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LiA Teil 6 - Wenn Beziehungen durch Schwierigkeiten ... - FEG Visp

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GD-Serie "Liebe in Aktion" <strong>Teil</strong> 6<br />

Thema: "<strong>Wenn</strong> <strong>Beziehungen</strong> <strong>durch</strong> <strong>Schwierigkeiten</strong> gehen"<br />

Gliederung<br />

I. Konflikte lassen an die Oberfläche kommen, was innen drin schon<br />

lange faul ist<br />

II. Du entscheidest, ob Dich ein Konflikt arm macht oder reich<br />

III. Konflikte eröffnen Perspektive für verändertes Handeln<br />

IV. <strong>Wenn</strong> streiten nichts mehr bringt<br />

Einleitung<br />

In unserer Gottesdienst-Serie "Liebe in Aktion" sind wir (nach drei Wochen<br />

Pause) heute bei der 2.-letzten Predigt angelangt. Und heute möchte ich mit<br />

Euch das Thema anschauen, das in <strong>Beziehungen</strong> immer wieder vorkommt:<br />

Das Thema "Konflikte". Denn <strong>Beziehungen</strong> gehen IMMER auch <strong>durch</strong><br />

<strong>Schwierigkeiten</strong> (Titelfolie). Konfliktfreie <strong>Beziehungen</strong> gibt es nicht. Es gibt<br />

keine konfliktlose Ehen. Es gibt keine konfliktlosen Freundschaften. Es gibt<br />

keine konfliktfreien Gemeinden.<br />

Und wenn Du jemand bist, der sagt: "Zur Zeit habe ich eigentlich keine<br />

Konflikte – ich lebe mit allen im Frieden!", dann bitte ich Dich, trotzdem<br />

zuzuhören während der Predigt. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass Du<br />

irgendwann wieder einen Konflikt haben wirst, ist relativ gross. Es sei denn,<br />

Du hast Dich während dieser Gottesdienst-Serie entschieden, dass<br />

<strong>Beziehungen</strong> nichts für Dich sind und Du lieber ein Einsiedler-Dasein führen<br />

möchtest. Aber wenn Du ein ganz "normaler" Mensch bist mit normalen<br />

<strong>Beziehungen</strong>, dann glaub mir: Du wirst früher oder später wieder einen<br />

Konflikt erleben. Und es wäre schade, wenn Du dann denken müsstest:<br />

"Hätte ich doch am 17. Juni nur besser zugehört in der Predigt!" Denn es gibt<br />

kein konfliktfreies Leben.<br />

Ich musste das auf die ziemlich "harte" Tour lernen, als ich vor 15 Jahren<br />

noch ganz "frisch" meinen Dienst als Pfarrer angetreten habe. Denn ich<br />

mochte Konflikte überhaupt nicht. Ich mag Konflikte eigentlich auch heute<br />

noch nicht sonderlich (wer tut das schon) ☺, aber damals war ein Konflikt in<br />

sich für mich schon etwas ziemlich "Schlimmes". Zum einen bin ich ein eher<br />

harmoniebedürftiger Typ, der eigentlich gern seinen Frieden hat – deshalb<br />

habe ich Konflikte eher gescheut. Zum anderen war da meine Überzeugung<br />

als Pastor: "In meiner Gemeinde muss Friede sein!"<br />

© Diese Predigt ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ausserhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist<br />

ohne Zustimmung des Copyright-Inhabers unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung und die Einspeicherung und<br />

Verarbeitung in elektronischen Systemen. © Copyright 2012 by Daniel Rohner, <strong>FEG</strong> <strong>Visp</strong><br />

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Und sobald es irgendwo einen Konflikt gab, dann war ich sehr schnell zur<br />

Stelle und versuchte es mit Vermittlung und Vergebung usw. Das Ziel war,<br />

den Konflikt möglichst schnell loszuwerden. Und so habe ich entsprechend<br />

wirklich gelitten, wenn irgendwo in der Gemeinde unter einander Konflikte da<br />

waren oder aber wenn jemand einen Konflikt mit mir hatte. Das Ziel war,<br />

Konflikte wenn irgend möglich zu vermeiden und für "Frieden" zu sorgen.<br />

Und weil das nicht immer ging, hat das natürlich "gestresst".<br />

Und ich möchte Euch einen Text vorlesen, der mir in dieser Frage, was man<br />

tun soll, wenn <strong>Beziehungen</strong> <strong>durch</strong> <strong>Schwierigkeiten</strong> gehen, eine grosse Hilfe<br />

war. Nämlich aus Mt 20.20-28:<br />

Mt 20:20-28<br />

20 Dann trat die Mutter der Söhne des Zebedäus mit ihren<br />

Söhnen zu ihm und warf sich nieder und wollte etwas von ihm erbitten.<br />

21 Er aber sprach zu ihr: Was willst du? Sie sagt zu ihm: Bestimme, daß<br />

diese meine zwei Söhne einer zu deiner Rechten und einer zu deiner<br />

Linken sitzen mögen in deinem Reich!<br />

22 Jesus aber antwortete und<br />

sprach: Ihr wißt nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken,<br />

den ich trinken werde ? Sie sagen zu ihm: Wir können es. 23 Er spricht<br />

zu ihnen: Meinen Kelch werdet ihr zwar trinken, aber das Sitzen zu<br />

meiner Rechten und zu meiner Linken zu vergeben, steht nicht bei mir,<br />

sondern ist für die, denen es von meinem Vater bereitet ist. 24 Und als<br />

die Zehn es hörten, wurden sie unwillig über die zwei Brüder. 25 Jesus<br />

aber rief sie heran und sprach: Ihr wißt, daß die Regenten der Nationen<br />

sie beherrschen und die Großen Gewalt gegen sie üben. 26 Unter euch<br />

wird es nicht so sein; sondern wenn jemand unter euch groß werden<br />

will, wird er euer Diener sein, 27 und wenn jemand unter euch der Erste<br />

sein will, wird er euer Sklave sein; 28 gleichwie der Sohn des Menschen<br />

nicht gekommen ist, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und<br />

sein Leben zu geben als Lösegeld für viele."<br />

Ich finde gerade diesen Text einen der spannendsten im NT, wenn es um<br />

Konflikte geht. Denn interessanterweise handelt Jesus ganz anders, als wir<br />

es erwarten würden. Er versucht überhaupt nicht, den Konflikt irgendwie<br />

unter dem Deckel zu halten oder das Ganze schön "still" im Verborgenen zu<br />

lösen. Sondern Jesus provoziert den Konflikt geradezu.<br />

Denn als diese Frau zu Jesus kommt, da weiss Jesus ja eigentlich schon<br />

ganz genau, was sie von ihm möchte. Es ist ja nicht so, dass Jesus hier nicht<br />

genau wüsste, was läuft. Von Jesus heisst es, dass er genau wusste, was im<br />

Menschen war (Joh 2) – also weiss er auch hier, was Sache ist. Und die<br />

meisten von uns hätten wahrscheinlich darauf geachtet, dass dieses<br />

Gespräch hier im Verborgenen stattfindet und die übrigen 10 Jünger erst mal<br />

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gar nichts mitkriegen von dem, was hier abgeht. Und dann hätte er das<br />

Ganze klären können, hätte sie ganz ruhig darauf hinweisen können, dass<br />

das doch so nicht geht etc. Damit es ja nicht knallt unter den Jüngern. Aber<br />

Jesus tut etwas ganz anderes: Er lässt der Sache freien Lauf und provoziert<br />

damit ein Riesen-Ghetto im Jüngerkreis! Er tut das ganz bewusst. Warum? –<br />

Weil Konflikte an die Oberfläche bringen, was innen drin schon lange faul ist!<br />

I. Konflikte lassen an die Oberfläche kommen, was innen drin schon<br />

lange faul ist<br />

Jesus lässt die Mutter von Johannes und Jakobus also ganz bewusst vor<br />

allen anderen aussprechen, was sie will. Obwohl er weiss, dass er damit<br />

einen Konflikt provoziert. Die Mutter von Jakobus und Johannes ist, wenn<br />

man die Parallelstellen mit einander vergleicht, wahrscheinlich Salome, die<br />

Schwester von Maria, und damit also eine Tante von Jesus. Jesus lässt hier<br />

also seine eigene Tante und seine beiden Cousins voll in einen Konflikt<br />

hineinlaufen. Und zu allem Überfluss heisst "Salome" dann auch noch Friede<br />

☺.<br />

Und so fragt Jesus Salome, was sie gerne möchte, und sie spricht ihren<br />

Wunsch aus, und es kommt, wie es kommen muss: Die 10 anderen<br />

explodieren. Aber Jesus macht keine Anstalten, dass er diesen Konflikt in<br />

irgend einer Art und Weise vermeiden möchte, bzw., als er dann ausbricht,<br />

sofort beschwichtigen würde. Warum? – Nun: Weil Jesus ganz bewusst an<br />

die Oberfläche kommen lassen möchte, was innen drin schon lange "faul" ist.<br />

Seht Ihr: Die übrigen Jünger werden ja deshalb sauer, weil sie selber den<br />

genau gleichen Wunsch gehabt haben. Sie waren sauer, weil sie gerne jeder<br />

selber zur Rechten oder zur Linken von Jesus gesessen hätten.<br />

Unterschwellig muss dieses Gerangel um Aufmerksamkeit, um Einfluss und<br />

Stellung schon lange im Jüngerkreis geschwelt haben. Unter der Oberfläche,<br />

da faulte es schon länger.<br />

Es liegt im Wesen jedes Konfliktes, dass er Dinge an die Oberfläche bringt,<br />

die in <strong>Beziehungen</strong> vielleicht schon länger nicht gut sind. Seht Ihr: <strong>Wenn</strong> man<br />

auf einer breiten Strasse gemeinsam unterwegs ist, dann kann man ja immer<br />

weit genug aus einander laufen, ohne dass man sich zu nahe kommt. Aber<br />

wenn man an einen Engpass gerät, dann funktioniert da plötzlich nicht mehr.<br />

Und Konflikte sind oftmals solche "Engpässe", bei denen längst Angestautes,<br />

unterdrückter Ärger, versteckter Neid, unverarbeitete Verletzungen oder<br />

unerfüllt gebliebene Wunschvorstellungen eben hervorbrechen.<br />

Die Einstellung, dass wir Konflikte deshalb tunlichst vermeiden sollten, ist<br />

deshalb überhaupt nicht richtig. Ich meine: Natürlich kann man das<br />

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versuchen. Aber die Folge wird sein, dass man in <strong>Beziehungen</strong> einfach<br />

schön "oberflächlich" bleibt, mit gebührendem Sicherheits-Abstand, sodass<br />

man sich ja nie zu nahe kommt. Jesus lässt den Konflikt hier ganz bewusst<br />

ausbrechen. Weil ER weiss, dass es dringend notwendig ist, dass<br />

Unausgesprochenes und Faules endlich an die Oberfläche kommt. Denn nur,<br />

wenn es an's Licht kommt, kann es besprochen werden.<br />

Und hier glaube ich, dass gerade wir Christen uns eben extrem schwer tun.<br />

Weil wir geprägt sind von der Vorstellung, dass unter uns immer alles recht<br />

fromm und nett zu und her gehen sollte, wagen wir oftmals es nicht, Konflikte<br />

zuzulassen. Ich glaube, dass wir hier oftmals ein falsches Verständnis von<br />

"Vergebung" und "Versöhnung" haben, das dazu führt, dass wir uns tunlichst<br />

nicht streiten, nicht diskutieren und das, wovon eigentlich alle wissen, dass<br />

es unter der Oberfläche faul ist, bloss nicht an die Oberfläche kommen<br />

lassen wollen. Die Folge davon ist, dass ganze Gemeinden mitunter während<br />

Jahren blockiert werden und nicht vom Fleck kommen. Längst notwendige<br />

Veränderungsprozesse werden von vornherein nie angegangen, weil es ja<br />

dazu führen könnte, dass Leute unzufrieden sind / vielleicht sogar gehen etc.<br />

Aber seht Ihr: Ich frage mich, ob das richtig ist. Versteht mich richtig: Es geht<br />

nicht darum, dass man streitet einfach um des Streitens willen. Das ist sicher<br />

falsch. Menschen, die einfach "Freude" daran haben, wenn sie sich mit<br />

anderen streiten können, weil sie dann alles um sie dreht, liegen mit<br />

Sicherheit daneben. Aber Konflikte einfach um jeden Preis zu vermeiden –<br />

das kann auch nicht die Lösung sein. Und oftmals, wenn Christen schnell von<br />

"Versöhnung" und "Vergebung" sprechen, geht es letztlich nicht darum, einen<br />

Konflikt wirklich gewinnbringend zu klären, sondern einfach eine schnelle<br />

Lösung zu suchen, bei der man das, was eigentlich im Raum steht, einfach<br />

mit frommen Argumenten unter den Teppich zu kehren versucht.<br />

Jesus tut das nicht. Im Gegenteil. Er lässt den Konflikt einfach laufen, nimmt<br />

in Kauf, dass es zu Unzufriedenheit und Streit im Jüngerkreis kommt und<br />

da<strong>durch</strong> Unterdrücktes an die Oberfläche kommt.<br />

Damit zu einem zweiten, was mir auffällt in unserer Geschichte, und was die<br />

Chance in jedem Konflikt drin ist:<br />

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II.<br />

Du entscheidest, ob Dich ein Konflikt arm macht oder reich<br />

Seht Ihr: Konflikte lassen nicht nur offenbar werden, was schon lange "faul"<br />

ist, sie sind auch immer ein Spiegel unserer eigenen Motive und unseres<br />

Charakters. Plötzlich merkt man in einem Konflikt, dass man selber eben gar<br />

nicht so belastbar ist, wie man es bislang gemeint hat. Man wird mit dem<br />

eigenen Egoismus konfrontiert oder stellt fest, dass der nette Mitmensch sehr<br />

unangenehm sein kann und dass sich hinter seiner freundlichen Höflichkeit<br />

vielleicht sehr viel Unnachgiebigkeit und Härte verbirgt.<br />

Salome, Jakobus und Johannes waren sich wahrscheinlich gar nicht<br />

bewusst, wie falsch sie mit ihrem Anliegen waren und dass sie sich damit<br />

über alle anderen stellten. Salome war ja die Tante von Jesus – sie stand<br />

also in einer besonderen Nähe zu ihm. Auch Jakobus und Johannes als<br />

Cousins von Jesus haben wahrscheinlich gedacht: "Wir sind doch seine<br />

nächsten Verwandten. <strong>Wenn</strong> jemandem das Recht zusteht, an seiner Seite<br />

zu sitzen im Reich Gottes, dann ist es doch nur logisch, dass wir das sind!"<br />

In Salome haben wir es hier ausserdem mit einer Frau zu tun, die sich für<br />

ihre beiden Söhne "mehr" wünscht als einfach beruflichen Erfolg und<br />

familiäres Glück. Sie hat geistliche Ziele für ihre Kinder und setzt sich<br />

entsprechend dafür ein. Und Jakobus und Johannes sind endlich mal zwei<br />

Männer, die geistlich initiativ sind, die vorangehen, die etwas erreichen<br />

wollen – etwas, wonach Gemeinden landauf-landab heute lauthals schreien.<br />

Erst der Konflikt macht den dreien klar, wie falsch sie liegen. Und auch die<br />

übrigen Jünger merken plötzlich: "Moment mal – UNSERE Motive, die sind ja<br />

genauso falsch. Wir sind ja alle getrieben von einem plumpen Egoismus!<br />

Was uns ärgert, ist weniger, dass die die ersten Plätze haben wollen,<br />

sondern dass sie vor uns auf diese Idee gekommen sind!"<br />

Und die Frage ist: Was mache ich mit dem, was da in mir zum Vorschein<br />

kommt? – Nun: Du entscheidest, ob Dich ein Konflikt arm oder reich macht.<br />

Arm macht einem ein Konflikt immer dann, wenn man wegschaut. <strong>Wenn</strong> man<br />

sich dem eigenen Herzen nicht stellen möchte. David sagt in Ps 139: "Prüfe<br />

mich HERR und erforsche mein Herz, und sie, ob ein Weg der Mühsal<br />

bei mir ist!" Und mitunter prüft und erforscht Gott unser Herz gerade<br />

da<strong>durch</strong>, dass er uns in einen Konflikt rennen lässt.<br />

Wie man wegschauen kann in einem Konflikt, das zeigen uns schon die<br />

ersten Kapitel der Bibel. Als Gott Adam in 1Mo 3 mit seinem Fehlverhalten<br />

konfrontiert, da sagt Adam: "Die Frau, die Du mir gegeben hast, die hat mir<br />

vom Baum gegeben, dass ich essen!" Seither ist das Standard geworden.<br />

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Die Frau ist schuld. Der andere ist Schuld. Und Adam setzt noch einen oben<br />

drauf. Er sagt nämlich nicht nur: "Die Frau ist schuld", sondern eigentlich ist<br />

Gott schuld. Denn immerhin hat ER ja Adam Eva gegeben. Eine etwas<br />

"modernere" Art des Wegschauens besteht darin, dass wir schlussendlich<br />

den Umständen die Schuld geben. Der Vorteil dabei ist, dass die Umstände<br />

sich nie wehren, wenn wir ihnen die Schuld in die Schuhe schieben. Dann<br />

muss ich nicht irgendwie eine Rückwärts-Attacke erwarten.<br />

Die Strategie, die einer meiner Freunde angewandt hat in Konflikten, war,<br />

dass er möglichst schnell Frieden und Harmonie wiederherstellen wollte. Nur<br />

nicht genau hinschauen, sondern schnell, schnell "vergeben". Oftmals hat er<br />

geschwiegen, nur um einem Konflikt auszuweichen. Oder aber er hat sich<br />

sogar entschuldigt, nur damit man etwas auf der Seite lassen kann.<br />

Wegschauen. Die Folge ist: Der ganze Konflikt "nützt" eigentlich nichts. Wir<br />

bleiben arm. Wir lernen nichts daraus. Und je nach Konflikt kann das sogar<br />

dazu führen, dass man mit Geschwüren im Magen und Verbitterung im<br />

Herzen endet!<br />

Seht Ihr: <strong>Wenn</strong> es darum ginge, dass NACH einem Konflikt einfach alles<br />

wieder so sein soll, wie VORHER, dann könnte doch Jesus diese Konflikte<br />

gleich zum Vorneherein verhindern. <strong>Wenn</strong> einfach der Status-Quo<br />

unverändert gehalten werden soll, dann bringt das ganze doch nichts. Das<br />

Ziel in jedem Konflikt ist es, dass wir etwas daraus lernen. Und das bedingt,<br />

dass wir lernen, hinzuschauen.<br />

Wie schaut man hin? – Indem man Gott bittet, dass ER uns zeigt, was WIR<br />

lernen sollen im ganzen drin. Indem man die Frage stellt: "Herr, wo liege ICH<br />

falsch?" – Und dabei geht es weniger darum, ob ich nun am Konflikt an und<br />

für sich "schuld" bin (nicht immer, aber oft sind wir das zum <strong>Teil</strong> ja auch),<br />

sondern mitunter merkt man, dass man selber zB. falsche Erwartungen hatte.<br />

Die Erwartung zB., dass wir, wenn wir nur genug leisten, auch Anerkennung<br />

bekommen würden.<br />

Oder aber, dass das eigene "Schweigen" und "Erdulden" nicht wirklich aus<br />

echter Demut heraus gewachsen ist, sondern aus Feigheit. Aus Angst, die<br />

Anerkennung oder Liebe des anderen zu verlieren. Und dass es also im<br />

Grunde genommen viel mehr um MICH geht. Oder aber man realisiert<br />

plötzlich, dass Ziele und Dinge, die man erreichen wollte und die man schön<br />

"geistlich" begründet hat, eigentlich gar nichts mit Jesus zu tun haben,<br />

sondern viel mehr mit mir selber. Weil ICH es so haben will. Weil ICH finde,<br />

das muss so sein. Oder weil es einfach MICH stört, wenn es nicht so läuft.<br />

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Ich weiss nicht, ob ich ohne die Konflikte, in die mich Gott in meinem Leben<br />

hat laufen lassen, die Dinge über mich gelernt hätte, die ich heute von mir<br />

weiss. Natürlich waren das mühsame Zeiten. Aber rückblickend waren es<br />

immer auch wertvolle Zeiten. Du entscheidest, ob Dich ein Konflikt arm<br />

macht oder reich. Ob Du etwas lernst, oder ob Du aus dem Konflikt heraus<br />

gehst und nichts daraus gelernt hast.<br />

Damit zu einem dritten, was mir wichtig wurde aus dieser Geschichte mit<br />

Salome, Jakobus und Johannes:<br />

III. Konflikte eröffnen immer Perspektiven für verändertes Handeln<br />

Nachdem Jesus den Konflikt hier offensichtlich ganz bewusst zugelassen, ja<br />

sogar fast ein bisschen "provoziert" hat, indem er sich nicht einfach mit<br />

Salome in's Büro zurückgezogen und die Sache unter 4 Augen besprochen<br />

hat, heisst es im Text (Mt 20.25-28): " 25 Jesus aber rief sie heran und<br />

sprach: Ihr wißt, daß die Regenten der Nationen sie beherrschen und<br />

die Großen Gewalt gegen sie üben. 26 Unter euch wird es nicht so sein;<br />

sondern wenn jemand unter euch groß werden will, wird er euer Diener<br />

sein, 27 und wenn jemand unter euch der Erste sein will, wird er euer<br />

Sklave sein; 28 gleichwie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist,<br />

um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben<br />

als Lösegeld für viele."<br />

Jesus offenbart nicht nur <strong>durch</strong> den Konflikt, wie falsch die Motive der Jünger<br />

sind – und zwar ALLER Jünger, nicht nur die von Jakobus und Johannes –<br />

sondern er eröffnet ihnen eine neue Perspektive für ein verändertes<br />

Verhalten. Unter ihnen sollen eben gerade NICHT Machtdenken und Prestige<br />

gelten. In Gottes Reich wird Autorität nicht da<strong>durch</strong> erreicht, dass man<br />

Menschen unterdrückt und sich selber zum Herrscher aufschwingt, sondern<br />

bei Jesus gilt: Wer leitet, soll dienen!<br />

Das finde ich in der Geschichte ganz besonders spannend. Weil Jesus den<br />

Horizont der Jünger weitet. Seht Ihr: In jedem Konflikt drin sieht man ja vor<br />

allem sich und den anderen. Die Welt schrumpft zusammen auf mich und<br />

meinen "Feind". Und solange die Welt so klein bleibt, gibt es oftmals auch<br />

keine andere Lösung als die, den "Feind" mit allen Mitteln zu bekämpfen.<br />

Vielleicht habt Ihr auch schon von dieser Kampfsportart gehört, die man in<br />

den USA als "Cage-Fighting" bezeichnet. Da werden zwei Männer in einen<br />

Käfig gesperrt, und dort prügeln sie so lange auf einander ein, bis der eine<br />

K.O. geht. Ich finde das furchtbar! Aber seht Ihr: <strong>Wenn</strong> das K.O. des anderen<br />

die einzige Möglichkeit ist, dass die Käfigtür wieder aufgeht, dann bleibt Dir ja<br />

nichts anderes übrig. Und in Konflikten ist es so, dass man sich eingesperrt<br />

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fühlt in einen Käfig mit einem anderen, und der einzige Ausweg scheint darin<br />

zu liegen, den anderen mit allen Mitteln zu bekämpfen.<br />

Erst, wenn man zulässt, dass sich die Welt wieder "weitet", eröffnen sich<br />

neue Perspektiven. Und das tut Jesus hier mit den Jüngern. Gerade, indem<br />

er ihnen zeigt, wozu ER selber in diese Welt gekommen ist, nämlich um<br />

anderen zu dienen, weitet er ihre Perspektive. Letztlich geht es doch gar<br />

nicht um Jakobus, Johannes, und wer da den besten Platz bekommen soll.<br />

Sondern es geht darum, dass Jesus sie alle zusammen berufen hat, um<br />

anderen zu dienen. Um für andere da zu sein.<br />

Ich denke hier an einen Artikel, den ich kürzlich gelesen habe von einem<br />

säkularen Eheberater, der sich zum Thema "Scheidung" und was das für die<br />

Kinder auslöst, geäussert hat. Und einer seiner Kernsätze war: "Oftmals<br />

sehen Paare nur noch sich selber und ihre Eheprobleme. Dabei sind sie doch<br />

auch noch Eltern. Und haben eine Verantwortung ihren Kindern gegenüber!"<br />

Und die Quintessenz seiner Gedanken war, dass ich zwar nicht jede Ehe<br />

retten lässt, dass sich aber manche Ehe <strong>durch</strong>aus retten liesse, wenn die<br />

Ehepartner sich ihrer Verantwortung auch ihren Kindern gegenüber<br />

bewusster wären und sich klar machen würden, dass es in ihrem Leben um<br />

"mehr" geht als nur um sie. Und ich war sehr erstaunt, als ich das gelesen<br />

habe 1 .<br />

Konflikte eröffnen Perspektiven für verändertes Handeln. Die Jünger mussten<br />

sich fragen: "Wozu sind wir eigentlich da? Was wollen wir? Was ist unsere<br />

Aufgabe?" Und sie waren gemeinsam herausgefordert, umzudenken und<br />

einen neuen Weg zu finden, bei dem alle ihr Handeln und Ihr Verhalten<br />

verändern. Ganz egal, auf welcher Beziehungs-Ebene sich Dein Konflikt<br />

abspielen mag: Die Frage ist, was daraus für ein verändertes Handeln<br />

resultieren soll. Und damit meine ich jetzt nicht, dass Du Dich einfach dafür<br />

entscheidest, mit dem anderen einfach nicht mehr zu reden und ihn zu<br />

ignorieren. Sondern ein "verändertes Handeln", das von Jesus her geprägt ist<br />

und seinem Wesen und Massstab entspricht.<br />

Vielleicht ist es dran, dass Du lernst, Deine eigenen Vorlieben<br />

zurückzustellen, weil Du realisierst: "Es geht nicht um mich und das, was mir<br />

"passt". Sondern es geht darum, dass mein Ehepartner glücklich ist und wir<br />

eine gute Ehe haben!" Vielleicht geht es darum, dass Du sagst: "Ich will<br />

lernen, mich auf neue und vielleicht "fremde" Formen der Anbetung<br />

einzulassen – einfach weil es nicht darum geht, dass alles nach meinem<br />

Geschmack abläuft, sondern dass Jesus gepriesen wird!"<br />

1 Leider erinnere ich mich nicht mehr daran, wo der entsprechende Artikel erschienen ist.<br />

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Seht Ihr: <strong>Wenn</strong> das gelingt, dann lösen zwei Konfliktparteien ihren Konflikt<br />

konstruktiv. Und der Konflikt öffnet neue Perspektiven und neue Wege. Was<br />

aber ist, wenn das nicht möglich ist? Oder nicht MEHR möglich ist?<br />

IV. <strong>Wenn</strong> streiten nichts mehr bringt<br />

Nun: Es gibt Situationen, wo streiten einfach nichts mehr bringt. Die Fronten<br />

sind klar, es ist alles gesagt. Man findet keine Einigung und keine Lösung<br />

mehr. Was tut man hier? – Nun: In Mt 18 sagt Jesus, dass dort, wo ein<br />

Konflikt zwischen zwei Leuten 2 entstanden ist, das Ziel immer die Lösung<br />

dieses Konflikts ist. <strong>Wenn</strong> das nicht möglich ist, soll man Hilfe in Anspruch<br />

nehmen – <strong>durch</strong> 2 oder 3 Leute, nötigenfalls auch <strong>durch</strong> die Gemeinde. Und<br />

dann sagt Jesus: "Und wenn das alles nichts nützt, dann sei Dir dieser<br />

Bruder, der nicht hören will, wie ein Heide und Zöllner!"<br />

Mt 18 wird oftmals unter dem Stichwort "Gemeindezucht" ausgelegt. Aber<br />

seht Ihr: Der Text spricht eigentlich nicht von Gemeindezucht, sondern<br />

vielmehr davon, was meine Verantwortung jemandem gegenüber ist, mit<br />

dem ich (nicht die Gemeinde!) in einem Konflikt stehe und mit dem sich<br />

dieser Konflikt nicht klären lässt. Und meine Verantwortung ihm gegenüber<br />

lautet: "Ich darf mich zurückziehen. Ich darf auf Distanz gehen. Genauso, wie<br />

ein Jude einem Heiden oder einem Zöllner gegenüber auf respektvolle<br />

Distanz gehen durfte!"<br />

Ihr Lieben: Manchmal gehen <strong>Beziehungen</strong> tatsächlich auseinander. Paulus<br />

hat sich auch von Barnabas getrennt, weil sie keinen gemeinsamen Weg<br />

fanden und unterschiedlicher Ansicht waren. Abraham und Lot trennten sich.<br />

Auch ein getrennter Weg kann in Anstand und Würde geschehen.<br />

2 Dass der Text nicht von "Gemeindezucht", wie sie gängig verstanden wird, spricht, zeigt sich<br />

da<strong>durch</strong>, dass viele MSS "gegen Dich" einfügen. Es geht also um einen persönlichen Konflikt<br />

zwischen zwei "Brüdern". Die Erfahrung zeigt ausserdem, dass "Gemeindezucht" (also der<br />

Ausschluss eines fehlbaren Gemeindegliedes) in den seltensten Fällen wirklich dazu führt, dass<br />

jemand von seinem falschen Weg umkehrt (ich selber habe das zumindest noch nie erlebt). Das<br />

Ziel, "jemanden zu gewinnen, wird nie da<strong>durch</strong> erreicht, dass man ihn aus der Gemeinde<br />

ausschliesst. Die Aussage "so sei er Dir wie ein Heide und Zöllner" spricht nicht vom Ausschluss<br />

aus der Gemeinde (die es ja im ntl. Sinn zum damaligen Zeitpunkt noch gar nicht gab), sondern<br />

vom Recht desjenigen, der verletzt ist, Versöhnung gesucht hat und die ihm nicht gewährt<br />

wurde, sich aus der Beziehung zurückziehen zu dürfen.<br />

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Und hier muss man oft die Güter gut abwägen. Man kann nicht erwarten,<br />

dass jemand zu etwas Ja sagt, das zB. seinem Gewissen (nicht seinem<br />

Geschmack oder seiner Ansicht) zuwiderläuft. Es kann aber auch nicht sein,<br />

dass nur, weil einer ein Problem mit etwas hat, viele andere sich einfach<br />

nach ihm zu richten haben. Ich denke an einen Pastor, der mir an der<br />

Delegiertenkonferenz erzählt hat, wie eine Frau aus seiner Gemeinde auf ihn<br />

zugekommen ist und zu ihm gesagt hat: "<strong>Wenn</strong> Ihr nicht sofort aufhört, im<br />

Gottesdienst Schlagzeug zu spielen, gehe ich!" Worauf der Pastor ihr<br />

freundlich aber klar gesagt hat: "Das tut mir sehr leid, wir verlieren Dich nur<br />

ungern. Aber in dem Fall solltest Du anfangen, Dich schon mal nach einer<br />

anderen Gemeinde umzusehen!"<br />

Zusammenfassung<br />

Konflikte treten in jeder Beziehung auf. Und mitunter lässt Jesus Konflikte<br />

ganz bewusst zu, damit endlich mal an die Oberfläche kommt, was innen drin<br />

schon lange faul ist! Die Frage ist, wie wir mit Konflikten umgehen – und hier<br />

entscheidest letztlich Du selber, ob Dich ein Konflikt arm macht oder aber<br />

reich. Und ob Du bereit bist, Dir von Jesus her einen Weg zeigen zu lassen<br />

heraus aus dem Käfig, in dem Du und Dein Gegner stecken.<br />

Lasst mich schliessen mit einem Zitat von Henry Ford, dem Autobauer. Er<br />

hat gesagt: "Finde nicht den Fehler, sondern finde eine Lösung!" 3<br />

Ich glaube, dass das speziell auch für Konfliktsituationen gilt.<br />

-Amen-<br />

3 http://www.businessgyan.com/node/5813<br />

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Verarbeitung in elektronischen Systemen. © Copyright 2012 by Daniel Rohner, <strong>FEG</strong> <strong>Visp</strong><br />

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