Die Heilandskirche in Dresden-Cotta – eine baugeschichtliche Untersuchung
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Plänen. 44 Somit wäre die F<strong>in</strong>anzierung für die Baufortsetzung des Gebäudes gesichert.<br />
Der Kirchenvorstand kritisierte jedoch diesen Plan, da die evangelische Geme<strong>in</strong>de somit<br />
für e<strong>in</strong>e lange Zeit nicht <strong>in</strong> den Besitz e<strong>in</strong>er Kirche kommen würde und sprach sich für<br />
e<strong>in</strong>e Vollendung des Kirchenbaus aus. 45<br />
Nachdem die Kirchbaulotterie gescheitert war, versuchte der Kirchenvorstand im Jahr<br />
1925 e<strong>in</strong> Darlehen zur Fortführung des Kirchenbaus gewährt zu bekommen. Am 3. März<br />
desselben Jahres klappte dies und das F<strong>in</strong>anzamt, vertreten durch Dr. Külz, bestätigte der<br />
Heilandskirchgeme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong> Darlehen <strong>in</strong> Höhe von 200 000 Mark. Der Bau konnte von da<br />
an fortgesetzt werden. Außerdem wurden zwei weitere Darlehen zu je 100 000 Mark<br />
genehmigt. 46<br />
<strong>Die</strong> <strong>Heilandskirche</strong> wurde nach den Plänen von Kolbe gebaut, jedoch wurde der Entwurf<br />
aus Kostengründen noch etwas vere<strong>in</strong>facht. Es entstand e<strong>in</strong> Kirchengebäude mit Turm,<br />
welches mit e<strong>in</strong>em im rechten W<strong>in</strong>kel zu ihm stehenden Geme<strong>in</strong>dehaus und e<strong>in</strong>em<br />
parallel zur Kirche freistehenden Pfarrhaus e<strong>in</strong>en quadratischen Innenhof e<strong>in</strong>schließt<br />
(siehe Abb. 31 <strong>–</strong> 38).<br />
3.2. Erläuternder Vergleich der Umbauvarianten<br />
Rudolf Kolbe plante während der Bauunterbrechung nach dem Ersten Weltkrieg vier<br />
Varianten, wie man den bis zur Höhe der Emporen fertiggestellten Rohbau der<br />
<strong>Heilandskirche</strong> kostengünstiger umbauen könnte. Auch der Stadtrat brachte e<strong>in</strong>en<br />
Entwurf unter e<strong>in</strong>em unbekannten Architekten e<strong>in</strong>. <strong>Die</strong> Signatur auf den Planzeichnungen<br />
lassen vermuten, dass der Verfasser e<strong>in</strong> gewisser Herr „Jauch“ gewesen se<strong>in</strong> muss.<br />
In se<strong>in</strong>em ersten Projekt (Vorprojekt A) entwarf Kolbe im Jahr 1921 anstatt der<br />
dreiteiligen Anlage mit alle<strong>in</strong>stehendem Kirchengebäude nur noch zwei Gebäude, welche<br />
alle Funktionen der zuvor geplanten Anlage vere<strong>in</strong>en (siehe Abb. 39 <strong>–</strong> 45). 47 Der Rohbau<br />
der <strong>Heilandskirche</strong> sollte erhalten bleiben. Der großzügige Keller, der zuvor als Abstellund<br />
Gerätekammer fungierte, sollte dabei durch den E<strong>in</strong>zug von Wänden die Funktionen<br />
e<strong>in</strong>es Geme<strong>in</strong>dehauses übernehmen. An der Ostseite des Gebäudes, zu der es auch<br />
erschlossen wird, sollte der E<strong>in</strong>gangsbereich stark vergrößert werden, um e<strong>in</strong>e große<br />
44<br />
Archiv des Pfarramts der <strong>Heilandskirche</strong> <strong>Dresden</strong>-<strong>Cotta</strong>, Entwürfe für den Umbau von Kolbe/Hochbauamt, 1921.<br />
45<br />
Vgl. Schreiben des Landeskonsistoriums (1923). Aus: LKA DD, Best. 8, Nr. 2062, Blatt 170 f.<br />
46<br />
Vgl. Laube, Georg (1927): Denkschrift zur Weihe der Kirche und kirchlichen Bauten der ev.-luth.<br />
<strong>Heilandskirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> Vorstadt <strong>Dresden</strong>-<strong>Cotta</strong> am Himmelfahrtstage, den 26. Mai 1927. S. 14.<br />
47<br />
Archiv des Pfarramts der <strong>Heilandskirche</strong> <strong>Dresden</strong>-<strong>Cotta</strong>, Pläne von Rudolf Kolbe, 1921, Entwurf zum Umbau,<br />
Vorprojekt A.<br />
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