Die Heilandskirche in Dresden-Cotta – eine baugeschichtliche Untersuchung
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epräsentativ. Von der Seite betrachtet behielt das Walmdach überdies se<strong>in</strong>e<br />
ursprüngliche Gestaltung, der Lichthof war von außen nicht erkennbar.<br />
Kolbes zweiter Entwurf (Vorentwurf B) sollte Kirchengebäude, Pfarr- und Geme<strong>in</strong>dehaus<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gebäudekomplex vere<strong>in</strong>en (siehe Abb. 46 <strong>–</strong> 49). 48 Das Kellergeschoss<br />
wurde gestaltet wie bei Vorprojekt A, jedoch gab es ke<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung zu e<strong>in</strong>em<br />
Pfarrhaus. Es entstanden zwei gleich große Geme<strong>in</strong>desäle, Lichtschächte an den<br />
Längsseiten des Gebäudes, sowie kle<strong>in</strong>teilige Bereiche im westlichen Gebäudeteil.<br />
Auch im Erdgeschoss blieb alles genauso wie beim ersten Entwurf, jedoch bekam der<br />
Kirchenraum ke<strong>in</strong> Licht von oben durch e<strong>in</strong> rechteckiges Glasdach. <strong>Die</strong> Decke der Kirche<br />
war massiv und lichtundurchlässig, da das Obergeschoss anders konstruiert wurde. Im 1.<br />
Obergeschoss plante Kolbe das Pfarrhaus. Hier entstand e<strong>in</strong> Lichthof, der die<br />
angrenzenden Korridore beleuchten sollte. An diese schloss jeweils zu den Längsseiten<br />
(Nord- und Südseite) e<strong>in</strong>e geräumige Wohnung für die Pfarrer an. <strong>Die</strong> Wohnung sollte<br />
jeweils fünf Zimmer, sowie Küche, Bad und e<strong>in</strong>e Mädchenkammer enthalten. <strong>Die</strong><br />
Wohnungen lagen symmetrisch zur Gebäudeachse. Im westlichen Gebäudeteil befand<br />
sich e<strong>in</strong>e Wohnung für den Kirchenbuchführer mit drei Zimmern, Küche und Bad. An<br />
dieser Seite des Bauwerks gab es zwei Treppenhäuser zur Erschließung. Im östlichen<br />
Gebäudeteil plante der Architekt wiederum e<strong>in</strong>en Glockenraum.<br />
Das zweite Obergeschoss sollte die restlichen Wohnungen der Kirchenangestellten<br />
(Expedient, Schwestern, Hausmeister) enthalten, sowie zwei zusätzliche zum Verkauf<br />
verfügbare Wohnungen. Ähnlich wie beim ersten Obergeschoss des Vorprojekts A<br />
befand sich <strong>in</strong> der Mitte des Stockwerks e<strong>in</strong> rechteckiges Glasdach, das den darum<br />
führenden Erschließungskorridor und die Etage darunter belichten sollte.<br />
In der Ansicht wurde die Erhöhung um e<strong>in</strong>e Etage deutlich sichtbar, außerdem besaßen<br />
die Seitenkonchen ke<strong>in</strong>e kegelförmigen Dächer, sondern flache Z<strong>in</strong>kdächer. Das<br />
Gebäude wirkte kasernenartig volum<strong>in</strong>ös. Man vermutete ke<strong>in</strong>en Sakralbau h<strong>in</strong>ter der<br />
Fassade, eher e<strong>in</strong>en Profanbau.<br />
Rudolf Kolbe plante <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em dritten Entwurf (Vorprojekt C) e<strong>in</strong> Kirchengebäude ohne<br />
Glockenturm, das mit e<strong>in</strong>em Gebäude, verbunden war, welches die Funktion von Pfarrund<br />
Geme<strong>in</strong>dehaus <strong>in</strong>nehatte (siehe Abb. 50, 51, 53). 49 Im Kellergeschoss unterschied<br />
sich der Entwurf von Vorprojekt A und B. Der Architekt entwarf bei diesem Projekt<br />
48<br />
Archiv des Pfarramts der <strong>Heilandskirche</strong> <strong>Dresden</strong>-<strong>Cotta</strong>, Pläne von Rudolf Kolbe, 1921, Entwurf zum Umbau,<br />
Vorprojekt B.<br />
49<br />
Archiv des Pfarramts der <strong>Heilandskirche</strong> <strong>Dresden</strong>-<strong>Cotta</strong>, Pläne von Rudolf Kolbe, 1921, Entwurf zum Umbau,<br />
Vorprojekt C.<br />
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