Zur Lebenssituation von Asylbewerbe
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müssen aber immer wieder zusammengeführt und ganzheitlich und<br />
korrigiert betrachtet werden. 108<br />
8. Historizität<br />
Die Auffassung des Gegenstands im qualitativen Denken ist primär als<br />
historisch zu verstehen, weil humanwissenschaftliche Gegenstände<br />
immer eine Geschichte haben und sich verändern können.<br />
9. Problemorientierung<br />
Qualitatives Denken ist dort gefordert, wo es um praktische<br />
Problemstellungen geht und die gewonnenen Erkenntnisse sich wieder<br />
auf die Praxis beziehen. Wie bereits in den vorherigen Abschnitten<br />
betont wurde, sind sozialwissenschaftliche Gegenstände immer<br />
kontextabhängig, werden subjektiv gedeutet und sind historisch<br />
eingebunden. Aus diesem Grund ist eine reine Grundlagenforschung<br />
schwierig.<br />
10. Argumentative Verallgemeinerung<br />
Die qualitative Forschung will sich nicht auf vorgegebene<br />
Verallgemeinerungsverfahren, z. B. repräsentative Stichproben,<br />
verlassen. Findet eine Verallgemeinerung der Ergebnisse statt, muß<br />
argumentativ abgesichert begründet werden, welche Ergebnisse auf<br />
welche Situationen, Bereiche und Zeiten hin verallgemeinert werden<br />
können. 109<br />
11. Induktion<br />
Qualitatives Denken orientiert sich an induktivem Vorgehen. Das<br />
bedeutet, daß sich aus einzelnen Beobachtungen<br />
Zusammenhangsvermutungen zusammensetzen, welche durch<br />
systematische weitere Beobachtungen zu erhärten versucht werden.<br />
Induktive Verfahren spielen zur Stützung und Verallgemeinerung eine<br />
Rolle. Sie erfordern jedoch eine intersubjektive Kontrolle.<br />
108 Mayring, 1999, S. 19ff.<br />
109 Mayring, 1999, S. 21ff.<br />
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