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Neugründung in Hannover: - Landsmannschaft der Deutschen aus ...

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„Die Zugvögel“<br />

verbr<strong>in</strong>gen ihren Sommer im Altaj<br />

Drei Tage lang waren e<strong>in</strong>ige <strong>der</strong><br />

24 Jugendlichen <strong>aus</strong> ganz<br />

Russ land unterwegs, um an<br />

e<strong>in</strong>er Sommertheaterschule im Altaj<br />

teilzunehmen. Unter <strong>der</strong> professionellen<br />

Anleitung <strong>der</strong> The ater päda -<br />

gogen Maria und Peter Warkent<strong>in</strong><br />

entstand <strong>in</strong>nerhalb von zehn Tagen<br />

e<strong>in</strong>e deutsch-russische Familiengeschichte<br />

auf <strong>der</strong> Bühne.<br />

In <strong>der</strong> Nähe von Nowosibirsk, <strong>in</strong> dem<br />

sibirischen Dorf Halbstadt des deutschen<br />

Nationalrayons, <strong>der</strong> <strong>in</strong> diesem<br />

Jahr se<strong>in</strong> 100-jähriges Bestehen feierte,<br />

kamen 24 russlanddeutsche Jugendliche<br />

<strong>aus</strong> ganz Russland zu e<strong>in</strong>er<br />

zehntägigen Theaterschule zusammen.<br />

Erfüllt von dem Wunsch,<br />

sich auf e<strong>in</strong> Experiment e<strong>in</strong>zulassen,<br />

trafen sie auf die Familie Warkent<strong>in</strong>,<br />

die <strong>aus</strong> Nie<strong>der</strong>stetten, Deutschland,<br />

angereist war. Maria und Peter Warkent<strong>in</strong><br />

mit ihren K<strong>in</strong><strong>der</strong>n Charlotte<br />

und Edw<strong>in</strong> brachten ihre persönliche<br />

Familiengeschichte mit, die sie mit<br />

den Jugendlichen auf <strong>der</strong> Bühne<br />

nochmals durchleben wollten.<br />

Geschrieben hat das Stück „Die Zugvögel“<br />

Maria Warkent<strong>in</strong>. Es erzählt<br />

die Geschichte e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des, das <strong>in</strong><br />

Russland zur Welt kommt und <strong>in</strong><br />

Deutschland aufwächst. Es kann die<br />

russische Sprache nicht, beschließt<br />

aber e<strong>in</strong>es Tages, nach Russland zu<br />

Projektleiter und Theaterpädagoge Peter<br />

Warkent<strong>in</strong>.<br />

Auf <strong>der</strong> Bühne.<br />

reisen, um se<strong>in</strong>e Wurzeln kennen zu<br />

lernen. Erst dort erfährt, ja erfühlt das<br />

Mädchen ganz direkt: Es ist nicht<br />

etwa heimatlos, ganz im Gegenteil.<br />

Es hat e<strong>in</strong>e Heimat. Genauer gesagt,<br />

hat es sogar zwei.<br />

Für die <strong>in</strong> Russland lebenden deutschen<br />

Jugendlichen wurde die Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />

mit den Bühnenszenen<br />

zu e<strong>in</strong>em ganz persönlichen Erlebnis.<br />

Beim Durchspielen <strong>der</strong> Sequenzen<br />

wurden zum Teil ihre eigenen<br />

Fragen beantwortet und mögliche<br />

Problemlösungen angeboten. In<br />

den Abendgesprächen g<strong>in</strong>g es dann<br />

weiter. Bis spät <strong>in</strong> die Nacht t<strong>aus</strong>chten<br />

sich die Teilnehmer über ihre eigenen<br />

Familiengeschichten <strong>aus</strong> und<br />

diskutierten über Heimat, ethnische<br />

Zugehörigkeit und ihren Umgang mit<br />

<strong>der</strong> deutsch-russischen Identität.<br />

Helena Danilejko, e<strong>in</strong>e junge Sch<strong>aus</strong>pieler<strong>in</strong><br />

<strong>aus</strong> Taganrog, berichtet:<br />

„Die Probleme, welche <strong>in</strong> <strong>der</strong> Theatervorstellung<br />

behandelt werden, betreffen<br />

uns alle. Wir s<strong>in</strong>d zwar ke<strong>in</strong>e<br />

Aussiedler und können demnach die<br />

Problematik nicht <strong>aus</strong>reichend nachfühlen,<br />

wir können uns ihr aber annä -<br />

hern. Die Arbeit mit den Organisato-<br />

JSDR - November 2009 - 3<br />

JSDR - NOVEMBER 2009<br />

ren des Projektes gab uns die Möglichkeit,<br />

uns mit den Menschen zu<br />

identifizieren, die <strong>in</strong> Deutschland leben<br />

und die nach Russland zurückgekehrt<br />

s<strong>in</strong>d.“<br />

Auch im Publikum herrschte während<br />

<strong>der</strong> gesamten Aufführung e<strong>in</strong>e tiefe<br />

emotionale Verbundenheit mit dem<br />

Thema und den jungen Sch<strong>aus</strong>pielern.<br />

Denn <strong>der</strong> Ort für die Theateraufführung<br />

mitten im deutschen Nationalrayon<br />

war nicht zufällig <strong>aus</strong>gesucht<br />

worden.<br />

Die erfolgreiche Realisierung des<br />

Pro jekts „Sommertheaterschule im<br />

Altaj“ wurde nur durch e<strong>in</strong>e gute partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit zwischen<br />

dem Jugend- und Studentenr<strong>in</strong>g<br />

und <strong>der</strong> <strong>Landsmannschaft</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Deutschen</strong> <strong>aus</strong> Russland mit dem Internationalen<br />

Verband Deutscher<br />

Kul tur und dem Goethe-Institut <strong>in</strong><br />

Mos kau möglich.<br />

Ziel des Projektes war neben <strong>der</strong> Popularisierung<br />

<strong>der</strong> deutschen Sprache<br />

auch die Entwicklung <strong>der</strong> ethnischen<br />

Werte <strong>der</strong> russlanddeutschen Jugendlichen<br />

und die För<strong>der</strong>ung ihrer<br />

<strong>in</strong>terkulturellen Kompetenzen.<br />

JSDR<br />

Das neue Schuljahr hat bereits begonnen.<br />

Nun ist auch das neue Semester angebrochen.<br />

Wir gratulieren allen, die ihr Studium und ihre Ausbildung<br />

aufgenommen haben, und wünschen allen SchülerInnen,<br />

Auszubildenden und StudentInnen viel Freude am Lernen,<br />

gute Freunde und selbstverständlich bestandene Prüfungen!

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