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Zur Lebenssituation von Asylbewerbe

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chronischen Krankheiten verschoben hat. Unter akuten Krankheiten<br />

sind Infektionskrankheiten durch Viren und Bakterien zu verstehen. Bei<br />

chronischen Krankheiten findet eine langandauernde Überlastung der<br />

physischen, psychischen und sozialen Anpassungskräfte statt, die<br />

Folge können z. B. Herz-Kreislauferkrankungen sein.<br />

Bei den Gesundheitsstörungen <strong>von</strong> Kindern und Jugendlichen findet<br />

man bei Kindern im physischen Bereich eine Zunahme <strong>von</strong> chronischen<br />

Krankheiten, im psychosomatischen Bereich Auffälligkeiten wie Überund<br />

Untergewicht, motorische und sensorische Koordinationsprobleme,<br />

Depressionen und Aggressionen. Des weiteren besteht ein<br />

Zusammenhang zwischen Gesundheitsstörungen und<br />

Entwicklungskrisen. Diese hängen vor allem mit sozialen<br />

Beziehungsfaktoren zusammen, z. B. eine schwierige schulische<br />

Leistungssituation, ein gespanntes familiäres Sozialklima und eine<br />

schwierige Integration in die Gleichaltrigengruppe. 17<br />

Bei Erwachsenen stehen Krankheiten mit einem körperlich-organischen<br />

Bestandteil im Vordergrund neben einer wachsenden Zahl <strong>von</strong><br />

psychosomatischen und psychischen Störungen. Wie auch im Kinderoder<br />

Jugendalter haben diese Krankheiten eine stark<br />

geschlechtsspezifische Ausprägung. Männer und Frauen besitzen ein<br />

unterschiedliches Aktivitäts- und Aggressionsniveau. Im Vergleich<br />

verhalten sich Frauen weniger risikobereit und setzen sich weniger<br />

gesundheitsgefährdenden Situationen aus. Psychosomatische<br />

Gesundheitsstörungen sind bei Frauen weiter verbreitet. Sie neigen<br />

eher als Männer zu neurotischen und psychonervösen Beschwerden.<br />

Psychische Störungen bei Männern zeigen sich mehr im antisozialen<br />

Bereich und haben ein höheres Ausmaß <strong>von</strong> aggressiven<br />

Persönlichkeitsstörungen. Aus diesen Störungen läßt sich gut ablesen,<br />

wie die jeweiligen Rollenmuster mit ihren typischen Vorstellungen in<br />

den Bereichen Denken, Fühlen und Handeln auf gesundheitliche<br />

Probleme ausstrahlen. Bei Männern sind tödlich verlaufende chronische<br />

17 Hurrelmann, 2000, S. 14ff.<br />

14

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