Zur Lebenssituation von Asylbewerbe
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abgehört werden, kehrt die Interviewsituation bildhaft vor dem inneren<br />
Auge zurück.<br />
Das Ziel der strukturierenden Inhaltsanalyse ist es, bestimmte Themen<br />
und Inhalte aus dem Material herauszufiltern und zusammenzufassen.<br />
Diese Inhalte werden durch theoriegeleitete Kategorien festgelegt. 139<br />
Die inhaltliche Strukturierung des Datenmaterials erfolgt bei dieser<br />
Diplomarbeit durch das Anhören der Bänder. Vorher werden<br />
theoriegeleitet die grundsätzlichen Strukturierungsdimensionen<br />
festgelegt. Gewählt wurden in diesem Fall das Modell des Belastungs-<br />
Überforderungs- Prozesses nach Pearlin und der Theorie der totalen<br />
Institution <strong>von</strong> Goffman. Daraus werden die inhaltlichen Hauptthemen<br />
festgelegt und Kategorien gebildet. Zu Beginn des Materialdurchganges<br />
ergaben sich folgende Kategorien: 1. somatische Auffälligkeiten, 2.<br />
psychische Auffälligkeiten, 3. soziale Auffälligkeiten und 4. soziale<br />
Bedingungen (Definition der Kategorien s. 2.1). Die Bildung der<br />
Kategorien geht in drei Schritten vor sich. Bei der Definition der<br />
Kategorien wird explizit festgelegt, welche Gesprächsbestandteile unter<br />
eine Kategorie fallen, Ankerbeispiele haben dabei für die Kategorie eine<br />
prototypische Funktion. Unter Ankerbeispielen sind konkrete Zitate zu<br />
verstehen, die unter eine Kategorie fallen und als Beispiele für die<br />
Kategorie gelten sollen. Mittels des ersten Interviews wurden<br />
Ankerbeispiele festgelegt. In der Literatur wird vorgeschlagen, dort, wo<br />
es Abgrenzungsprobleme zwischen den Kategorien gibt, Kodierregeln<br />
aufzustellen, um eine eindeutige Zuordnung zu ermöglichen. 140 Die<br />
Aufstellung <strong>von</strong> Kodierregeln war in diesem Fall nicht notwendig, da die<br />
Kategorien ausreichend definiert sind und es keine Unterkategorien<br />
gibt. 141<br />
139<br />
Mayring, Philipp, Qualitative Inhaltsanalyse, Grundlagen und Techniken, 4.<br />
erweiterte Auflage, Weinheim 1993, S. 83.<br />
140 Mayring, 1999, S. 96.<br />
141 Mayring, 1999, S. 94ff.<br />
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