EINBLICKE - Lichtenberger Werkstatt für Behinderte gGmbH
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I N F O R M A T I O N E N A U S D E R R B O g G m b H<br />
VON ANGESICHT ZU ANGESICHT<br />
Um in den Teams der einzelnen Wohngruppen eine optimale<br />
Struktur und Organisation der Arbeitsabläufe<br />
zu gewährleisten, sind regelmäßige Teamberatungen erforderlich.<br />
Um die Organisation der gesamten Einrichtung<br />
durchzusetzen, gibt es die wöchentliche Beratung der<br />
Teamleiterinnen und Teamleiter mit der Wohnstättenleitung.<br />
Aber was ist mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
der Nachtwachen? Wie werden Aufgaben formuliert,<br />
wie wird Kritik geäußert, zu wem fühle ich mich als MA<br />
der Nachwachen zugehörig, wer darf mir eine Arbeitsaufgabe<br />
anweisen und wer nicht?<br />
Diese Unsicherheiten und Unklarheiten haben in den<br />
Jahren immer wieder zu Spannungen, Missverständnissen<br />
und anderen Unannehmlichkeiten geführt. Dazu kamen<br />
Kommunikationsbarrieren. Was können wir also tun, um<br />
diese Probleme zu überwinden?<br />
Die bisherigen Beratungen der MA der Nachtwachen<br />
mit der Wohnstättenleitung hatten i. d. R. zum Ergebnis,<br />
dass es neue Anweisungen und neue Diskussionen gab,<br />
die wiederum unbefriedigend blieben oder nur zum Teil<br />
gelöst wurden. Das System des Informationstransportes<br />
blieb hinter den Erwartungen zurück, alte Diskussionen<br />
wurden zu neuen. Durch Frau Leonhard gab es einen neuen<br />
Impuls, das Problem anzugehen.<br />
Was halten wir Teamleiter davon, eine gemeinsame Gesprächsrunde<br />
mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
der Nachtwache durchzuführen? Eine gute Idee, die es in<br />
dieser Form in der Wohnstätte noch nicht gegeben hat.<br />
Gesagt, getan: Mit entsprechender Vorbereitungszeit und<br />
der erforderlichen Dienstplanung konnte nun im November<br />
diese Veranstaltung durchgeführt werden. Bemerkenswert<br />
war die Feststellung einzelner Teamleiter und Teamleiterinnen,<br />
dass sie nicht alle Nachtwachen von Angesicht<br />
kannten, ihnen also in dieser Runde zum ersten Mal<br />
persönlich begegnet sind. Und das, obwohl man schon<br />
seit mehreren Jahren in der gleichen Einrichtung tätig ist.<br />
Die gemeinsame Arbeit in dieser Gesprächsrunde war interessant,<br />
konstruktiv, ernsthaft und fröhlich zugleich und<br />
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hatte am Ende ein Ergebnis, das ich selbst so nicht <strong>für</strong><br />
möglich gehalten hatte.<br />
Die mit Sicherheit unbeabsichtigte Isolierung der Nachtwachen<br />
aus der übrigen Belegschaft des Hauses und die<br />
vor einigen Jahren übertragene Aufgabe, den Dienstplan<br />
selber zu entwickeln und Vertretungsdienste selbständig<br />
zu organisieren, hatte zur Folge, dass sich ein sehr positives<br />
Teamgefühl bei den MA der Nachtwachen entwickelte.<br />
Als Vorgesetzte galt einzig die Wohnstättenleiterin.<br />
Das Zugehörigkeitsgefühl entwickelte sich klar zum „Wir<br />
– die Nachtwachen“. Bedenklich ist eine dazu parallel verlaufene<br />
Entwicklung, Kummer, Ärger und Sorgen dann<br />
lieber mit Kolleginnen und Kollegen der Nachtwache zu<br />
besprechen, als sie dort anzubringen, wo sie hingehören,<br />
nämlich in die einzelnen Wohngruppen, in denen man in<br />
der Nacht tätig wird, bei den Mitarbeitern der jeweiligen<br />
Gruppe bzw. dem Teamleiter, mit dessen Regelungen man<br />
vielleicht nicht einverstanden sein möchte.<br />
Es gibt zwar seit Jahren die „Stamm-Nachtwachen“. Das<br />
bedeutet, dass die MA gewöhnlich eine feste Etage zum<br />
„Bewachen“ haben, in denen die Erfahrungen oft positiver<br />
ausfallen. Die Realität der Diensteinsätze sah aber häufi g<br />
anders aus.<br />
Sehr oft müssen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />
Nachtwache auch auf anderen Etagen ihren Dienst verrichten.<br />
Das bedeutet aber auch, andere Aufgaben in der<br />
Betreuung und in der Hauswirtschaft, andere Bewohner<br />
mit anderen Betreuungsschwerpunkten. Obwohl es überwiegend<br />
ein gutes Auskommen zwischen den Nachtwachen<br />
und den Teams der Etagen gibt, so gab es auch jede<br />
Menge Kritik.<br />
Es gab Vorwürfe, bestimmte Tätigkeiten überfordern<br />
den Einzelnen, Betreuung ist nicht optimal abgesichert,<br />
Waschmaschinen laufen die ganze Nacht, und bei zuviel<br />
hauswirtschaftlicher Tätigkeit ist die Aufsichtspfl icht gefährdet.<br />
Dies sind nur einige Beispiele. Es kam auch vor,<br />
dass man Teamleiter als nicht autorisiert ansah, Aufgaben<br />
zu erteilen.