<br />
Veränderungsprozesse gesundheitlich<br />
auswirken.<br />
Und wie steht es um die Gesundheit<br />
bei der Radsatzfabrik Ilsenburg<br />
und <strong>Bahn</strong>technik Brand-Erbisdorf<br />
heute? Eine Mitarbeiterbefragung,<br />
die zusammen mit der AOK entwickelt<br />
wurde, soll Aufschlüsse<br />
bringen.<br />
Die Fragebögen sind ausgefüllt.<br />
Jetzt liegen sie zur Auswertung bei<br />
der AOK Niedersachsen in Hannover.<br />
Man hofft auf schnelle Antwort,<br />
um weitere Erkenntnisse zu<br />
gewinnen.<br />
Holger Mex<br />
glück auf · 1/2008 .......... 18<br />
Anregend:<br />
AZUBI-ECKE<br />
Mehr Nachfrage<br />
als Jungfacharbeiter<br />
RAFIL · Sand im Ausbildungsgetriebe<br />
Werksfoto<br />
In einer Feierstunde wurden am 14. Februar die IHK-Zeugnisse überreicht. Im Vordergrund<br />
von links nach rechts: Vorsitzender des Betriebsrates Jürgen Brückner mit<br />
den Jungfacharbeitern Alexander Kolde, Marco Riemenschneider und Daniel Ruben.<br />
Sie müssen sich jetzt dem Berufsalltag stellen und nicht vergessen, die vielfältigen<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten der RAFIL zu nutzen.<br />
Alexander Kolde, Daniel Ruben und Marco Riemenschneider von der<br />
Radsatzfabrik Ilsenburg haben Ende Januar ihre Abschlussprüfung<br />
zum Zerspanungsmechaniker bestanden. Gemäß Tarifvertrag wurden sie<br />
zunächst auf ein Jahr befristet eingestellt. Dass während der Ausbildung<br />
nicht alles glatt lief, versuchte Jungfacharbeiter Daniel Ruben vorsichtig<br />
anzudeuten: „Schulausbildung und berufspraktische Ausbildung waren<br />
qualitativ nicht gleichwertig.“<br />
Hintergrund: die Reform der Ausbildungsverordnung in Sachsen-<br />
Anhalt. Die Umstellung führte zu Lehrermangel, unter dem die Azubis vor<br />
allem während ihrer theoretischen Ausbildung in der ersten festen Ausbildungszeit<br />
zu leiden hatten. Hinzu kam, dass sich die Bewertungskriterien<br />
nicht immer restlos erschlossen.<br />
Umso respektabler ist ihr Notendurchschnitt in der praktischen Prüfung<br />
zwischen 1,3 und 1,7. Er beweist, welchen Ehrgeiz die drei an den<br />
Tag gelegt haben. Zu dem Ergebnis beigetragen hat sicherlich auch, dass<br />
RAFIL eine gute personelle Vorauswahl getroffen hatte, dass während der<br />
Ausbildung theoretische Aspekte besonders gefördert wurden und dass<br />
im Betrieb Ausbildungsvorbereitung, Aufgabenstellung, Maschinenanleitung<br />
und kollegialer Umgang Hand in Hand gingen.<br />
Not, die drei „Neuen“ in Fertigung und Instandsetzung der RAFIL<br />
unterzubringen, gab es nicht. Die Segmentleiter hatten hinreichend Gelegenheit,<br />
den Nachwuchs beim Arbeiten zu beobachten – und ihn für gut<br />
befunden. Fertigungsleiter Uwe Jerzembek: „Es gab mehr Nachfrage als<br />
Jungfacharbeiter.“<br />
em<br />
Quelle: VSSB<br />
Einige Leser werden sich noch daran erinnern:<br />
In glück auf 4/2007 wurde über den Verein<br />
zur Förderung Sächsischer Schmalspurbahnen e. V. Dresden berichtet,<br />
der sich zum Ziel gesetzt hat, die I K Nr. 54 zu rekonstruieren.<br />
Der Anlass: Die erste Schmalspurbahn-Lokomotive des Königreiches Sachsen<br />
feierte 2006 ihren 125. Geburtstag. Die Schmiedewerke Gröditz und<br />
die Stahlguss Gröditz hatten zugesagt, die erforderlichen sechs Radreifen<br />
und sechs Radsterne als Sachspende beizutragen. Aber keine Lokomotive<br />
kommt bekanntlich ohne Achsen aus. Dies rief die <strong>Bahn</strong>technik Brand-<br />
Erbisdorf auf den Plan. Sie wird die erforderlichen Radsatzwellen für die<br />
Fahrwerke schmieden und vorbearbeiten – auf dass es bald wieder<br />
„Freie Fahrt“ unter Dampf heißen kann.<br />
em