Event-Magazin mit Regional-Tipp | Ausgabe 16. | April 2015
Event-Magazin erscheint gemeinsam mit dem Regional-Tipp als Dual/Wendemagazin und berichtet über außergewöhnliche Menschen und Projekte sowie Gesundheit, Lifestyle und Events im Südosten Österreichs Ausgabe 16. | April 2015
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Ausgabe 16. | April 2015
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TITELINTERVIEW<br />
SOLO-STRIP<br />
Der kleine „Fredl“ ist ein großes<br />
Stück gewachsen. Etliche Hauptrollen<br />
(„Indien“, „Muttertag“, „Hinterholz 8“,<br />
„MA2412“) waren für ALFRED DORFER<br />
ein regelrechter Wachstumsschub<br />
als Charakterdarsteller. In „bisjetzt -<br />
solo“ reüssiert er in seiner<br />
Paraderolle: sich selbst. Eine<br />
Sonderrolle nimmt die Ironie ein —<br />
im zeitlos verhängnisvollen Dasein.<br />
ALFRED DORFER in „bisjetzt-solo“<br />
Mi 22. <strong>April</strong> | 19:45 h | Zehnerhaus Bad Radkersburg<br />
Do 23. <strong>April</strong> | 19.30 h | Grabher-Haus Fürstenfeld<br />
Veranstalter: Kunstdünger (Tickets: 0664 383 99 99)<br />
EVENT-MAGAZIN: Nach den vielen, grundverschiedenen<br />
Rollen Ihrer Karriere — war es<br />
an der Zeit, Ihre Person zu definieren?<br />
Alfred Dorfer: Das wollte ich eigentlich<br />
nicht, da die verschiedenen Rollen natürlich<br />
auch ein Teil von mir waren.<br />
Die Werkschau „bisjetzt-solo“ ist voll fröhlichem<br />
Nihilismus. Empfinden Sie Ihre Bühnenauftritte<br />
als persönliche Katharsis?<br />
Alfred Dorfer: Ja. Umso älter ich werde,<br />
desto lieber mache ich diese Arbeit. Das<br />
überrascht mich selbst, aber es ist so.<br />
Sie, als kleiner „Fredl“, der distinguiert erzogen<br />
lernte, nach der Schrift zu reden, war<br />
der „bunte Hund“ im Gemeindebau. War das<br />
Kontrastprogramm wichtig für Ihren Weg?<br />
Alfred Dorfer: Der Gemeindebau ist eine<br />
perfekte Schule für verschiedene Dinge,<br />
zum Beispiel in Sachen Geradlinigkeit<br />
oder im Stehen zu einer Sache. Wer diese<br />
Eigenschaft besaß, wurde damals als<br />
„Hoida“ bezeichnet. In der Kulturszene sind<br />
diese Hoida übrigens sehr selten.<br />
Welche Ihrer Lektionen als Heranwachsender<br />
war am verheerendsten?<br />
Alfred Dorfer: Der Kontakt <strong>mit</strong> Hinterfotzigkeit.<br />
Berührt Sie manches Ihrer Vergangenheit peinlich<br />
oder kommen Sie ohne Genierer aus?<br />
Alfred Dorfer: Ohne Genierer, da ich das<br />
Ganze ja ironisiere.<br />
Auf der Bühne genießen Sie Ihren Flashback<br />
in die Zeit als Rappelkopf, und das <strong>mit</strong> lauter<br />
Rockmusik in den Ohren. Gewisses ändert sich<br />
nie, oder?<br />
Alfred Dorfer: Stimmt, wenn ich allein auf der<br />
Autobahn fahre, was sehr häufig vorkommt,<br />
dann liegt im CD-Player schon immer wieder<br />
so was drinnen.<br />
Welche war die glorreichste Dekade und warum?<br />
Alfred Dorfer: Ich denke nicht in diesen Di-<br />
mensionen. Aber in den letzten Jahren hat<br />
sich was Großartiges eingeschlichen bei mir,<br />
nämlich Gelassenheit, das kannte ich nicht.<br />
In welcher Zeit leben Sie – in der Vergangenheit,<br />
in der Gegenwart oder in der Zukunft?<br />
Alfred Dorfer: Ich hab kein sentimentales<br />
Verhältnis zu meiner Vergangenheit.<br />
Natürlich waren da viele Irrtümer und<br />
Dummheiten dabei. Aber in der Gegenwart<br />
zu leben, das ist schon eine Lebensaufgabe.<br />
Die Zukunft kenne ich ja nicht.<br />
Nach der Reise ins Ich – Wissen Sie mehr über<br />
sich?<br />
Alfred Dorfer: Ja, aber das heißt nicht,<br />
dass ich nicht immer wieder dieselben<br />
Fehler mache, sie fallen mir jetzt nur auf.<br />
Können Sie Alfred Dorfer und seine Wesenszüge<br />
in einem Satz beschreiben?<br />
Alfred Dorfer: Das sollen die anderen tun. Ich<br />
kenne den nicht...<br />
Interview: Daniela Gether<br />
Foto: Robert Peres