Glückauf - Windhoff Bahn
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ROHSTOFF-RECYCLING<br />
Herzlich willkommen<br />
Hittmeyer · Die neue „Schwester“ aus Dortmund soll vor allem für mehr<br />
Verarbeitungstiefe sorgen und die Aktivitäten im Ruhrgebiet verstärken.<br />
Der Familienzuwachs für den<br />
Rohstoff-Recycling-Bereich der<br />
GMH-Gruppe kommt aus Dortmund:<br />
die Hittmeyer Rohstoffe<br />
GmbH. Sie wurde Mitte Dezember<br />
2007 von der Georgsmarienhütte<br />
Holding GmbH aus dem Anlagevermögen<br />
der U. Hittmeyer e. K.<br />
gegründet.<br />
Da der Name „Hittmeyer“ im<br />
Großraum Dortmund ein Begriff<br />
ist, wurde er in den neuen Firmen-<br />
Nach einem vergleichsweise ruhigen Marktgeschehen<br />
in den Jahren 2006 und 2007 kam es gleich zu Anfang<br />
dieses Jahres wieder zu einem massiven Preissprung von bis<br />
zu 50 Euro/t. Wieder einmal gaben die türkischen Stahlwerke<br />
vordergründig den Anstoß für diese Entwicklung, die jedoch<br />
vielschichtige Gründe hat.<br />
Die aus den Jahren 2004 und 2005 gekannte<br />
Volatilität mit monatlichen Preissprüngen von bis zu<br />
70 Euro/t ist in den vergangenen beiden Jahren ausgeblieben.<br />
Insbesondere das Jahr 2007 war gekennzeichnet<br />
durch ein ruhiges Marktgeschehen, bei<br />
dem sich die Pilotsorte 2 der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl über das Jahr gesehen lediglich um 4,40 Euro/t<br />
bewegte: von 224,8 Euro/t im Januar auf 229,2<br />
Euro/t im Dezember 2007. Dabei wurde der größte<br />
monatliche Preissprung im Februar mit 18,2 Euro/t<br />
verzeichnet.<br />
Von daher stand das Jahr 2007 in einem ausgewogenen<br />
Verhältnis von Angebot und Nachfrage,<br />
weshalb es auch trotz des hohen Bedarfs der Stahlwerke<br />
in Deutschland und Europa im Jahresverlauf<br />
zu keinen nennenswerten Engpässen in der Versorgung<br />
kam. Auch das Exportgeschehen verlief insgesamt<br />
moderat auf leicht schwächerem Niveau im<br />
Vergleich zu den Vorjahren.<br />
Genau dieses Exportgeschehen führte direkt zu<br />
Beginn des neuen Jahres zu einem Paukenschlag.<br />
Vorausgegangen war ab Mitte Dezember 2007<br />
ein starker Preisanstieg in den USA aufgrund einer<br />
starken Inlandsnachfrage, der einherging mit einer<br />
weiteren Erhöhung der Frachtraten für den Tiefseeverkehr.<br />
Damit verlor dieser Beschaffungsmarkt für die<br />
türki schen Stahlwerke preislich an Attraktivität, obwohl sie<br />
seit Anfang Dezember ihre Marktposition durch höhere<br />
Exportpreise für ihre Betonstahlprodukte deutlich verbes sern<br />
konnten.<br />
270<br />
260<br />
250<br />
240<br />
230<br />
220<br />
210<br />
200<br />
Hinzu kamen weitere Schwierigkeiten bei der Versorgung<br />
der türkischen Stahlindustrie aus dem Schwarzmeerraum, wo<br />
mehrere Häfen wegen schlechter Wetterlage geschlossen werden<br />
mussten. Selbst der Transport über Land aus der Ukraine<br />
wurde durch Schneestürme blockiert.<br />
Preis für Schrott Sorte 2 in Euro / t<br />
namen übernommen. Die „Schwester“<br />
soll vor allem die Aktivitäten<br />
der Rohstoff Recycling Dortmund<br />
GmbH bereichern.<br />
Ihr Lagerbetrieb liegt zentral<br />
im Dortmunder Hafen, hat über<br />
Sehen noch viel Arbeit, aber auch gute Chancen für die Hittmeyer Rohstoffe GmbH (von links nach rechts): Dr. Knut Schemme<br />
(Geschäftsführer), Thomas Schlösser (Prokurist), Herbert Hittmeyer (Betriebsleiter) und Ulrike Hittmeyer (Disposition).<br />
Werksfoto<br />
MARKTBERICHT<br />
Jan 07 Feb März April Mai Juni Juli Aug Sep Okt Nov Dez Jan 08<br />
Dies veranlasste die türkischen Stahlwerke, ihren Schrottbedarf<br />
aus Kosten- und Verfügbarkeitsgründen in Westeuropa<br />
zu decken. Als Folge der Überhitzungsphase auf dem Exportmarkt<br />
sind die Preise für Lieferungen in die Türkei auf neue<br />
glück auf · 1/2008 .......... 30<br />
Roh stoff Re cy cling Os na brück GmbH · Adolf El ler mann GmbH<br />
· Roh stoff Re cy cling Dort mund GmbH · Hittmeyer Rohstoffe GmbH<br />
13.000 m² Betriebsfläche und ist<br />
an das Straßen- und <strong>Bahn</strong>netz angebunden.<br />
Um Stahl- und Gießereischrotte<br />
aufzuarbeiten, steht eine<br />
moderne Schrottschere mit 650 t<br />
Schneidkraft zur Verfügung. Sie<br />
eignet sich darüber hinaus auch für<br />
die Paketierung von Blechen.<br />
Drei genehmigte Brennbereiche,<br />
drei Umschlagbagger und ein Fuhrpark<br />
mit drei Lkw, Anhängern und<br />
Containern runden das Potenzial<br />
des Standortes ab – und ermöglichen<br />
den Einstieg in die Schrottentsorgung<br />
von Stahl verarbeitenden<br />
Unternehmen.<br />
Der Neuzugang kommt zum<br />
rechten Zeitpunkt. Denn der Geschäftsbereich<br />
Rohstoff-Recycling<br />
ist schon seit einiger Zeit dabei,<br />
seine Aktivitäten im Ruhrgebiet zu<br />
verstärken. Zudem wollte man die<br />
Aufbereitungstiefe im Stahlschrottbereich<br />
erweitern. Nur so ist es<br />
möglich, endlich alle Schrottströme<br />
zu erfassen und für die Stahl-<br />
Schrottmarkt wieder unter Druck<br />
Verschärfung. Der Schrottmarkt ist wieder angespannt. Denn nachdem es viele Monate<br />
lang an der Preisfront ruhig geblieben war, ziehen die Preise plötzlich stark an. Marktexperten<br />
gehen davon aus, dass sich an dieser Situation auch im Februar und März<br />
nichts ändern wird.<br />
Schrottschere Sierra T 650 LS Modell 2006, Schneidkraft 650 Tonnen<br />
Werksfoto<br />
werke und Gießereien der GMH-<br />
Gruppe einsatzgerecht aufzubereiten.<br />
Vorrangiges Ziel der nächsten<br />
Monate: die Integration der Hittmeyer<br />
Rohstoffe GmbH in den<br />
Geschäftsbereich. Deshalb will<br />
man zunächst das Betriebsgelände<br />
auf den technischen Stand der<br />
anderen Recycling-Unternehmen<br />
bringen – was neben Befestigungsarbeiten<br />
auch die Erweiterung der<br />
Lager- und Umschlagsflächen mit<br />
sich bringt.<br />
Ein weiterer Schritt: die Einbindung<br />
des neuen Unternehmens in<br />
die Versorgung der GMH-Gruppe.<br />
Erste Waggon-Gruppen mit aufbereiteten<br />
Alt-Schrotten mit Ziel<br />
Georgsmarienhütte wurden bereits<br />
abgefertigt. Zudem will man<br />
zukünftig Kupolofen-Schrotte herstellen,<br />
die für die Gießereien der<br />
GMH-Gruppe im Ruhrgebiet bestimmt<br />
sind.<br />
Dr. Knut Schemme<br />
Rekordmarken von aktuell 470 $/t CIF Türkei angestiegen. Von<br />
diesem Geschehen blieben die Stahlwerke in Westeuropa nicht<br />
unberührt. Hier kam zudem ein weiteres, mehr hausgemachtes<br />
Problem hinzu:<br />
Einige Werke hatten vor Jahresende ihre Bestände aus<br />
bilanztaktischen Gründen reduziert und waren<br />
deshalb gezwungen, in dieser Marktphase Mengen<br />
nicht nur für den laufenden Betrieb, sondern auch<br />
für den Bestandsaufbau zu kaufen. Diese Notwendigkeit<br />
wurde auch vom Handel sehr schnell<br />
erkannt und in den monatlichen Preisverhandlungen<br />
umgesetzt.<br />
Je nach Schrottsorte und Region mussten deshalb<br />
Aufpreise von 35 bis 50 Euro/t im Vergleich<br />
zum Vormonat gezahlt werden, um Lieferungen<br />
überhaupt erst in Gang zu setzen. Die Pilotsorte 2<br />
notierte zum 20. Januar 2008 bei 260,9 Euro/t,<br />
was einer Erhöhung von 31,7 Euro/t entspricht.<br />
Da in dieser Monatsmeldung nur etwa zwei Drittel<br />
der aktuellen Monatsmenge einfließen, wird der<br />
verbleibende Aufschlag zu mindestens 40 Euro/t<br />
erst im Februar aktiv.<br />
Die Aussichten für den Monat Februar sind aus<br />
Verbrauchersicht nicht günstig. Die relevanten<br />
Marktfaktoren bleiben vermutlich unverändert.<br />
Das heißt: Der Binnenmarkt USA ist weiterhin fest,<br />
die Wetterlage im Schwarzmeerbereich bleibt<br />
angespannt, die türkischen Stahlwerke müssen den<br />
Bedarf für März bereits Anfang Februar eindecken<br />
und die meisten westeuropäischen Stahlwerke<br />
sind durchweg gut beschäftigt und melden hohen<br />
Zukaufbedarf.<br />
Angesichts dieser Ausgangslage gehen Marktkenner<br />
davon aus, dass eine weitere, wenn auch moderatere<br />
Preiserhöhung nicht ausgeschlossen werden kann.<br />
Dr. Knut Schemme