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Zur Lebenssituation von Asylbewerbe

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„Eines der Probleme, das wir haben, ist mit der Verwaltung, aber <strong>von</strong><br />

der Umgebung her ist es nicht schlecht. Eines der Probleme die wir<br />

haben ist, daß die Menschen aus Bramsche nicht wissen, daß dort ein<br />

Camp in Hesepe existiert, und so ist man auf die Angestellten im<br />

Camp vollkommen angewiesen. Zum Beispiel: Bevor wir Asyl<br />

beantragten, gab man uns einen Beschied der besagte, daß man ein<br />

Recht darauf hat, eine Entscheidung bezüglich des Asylantrags zu<br />

erhalten. Aber man wird <strong>von</strong> einem Camp ins andere transferiert und<br />

man ist teilweise 6 Monate dort, ohne eine Entscheidung zu erhalten.<br />

Und man muß jede Mahlzeit essen, die sie einem geben, daß ist die<br />

Situation wie sie ist.“ (Dok. 2)<br />

Einige <strong>Asylbewerbe</strong>r empfinden die Beratung innerhalb der LASt als<br />

schlecht.<br />

„Sie haben hier eine sehr schlechte rechtliche Beratung. Sie haben<br />

keinerlei Zahlungsmittel und Familie Z hatte einen Anwalt in Aachen,<br />

weil der Bruder da ist. Sie konnten den Anwalt nicht bezahlen.“ (302<br />

A, Int. 3)<br />

Nachfrage: „Gibt es im Camp bezüglich des Asylverfahrens Hilfe“?<br />

„Nein, so etwas gibt es im Camp nicht. Manchmal besuchen Exil e.V.<br />

oder die Caritas das Camp, aber abgesehen da<strong>von</strong> ist man auf sich<br />

allein gestellt. Und wir wissen nicht viel über die deutschen Gesetze,<br />

aber wenn man ein Problem mit der Ausländerbehörde hat, organisiert<br />

das Camp einen Dolmetscher.“ (Dok. 2)<br />

Veränderungen<br />

Veränderungen der Situation der <strong>Asylbewerbe</strong>r in der LASt entstanden<br />

auf unterschiedliche Weise. Einmal durch Veränderungen mittels<br />

öffentlichen Drucks <strong>von</strong> außen.<br />

„Zuerst war die Situation ganz schlecht, aber jetzt ist es einfacher mit<br />

der Verwaltung geworden. Auch das Essen ist besser geworden. Am<br />

Anfang gab es nur einmal in 2 Monaten Hähnchenfleisch. Früher gab<br />

es nur Schweinefleisch und da wir Moslems sind, war das ein Problem,<br />

aber jetzt gibt es mehr Hähnchenfleisch. Weil viele Menschen<br />

nachgefragt haben, hat die Verwaltung reagiert und es ist besser<br />

geworden. Nach der Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und<br />

MigrantInnen ist es besser geworden.“ (Dok. 1)<br />

Oftmals wird der Alltag in der LASt aber durch das Handeln ohne<br />

Ergebnis bestimmt.<br />

„Sie hat einen sehr schlechten Kinderwagen, das Kind ist drei Mal aus<br />

dem Wagen gefallen. Sie ist deswegen zu C gegangen. Sie hatte<br />

schon zwei Kinderwagen, aber die waren kaputt. Sie haben Angst den<br />

kaputten Kinderwagen zu benutzen, aber sie bekommen keinen<br />

neuen.“ (299 A, Int. 2)<br />

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