sportslife April - Mai 2015

unning
Die pure Lust am Laufen? Ist mit dem „Technikfreak“ nicht
zu machen. Laufen ist für ihn eine Wissenschaft für sich –
und muss natürlich auch so behandelt werden. Hat den
Nachteil, dass Pulsuhr, Handy, GPS-Gerät, Schrittzähler
und Tablet zu einer körperlichen Fehlhaltung und orthopädischen
Spätfolgen führen. Aber den Vorteil, dass „der
Technikfreak“ später dank seiner App den Biorhythmus
jedes Eichhörnchens bestimmen kann, das ihm im Umkreis
von 500 Metern begegnet ist. Sein Traum: Eine Drohne begleitet
seine Laufaktivitäten und produziert Livebilder. Erste
Gespräche mit möglichen TV-Partnern verliefen bisher
aber ergebnislos.
„Die Eintagsfliege“ beschleicht am 29.
Dezember ein seltsames Gefühl, am 30.
Dezember folgt ein Ziehen in der Magengegend,
am 31. Dezember morgens bekommt
sie eine formidable Panikattacke – die dann
um Mitternacht in vielen guten Vorsätzen
mündet. Integraler Bestandteil der Planung:
weniger Bauch, mehr Sport. Deshalb stürmt
„die Eintagsfliege“ am 2. Januar das Sportartikelgeschäft
ihres Vertrauens und treibt
dem Verkäufer Tränen des Glücks in die
Augen. Sie kauft alles, und davon nur das
Beste. Am 3. Januar gibts den ersten Lauf,
am 4. Januar den schlimmsten Muskelkater
in der Geschichte des Laufsports. Nach
zwei weiteren Versuchen verschwinden die
Klamotten am 11. Januar im Kleiderschrank.
Auf Nimmerwiedersehen.
Wird immer mal wieder mit → „dem Sonnenschein“ verwechselt, was völliger Quatsch ist.
Denn natürlich läuft „das Mannequin“ auch bei schlechtem Wetter – wenn es denn schon
mal eine schicke Allwetterjacke gefunden hat. Man erkennt das weibliche „Mannequin“ am
zauberhaften Lidschatten, der perfekten Frisur und dem Drei-Wetter-Taft im Gürtel. Das
männliche Pendant tarnt sich zwar zu Beginn mit einem T-Shirt, das es sich jedoch zeitnah
um die Hüften bindet. Schließlich sollen auch seine Mitmenschen in den optischen
Genuss seines durchtrainierten Oberkörpers kommen. Nur donnerstagabends sieht man
„das Mannequin“ nie: Da muss es Germany’s next Topmodel im Fernsehen schauen.
Illustration: Sabri Topaloglu | Text: Carsten Meyer
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