Zur Lebenssituation von Asylbewerbe
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3. Methodenkontrolle<br />
Eine richtige Beschreibung des Gegenstandes ist nur möglich, wenn er<br />
trotz Offenheit einer ständigen Kontrolle unterzogen ist. Die Erhebung<br />
muß durch ein genaues methodisches Verfahren abgesichert sein.<br />
Jede Verfahrensweise muß begründet und dokumentiert werden. Erst<br />
dann ist eine Grundlage für die Verallgemeinerbarkeit der Ergebnisse<br />
gegeben.<br />
4. Vorverständnis<br />
Das eigene Vorverständnis beeinflußt immer die Interpretation. Aus<br />
diesem Grund muß das Vorverständnis zu Beginn der Analyse<br />
offengelegt und am Gegenstand weiterentwickelt werden. Dadurch wird<br />
der Einfluß des Vorverständnisses auf den Forschungsprozeß<br />
überprüfbar. 107<br />
5. Introspektion<br />
Bei der Introspektion handelt es sich um die Analyse eigenen Denkens,<br />
Fühlens und Handelns. Die Darlegung des Vorverständnisses und die<br />
interpretative Erschließung des Gegenstandes sind ohne Introspektion<br />
nicht möglich. Jedoch gilt auch hier der Grundsatz, introspektive Daten<br />
als solche auszuweisen, zu begründen und zu überprüfen.<br />
6. Forscher-Gegenstands-Interaktion<br />
Die Beziehung des Forschers zu seinem Gegenstand ist dynamisch.<br />
Beide verändern sich durch den Prozeß der Forschung. Es entsteht ein<br />
Interaktionsprozeß, in dem subjektive Bedeutungen entstehen und sich<br />
wandeln.<br />
7. Ganzheit<br />
Ein wichtiges Merkmal bei der Subjektauffassung in der qualitativen<br />
Forschung ist die Betonung der Ganzheitlichkeit des Menschen. Die<br />
isolierte Betrachtung einzelner Aspekte menschlicher Existenz birgt<br />
Fehlerquellen. Analytische Trennungen können im Prozeß sinnvoll sein,<br />
107 Mayring, 1999, S. 17f.<br />
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