Zur Lebenssituation von Asylbewerbe
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theoretischer Ausformulierung als elastisch zu handhabendes<br />
Vorwissen des Forschers. 113 Betrachtet man den Erkenntnisgewinn<br />
durch das PZI, ist in der Erhebungs- sowie in der Auswertungsphase<br />
ein induktiv-deduktives Wechselverhältnis erkennbar. Für die<br />
forschende Person ist es unvermeidbar, sich Vorwissen über das Feld<br />
und den Gegenstand anzueignen. Dieses Vorwissen dient während der<br />
Erhebungsphase als Rahmen für Frageideen zwischen Interviewern<br />
und Befragten. Gleichzeitig wird das Prinzip der Offenheit realisiert. Das<br />
bedeutet, daß spezifische Relevanzsetzungen des Befragten durch<br />
seine Narrationen angeregt werden. Mit dieser <strong>von</strong> Witzel als elastisch<br />
bezeichneten Vorgehensweise soll gewährleistet werden, daß die vom<br />
Interviewer gesetzten Schwerpunkte die des Befragten nicht überlagern<br />
und daß den erhobenen Daten im Nachhinein einfach Theorien<br />
aufgesetzt werden.<br />
Die drei Grundpositionen des PZI<br />
Die Problemzentrierung ist gekennzeichnet durch ein für gewöhnlich<br />
gesellschaftliches Problem als Ausgangspunkt der Forschung. Der<br />
Interviewer nutzt die vorgängige Kenntnisnahme, um die Erklärungen<br />
der Befragten zu verstehen und am Problem orientierte Nachfragen zu<br />
stellen. 114<br />
Durch die Gegenstandsorientierung wird die Notwendigkeit,<br />
unvoreingenommen an das Untersuchungsfeld heranzugehen, betont.<br />
Der Gegenstand bestimmt die Variation der Methode im Einzelfall. Der<br />
Forscher soll sich <strong>von</strong> den Gegebenheiten des Handlungsfeldes leiten<br />
lassen. Dies ermöglicht, Besonderheiten wahrzunehmen und sie mittels<br />
der Erhebung festzuhalten. 115<br />
113 Witzel, Andreas, Verfahren qualitativer Sozialforschung, Frankfurt 1982, S. 67.<br />
114 Witzel, Andreas (2000, Januar). Das problemzentrierte Interview [26 Absätze].<br />
Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research [On-line<br />
Journal], 1(1). Verfügbar über:<br />
http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/1-00/1-00witzel-d.htm [06-06-03]<br />
115 Schmidt-Grunert, 1999, S. 42.<br />
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