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52 I N F O R M A T I O N E N A U S D E R R B O g G m b H LIEBER HEUTE ALS MORGEN Ich heiße David Dziubas. In der letzten Zeitschrift „Einblicke“ haben Anne (Bezugsassistentin* von Herrn David Dziubas) und Frauke (Studentin der Heilpädagogik) über meine Zukunftsplanung geschrieben. Ich möchte aus meiner Wohngruppe ausziehen. Ich gehe regelmäßig zu den Wohnvorbereitungsterminen in die Spittastraße zu Frau Bode und Frau Nehls. Doch vorher musste ich ein Wegetraining von der Wohnstätte zur Spittastraße machen. Die Wege von der Moldaustraße zur Archenholdstraße und zur Zachertstraße kann ich jetzt auch schon allein gehen. Am Samstag wasche ich meine Buntwäsche. Beim Einstellen der Temperatur helfen mir noch die Betreuer. Das Aufhängen und das Abnehmen mache ich alleine. Mein Zimmer und das Bad mache ich auch am Samstag ohne Hilfe sauber. Beim Kochen helfe ich am Wochenende und im Urlaub manchmal mit. Ich kann Schnitzel braten, Kartoffeln schälen und helfe auch so mit. Meinen Pictogenda führe ich auch ohne Hilfe eines Betreuers. Arzttermine, Termine für die Wohnvorbereitung oder Wegetraining bespreche ich mit Anne oder Robert. Wir kleben dann gemeinsam ein Bild ein. Im Sommer bin ich das erste Mal ohne meine Wohngruppe in den Urlaub gefahren – nach Ungarn mit dem Club. E I N B L I C K E • N r . 3 1 / D E Z E M B E R 2 0 1 1 Ich habe viele neue Leute kennen gelernt und viel Spaß gehabt. In den Club gehe ich jetzt jeden Dienstag zu Frau Beck. Anne hat mir neulich im Cafe gesagt, dass ich nicht in die Spittastraße ziehen kann. Aber ich kann mir einen neuen Platz in der Wallensteinstraße ansehen. Anne hat mich gefragt, ob das ein Problem für mich wäre. Ich kenne schon zwei Bewohner, die dort wohnen. Ich habe auch schon Besuch von einer Betreuerin aus der Wallensteinstraße bekommen. Bald werde ich mir den neuen Platz dort ansehen. Dann werde am Mittwoch im Gruppengespräch teilnehmen. Ich werde dann noch die anderen Bewohner kennen lernen. Die Küche, die Wohnstube, die Bäder und die anderen Zimmer werde ich mir auch ansehen. Wenn es mir gefällt, werde ich dort einziehen. Auf jeden Fall möchte ich bald umziehen. Es war der ausdrückliche Wunsch von David Dziubas namentlich im Artikel benannt zu werden. Der Artikel wurde gemeinsam mit ihm geschrieben. Annett Heinick, Bezugsassistentin von David Dziubas * Bezugsassistentin/Bezugsassistent: Bezeichnung für Fachkräfte und Wohngruppenhelfer, welche spezifische individuelle Schwerpunktaufgaben in der Begleitung einzelner Bewohner innerhalb der Wohngruppe wahrnehmen. Diese Bezeichnung wurde bewusst in Abgrenzung zum juristischen Betreuer gewählt.
I N F O R M A T I O N E N A U S D E R R B O g G m b H EINE AUFREGENDE ZEIT Vier Jahre sind vergangen, seit wir mit viel Aufregung den Heimbeirat gewählt haben. Vier Jahre, die schnell vorüber waren. Mit Begeisterung und natürlich viel Hilfe startete der Heimbeirat in seine Amtszeit. Durch Auszug zweier Heimbeiratsmitglieder rückten zwei Kandidaten nach, wir mussten uns neu ordnen, haben aber auch dies gut hinbekommen. Auch wenn der Hilfebedarf sehr unterschiedlich ist, kann man erkennen, dass die Bewohner, die im Heimbeirat tätig sind, ihre Aufgabe ernst nehmen. Stolz berichteten sie aus ihren Wohngruppen, manche mit Unterstützung, manche völlig selbständig. Sebastian M. geht sogar regelmäßig durch die Wohngruppen und erfragt Probleme. Nun ist es also wieder soweit, die Amtsperiode ist vorüber, wir wählen einen neuen Rat. Diesmal heißt er nicht mehr Heimbeirat, es wird ein Bewohnerschaftsrat bzw. ein Bewohnerbeirat. Warum eigentlich? Tun sich unserer Bewohner mit dem neuen Namen doch sehr schwer. Er ist dem neuen Wohn- und Betreuungsgesetz geschuldet, weil es letztlich nicht um das Heim, sondern um den Bewohner und sein Mitwirkungsrecht geht. Wie an alles Neue, werden wir uns auch daran gewöhnen. In einer unserer ersten Versammlungen in diesem Jahr planten wir für 2011 und somit stand fest, dass wir spätestens am 14.12.2011 den neuen Bewohnerschaftsrat wählen müssen. Aufgeregt teilten alle Heimbeiratsmitglieder mit, dass sie gern weiter im Amt bleiben würden. Lange vorher fragten die Mitglieder ihre Mitbewohner, wer sich vorstellen könnte, zukünftig im Bewohnerschaftsrat mitzuarbeiten. Als es dann in die heiße Phase ging, waren alle gut vorbereitet. Wir stellten den Wahlkalender auf, legten Ort und Zeit der Wahl fest. Dabei haben die Bewohner per Abstim- mung entschieden, dass sie im Speisesaal der LWB in der Wotanstraße am 14.12. diesen Jahres stattfinden wird. Die amtierenden Ratsmitglieder erhielten unterstützende Aufgabenzettel mit Piktogrammen, die ihnen die Erfüllung ihrer Aufgaben erleichterte. An dieser Stelle auch einmal ein herzliches Dankeschön an die Mitarbeiter, die den Heimbeirat stets aktiv in seiner Arbeit unterstützen! Der Wahlausschuss wurde gewählt, der dafür sorgt, dass keine Fehler unterlaufen und dass jeder Wahlberechtigte seinen Stimmzettel erhält. Unterschrieben von zwei Mitgliedern wurde der Beschluss dem Einrichtungsleiter, Herrn Jaros, überbracht. Wir stellten die Kandidatenliste zusammen und hängten diese gemeinsam mit der Liste des Wahlausschusses in alle Schaukästen der Wohnstätte Moldaustraße und die des Heimverbundes. Wieder per Abstimmung konnten alle Bewohner entscheiden, wie die Wahlveranstaltung aussehen sollte. Sie entschieden sich für eine Wahl mit Live-Musik und Buffet, eben eine richtige Party. Wir sind gut vorbereitet, der Countdown läuft. Am 14.12.2011 wissen wir, wer das Rennen gewonnen hat. Viel Glück allen Kandidaten und ein Dank an unsere Bewohner für ihre Ideen und Vorschläge. Michaela Domröse, Teamleiterin WS Moldaustraße E I N B L I C K E • N r . 3 1 / D E Z E M B E R 2 0 1 1 53
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