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ner löst sich der aufgenommene Wasserdampf<br />
vom Trockenmittel, wird vom Luftstrom mitgerissen<br />
und mit der Regenerationsluft über<br />
einen Schalldämpfer ins Freie geleitet.<br />
Regelmäßiges Regenerieren ist für die dauerhafte<br />
Funktion des Trockners wichtig, gleichzeitig<br />
kann der Kompressor abkühlen. „Bei<br />
einem permanenten Betrieb würde der Kompressor<br />
zu heiß und dadurch der Ölanteil in<br />
der Druckluft stark ansteigen. Durch die Überhitzung<br />
würde sich das in der Luft befindliche<br />
Öl chemisch zersetzen. Daher ist die Druckluftanlage<br />
so ausgelegt, dass der Kompressor<br />
maximal zwei Drittel der Zeit arbeitet und die<br />
restliche Zeit dazu dient, ihn vor Überhitzung<br />
zu schützen“, erklären die Fachleute.<br />
GEFÄHRLICHE UNDICHTIGKEIT<br />
Kritisch wird es den Druckluftspezialisten<br />
von Mahle zufolge bei Undichtigkeiten in der<br />
Druckluftanlage. Ist etwa ein Bremszylinder defekt,<br />
eine Schlauchkupplung undicht, ein Luftfederbalg<br />
gerissen, der Entlüftungsschlauch<br />
blockiert oder das Luftentnahmeventil nicht<br />
vollständig geschlossen, erreicht der Kompressor<br />
den Systemdruck viel zu spät – oder gar<br />
überhaupt nicht mehr. In einem solchen Fall<br />
erhält die Steuereinheit keinen Impuls, um die<br />
Regeneration des Lufttrockner einzuleiten –<br />
was den Experten zufolge dazu führt, dass sich<br />
das Trockenmittel sättigt und dessen Oberflä-<br />
che vollständig mit Feuchtigkeit bedeckt ist.<br />
Kondensiert das Wasser im Trockner, wird das<br />
Granulat regelrecht „geflutet“. Anstatt Adsorption<br />
(Anreicherung) entsteht dann Absorption<br />
(Aufnahme), was bedeutet, dass sich alle Poren<br />
des Granulats mit Wasser füllen.<br />
Die Feuchtigkeit und das Kondenswasser<br />
können in das pneumatische System eindringen<br />
– mit dramatischen Folgen: „Viele Komponenten<br />
wie Wegeventile, Bremszylinder oder<br />
Getriebeteile bestehen aus Aluminium oder<br />
Stahl und reagieren mit Korrosion. Bewegliche<br />
Bauteile, etwa elektromagnetische Ventile,<br />
können dadurch blockieren“, warnen die<br />
Stuttgarter. Auch das Trockenmittel leidet: es<br />
verklumpt und wird schwer. Die im Fahrbetrieb<br />
entstehenden Vibrationen sowie die Pulsationen<br />
des Kompressors können dadurch das<br />
Granulat förmlich zertrümmern und zu feinem<br />
Pulver zermalmen. Dieser feine Staub verlässt,<br />
mit Kondenswasser gemischt, als abrasives<br />
Granulatmehl den Lufttrockner und kontaminiert<br />
sämtliche mechanische Pneumatikkomponenten,<br />
bis diese zerstört ausfallen.<br />
REGELMÄSSIG WARTEN<br />
Der Lufttrockner deshalb ein wichtiges, sicherheitsrelevantes<br />
Bauteil. Defekte an der Pneumatik<br />
betreffen immer auch den ihn, setzen<br />
ihn außer Funktion und können ihn zerstören.<br />
„Eine regelmäßige Dichtheitskontrolle der<br />
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FILTER-SPEZIAL<br />
Regelmäßig regenerieren: Regelmäßige Regenerationsphasen<br />
sind für die dauerhafte Funktion des Lufttrockners<br />
wichtig. Die Grafik zeigt die einzelnen Abläufe sowie die<br />
Zusammenhänge von Druck und Zeit bei einem Lkw.<br />
(A) Aufladung des Drucksystems, (B) Regeneration, (C)<br />
Halten des Drucks, (D) Verbrauch von Druckluft, (E) Wiederbefüllen<br />
des Systems, (F) Regeneration. (1) Zwischenregeneration,<br />
(2) Regeneration, (3) Verbrauch von Druckluft,<br />
(4) Verbrauch von Druckluft bis zum Mindestdruck,<br />
(5) Wiederbefüllen des Drucksystems, (6) Regeneration,<br />
(7) Regeneration beim Abstellen des Motors.<br />
(Grafik: Mahle)<br />
Pneumatik, sowohl am Zugfahrzeug als auch<br />
an Anhänger, die Beachtung der Warnhinweisen<br />
der Bordelektronik sowie eine turnusmäßiges<br />
Warten und Erneuern des Lufttrockners<br />
sind für die Sicherheit und den Werterhalt des<br />
Nutzfahrzeugs unabdingbar“, resümieren die<br />
Filterexperten von Mahle. kk◀