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planerinfo24 2/2015

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Pumpensysteme<br />

Keine Angriffspunkte für aggressive REA-Schlämme<br />

Robuste, totraumfreie Pumpe<br />

erleichtert Rauchgasreinigung<br />

Die Abgasreinigung stellt Kohlekraftwerke, aber auch Müllverbrennungsanlagen vor ein<br />

erhebliches Problem: Zwar gibt es effiziente Rauchgaswäscher und -entschwefelungsanlagen<br />

(REA), die die Schadstoffe aus der Abluft entfernen, der dabei entstehende Schlamm jedoch muss<br />

ebenfalls beseitigt werden. Das Gemisch aus Wasser, Staub und einer unkalkulierbaren Menge<br />

anderer Inhaltstoffe ist abrasiv, wegen seines hohen Chloridanteils sehr korrosiv und neigt zur<br />

Sedimentation.<br />

Ein großes Steinkohlekraftwerk in<br />

Nordrhein-Westfalen setzt daher auf<br />

einen besonders robusten Pumpentyp<br />

zur Förderung der Schlämme.<br />

Die T.Proc ® -Drehkolbenpumpe von<br />

NETZSCH Pumpen & Systeme wurde<br />

für möglichst lange Standzeiten<br />

bei minimalem Wartungsaufwand<br />

konzipiert und verhindert durch ihre<br />

totraumfreie Gestaltung zuverlässig<br />

Ablagerungen im Pumpraum. Eine<br />

speziell angepasste Werkstoffkonfiguration<br />

trägt zusätzlich dazu bei, dass<br />

die Pumpe seit Mitte 2014 störungsfrei<br />

läuft.<br />

Der Umgang mit potentiell umweltoder<br />

gesundheitsschädlichen Abgasen<br />

ist in Deutschland streng geregelt,<br />

unter anderem durch die TA Luft<br />

und das Bundes-Immissionsschutzgesetz.<br />

So ist etwa die Rauchgasentschwefelung<br />

für Steinkohle-kraftwerke<br />

bereits seit 1974 Vorschrift.<br />

Die Schadstoffe – neben Feinstaub<br />

auch Schwermetalle und Schwefelverbindungen<br />

– werden meist mittels<br />

Waschsuspensionen aufgefangen und<br />

abgeführt, so dass die Abluft im Idealfall<br />

kaum mehr als Wasser-dampf,<br />

Kohlenstoffdioxid und gegebenenfalls<br />

Kohlenstoffmonoxid enthält.<br />

Dabei entsteht jedoch als Abfallprodukt<br />

REA-Schlamm, der im Fall des<br />

genannten Kraftwerks rund 40 bis 50<br />

°C heiß ist und mit 15.000 bis 20.000<br />

ppm einen ähnlich hohen Chloridanteil<br />

wie Meerwasser aufweist. Entsprechend<br />

abrasiv und vor allem korrosiv<br />

ist das Gemisch. Gleichzeitig kann der<br />

Trockensubstanzgehalt bis zu 14 Prozent<br />

betragen, wobei sich die maximal<br />

1,5 mm großen Partikel schnell<br />

absetzen und Sedimente bilden. Herkömmliche<br />

Fördersysteme konnten<br />

daher einen verlässlichen Abtransport<br />

der Reste aus der Rauchgaswäsche<br />

nicht ausreichend gewährleisten.<br />

12 | <strong>planerinfo24</strong> - Das Magazin 2/<strong>2015</strong><br />

Gestaltung ohne Winkel<br />

und Toträume<br />

Stattdessen ließ der Betreiber<br />

im August 2014 eine T.Proc ® -<br />

Drehkolbenpumpe aus der<br />

TORNADO ® -T2-Serie von NETZSCH<br />

installieren. Diese basiert auf dem<br />

bewährten Verdrängerprinzip, wurde<br />

aber hinsichtlich Antrieb, Geometrie<br />

und Materialwahl über-arbeitet, um<br />

weitgehend wartungsfrei zu arbeiten<br />

und eine hohe Betriebssicherheit zu<br />

gewährleisten. Ein Kernelement war<br />

dabei die Gestaltung des Pumpenraums,<br />

der Kolben sowie der Dichtungen.<br />

So werden beispielsweise<br />

die Drehkolben mittels Schnellspannelementen<br />

außerhalb des Pumpenraumes<br />

befestigt, wodurch eine<br />

Ver-schraubung innerhalb des Förderbereichs<br />

wegfällt. Die Stirnseiten<br />

der Kolben bleiben glatt und bieten<br />

keine Angriffspunkte für Mediumsanhaftungen.<br />

Dieses Konzept wird von<br />

der gradlinigen, zweiflügligen Form<br />

der Drehkolben noch unterstützt, die<br />

anders als komplex gewendelte Varianten<br />

keine Täler aufweisen, in denen<br />

sich Feststoffe ablagern könnten.<br />

Trotz dieser schlichten Gestalt liegt<br />

die Pulsation dank einer speziellen<br />

Gehäusegeometrie auf dem niedrigen<br />

Niveau mehrflügeliger Drehkolbenpumpen.<br />

Ebenso wurden bei den Wellenabdichtungen<br />

Toträume vermieden, indem<br />

ihre Gleitflächen so positioniert<br />

wurden, dass sie in einer Flucht mit<br />

der Rückseite der Kolben abschließen.<br />

Die voreingestellten Dichtungen<br />

in Cartridge-Bauweise werden einfach<br />

bei der Montage mit dem Drehkolben<br />

auf die Welle geschoben. Um auch<br />

darüber hinaus jegliche Ablagerungen<br />

der abrasiven Partikel zuverlässig zu<br />

verhindern, verbauten die Experten<br />

von NETZSCH doppeltwirkende Gleitringdichtungen,<br />

die im Durchlauf mit<br />

Wasser gespült werden.

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