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Heft - Landwirtschaft in Sachsen - Freistaat Sachsen

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Fi@cherei hi]ori@ch erstellt von Matthias Pfeifer<br />

Brosamen, knete diese fe<strong>in</strong> hart <strong>in</strong>e<strong>in</strong>ander, mache Kügele<strong>in</strong> davon und wirf sie an e<strong>in</strong>em Ort<br />

<strong>in</strong>s Wasser, wo du den folgenden Tag angeln willst.<br />

Folgenden Tag mache sie auch an die Angel und angel damit.... An die Angelhaken pfleget<br />

man Regenwürmer, Käfer, Fliegen, Schwänze von Krebsen und dergleichen zu machen.<br />

Fische W<strong>in</strong>terszeit mit der Angel zu fangen<br />

Man kann sie auch zur selben Zeit gar leicht mit der Angel fangen. Man stecke nur e<strong>in</strong>en<br />

Fisch an e<strong>in</strong>en großen Angelhaken und hängt ihn oben <strong>in</strong>s Wasser, daß er nur oben e<strong>in</strong><br />

wenig <strong>in</strong>s Wasser reicht. So verschl<strong>in</strong>get der Hecht den Haken mit dem Fisch und wird<br />

gefangen.<br />

Diese Fischerei so im W<strong>in</strong>ter unter dem Eise zu fischen haben die Leute erstlich von den<br />

weißen Bären [Eisbären] <strong>in</strong> Norwegen, Island und F<strong>in</strong>nmark gelernt, denn die haben vor der<br />

Zeit, ehe diese jetzigen Leute dieselbigen Länder e<strong>in</strong>genommen und besessen haben so<br />

dar<strong>in</strong>nen gefischt.<br />

Haue im W<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong> rundes Löchle<strong>in</strong>, tue das Eis sauber heraus, wasche die Hände dar<strong>in</strong>n,<br />

kaue Brot im Mund und laß [es] aus dem Mund <strong>in</strong>s Wasser fallen. Danach fühlt man mit<br />

e<strong>in</strong>em Blei an e<strong>in</strong>em Strickle<strong>in</strong> wie tief das Wasser ist. So tief senkt man auch die Angel,<br />

doch daß der Haken nicht gar auf den Grund fällt.<br />

Kaue Semmel kle<strong>in</strong> und knete sie zusammen, daß sie wird wie e<strong>in</strong> Teig, mache e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es<br />

bissel an den Haken, kaum e<strong>in</strong>e Erbse groß, je nach Größe des Haken und senke es<br />

h<strong>in</strong>unter.<br />

Wenn auch etliche Fische im W<strong>in</strong>ter unter dem Eise gefangen und danach gefroren s<strong>in</strong>d, so<br />

lege sie bald <strong>in</strong> kaltes Wasser, so zieht das kalte Wasser das Eis aus den gefrorenen<br />

Fischen, daß mans oben von den Schuppen abstreichen kann. So schmecken sie danach<br />

viel besser, als wenn man sie <strong>in</strong> der Stube auftauen läßt.<br />

Gleichwie an e<strong>in</strong>em Menschen wenn dem e<strong>in</strong> Schenkel erfroren ist und er se<strong>in</strong>en erfrorenen<br />

Schenkel bald <strong>in</strong> e<strong>in</strong> kaltes Wasser setzt, so zieht das kalte Wasser das Eis heraus.<br />

Hechte, womit sie ander Angel zu fangen<br />

Wenn man Hechte mit Angelschnüren fangen will, so stecken etliche Groppen oder<br />

Kaulhäupte, ebenso Frösche und Blicken [Güstern] an die Angelhaken. An der Angel reißt<br />

und beißt er gern die Schnur entzwei. Man mag sich auch sonst vor dem Gast wohl<br />

vorsehen, daß er e<strong>in</strong>em die F<strong>in</strong>ger nicht <strong>in</strong>s Maul bekommt, denn er beißt so hart zu, daß<br />

man ihm das Maul mit e<strong>in</strong>em Messer wieder aufbrechen muß.<br />

Barsche zu fangen<br />

Man fängt die Barsche auch im W<strong>in</strong>ter unter dem Eis mit der Angel, da kann man <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

großen Tiefe zu ihnen kommen. Alle<strong>in</strong> man muß im Sommer Regenwürmer im Keller <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Topf setzen und sie mit Sand wohl bestreuen und im W<strong>in</strong>ter an die Angel machen.<br />

Auch muß man am Hacken vorn die Schnur mit Blei begießen, daß sie es nicht abbeißen.<br />

Und es muß breit gemacht se<strong>in</strong>, so sieht´s auch fast wie e<strong>in</strong>e Plötze [aus], damit fängt man<br />

sie hübsch.<br />

Man muß aber die Angel nicht still halten, sondern umher rühren, so schießt er danach.<br />

Denn es ist e<strong>in</strong> begieriger Fisch. Man mag auch lebendige Plötzen oder Ukeleis anstecken.<br />

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