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SERVICE Fahrwerk+Rahmen<br />
VON KLAUS KUSS<br />
Den Rahmen eines Nutzfahrzeugs oder eines<br />
Trailers zu vermessen, ist in den meisten Fällen<br />
ein zeit- und arbeitsaufwändiges Unterfangen<br />
– und erfordert zudem die sichere Hand<br />
und das Know-how eines Spezialisten. Denn<br />
je nach Fahrzeug „verschlingt“ der Aufbau des<br />
Messequipments – insbesondere das Einhängen<br />
und Einrichten der Skalen – eine Menge<br />
Arbeitszeit. Außerdem sind vor dem Anbringen<br />
der Messeskalen vielfach erst „störende“<br />
Anbauteile, etwa der Kraftstoff- oder AdBlue-<br />
Tank oder das Ersatzrad zu demontieren, damit<br />
diese den späteren Messvorgang nicht behindern.<br />
NEUER ANSATZ<br />
„Zumindest bei den bisher üblichen Laser-Systemen<br />
war das so“, erklärt Harald Schenitzki,<br />
Produktmanager Nfz-Achsmessanlagen bei<br />
Haweka in Burgwedel. „Beim unserem neuen<br />
Rahmenmesssystem CMC4000 beschränken<br />
sich diese Arbeiten auf ein Minimum, da die<br />
Messskala innerhalb des Fahrzeugrahmens<br />
platziert wird“, erklärt Schenitzki. Bei Auto-<br />
Foddis (www.foddis-auto.de) in Neu-Ulm tritt<br />
Schenitzki für den NKW-PARTNER den Beweis<br />
an. Jennifer Foddis, Geschäftsführerin des<br />
Kfz-Meisterbetriebs für Pkw, Nutzfahrzeuge<br />
und Fahrzeugbau in der Lilienthal-Straße 2,<br />
38 1-2012<br />
hat vor etwas über einem Jahr das Kamera-<br />
Funksystem Axis4000 von Haweka für die<br />
Fahrwerksvermessung (siehe Vorstellung im<br />
NKW-PARTNER 3-2009) angeschafft, das als<br />
Basis für das CMC4000 dient. Letzteres nutzt<br />
ihr Vater Paride Foddis, Kfz-Sachverständiger<br />
und Mit-Inhaber des Ingenieurbüros PAS<br />
(www.sv-foddis.de), für seine Unfallgutachten.<br />
Nach eigenem Bekunden hat sich Paride<br />
Foddis unter anderem auf die Begutachtung<br />
von Lkw und Bussen spezialisiert. Hierbei<br />
kommt dem Gutachter eine Besonderheit des<br />
CMC4000 zugute: Laut Haweka sind weder<br />
ein spezieller Messplatz noch eine Grube oder<br />
eine Hebebühne erforderlich. Der Grund hierfür<br />
sei dessen „intelligente“ Software. „Damit<br />
lässt sich das System direkt beim Kunden vor<br />
Ort einsetzen“, erklärt Schenitzki. Was den Kfz-<br />
Experten Foddis darüber nachdenken lässt, die<br />
Vermessung schon bald als mobile Dienstleistung<br />
anzubieten.<br />
SIMPLER AUFBAU, SIMPLE HANDHABUNG<br />
Beim CMC4000 handelt es sich laut dem Vermessungsexperten<br />
zufolge um eine Eigenentwicklung<br />
Haweka, wobei das Kürzel CMC für<br />
„Chassis Member Check“ steht und die Zahl<br />
„4000“ den Bezug zum hauseigenen Kamera-<br />
Funksystem Axis4000 herstellen soll.<br />
Laut Schenitzki kann das Messsystem einen<br />
seitlichen Verzug sowie eine Verdrehung<br />
1 Einfach einhängen: Harald Schenitzki, Produktmanager<br />
Nfz-Achsmessanlagen bei Haweka, zeigt,<br />
wie die selbstzentrierenden Messlineale eingehängt<br />
werden. Da dies beim CMC4000 innerhalb<br />
des Chassis erfolgt, sind kaum Demontagearbeiten<br />
notwendig. (Fotos: Kuss)<br />
Mobil vermessen: Das Rahmenmesssystem<br />
„CMC4000” von Haweka ermittelt den Ist-Zustand<br />
des Chassis kabellos mittels Funkkamera (links).<br />
(Bild: Haweka)<br />
EINFACH VERMESSEN<br />
Mit dem Rahmenmesssystem CMC4000 von Haweka sollen sich<br />
Schäden am Chassis schneller und einfacher als bisher ermitteln<br />
lassen. Bei Auto-Foddis in Neu-Ulm hat sich der NKW-PART-<br />
NER das Funk-Kamera-System in der Praxis angesehen.<br />
(Torsion) des Fahrzeugrahmens sowie Höhenunterschiede<br />
im Chassis schnell und präzise<br />
ermitteln. Die Messwerterfassung geht dabei<br />
denkbar einfach vonstatten: Schenitzki startet<br />
das Vermessprogramm auf dem Laptop – alternativ<br />
auf dem Tablet-PC des Axis4000 – und<br />
gibt die Kundendaten ein. Anschließend baut<br />
er den Kameraständer hinter dem Fahrzeug<br />
auf, schaltet per Knopfdruck die Funkkamera<br />
„scharf “ und wartet, bis die Kontroll-LED<br />
der Kamera und das entsprechende Icon in<br />
der Softwaremaske die zustande gekommene<br />
Verbindung signalisieren. Anschließend hängt<br />
Schenitzki, seines Zeichens gelernter Fahrzeugbaumeister,<br />
die reflektierenden Messskalen<br />
an verschiedene, nach seinem Bekunden<br />
vom Anwender frei wählbare Positionen im<br />
Chassis ein und bestätigt die Messung jeweils<br />
am Laptop. „An „verdächtigen Stellen“ des<br />
Rahmens, dort wo man einen Schaden vermutet,<br />
setzt man die Messpunkte entsprechend<br />
dichter“, erklärt der Fachmann. Aufgrund einer<br />
synchronen Breitenanpassung zentriert<br />
sich die Messskala jeweils selbst, was ein zeitaufwändiges<br />
Ausrichten des Messequipments,<br />
wie es etwa bei herkömmlichen Rahmenmesssystemen<br />
notwendig ist, überflüssig macht.<br />
Lediglich der durchgehende Blick der Kamera<br />
auf die reflektierenden Flächen des Messlineals<br />
ist erforderlich.<br />
AUF WUNSCH MIT DOKUMENTATION<br />
Die ermittelten Ist-Werte übermittelt die Kamera<br />
in Echtzeit via Funk an den Rechner, auf<br />
dem das Messprogramm läuft. Dieses verfügt<br />
über eine übersichtliche Menüstruktur und<br />
führt den Anwender schnell und präzise mittels<br />
klarer Instruktionen durch die einzelnen<br />
Arbeitsschritte. Nach vollendeter Messwert-