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wim – wir musizieren - Nordbayerischer Musikbund

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Ausbildungsstruktur des NBMB<br />

unter anderem die Koordination und Durchführung der<br />

Leistungsprüfungen für Jungmusiker.<br />

Jungmusikerleistungsprüfung –<br />

Das nordbayerische Konzept erobert Bayern<br />

Die erste einheitliche, auf Verbandsebene allgemein<br />

gültige und auf Dauer festgelegte Schulungsmaßnahme<br />

war die Einführung der „Jungmusikerleistungsprüfung“.<br />

Nachdem das Präsidium 1980 mehrmals bereits vorhandene<br />

Prüfungssysteme begutachtet hatte, entschied<br />

man sich, das dreigliedrige Prüfungsmodell des österreichischen<br />

Blasmusikverbandes komplett zu übernehmen.<br />

Pionierarbeit in diesem Aufgabenbereich leistete Ehrenbundesjugendleiter<br />

Willy Schmidbauer. 1982 wurden die<br />

ersten Prüfungen in der leichtesten Schwierigkeitsstufe<br />

„A“, was dem heutigen Leistungsabzeichen in Bronze<br />

entspricht, abgenommen. Das Angebot, sich einer musikalischen<br />

Prüfung zu unterziehen, stieß bei der Jugend<br />

auf eine überraschend positive Resonanz, sodass die<br />

rasant ansteigende Nachfrage kaum bewältigt werden<br />

konnte. Zum Glück arbeitete der damalige Direktor der<br />

Bayerischen Musikakademie Hammelburg, Josef Toni<br />

Dillenkofer, bereits engagiert im Präsidium mit. Er wurde<br />

für die ersten Jahre des Aufbaus mit dem Amt des<br />

„Beauftragten für das Lehrgangs- und Prüfungswesen“<br />

betraut. 1985 wurden die ersten Prüfungen mit dem<br />

höchsten Schwierigkeitsgrad „C“, entspricht heute dem<br />

Leistungsabzeichen in Gold, an der Bayerischen Musikakademie<br />

Hammelburg durchgeführt. Die Prüfung dieser<br />

Stufe (heute D3) <strong>wir</strong>d seitdem jährlich nach einer intensiven<br />

Schulungswoche im August an der Bayerischen<br />

Musikakademie abgenommen.<br />

Auf Anregung erfahrener Musikpädagogen empfahl Josef<br />

Toni Dillenkofer, das Prüfungssystem zu reformieren.<br />

Im Fach „Schlagwerk“ wurde die gesamte Vortragsliteratur<br />

geändert und so den Anforderungen an das Spiel<br />

des heutigen Schlagzeugers angepasst.<br />

Im Jahr 1994 übernahm der Nordbayerische <strong>Musikbund</strong><br />

mit einer Neukonzeption der Prüfungsordnung im D-Bereich<br />

unter der Federführung von Bundesdirigent Ernst<br />

Oestreicher und Bundesjugendreferent Karl Berberich<br />

eine Vorreiterrolle in Bayern. Der Bayerische Blasmusikverband<br />

(BBMV) vereinheitlichte in ganz Bayern die<br />

Prüfungsordnung nach dem nordbayerischen Modell,<br />

das ein neues Lehr- und Ausbildungskonzept beinhaltet.<br />

Damit wurde sichergestellt, dass die Musikerinnen und<br />

Musiker aus allen bayerischen Regionen unter dem gemeinsamen<br />

Dach des Bayerischen Blasmusikverbandes<br />

vergleichbare Leistungsprüfungen in Musiktheorie, Ge-<br />

hörbildung und in der instrumentalen Praxis absolvieren<br />

können. Die gesamtbayerische Prüfungsordnung war<br />

die Geburtsstunde des Leistungsabzeichens in Bronze,<br />

Silber und Gold, das seither symbolisch für die hoch<br />

qualifizierte instrumentale Ausbildung der bayerischen<br />

Musikverbände und für die großartige Leistungsbereitschaft<br />

der jungen Musikerinnen und Musiker steht.<br />

Auch nach 30 Jahren stellen sich junge Musikerinnen<br />

und Musiker in weiter stetig wachsender Teilnehmerzahl<br />

der Herausforderung der Leistungsprüfungen. So sind es<br />

pro Jahr ca. 2.000 Absolventen in der Stufe D1 (Bronze),<br />

1.000 für D2 (Silber) und 120 für D3 (Gold) allein im<br />

Nordbayerischen <strong>Musikbund</strong>.<br />

Der Verband der Bayerischen Sing- und Musikschulen<br />

(VBSM) führte parallel zu den Leistungsprüfungen des<br />

Bayerischen Blasmusikverbandes (BBMV) im Jahr 2007<br />

die „Freiwillige Leistungsprüfung (FLP)“ ein. Diese umfasst<br />

das gesamte Unterrichtsangebot der Instrumental-<br />

und Vokalfächer, einschließlich der Grundlagen für<br />

Musiktheorie und Gehörbildung. Bei der Ausarbeitung<br />

wurde seinerzeit bereits darauf geachtet, dass alle<br />

Prüfungsstufen mit den Leistungsprüfungen des BBMV<br />

vereinbar sind. Gemeinsame Rahmenverträge von VBSM<br />

und BBMV haben die gegenseitige Anerkennung ermöglicht.<br />

Seit 2009 gelten für alle Instrumentalisten und<br />

Vokalisten dieselben Inhalte in Theorie- und Gehörbildungsprüfungen.<br />

Ein gemeinsames Lehr- und Lernangebot zur Vorbereitung<br />

auf die D1-Prüfungen in Theorie und Gehörbildung<br />

wurde erstmals 2012 vorgelegt. Es beinhaltet weitgehend<br />

alle Themen der Prüfungsaufgaben und vermittelt<br />

die Grundlagen der Musiktheorie und Gehörbildung. Das<br />

Lehrwerk für die D2-Prüfung (Theorie und Gehörbildung)<br />

ist aktuell in den letzten Zügen und <strong>wir</strong>d in den nächsten<br />

Monaten veröffentlicht. Die Redaktionsleitung für die<br />

neuen Unterrichtswerke liegt bei Ernst Oestreicher.<br />

Das Juniorabzeichen –<br />

Willkommen in der Blasmusikfamilie<br />

2006 führte der Nordbayerische <strong>Musikbund</strong> gemeinsam<br />

mit der Nordbayerischen Bläserjugend das<br />

„Juniorabzeichen“ ein, um Kindern möglichst frühzeitig<br />

die Möglichkeit zu geben, ihr Können einer Öffentlichkeit<br />

vorzustellen und dem natürlichen Wunsch vorzuspielen<br />

zu entsprechen. Jungmusiker werden so behutsam an<br />

Art und Umfang der Leistungsprüfungen herangeführt,<br />

ohne der besonderen Situation einer Prüfung in einer<br />

ungewohnten Umgebung ausgesetzt zu sein. Die Kinder<br />

werden zum Üben motiviert und erhalten ein Abzeichen,<br />

das sie in die große Blasmusikfamilie aufnimmt. Gleich-<br />

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