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Heft - Landwirtschaft in Sachsen - Freistaat Sachsen

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Fi@cherei hi]ori@ch erstellt von Matthias Pfeifer<br />

unterstellte Referat Fischerei e<strong>in</strong>gegliedert. An dieser Schule wurden von 1949 bis 1997<br />

<strong>in</strong>zwischen <strong>in</strong>sgesamt 3.310 berufliche Abschlüsse erworben.<br />

Die Entwicklung der Forschungse<strong>in</strong>richtung am Standort Königswartha begann geme<strong>in</strong>sam<br />

mit der Fischereischule. Im Frühjahr des Jahres 1950 war der Umbau der Orangerie des<br />

Schlosses Königswartha im wesentlichen beendet und im Sommer des selben Jahres nahm<br />

die Biologische Forschungsstation, zunächst <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>em Rahmen, ihre Arbeit <strong>in</strong> Königswartha<br />

auf. Die seit Jahrzehnten von der Praxis ersehnte Versuchsteichanlage war im Ortsteil<br />

Entenschenke fertiggestellt, nur die hölzernen Ablaßvorrichtungen fehlten noch. Anfangs<br />

wurde die Forschungse<strong>in</strong>richtung von der Fischereischule mitverwaltet.<br />

Ab 1. Januar 1951 wurde die Königswarthaer Forschungse<strong>in</strong>richtung Zweigstelle der<br />

„Deutschen Forschungsanstalt für Fischerei Berl<strong>in</strong>-Friedrichshagen. Nach der erfolgten<br />

Angliederung an die „Deutschen Forschungsanstalt für Fischerei“ wurde die<br />

Versuchsteichanlage schnell betriebsfertig und die Laboratorien konnten nach dem<br />

damaligen Stand der Technik modern ausgerüstet werden.<br />

Ab 1. Januar 1952 wurde das Friedrichshagener Institut, und damit auch ihre Zweigstelle <strong>in</strong><br />

Königswartha, Mitglied der „Akademie der <strong>Landwirtschaft</strong>swissenschaften zu Berl<strong>in</strong>“. Die<br />

Unterstellung zum später umgenannten und dann auch aus dem Verbund der Akademie<br />

herausgelösten „Institut für B<strong>in</strong>nenfischerei“ blieb bis zur Übernahme durch den <strong>Freistaat</strong><br />

<strong>Sachsen</strong> am 1. Juli 1991 bestehen. Schwerpunkte <strong>in</strong> der langjährigen Arbeit dieser<br />

renomierten Forschungse<strong>in</strong>richtung für die deutsche Teichwirtschaft waren Untersuchungen:<br />

zur Steigerung der Karpfenproduktion mittels Getreidezufütterung, zum E<strong>in</strong>fluss von Kalk auf<br />

das Teichmilieu, über die Ursachen der Satzkarpfenverluste <strong>in</strong> Teichen, über das Wachstum<br />

und die Ernährung des Karpfens, über Nährtierentwicklung und Besatzdichten,<br />

Düngungsversuche mit m<strong>in</strong>eralischen N/P-Dünger, Züchtungsuntersuchungen,<br />

Leistungsprüfungen zwischen verschiedenen Karpfenstämmen, E<strong>in</strong>satz von hochwertigen<br />

Mischfuttermitteln, Höchstertragsvarianten mit technischer Belüftung und die Steigerung der<br />

Satzkarpfenproduktion.<br />

Am 31. Dezember 1991 wurde die Zweigstelle für Karpfenteichwirtschaft Königswartha des<br />

Instituts für B<strong>in</strong>nenfischerei aufgelöst. Inventar, Versuchsteichanlage und e<strong>in</strong> Teil der<br />

bisherigen Mitarbeiter wurden ab 1. Januar 1992 von der Sächsischen Landesanstalt für<br />

<strong>Landwirtschaft</strong> übernommen.<br />

Mit der Übernahme und E<strong>in</strong>gliederung der Fischereischule <strong>in</strong> die Sächsischen Landesanstalt<br />

für <strong>Landwirtschaft</strong> wurde nach mehr als 40 Jahren die Gründungsidee der E<strong>in</strong>richtung, e<strong>in</strong><br />

Zentrum fischereilicher Lehre, Forschung und Fachberatung für die sächsische Fischerei zu<br />

schaffen, endlich realisiert.<br />

Über den E<strong>in</strong>zug der Bisamratte <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong><br />

Die meisten Angler kennen sie, Fischer sowieso, die Bisamratte. In der heutigen Ausgabe<br />

sollen aus fischereilichen Quellen Nachrichten zum Auftreten dieses schädlichen Nagers<br />

gegeben werden, dessen E<strong>in</strong>bürgerung <strong>in</strong> Europa vor nahezu e<strong>in</strong>hundert Jahren erfolgte.<br />

Schon 1913 wurde <strong>in</strong> der Fischerei-Zeitung e<strong>in</strong>e Mitteilung der Königlichen<br />

<strong>Landwirtschaft</strong>lichen Versuchsstation zu Dresden veröffentlicht, <strong>in</strong> der neben e<strong>in</strong>er<br />

Beschreibung auch e<strong>in</strong>e Schilderung ihrer Schadwirkung gegeben wurde. Gleichzeitig rat<br />

man dr<strong>in</strong>gend, ihr Auftreten zu beobachten und die Bekämpfung aufzunehmen. Ab etwa<br />

1914 mehrten sich die Nachrichten über diesen fischereilich ernst zu nehmenden Schädl<strong>in</strong>g.<br />

In der Fischerei-Zeitung folgte 1914 e<strong>in</strong> größerer Aufsatz.<br />

„Eigentümlich ist, wie wenig doch die meisten Menschen aus dem gemachten Erfahrungen<br />

lernen! Vor etwa 30 Jahren konnte man sich nicht genug tun, fremde Fische <strong>in</strong> unsere<br />

Gewässer überzuführen, man versprach sich und anderen Berge Goldes von solchen<br />

E<strong>in</strong>führungen. Und der Erfolg? Mit e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigen Ausnahme vielleicht der Regenbogenforelle<br />

waren, kann man wohl behaupten, Zeit, Mühe und Kosten zum Fenster h<strong>in</strong>ausgeworfen.<br />

Mehr und mehr wurden Stimmen laut, die mit vollem Rechte darauf h<strong>in</strong>wiesen, welche<br />

Gefahren solche Neue<strong>in</strong>führungen <strong>in</strong> sich bergen; nicht nur wisse man nicht, ob der Fisch<br />

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